Titel: | Beobachtungen über Zubereitung des Flachses ohne Gährung. Von Hrn. Wilh. Salisbury. |
Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. CI., S. 466 |
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CI.
Beobachtungen über Zubereitung des Flachses ohne
Gährung. Von Hrn. Wilh.
Salisbury.
Aus Hrn. Gill's technical Repository. December 1824. S.
361.
Salisbury's, Beobachtungen über Zubereitung des Flachses ohne
Gährung.
Erlauben Sie mir einige Bemerkungen uͤber ihren lezten
Aufsaz im November-Hefte (S. 41 in diesem polyt. Journale) die
Zubereitung des Flachses betreffend. Hr. Delisle, der in
diesem Aufsaze die Vortheile einer Maschine zum Brechen des troknen Flachses
beschreibt, scheint mit den Nacharbeiten, die man mit demselben vorzunehmen hat,
nicht gehoͤrig bekannt zu seyn, denn sonst wuͤrde er nicht
uͤber den Mangel der noͤthigen Weichheit bei den uͤbrigen
weiteren Bearbeitungen, zu welchen er bestimmt ist, geklagt haben. Es ist durchaus
nicht schwer, Flachs oder Hanf zu einem verhaͤltnißmaͤßigen Grade von
Vollkommenheit zu bringen, obschon dieß ohne einen gewissen Grad von Aufmerksamkeit
und Muͤhe, die man darauf verwenden muß, nicht moͤglich ist.
Es ist ihren Lesern vielleicht unbekannt, daß die Haupt-Absicht bei dieser neuen
Flachsbereitungs-Art Beseitigung der Nacktheile ist, welche man in der
Landwirthschaft von dem Roͤsten des Flachses im Wasser besorgen zu
muͤssen glaubte. Diese sind: 1tens, Zettverlust; es vergehen volle vier
Monate nach dem Ausraufen, bis der Flachs in die Haͤnde desjenigen gelangt,
der ihn verarbeitet; 2tens, die schaͤdlichen Ausduͤnstungen, welche
waͤhrend des Einweichens und Troknens des Flachses sich aus demselben
entwikeln; der Verlust an Fischen; die Krankheiten der Herden, die durch die dadurch
erzeugte Faͤulniß des Wassers entstehen; 3tens. das Verderben des Flachses
und Hanfes, und der Verlust, der dadurch an beiden eintritt. Dieses sind die
Nachtbeile, welche die Aufmerksamkeit unserer beruͤhmtesten englischen
Schriftsteller in den fruͤheren Zeiten, wie in den neuesten, auf diesen
Gegenstand lenkten. Bei den wenigen Erfahrungen, die man bisher bei uns in England, wie in Frankreich,
uͤber die neuere Methode besizt, muͤßte derjenige wohl mehr als ein
Spießbuͤrger aus Utopia seyn, der sich einbildete, glauben zu koͤnnen,
daß man allen diesen bedeutenden Nachtheilen auf ein Mahl durch das bloße Spiel der
Maschine des Hrn. Christian, oder durch irgend ein anderes Verfahren, wodurch man
auf eine vorteilhafte Weise die Fasern des Flachses von den Holztheilen trennen
kann, beseitigen koͤnnte. Wer immer die Kunst der Flachsbereitung zu
betreiben versucht, sollte nie vergessen, daß, wie es bei allen Pflanzen der Fall
ist, auch andere Substanzen sich rings um die Fasern finden, und daß auch diese
entfernt werden muͤssen, ehe der Flachs vollkommen weich werden, oder in
anderer Hinsicht zur Verarbeitung tauglich gemacht werden kann. Ich werde diese
Substanzen hier nicht alle beschreiben; wer immer die Physiologie der
Gewaͤchse in irgend einem chemischen oder botanischenWir empfehlen hierzu J. E. Smith's Einleitung zum
Studium der Botanik uͤbers. von P. I. A.
Schultes. 8. Wien b. Doll. A. d. Ueb. Elementar-Werke studiert hat, wird sich eine ziemlich deutliche Idee von der
Natur und von den Eigenschaften derselben machen koͤnnenVergl. den Aufsaz uͤber Flachs-Bereitung von
Gavin Inglis in Gill's
techn. Repos.
Novemb. 1824. S. 328. A. d. O. (Verstehende Abhandlung in diesem
Journale. D.).
Ich spreche hieruͤber mit einer Zuversicht, die sich aus vielseitige Erfahrung
gruͤndet; denn ich war auf Verlangen der Gesellschaft zur Verbesserung des
Zustandes der irlaͤndischen Bauern (Society for
Improring the Condition of Irish Prasantry), waͤhrend der lezten
Flachs-Ernte in der Provinz Muͤnster, in der Absicht, die verschiedenen von
den Landleuten daselbst angewendeten Verfahrungs-Arten zu pruͤfen, und
Versuche mit der neueren Methode an irlaͤndischem Flachst anzustellen. Das
Resultat meiner Versuche war, daß Flachs aus dem Felde gerauft und so getroknet, daß
die Samen ausgeschlagen werden konnten, in weniger dann 10 Tagen vollkommen
zubereitet, gesponnen und gewaschen war. Ich fuͤge hier ein Muster bei,
welches aus einer Straͤhne genommen wurde, die den HHrn. Clark und
Dimsdale, Flachshaͤndlern of the Old Jewry
angehoͤrt, welche einen ausgebreiteten Handel mit Flachs treiben: sie fanden
dieses Garn um 15 p. C. besser, als irgend ein anderes irlaͤndisches
Land-Garn. Ein Theil davon wurde verwebt und der Gesellschaft zugesendet; diese gab
es Hrn. OldhamHr. Oldham ist derselbe, der im Jahre 1822 vor dem
Ausschusse aus dem Hause der Gemeinen seine Aussage vortrug, und bewies, daß
er in Ireland dreizehn tausend fuͤnf hundert Individuen mit
Verarbeitung des Flachses beschaͤftigt, und jaͤhrlich
fuͤr 100,000 Pfund Sterling (1,200,000 fl.) an einem Orte allein
verkauft. (Man sehe den am 13ten Maͤrz 1823 gedrukten
„Report.“) A. d. O.
of Berge Yard, Bucklersbury, und dieser Herr
versicherte: „daß diese Leinwand weit besser ist, als die
gewoͤhnliche irlaͤndische, und sich gewiß noch ein Mahl so lang
tragen laͤßt, als jede andere, die er noch in seinem Leben gesehen
hat.“ Verschiedene Gelegenheiten, die ich seit meiner Ruͤkkehr
zur Verbesserung der von den irlaͤndischen Flachs-Bauern noch immer
begangenen Fehler benuͤzen konnte, bestaͤtigen mich noch mehr in
meiner Ueberzeugung: waͤhrend man alles bestaͤtigt finden wird, was
die Schriftsteller angaben, wird man, wo man nicht mit der Sache bekannt ist, kaum
begreifen koͤnnen, was man sieht.
Um Ihnen zu zeigen, daß die neue englische Art (New British
System) den Flachs zu bereiten, keine schwierige Operation ist, sende ich
Ihnen hier einige Garn-Muster, welche von Gefangenen zu Bridewell,
Kingston-upon-Thames, gespoͤnnen wurden. Der Flachs, aus welchem sie
gesponnen sind, ward ohne alle Gaͤhrung
zugerichtet, welche leztere demselben immer, mehr oder minder
schaͤdlich ist. Waͤhrend der ganzen Zubereitung desselben
ward kein anderes Ingrediens gebraucht, als jene, deren die Waͤscherinnen
sich bei dem Waschen der Leinwand bedienen, und der Flachs blieb ewige Tage und
Naͤchte uͤber der Einwirkung der Luft ausgesezt.
Ich fuͤge hier den Bericht uͤber die Fortschritte dieser Arbeit in dem
Zuchthause bei, so wie ich denselben fuͤr die Magistrats-Visitation dieses
Gefaͤngnisses entworfen habe, und werde, mit Erlaubniß dieser Herren, keinen
Anstand nehmen, Ihnen
und jedem ihrer vielen wissenschaftlichen Freunde den augenscheinlichen Beweis zu
liefern, daß der Flachs hinlaͤnglich weich, und in jeder anderen
Ruͤksicht zu jedem Zweke, zu welchem man denselben verarbeitet, mit beinahe
so wenig Umstaͤndlichkeit, als unter diesen Verhaͤltnissen
moͤglich ist, tauglich gemacht werden kann. Ich gestehe zugleich mit
Zuversicht, daß wir uns hinsichtlich der Vollkommenheit, welche dieser Zweig der
Industrie in unserem Lande noch erreichen wird, erst in der Kindheit befinden
etc.
Bemerkungen uͤber die neue englische Methode der
Flachs-Zurichtung, wie dieselbe von den Gefangenen zu Bridewell,
Kingston-upon-Thames betrieben wird. 3ten November 1824.
Der Flachs, der vor einigen Jahren in einigen Gegenden Surrey's wuchs, galt, wegen
einer besonderen Behandlung, fuͤr den besten im Koͤnigreiche. Wir
fuͤhren fuͤr ungefaͤhr anderthalb bis drei Millionen Pfund
Sterling (18 bis 36 Millionen Gulden) Flachs jaͤhrlich bei uns ein,
verarbeiten denselben bei uns, und fuͤhren ihn als englische Waare wieder
fuͤr zwei bis drei Mahl soviel aus.
Die ganze Zubereitungsarbeit, die an demselben noͤthig ist, kann durch
Gefangene beiderlei Geschlechtes, oder von den Pfleglingen der Armenhaͤuser
etc. verrichtet werden.
Man erntet bei uns gewoͤhnlich 1 1/2 bis 2 1/2 Tonnen Flachs auf Einem Acre,
und der hierzu noͤthige Same kostet ungefaͤhr 30 bis 40 ShillingsEine Tonne ist 20 Zentner; oder 1650 Wien. Pfd.; Eine Acre 1125 □
Wiener Klafter; Ein Shilling 36 kr. rhn.A. d. Ueb..
Die Tonne gilt, bei der gegenwaͤrtigen Zubereitung. 14 Pfund Sterl., 8 Shill.,
3 Pence, und die Leute, die sich mit derselben beschaͤftigen, gewinnen daran
zwischen 4 Pence und Einen Shilling (12-36 kr.)
Die Kaufleute in London, welche mit Waaren handeln, die aus Flachs bereitet werden,
kaufen den auf obige Weise zubereiteten Flachs gern zu einem Preise, welcher obigen
Ertrag sichert.
Bei der gegenwaͤrtigen Menge von Armen in England (welche, nach der
bestehenden National-Polizei dieses Landes, auf oͤffentliche Kosten
unterhalten werden muͤssen) kann man es mit Recht als gnaͤdige
Dazwischenkunft der Vorsehung betrachten, daß die Arbeit dieser Leute so leicht auf
einen Stapel-Artikel verwendet werden kann, durch welchen sowohl im In- als Auslande
so große Capitalien in Umlauf gesezt werden, und dieß zu einer Zeit, wo die
Fabrikanten, wegen des hohen Standes des Handlohnes der Arbeiter, zu Maßregeln
gezwungen sind, durch welche, wie man allgemein weiß, das verarbeitete Material in
einem hohen Grade verdorben wird. Ueberdieß wuͤrde es schwer halten, irgend
eine Vorkehrung aufs zufinden, welche, in jeder Hinsicht, mit dem weisen Ausspruche
des Ausschusses beider Haͤuser im Parliamente in so vollkommenem Einklange
stuͤnde, durch welchen in den Armem und Gefangenen-Gesezen festgesezt ist:
„daß Einfuͤhrung eines Systemes regelmaͤßiger
Beschaͤftigung ein Gegenstand von hoher' Wichtigkeit ist, indem sie mit
dem moralischen Zustande dieses Theiles der Gesellschaft in inniger Verbindung
steht; in jeder Hinsicht aber ist es sehr zu empfehlen, daß, wenn man Leute aus
dieser Classe von Menschen zur Arbeit verwendet, alle
moͤgliche Sorgfalt dafuͤr getragen werde, daß das Resultat
ihrer Arbeit, so wenig als moͤglich, sich mit der
gewoͤhnlichen Beschaͤftigung derjenigen Individuen
kreuzt, die in der Nachbarschaft derselben leben“
Es freut uns, durch einen Ausspruch des Ober- und Unterhauses des englischen
Parliamentes den Grundsaz geheiligt zu sehen, welchen wir in diesen
Blaͤttern schon oft wiederholten: „daß es ein eben so
unrechtliches als verderbliches, die Buͤrgerrechte in ihren
Grundfesten erschuͤtterndes, Verfahren ist, wenn man von
Straͤflingen solche Arbeiten verfertigen laͤßt,
fuͤr welche der gute und sittliche Buͤrger, wenn er sich
mit denselben beschaͤftigen will, schwere Steuern und Abgaben
bezahlen muß.“ Man hat diesen von uns wiederholt
aufgestellten Grundsaz bestritten und verhoͤhnt, und wußte
wahrscheinlich eben so wenig, als man dieses that als wir es wußten, da wir
ihn ausstellten, daß er durch den Ausspruch eines der
achtungswuͤrdigsten gesezgebenden Koͤrpers Europens geheiligt
wurde. A. d. Ueb..
Die Gefangenen zu Kingston haben, waͤhrend des lezten Sommers, diese Art von
Arbeit zu einem bedeutenden Grade von Vollkommenheit gebracht; sie bereiten
taͤglich bedeutende Mengen Flachses auf obige Weise. Bei Gelegenheit der
Verfertigung des Garnes aus demselben, so daß es als Kaufmanns-Waare fuͤr den
Markt dienen kann, haben sich einige Beobachtungen ergeben: mehrere Weiber und
Kinder in diesem Hause haben niemahls so spinnen gelernt, wie man in anderen
Laͤndern spinnt; denn seit der Einfuͤhrung der sogenannten Jenny's und
Spinnmuͤhlen (Jenny and throstle spinning) ist
das alte Spinnrad so sehr in Verfall gerathen, daß eine Person, die ehevor
fuͤr einen guten Spinner galt, auf diesem Rade sich kaum mehr drei Pence (12
kr.) des Tages verdienen kann. Es wuͤrde daher sehr gut seyn, wenn man sowohl
in Hinsicht auf diese gegenwaͤrtigen Verhaͤltnisse, als fuͤr
die Zukunft fuͤr die Armen uͤberhaupt, Maschinen vorrichtete, welche
durch die Koͤrperkraft einiger Individuen allein getrieben werden
koͤnnen, und den Arbeitern verhaͤltnißmaͤßig denselben Gewinn
verschaffen, den sie haͤtten, wenn diese Maschinen durch Dampf in Umtrieb
gesezt wuͤrdenEs scheint uns, daß dieß nicht wohl moͤglich ist, und daß die Besizer
der Spinnmuͤhlen dadurch zugleich beeintraͤchtigt werden.
„Gefangene sollen keine Arbeit treiben, welche sich mit den
gewoͤhnlichen Beschaͤftigungen freier Leute in ihrer
Nachbarschaft kreuzt.“ A. d. Ueb..
Man hat Maschinen dieser Art erbaut und versucht: Muster des dadurch gesponnenen
Garnes liegen hier bei. Es wuͤrde uͤberfluͤßig seyn,
uͤber die Vorzuͤge eines Verfahrens im Detail zu sprechen, welches
sich nur nach seiner allgemeinen Anwendung auf das vorgestekte Ziel, und nach der
Guͤte der dadurch erhaltenen Producte im Einzelnen beurtheilen
laͤßt.
Es reicht hin, wenn man hier bemerkt, daß drei Operationen bei dieser Arbeit
noͤthig sind, welche auf drei verschiedenen Tischen oder Maschinen vollendet
werden. Auf dem wird der Flachs in einer Menge von 8 koch auf ein Mahl auf ein 10
Fuß langes Brett aufgelegt, und mittelst eines Drukes in einen festen, dichten,
flachen Wikel (sliver, baierisch Reise) zusammengerollt. Diese Operation geschieht auf den Wikeltische (Reistische, slivering
frame.)
Nun kommt der Wikel auf eine zweite Maschine, und wird auf eine aͤhnliche
Weise mit vieler Sorgfalt acht Mahl so lang ausgedehnt, als er ehevor gewesen ist.
Er wird etwas gedreht, und auf Spuhlen aufgewunden; von diesen wird er zum Theile in
starke lokere Schnuͤre gesponnen (roving), wird
dann tragbar, und kann in jede verlangte Garn-Sorte gesponnen werden. Dieß ist die
Arbeit der sogenannten Vorspin-Maschine (roving Machine).
Die Schnuͤre kommen dann auf eine kleine Maschine, welche bloß einen Raum von
drei □ Fuß einnimmt, und vier Faden von der verlangten Feinheit spinnt. Dieß
ist die einzige Maschine, die in dem Gefaͤngnisse betrieben werden darf, und,
bei dem kleinen Raume, welchen sie einnimmt, schikt sie sich fuͤr Individuen,
welche einzeln eingesperrt sind. Dieß ist die Arbeit der Gefaͤngniß-Spinn-Maschine (Prison
spining-frame)
Der Wikeltisch und die Vorspinn-Maschine arbeiten fuͤr fuͤnfzig
Spinn-Maschinen vor. Sie fordern einen Raum von 15 Fuß Laͤnge und 12 Breite:
diese Arbeit geschieht indessen am besten in Armenhaͤusern, da sie mehr Raum
fordert, als bei dem gegenwaͤrtigen Zustande der Gefaͤngnisse und den
uͤbrigen in denselben Statt habenden Arbeiten nicht fuͤglich
abgetreten werden kann.
Ich werde nun eine Uebersicht der Producte geben, welche Eine Tonne in dem
Gefaͤngnisse bearbeiteten Flachses liefert, und zugleich bemerken, daß in
Kurzem bedeutende Verbesserungen angebracht werden koͤnnen, sobald
naͤmlich der Aufseher dieser Arbeiten in allen Zweigen derselben
hinlaͤnglich erfahren seyn wird.
Die Flachs-Pflanze liefert ein Viertel ihres Gewichtes Faserstoff, welcher in Flachs
und Werk zerfallt, und, je nachdem der Arbeiter mehr oder minder geschikt ist, mehr
oder weniger von diesem oder jenem abwirft. Bei den zulezt angestellten Versuchen
erhielt man mehr Werk, als Flachs, wie folgende Uebersicht zeigt.
℔
Shill.
Pence.
Kosten einer Tonne rohen Flachses
5
– 0
– 0
Fuͤr 5 Ztr.
Flachs-Faser-BrechenDieß
ist der den Gefangenen gestattete Lohn fuͤr das Brechen. Ein
Mann kann ungefaͤhr 6 des Tages brechen, und 6 Pence (18 kr.)
daran verdienen.
2
– 6
– 8
– detto HechelnDer Hechler theilt den Flachs in 1 Ztr, 2 Quarter,18 ℔ Flachs, 3
– 1
–10 –
Werk,––––––––––––––––––––– 5 0 0an langem Flachs verdient der Hechler 1 Penny (3 kr.) fuͤr das
℔, damit er dadurch gereizt wird so viel zu liefern, als er
kann. Ein Mann oder ein Junge kann 12 ℔ taͤglich mit
leichter Muͤhe hecheln, und sich folglich 1 Shilling
verdienen.
0
– 15
– 6
– SpinnenIm Spinnen verdient sich ein Weib oder
ein Kind zwischen 4 bis 9 Pence taͤglich. von 1
Ztr 2 Quarter, 18 ℔ Flachs
0
– 16
– 6
–
–
– 3
Ztr 1 Quarter, 10 ℔ Werk
0
– 14
– 9
Waschen und Materialien hierzu
1
– 5
– 0
–––
–––––
–––––
10
– 18
– 5
Gewinn
3
– 10
– 10
–––
–––––
–––––
14
– 9
– 3
℔
Shill.
Pence.
Ein Ztr 27 Flachs-Garn, das ℔ zu 1
Shill. 1 Penny gibt
7
– 9
– 9
Zwei Ztr 66 ℔ Werk zu 6 Pence das
℔
6
– 8
– 6
Agen etc. als Duͤnger
0
– 10
– 0
–––––
–––––
–––––
– 14
– 8
– 3
Auf diese Welse koͤnnen leute, waͤhrend sie im Gefaͤngnisse
sind, beinahe soviel sich verdienen, daß sie sich selbst erhalten koͤnnen,
einen Gewinn noch abwerfen, der die Aufsicht und die noͤthigen
Beduͤrfnisse dekt, und einen Fond gruͤnden, der jedem Gefangenen bei
seiner Befreiung eine kleine Summe abwirftEs scheint uns unbillig, daß der Verbrecher, wenn er nicht an und fuͤr
sich wohlhabend ist, die Gefaͤngnißkosten zahlen soll. Staaten sind
große Familien, und so wie jeder Vater die Pflicht hat, seinen Kindern eine
gute Erziehung zu geben, und es nur die Schuld der schlechten Erziehung ist,
wenn Kinder Taugenichtse werden, so ist es auch die Pflicht des Staates,
seinen Buͤrgern eine solche Erziehung zu
gewaͤhren, daß sie keine Verbrecher werden. In einer gewissen
Hinsicht traͤgt der Staat so gut Schuld an dem Verbrechen, als der
Verbrecher selbst, und der sicherste Maßstab der guten Erziehung eines
Volkes, d.h., der Modalitaͤt, ist die Menge der Verbrecher unter
diesem Volke. A. d. Ueb..