Titel: Gewisse Verbesserungen im Takelwerke der Schiffe. Von Lieut. Wilh. Pringle-Green, von d. k. Flotte.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. LIX., S. 278
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LIX. Gewisse Verbesserungen im Takelwerke der Schiffe. Von Lieut. Wilh. Pringle-Green, von d. k. Flotte. Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, etc. im Repertory of Arts, Februar 1825. S. 141. Mit Abbildungen auf Tab. V. Pringle-Green's, gewisse Verbesserungen im Takelwerke der Schiffe. Herr Pringle-Green (welcher fuͤr diese Mittheilung von der Gesellschaft die silberne Vulcan-Medaille erhielt) bemerkt, daß der ungluͤkliche Ausgang mehrerer Seetreffen in dem lezten amerikanischen Kriege, in welchen englische Fregatten gefangen wurden, ihn zuerst auf diese Verbesserungen leitete, indem der Feind mit großer Leichtigkeit das Takelwerk wegschoß, und folglich die Bewegungen des Schiffes unmoͤglich machte. Bekanntlich werden die Maste durch zwei der Laͤnge nach in entgegengesezten Richtungen hinlaufende Taue, die Stag-Taue, und in querer Richtung mittelst zweier anderen Taue, der Wandtaue, deren jedes in der Mitte einen Ring hat, der uͤber den Gipfel des Mastes aufgezogen wird, und deren Enden an Bloͤken angebunden sind, die man die todten Augen nennt, und die an jeder Seite des Schiffes dem Maste gegenuͤber befestigt sind, festgehalten. Jedes Wandtau-Paar kann daher als ein gleichschenkeliges Dreiek betrachtet werden, dessen Scheitel der Gipfel des Mastes ist, und da diese Wandtaue paarweise wirken, so folgt, daß, wenn das eine Paar weggeschossen ist, das gegenuͤberstehende, oder der Antagonist, auch nichts nuͤzen kann. Hr. Green schlaͤgt daher einzelne Wand-Taue vor, deren jedes oben sich in einen starken eisernen Haken endigt, und mit demselben in ein Auge eingreift, welches sich in einem Streifen oder in einer Platte oben am Mastbaume befindet. Eine andere Verbesserung, die er vorschlagt, betrifft das Aufbinden der Bramsegel-Rahstangen; man soll naͤmlich an den lezteren, dort, wo sie mit dem Maste in Beruͤhrung kommen, einen Haken oder eine Kruͤke anbringen, dergleichen gegenwaͤrtig an den Besan-Mast-Rahen angebracht ist, wodurch, indem der Mast davon zur Haͤlfte umfangen wird, die Rahe mehr still erhalten wird, so daß dadurch bei windigem Wetter die starken Stoͤße der Rahe verhindert werden, wodurch die Matrosen so oft in die See hinaus geschnellt werden. Man erspart hierbei auch die Auslagen fuͤr die Rollen, nebst dem, daß die Rahe selbst verstaͤrkt wird. Hr. Green commandirte in dem lezten Kriege einen Brig-Cutter mit 2 Masten, die auf die gewoͤhnliche Weise befestigt und betakelt waren. Er erhielt Erlaubniß auf seine Kosten einen kleinen Besan-Mast aufzurichten, um seine Verbesserungen durch Erfahrung zu pruͤfen. Die Versuche, welche er zwei Jahre lang mit demselben anstellte, entsprachen vollkommen seiner Erwartung. Erklaͤrung der Figuren. Fig. 31, a und b, zwei vierekige Eisenstreifen, die an dem Obertheile des Mastes, einer uͤber dem anderen, befestigt sind. Sie haben zu jeder Seite drei Haken zur Ausnahme der oberen Enden der Wandtaue. Die oberen sind so gestellt, daß sie mit den unteren abwechseln, wie Fig. 30 zeigt, um Raum fuͤr die Augen der Wandtaue zu gewinnen, damit diese hinlaͤnglich sich einandern naͤhern koͤnnen. a und b, Fig. 29, zeigen die Wandtaue an den Haken befestigt. Fig. 32 zeigt die Streifen von vorne. Fig. 29, cc, die Bramsegel-Rahe mit den Klammern, dd, die den Topmast halb umfassen, und die Rahen dadurch hindern, sich gegen ihre Enden hin zu schwingen. Fig. 33 ein Theil der Rahe, cc, im Vogel-Perspective, und der Klammern, dd, die den Mast umfassen. Fig. 29, ee, die Haͤlter der Bramsegel-Rahe; sie sind bei, f, befestigt, laufen durch die Bloͤke, gg, an den Armen der Rahe, dann durch die Bloͤke, hh, und sind bei i, befestigt.

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