Titel: | Fyfe's Döbereiner'sche Lampe, verbessert von Thom. Gill. |
Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. LXVIII., S. 301 |
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LXVIII.
Fyfe's Döbereiner'sche Lampe, verbessert
von Thom.
Gill.
Aus dessen technical Repository. November 1824. S.
297.
Mit einer Abbildung auf Tab. V,
Fyfe's, Döbereiner'sche Lampe.
Wir haben Hrn. Fyfe's Lampe im
polyt. Journ. B. XV. S. 420. mitgetheilt,
und wollen hier nun diese Verbesserung nachtragen.
„AB, in Fig. 41, ist ein
umgekehrter Heber oder eine gebogene Glasroͤhre, beinahe Ein Zoll im
Durchmesser haltend. Der laͤngere Schenkel, A, ist beinahe 8 Zoll lang, der kuͤrzere 5. Die Roͤhre ist
auf einer hoͤlzernen Unterlage, C,
aufgezogen. In der Naͤhe des oberen Endes des laͤngeren Schenkels
ist ein Feder-Stiefel aus Messing, der die Roͤhre, A, umfaßt, mit einem hervorstehenden kurzen Zapfen, an welchem der
Platinna-Schwamm mittelst eines sehr feinen Drahtes befestigt werden kann. Die
Platinna wird mit einer metallenen Kappe bedekt, die so zugeschliffen ist, daß
sie den oben bemerkten Zapfen genau von allen Seiten umschließt. Fuͤr die
Oeffnung des kuͤrzeren Schenkels, B, ist eine
glaͤserne Roͤhre, D, so zugeschliffen,
daß sie genau auf denselben paßt, und mit einem Sperrhahne, E, (der durch punctirte Linien angedeutet ist),
versehen. Dieser Hahn ist darauf aufgekittet, und hat an dem Ende einer Schnauze
eine feine Oeffnung. Ein anderes Stuͤk Glasroͤhre, F, welches man in den kuͤrzeren Schenkel, B, fallen ließ, und welches am Grunde desselben
liegt, dient seinem Stuͤke Zink, G, als
Unterlage, und haͤlt dasselbe in gehoͤriger Hoͤhe. Man
gießt soviel verduͤnnte Schwefelsaͤure ein, daß beide Schenkel bis
zur Linie, HH, davon erfuͤllt werden,
und sezt dann die Glasroͤhre, D, und den
Sperrhahn auf. Das Wasserstoffgas, welches durch Einwirkung der
Schwefelsaͤure auf den Zink erzeugt wird, wird den kuͤrzeren
Schenkel fuͤllen bis zur Tiefe des Zinkes hinab, und die
Fluͤßigkeit beinahe bis an das obere Ende des laͤngeren Schenkels
hinauftreiben. Wenn man den Sperrhahn oͤffnet, wird das Wasserstoff-Gas
gegen den Platinna-Schwamm hervorstroͤmmen und denselben
entzuͤnden. Bis hierher ist Alles nach Hrn. Fyfe's Erfindung.“
„Die Abaͤnderung, die wir an derselben anbringen wollen, besteht
bloß darin, daß wir die gekruͤmmte Glas-Roͤhre, I, statt der kuͤrzeren Roͤhre, D, nehmen, und den Sperrhahn, E, an dem unteren Ende desselben aufkitten. Der Feder-Stiefel, J, mit dem daran befestigten Platinna-Schwamme kann
dann an dem Schenkel, A, unter den Sperrhahn
herabgeschoben, und der Platinna-Schwamm durch das auf denselben
ausstroͤmende Wasserstoffgas gluͤhend werden, und dasselbe
entzuͤnden, wie an den kostbareren Lampen mit brennbarem Gase, so daß man ein Wachslicht
an derselben anzuͤnden kann.“
„Der Platinna-Schwamm ließe sich vielleicht auch mit reiner Thonerde
(durch Faͤllung aus schwefelsaurer Thonerde mit Ammonium erhalten)
mengen, und in einem kleinen mit einem Dekel versehenen Naͤpfchen
anbringen.“
„Statt der Schwefelkerzchen, durch welche die Platinna leidet,
koͤnnte man, wo man Fyfe's Lampen
unveraͤndert beibehalten will, etwas deutschen
Zunder (German tinder, Feuerschwamm!)
oder mit Salpeter bereitetes Luntenpapier anwenden, und jenen oder dieses mit
etwas geschmolzenem Schwefel an der Spize der Schwefelkerzchen befestigen,
wodurch das Anzuͤnden sehr erleichtert wuͤrde.“