Titel: | Verfertigung metallner Fäßchen, worauf Rob. Dickinson, an der Old Eagle Foundry, New-Park-street, Southwark, Surrey, sich am 7. Oktober 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXXII., S. 165 |
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XXXII.
Verfertigung metallner Faͤßchen, worauf
Rob. Dickinson, an der Old
Eagle Foundry, New-Park-street, Southwark, Surrey, sich am 7. Oktober 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August. 1825.
S. 88.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.Auch im London
Journal of Arts and Sciences. Jul. 1825. (ohne
Abbildung). A. d. Ueb.
Dickinson's, Verfertigung metallner Faͤßchen.
Der Zwek dieser Erfindung ist, Guͤter und Waaren, und vorzuͤglich
Lebensmittel auf Schiffen fuͤr lange Seereisen, sicherer und bequemer als
bisher einschiffen und aufbewahren zu koͤnnen. Die Verbesserung besteht 1) in
einem solchem Ueberzuge des Eisens, sowohl von außen als von innen, daß dasselbe dadurch vor jeder
Oxidation gesichert ist; 2) in einem solchen Baue der Faͤsser, daß man
groͤßere Koͤrper, als man gewoͤhnlich nicht durch das Spundloch
in dieselben bringen kann, in dieselben zu paken im Stande wird, mit einem Worte,
daß man denselben eine Oeffnung gibt, durch welche ein Mann mit Kopf und Armen bis
an die Schultern in dieselben hinein kann, um groͤßere Koͤrper
gehoͤrig einpaken zu koͤnnen.
Der Patent-Traͤger beschreibt zuerst den Bau der Faͤsser auf folgende
Art: „Nachdem der Cylinder auf die gewoͤhnliche Weise“,
sagt er, „entweder mittelst Nieten oder Loͤthen, oder Umschlagen
verfertigt wurde, was jedem Arbeiter bekannt ist, mache ich einen eisernen Reif,
der an einer Kante duͤnn, an der anderen dik ist, und aussieht, wie die
mit xx, bezeichnete Figur. Den dikeren Theil
dieses Reifes befestige ich innerhalb des Fasses so, daß der dikere
ungefaͤhr Ein Zoll unter dem aͤußersten Ende des Fasses
hervorragt, so daß dadurch eine Furcht zwischen dem duͤnneren Theile des
Reifes und dem Fasse entsteht (Fig. 14. Tab. V.),
aa, in welche der Ranft des
Kopfstuͤkes paßt. Nachdem diese Furche mit Hanf, altem Tauwerke, Abfallen
von Lederbereitern etc. vollgestopft wurde, wird das Kopfstuͤk so
aufgesezt, daß es mit seinem Rande, bb, in die
ausgestopfte Furche faͤllt. Um diesen Dekel so einzurichten, daß er nach
Belieben abgenommen werden kann, ist er mit einer hinlaͤnglichen, nach
der Groͤße des Fasses verschiedenen, Menge von Augenzapfen, welche sich
seitwaͤrts in Oeffnungen schieben, die in das Ende des Fasses zur
Aufnahme derselben geschnitten sind, Fig. 16. ccc, gehoͤrig versehen. Diese
Oeffnungen laufen nicht ganz parallel mit dem Ende, so daß sie das
Kopfstuͤk fester nach abwaͤrts anziehen, wenn die Seiten-Bolzen in
die Loͤcher gehaͤmmert werden: aus eben diesem Grunde sind auch
die Augen-Bolzen duͤnner an dem Ende, als an den Schultern, wie die Figur
zeigt. Das entgegengesezte Ende des Fasses (das Bodenstuͤk) wird auf eine
andere Weise geschlossen. Es ist zwar mit demselben umgeschlagenen Reife
versehen; dieser Reif wird aber nur einen halben Zoll von dem Ende oder der
Kante angelegt, und nachdem das bewegliche Hauptstuͤk eingesezt ist, wird dieser halbe Zoll
umgeschlagen, oder fest darauf niedergehaͤmmert. Ein flacher Ring, Fig. 17.
ddd, (der einen Bodenreif erspart), wird
daruͤber aufgenietet, so daß er dieses Gefuͤge bedekt: man
laͤßt ihn etwas hervorstehen, so daß das Faß beim Rollen dadurch
geschuͤzt wird. Das Hauptstuͤk ist entweder flach oder convex oder
concav; lezteres scheint mir das Beste.“ Was den Ueberzug betrifft,
so muß das Eisen vorlaͤufig gepoͤkelt oder geschalt werden, wie bei
dem gewoͤhnlichen Verzinnen: wenn dieß aber wegen der Kuͤrze der Zeit
nicht mehr geschehen kann, oder wenn man mehr auf Wohlfeilheit, als auf
Dauerhaftigkeit sieht, so laͤßt man das Schaͤlen, und traͤgt
bloß die Mischung und das Tuch auf, mit welchem man den ungeschaͤlten Theil
des Eisens der Faͤsser belegt. In einigen Fallen, wenn z.B. die
Faͤsser bloß Theer, Oehl, Firniß etc. enthalten sollen, bekleidet man die
Außenseite damit. „Wenn aber“, sagt der Patent-Traͤger,
„andere Dinge in den Faͤssern aufbewahrt werden sollen, und
daher ein innerer Ueberzug nothwendig wird, macht die Mannigfaltigkeit
chemischer Zersezungen, die durch dieselben entstehen koͤnnen,
verschiedene Arten von Ueberzuͤgen noͤthig. Bei trokenen
Koͤrpern, wie z.B. Brod, Reiß, Perl-Gerste, feines Mehl etc., welches
gegen Mehlwuͤrmer, Kornwuͤrmer, Ratten etc. geschuͤzt
werden muß, und wo das Eisen keiner Naͤsse ausgesezt ist, also kein
unaufloͤslicher Ueberzug nothwendig ist, nehme ich bloß ein dichtes
anklebendes Material, wie z.B. Leim oder irgend eine gehoͤrig angemachte
Paste, und den duͤnnsten und wohlfeilsten Canevaß, den ich finden kann;
zuweilen bloß Papier. Ich beschraͤnke mich also auf keine besondere Art
von Ueberzug, Firniß oder Kitt, oder auf irgend ein Material, aus welchem
dergleichen verfertigt werden kann, es mag einfach oder zusammengesezt seyn,
sondern nehme alle als mein ausschließliches Recht in Anspruch, sowohl die
aufloͤsbaren als die unaufloͤsbaren und die undurchdringlichen,
insofern sie zur Anheftung faseriger Stoffe auf das Eisen taugen, um dasselbe
gegen Rost zu verwahren, diese Faserstoffe oder Gewebe moͤgen aus Seide,
Baumwolle, Leinen, Wolle, Leder, Papier oder Filz, einzeln oder verbunden, duͤnn
wie Flor, oder dik wie ein tuͤrkischer Teppich, seyn. Nachdem ich diese
Stoffe in irgend eine hierzu geeignete Mischung getaucht und gehoͤrig
getroknet habe, lasse ich sie durch Walzen laufen, um sie dicht und fest, und
gegen Naͤsse oder gegen die Wirkungen chemischer Einfluͤsse der in
diesen Faͤssern aufzubewahrenden Artikel haltbar zu machen. Ich nehme zu
dieser Mischung Ein Pfund klein geschnittenen Kautschuk, 1/2 Pfund schwarzes
Pech, 4 Loth venezianischen Terpenthin, und mische sie, indem ich sie 24 bis 36
Stunden lang in einer Temperatur von 160° F, (+ 57 R.) stehen
lasse.“ In einigen Faͤllen bronzirt Hr. Dickinson die Faͤsser von innen so wie Flintenlaͤufe, um sie
gegen Rost zu schuͤzen.