Titel: Tragbarer Weker, den man an Sak- und Stok-Uhren anbringen und abnehmen, und zu jeder beliebigen Zeit spielen lassen kann, worauf Wilh. Gossage, Chemiker und Spezerei-Händler zu Leamington Priors, Warwickshire, den 2ten Febr. 1823 sich ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XCVI., S. 412
Download: XML
XCVI. Tragbarer Weker, den man an Sak- und Stok-Uhren anbringen und abnehmen, und zu jeder beliebigen Zeit spielen lassen kann, worauf Wilh. Gossage, Chemiker und Spezerei-Händler zu Leamington Priors, Warwickshire, den 2ten Febr. 1823 sich ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai 1824. S. 285. Mit einer Abbildung auf Tab. IX. Gossage's tragbarer Weker. Diese Erfindung ist ein kleines Raͤderwerk mit einer in einem Gehaͤuse eingeschlossenen Gloke, auf welches Gehaͤuft man eine Uhr stellt, und mit dem Raͤderwerk in Verbindung sezt, so daß ein Rad des Wekers mit dem Gange der Uhr so lang sich dreht, bis es auf einen vorlaͤufig durch Stellung des Zeigers bestimmten Punct gelangt, wo dann ein Sperrkegel in einen Einschnitt einfaͤllt, und den Weker loslaͤßt. Fig. 23 stellt einen horizontalen Durchschnitt des Gehaͤuses und der Gloke vor (der Dekel ist abgehoben, um die innere Raͤdervorrichtung zu zeigen). a, a, a, ist der aͤußere Ranft des Gehaͤuses (ungefaͤhr von der Groͤße einer Tobaksdose); er ist mit Loͤchern in zierlicher Form versehen, damit der Schall der Gloke leichter durchdringen kann. bbb ist der Ranft der Gloke im Durchschnitte. Innerhalb dieser Gloke befindet sich der ganze Apparat, wie die Figur denselben zeigt. c ist das Federgehaͤuse, an dessen oberer Kante sich ein Kreis von Zaͤhnen befindet, der in den Triebstok, d, eingreift. An der Spindel von d befindet sich ein Zahnrad e, welches in einem anderen Triebstok f eingreift, und auf der Spindel von f ist ein anderes Zahnrad g, das in den Triebstok h eingreift. An dem oberen Theile der Spindel h ist die Fliege i befestigt, die, wenn sie auf dem Hebel der Sperre k ruht, die Wirkung der ganzen Raͤder-Vorrichtung hemmt. Die Raͤder l und m stehen mit dem uͤbrigen Raͤderwerke in Verbindung; sie sind frei. Das obere Ende der Spindel des kleinen Rades l erstrekt sich nach außen uͤber das Gehaͤuse, und ist hohl, wie die Roͤhre des Weker-Schluͤssels, zur Aufnahme des vierekigen Zapfens der Sakuhr, wodurch dieselbe mit dem Weker verbunden wird. Die Zaͤhne dieses kleinen Rades l greifen in die Zaͤhne des groͤßeren m, welches einen kreisfoͤrmigen Rand n mit einem Ausschnitte fuͤhrt. Gegen diesen kreisfoͤrmigen Rand wird ein Ende des Sperrkegel-Hebels k durch eine Feder gedruͤkt, und wenn die Sak-Uhr dieses Rad m durch ihren Gang in eine solche Lage bringt, daß das Ende des Sperrkegel-Hebels k in den Ausschnitt des kreisfoͤrmigen Randes gelangt, so weicht das andere Ende dieses Hebels zuruͤk, und laͤßt das uͤbrige Raͤderwerk frei spielen, welcher alsogleich durch die Feder in dem Gehaͤuse in Thaͤtigkeit gesezt wird. Die Zaͤhne des Randes c auf dem Federgehaͤuse greifen auch in den Triebstok, o, ein, und sezen denselben in umdrehende Bewegung, wenn das Raͤderwerk im Gange ist. Oben auf der Spindel o ist eine kreisfoͤrmige Platte p befestigt, und in dieser Platte befindet sich eine Reihe von aufrecht stehenden Stiften, die so wie die Platte sich dreht, gegen den Schweif des Hammers q anschlagen. Um den Weker so zu stellen, daß er zur bestimmten Zeit losschlaͤgt, dient folgende Vorrichtung. Oben auf der Spindel, welche das Rad m fuͤhrt, wird ein Zifferblatt befestigt, wie Fig. 24 dasselbe abgenommen darstellt, und wie man es zum Theile außen auf dem Gehaͤuse sieht. Dieses Zifferblatt laͤßt sich leicht mittelst eines Uhrschluͤssels drehen, und mit demselben drehen sich zugleich, wie oben bemerkt wurde, die Raͤder l und m. Wenn daher der Weker um die sechste, siebente oder achte Stunde, nachdem er gestellt wurde, losgelassen werden soll, muß das Zifferblatt um eben so viele Stunden nach dem Zeiger zuruͤkgestellt werden, worauf man die Taschenuhr auf den Weker aufsezt, und auf die oben angegebene Weise durch Einfuͤhrung des vierkigen Aufziehe-Zapfens in die hohle Roͤhre des Rades l mit dem Weker in Verbindung bringt. Die Uhr dreht durch ihren Gang das Rad l, welches das Rad in treibt; und wenn der Ausschnitt n an dem Puncte, des Sperrkegels k ist (was zur bestimmten Zeit geschieht), so faͤllt das Ende des lezteren in denselben ein, und das entgegen gesezte Ende befreit die Fliege i, und erlaubt dem Raͤderwerke frei zu spielen. Das Rad c treibt dann die Spindel o mit der Platte p, und wenn die Stifte dieser lezteren gegen den Schweif des Hammers k schlagen, so treiben sie denselben zuruͤk, machen, daß der Hammer sich schwingt und in einer Reihe von Schlaͤgen gegen die Gloke b schlaͤgt, welches Schlagen so lang dauert, bis das Federgehaͤuse abgelaufen ist. Eben diese Vorrichtung laͤßt sich auch an einer Stokuhr anbringen, wo aber einige Theile abgeaͤndert werden, und alle weit groͤßer seyn muͤssen. Diese Verbindung ist jedoch nicht so bequem, als jene mit einer Sakuhr.

Tafeln

Tafel Tab. IX
Tab. IX