Titel: Methode, künstliche Mineralwasser zu erzeugen und aufzubewahren, nebst dazu gehörigen Maschinen, worauf Eduard Schmidt Swaine zu Bucklersbury, in Folge einer Mittheilung, die Friedrich Adolph August Struve, M. D. zu Dresden, ihm machte, und Edw. Swaine, Kaufmann zu Leipzig (zu dessen Vortheil er dieses Patent nahm), sich am 9. October 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXXV., S. 173
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XXXV. Methode, kuͤnstliche Mineralwasser zu erzeugen und aufzubewahren, nebst dazu gehoͤrigen Maschinen, worauf Eduard Schmidt Swaine zu Bucklersbury, in Folge einer Mittheilung, die Friedrich Adolph August Struve, Im Originale heißt es faͤlschlich Streeve. A. d. Ueb. M. D. zu Dresden, ihm machte, und Edw. Swaine, Kaufmann zu Leipzig (zu dessen Vortheil er dieses Patent nahm), sich am 9. October 1823 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Junius 1825. S. 347. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Schmidt Swaine's, Methode, kuͤnstliche Mineralwasser zu erzeugen und aufzubewahren. Man verfertiget kuͤnstliche Mineralwasser, indem man jene Mineralkoͤrper, die dieses Wasser enthalten sollen, in demselben aufloͤst; der Patent-Traͤger hat hier aber vorzuͤglich die Absicht, reines Wasser mit kohlensaurem Gase oder sogenannter fixer Luft zu schwaͤngern. Dieß geschieht gewoͤhnlich dadurch, daß man dieses Gas aus dem Kalke oder Marmorgeroͤlle, oder aus anderen Substanzen mittelst Schwefelsaͤure entwikelt, und dann auf eine mechanische Weise in das Wasser treibt, wodurch jenes brausende Getraͤnk entsteht, das man unter dem Namen Selzer-Wasser in den Kramlaͤden findet. Diese Schwaͤngerung des reinen Wassers mit kohlensaurem Gase wurde bisher mittelst verschiedener Apparate bewirkt, welche alle auf demselben Grundsaze beruhen, aber auf verschiedene Weise eingerichtet sind, Gegenwaͤrtiger Apparat ist folgender: a, in Fig. 5. ist ein bleiernes Gefaͤß, in welches der Patent-Traͤger Kalk, Wasser, und uͤberhaupt dasjenige gibt, aus welchem er das kohlensaure Gas entwikelt. b, ist ein kleines trichterfoͤrmiges Gefaͤß, in welches die, waͤhrend der Arbeit nothwendige, Schwefelsaͤure gegossen wird: im Grunde dieses Trichters befindet sich ein kegelfoͤrmiger Stoͤpsel. Nachdem das Gefaͤß a, mit Kalk, Wasser, und dem noͤthigen Materials gefuͤllt wurde, wird der Stoͤpsel in die Hoͤhe gezogen, und die Schwefelsaͤure in das unten befindliche Gefaͤß durchgelassen, wo das Gas sich alsogleich zu entwikeln beginnt. Um jedoch diese Entwikelung zu beguͤnstigen, wird mittelst der Kurbel, c, ein Ruͤhrer innerhalb des Gefaͤßes, a, in Umtrieb gesezt. Das entwikelte Gas steigt durch die Hebelroͤhre d, empor, und in das Reinigungs-Gefaͤß, e, hinab, wo es durch eine reinigende Baryt-Aufloͤsung durchzieht, damit alle Schwefelsaͤure zuruͤkbleibt, und dann in Gestalt von Blaͤschen in den Gasbehaͤlter, f, aufsteigt, und in demselben zum Gebrauche aufbewahrt wird. Aus diesem Gasbehaͤlter, f, laͤuft das Gas durch die Roͤhre, g, in den Messer, h, in welchem die durchgelaufene Menge desselben gemessen wird: dieser Messer ist nach der bekannten Einrichtung des Clegg'schen Gas-Messers vorgerichtet. Nachdem es in demselben durch die sich umdrehenden Kammern gelaufen ist, und die durch den Zaͤhlungs-Apparat bemessene Menge Gases geliefert hat, laͤuft es durch die Roͤhre, i, in die Luftpumpe. Die Luftpumpe, k, ist in einem hoͤlzernem Gestelle gehoͤrig befestigt, und wird mittelst einer Kurbel getrieben; I, ist ein Flugrad, welches mittelst einer Kurbel oder auf andere Art in Umtrieb gesezt wird. Auf der Achse dieses Flugrades befindet sich ein Triebstok, welcher ein Zahnrad, m, treibt, und an der Seite dieses Zahnrades ist der Winkelhebel, n, befestigt, welcher durch die Umdrehung des Rades, m, in Bewegung gesezt wird, und den Staͤmpel der Pumpe in abwechselnde Bewegung bringt. Dadurch wird das auf diese Art durch die Roͤhre, i, in die Pumpe gebrachte Gas in die Kammer, o, getrieben, aus welcher dasselbe durch die Roͤhre p, in das Schwaͤngerungs-Gefaͤß, w, gelangt. Die Kammer, q, ist bloß zur Aufnahme des Wassers bestimmt, welches hinter dem Ruͤken des Staͤmpels der Luftpumpe die Reibung vermindern soll, v, ist ein Barometer an einem Pfeiler, wodurch die Roͤhre, v, unterbrochen wird, um den Druk des Gases jedes Mahl beobachten zu koͤnnen. s und t, sind zwei Kammern uͤber dem Schwaͤngerungs-Gefaͤße, und in Verbindung mit demselben mittelst Roͤhren, deren Muͤndungen durch kegelfoͤrmige Klappen geschlossen sind. In diese Kammern kann irgend eine chemische Mischung gebracht werden, um dem Wasser in dem unten stehenden Gefaͤße den verlangten Geschmak zu ertheilen. Nachdem reines Wasser in das Gefaͤß, w, gebracht wurde, wird der Schwaͤngerungs-Proceß damit angefangen, daß man zuerst Gas in dem Gefaͤße erzeugt, und dasselbe hierauf in den Gasbehaͤlter, sodann in den Gasmesser gelangen laͤßt, und mittelst der Pumpe in das Gefaͤß, w, treibt. In diesem Gefaͤße wird das Wasser fleißig mittelst der Kurbel, u, auf ist Achse eines horizontalen Ruͤhrers in Bewegung gesezt, und nachdem es hinlaͤnglich geschwaͤngert wurde, durch die Roͤhre, v, in das Gefaͤß, x, abgelassen, welches an den Hahn der Roͤhre, v, hinaufgehalten wird, wo die Muͤndung desselben genau mit einem um den Hahn herumlaufenden ledernen Halsbande in Beruͤhrung gebracht wird, indem der Arbeiter, welcher fuͤllt, den Hebel, y, mit dem Fuße in die Hoͤhe druͤkt. Wenn die Flasche gefuͤllt ist, wird der Hahn geschlossen, und augenbliklich die Flasche zugestoͤpselt, und der Kork mit Draht fest gebunden. Dieser Apparat ist an allen Puncten mit Vorrichtungen versehen, wodurch er leicht und bequem stellbar wird, sowohl beim Reinigen als beim wiederholten Anfuͤllen mit Wasser etc. Die einzelnen Theile sind nicht neu, aber die Zusammenstellung ist es, und darauf ist das Patent genommen.Wir duͤrfen uͤber die Thorheit der Englaͤnder nicht lachen, aus so etwas ein Patent zu ertheilen; wir haben ja gesehen, wie sehr man an der Elbe die Struve'sche Hippokrene ausposaunte! Bei diesem Anlasse verweisen wir auf die sehr zwekmaͤßige Apparate zur Erzeugung kuͤnstlicher Mineralwasser in diesem Journale Bd. VII. S. 499. B. X. S. 1. B. XIV. S. 192. und Bd. XVII. S. 350. A. d. Ueb.

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