Titel: | Beschreibung einer Windmühle mit acht vertikalen Flügeln, die sich von selbst nach dem Winde stellt. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LIV., S. 304 |
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LIV.
Beschreibung einer Windmuͤhle mit acht
vertikalen Fluͤgeln, die sich von selbst nach dem Winde stellt.
(Sie befindet sich zu Soulaires, Dpptt. d'Eure et
Loir, bei Hrn. Delamolére, welcher
dafuͤr von der Société d'Encouragement pour l'Industrie
nationale am 10. November 1824 den Preis von 4000 Franken erhielt. Aus dem
Bulletin
dieser Gesellschaft. N. 249. S. 65.)
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Delamoléres's, Beschreibung einer Windmuͤhle mit acht
vertikalen Fluͤgeln, die sich von selbst nach dem Winde stellt.
Diese Windmuͤhle befindet sich auf einem Pachthofe, der aus mehreren
Gebaͤuden besteht, auf dem Wohnhause des Eigenthuͤmers und seiner
Familie, wodurch die Aufsicht auf dieselbe sehr erleichtert wird. Dieses sehr lange,
und 8 1/4 Meter außen breite Gebaͤude besteht aus einem Erdgeschosse und
einem Kornboden. Der bewegende Theil der Windmuͤhle ist auf dem Dache; die
Muͤhlsteine, der Rumpf etc. sind auf dem Kornboden. Die Wohnung ist unter der
Muͤhle im Erdgeschosse auf einer Seite derselben; auf der anderen Seite sind
die Stalle und die Scheunen. Der Kornboden dient in seinem ganzen Umfange zur
Aufbewahrung des Getreides, und von demselben geht es eben in die Muͤhle.
Die Fluͤgel, 8 an der Zahl, stehen senkrecht. Ihre Achse, G (Fig. 2.) theilt ihre
Bewegung durch ein Zahnwerk, HI, einem senkrechten
Baume D, mit, welcher, mittelst eines horizontalen
Kammrades, M, den Drilling, N, und dadurch den Muͤhlstein dreht. Die Fluͤgel, F, sind flach, und unter einem Winkel von 18 1/2 Grad
auf die allgemeine Flaͤche der Arme geneigt, welche gerad sind. Diese
Fluͤgel sind rechtwinkelig, 4,60 Meter lang, vom Mittelpuncte aus, und 1,30
Meter breit. Da sie gegen den Mittelpunct sich zum Theile deken, so haben 4
derselben 4 Meter Fassung vom Ende aus, und die: 4 anderen deren haben nur 3,40 Meter. Die
Fluͤgel sind so, wie an den gewoͤhnlichen Muͤhlen; statt daß
man sie aber mit der Hand, nach der verschiedenen Staͤrke des Windes,
einzieht oder spannt, sind hier Laͤden, zz,
mit einem Gewinde an einer ihrer laͤngeren Seiten angebracht, die sich
mittelst eines eigenen Mechanismus nach Belieben oͤffnen und schließen, wie
wir gleich zeigen werden.
Ein eiserner Rahmen a, (Fig. 7–8.) der sich
uͤber die Achse der Fluͤgel und zwischen der Krone, bb, schiebt, umfaßt mit seinem vorderen Ende ein
kupfernes Halsband, welches auf dem vierekigen Baume, G,
aufgezogen ist, und mit demselben sich dreht. An diesem Halsbande sind Seile
befestigt (die man der Deutlichkeit wegen hier wegließ), welche anfangs uͤber
die Rollen, l, laufen, dann uͤber andere an den
Armen der Fluͤgel befestigte Rollen, und endlich sich in der Mitte der laden,
zz, enden. Solang der Wind nicht die
gewoͤhnliche Geschwindigkeit uͤbersteigt, bleiben diese Laͤden
mittelst eines Gewichtes, f, geschlossen, welches am
Ende eines Hebels, c, haͤngt, der sich um den
Punct n, dreht. Dieser Hebel fuͤhrt einen
gezaͤhnten Kreisausschnitt, d, der in einen
Zahnstok, e, eingreift, welcher mit dem Rahmen, a, Einen Koͤrper bildet. Man sieht bei dieser
Vorrichtung, daß, wenn das Gewicht den Hebel niedersteigen macht, der Zahnstok
zuruͤkweichen und den Rahmen, a,
herbeifuͤhren muß, wodurch die Seile gespannt, und die Laden geschlossen
gehalten werden. Wenn aber der Wind zu heftig wird, und man die Fassung der
Fluͤgel vermindern will, so schiebt man das Gewicht, f, auf dem Hebel zuruͤk, und stellt es mittelst einer
Stellschraube, oder, noch besser, man zieht aus dem Inneren der Muͤhle ein
Seil, g, welches, dieses Gewicht hebend, den Zahnstok,
e, sammt dem Rahmen a,
zuruͤkfuͤhrt: die Seile werden sodann nachgelassen, und die
Laͤden oͤffnen sich nach außen, und gestatten dem Winde freien
Durchzug.
Die Fluͤgel fangen den Wind von ruͤkwaͤrts her auf, und sind
darnach aufgezogen. Die Zimmerung, E, die ihre Achse
traͤgt, und den senkrechten Baum, D, einschließt,
ist offen, und haͤlt kaum eine bemerkenswerthe Menge Windes auf. Die Fluͤgel stellen
sich in ihr ruhiges Gleichgewicht, d.h., unter den Wind, und die Muͤhle
stellt sich gleichfalls von selbst.
Die Achse der Fluͤgel, aus geschmiedeten Eisen, ruht auf Lagern, welche auf
der Krone, bb, befestigt sind, die sich mittelst
der Wirbel, kkk, frei dreht, wenn die
Fluͤgel sich nach dem Winde stellen. Diese Achse ist genau uͤber dem
senkrechten Baume angebracht, und die Bewegung wird von dem einen Zapfen auf den
anderen durch zwei Zahnraͤder aus Gußeisen H und
I, von 48 Zaͤhnen uͤbertragen. Das
eine dieser Raͤder, I, gehoͤrt dem
senkrechten Baume und der Krone; das andere, H, welches
auf der Achse der Fluͤgel aufgezogen ist, steht in Hinsicht auf das vorige,
uͤber dem Winde, d.h., auf der den Fluͤgeln gegenuͤberstehenden
Seite.
Der senkrechte Baum besteht aus Holzstuͤken von 19 Centimeter Dike, die durch
eiserne gabelfoͤrmige Zapfen zusammen gehalten werden. Er ist 15,20
Millimeter lang, von der Achse der Fluͤgel bis auf den Boden des Kornbodens
gerechnet, und traͤgt ein horizontales aus Holz gezimmertes Kammrad, M, von 2,30 Meter im Durchmesser, und mit 108 Zahnen,
die in einen Drilling, N, von 18 Spindeln eingreifen,
welcher unmittelbar unter den Muͤhlsteinen, O,
angebracht ist, die 1,30 Meter im Durchmesser haben. Dieser ganze Mechanismus hat
aber nichts Besonderes, und ist hier so, wie an den gewoͤhnlichen
Muͤhlen.
Auf demselben verticalen Baume, D, ist eine große
kreisfoͤrmige Buͤhne aufgezogen, 8, die man in Fig. 13. im Durchschnitte
sieht, und die an ihrem Umfange von einem Blechbande, r,
umfaßt wird, welches mit einem Ende an der Zimmerung, und mit dem anderen an einem
Seile, s, befestigt ist, das uͤber die Rolle, t, laͤuft, und mit dem Moderator, R, in Verbindung steht. In dem Maße, als die
Geschwindigkeit der Muͤhle zunimmt, wird diese Presse staͤrker gegen
die Buͤhne, 8, gedruͤkt, und die Bewegung auf diese Weise langsamer.
Diese. Wirkung geschieht auf folgende Weise. Eine Rolle mit mehreren Laͤufen,
T, auf dem verticalen Baume aufgezogen, ist mit
einem Seile a, umschlungen, dessen anderes Ende die
Rolle, z, Fig. 14. des Moderators
umfaßt.
Wenn die Geschwindigkeit der Muͤhle mehr als hinreichend ist, entfernt die
Stange x, die sich sehr schnell dreht, durch die Centrifugal-Kraft die Kugeln, uu; die Stangen dieser Kugeln heben die Leisten,
vv, und das bewegliche Halsband, b', welches, von seiner Seite, wieder den Hebel, y, hebt, dessen hinteres Ende in seiner Kehle stekt; das
andere Ende senkt sich und zieht das daran befestigte Seil, s; auf diese Weise wird die Presse angezogen.
Das Dachwerk des Gebaͤudes steigt 5 Meter, 30 uͤber den Boden des
Kornbodens. Der senkrechte Baum ragt 9,90 Meter uͤber diesen Dachstuhl empor.
Ein vierekigter, ausgezimmerter, Stuhl B, von 2,30 Meter
an den Seiten, und mit Schiefer eingedekt, erhebt sich 5 Meter 30 uͤber das
Dachwerk, und endet sich auf dieser Hoͤhe in eine Buͤhne von 6 Meter
60 an den Seiten; springt folglich um 2 Meter 15 uͤber alle Seiten des
Stuhles vor. Die Fluͤgel streifen waͤhrend des unteren Theiles ihres
Laufes uͤber diese Buͤhne hin, die vorzuͤglich deßwegen da ist,
um fuͤr den Fall, daß außen Ausbesserungen noͤthig waͤren, den
Zutritt hierzu zu erleichtern.
Die große Laͤnge des verticalen Baumes haͤngt hier von der
Notwendigkeit ab, in welcher man sich befand, die Fluͤgel uͤber die
benachbarten Gebaͤude zu erheben. Wo ein aͤhnliches Verhaͤltniß
nicht obwaltet, kann man den Stuhl gaͤnzlich weglassen, und die Buͤhne
unmittelbar auf dem Dache anbringen.
Eine Bahn zu ebener Erde unter der Muͤhle dient theils zum Dreschen und zu
anderen Zweken, theils um dem Winde auszuhelfen, wenn er zu schwach ist. In diesem
Falle befreit man das Rad I, indem man eine Stange, o, Fig. 3. zieht, an welcher
sich ein Stift, q, befindet, der in einen Einschnitt p, unter dem Rade, I,
eingreift. Es ist uͤbrigens klar, daß die durch einen Pferde-Goͤpel
hervorgebrachte Geschwindigkeit zum gehoͤrigen Mahlen nicht hinreicht, und
daß fuͤr diesen Fall die Zahl der Zapfen im Kammrade und der Spindeln des
Drillinges vermehrt werden muß, wenn man eben dieselbe Geschwindigkeit wie durch den
Wind, erhalten will.
Die Staͤrke dieser Muͤhle bei voller Fassung (entoilure), und gutem Winde ist ungefaͤhr jener von 4 Pferden
gleich; sie ist
staͤrker als jene, die ein Muͤhlstein von 1,37 Meter im Durchmesser
noͤthig hat. Auch hat der Eigenthuͤmer an dem Kammrade M', noch einen zweiten Drilling angebracht, der einen
Muͤhlstein von Einem Fuß im Durchmesser dreht, auf welchem Gerste und Haber
zu Viehfutter geschrotten wird. Diese Muͤhle, die niedriger als die alte
steht, erhaͤlt ihr Mahlkorn aus einem oberen Kornboden, ohne daß es
noͤthig waͤre, den Rumpf besonders aufzuschuͤtten.
Seit Februar 1823 treibt diese Maschine einen dritten Muͤhlstein von 0,65
Meter im Durchmesser und 0,19 Dike, welcher gelben und schwarzen Klee, und anderes
Huͤlsen-Futter (Minette, Lupuline)
enthuͤlset. Die Huͤlse wird unter dem Muͤhlsteine gebrochen,
und tritt zersplittert zugleich mit dem Samen heraus, der ganz bleibt, und in der
Folge durch Schwingen gereinigt wird. Dieser Stein wird durch eine eiserne Kette
bewegt, deren eines Ende sich auf einem horizontalen Kreise aus dichtem Holze am
verticalen Baume unter dem Kammrade, und deren anderes sich um ein verticales
Kammrad, das eigens fuͤr diesen dritten Muͤhlstein gemacht ist, sich
aufrollt.
Wenn der Wind gut ist, d.h., eine Geschwindigkeit von ungefaͤhr 6 Meter in
Einer Secunde hat, kann die Muͤhle in Einer Stunde ein Hektoliter mahlen. Sie
naͤhrt 4 Pachthoͤfe, die demselben Besizer angehoͤren, eine
Flaͤche von 600 Hektaren bebauen, und jaͤhrlich ungefaͤhr 380
Hektoliter Mehl brauchen. 75 Hektoliter Mehl werden uͤberdieß verkauft.
Ueberdieß schrotet und mahlt sie Haber und Gerste fuͤr 2000 Schaft, 30
Kuͤhe und 36 Pferde, was ungefaͤhr 300 Hektoliter Korn gibt.
Die beiden neuen Muͤhlsteine vermehren das Erzeugnis dieser Maschine
bedeutend, nicht sowohl durch ihre eigene Arbeit, als dadurch, daß sie den
Muͤhlstein von 1,37 Meter im Durchmesser in ununterbrochenem Umtriebe zu
halten gestatten. Die dadurch entstehende Vermehrung des Erzeugnisses dieser
Muͤhle, welches zwar fuͤr sich schon den Bedarf uͤberstieg,
wird nun verkauft, und tritt in den Handel. Der Eigenthuͤmer schaͤzt
die Masse Mehles, die er zu Markte bringen koͤnnte, auf 150 Hektoliter.
Dieses Mehl ist von verschiedener Feinheit; es kommt bei seinem Anstritte aus dem
Muͤhlsteine in einen Beutel Q, aus Beutel-Tuch
(gaze, en rouleau), der 7 Meter lang ist, und 3
Abteilungen hat, wodurch Mehl von dreierlei Qualitaͤten erhalten wird, wovon
die erste das feinste ist (la fleur). Wenn das Getreide
auch nur ein einziges Mahl durch die Muͤhle laͤuft, gibt es, bei
dieser Vorrichtung, ein Mehl, welches, nach Absonderung der Kleie, ein treffliches
Brod liefert.
Die erste Errichtung dieser Muͤhle kostete 2,620 Franken; naͤmlich:
1. Die Fluͤgel, ihre eiserne Achse,
die Presse, das Zahnwerk, der senkrechte Baum, das Kammrad und der
Drilling
800 Francs
2. Muͤhlsteine von der besten
Art
740
–
3. Fuͤr das Beschlagen derselben,
Achse und Muͤhleisen aus gedrehtem Eisen
80
–
4. Stuhl, Zimmerwerk, Eindekung und
Buͤhne
500
–
5. Beutel-Tuch, Beutel-Kasten mit gefalzten
Faͤchern, der Kasten uͤber die Muͤhlsteine etc.
500
–
–––––––––––
Summe
2,620 Francs
Ein Zimmermann auf dem Lande hat eine Muͤhle fuͤr 2,400 Franken
erbautDiese Summe betraͤgt ungefaͤhr das Drittel derjenigen, die eine
gewoͤhnliche Windmuͤhle vom Grunde aus kostet. Hierbei muß man
bemerken, 1) daß verschiedene Theile der oben beschriebenen
Windmuͤhle, namentlich das feine Beutel-Tuch (bluteir en gaze), und der Beutel-Kasten aus Tischler-Arbeit, eine
Art von Luxus sind; daß der Stuhl, der die Buͤhne der Fluͤgel
um 5 Meter, 30 uͤber den Dachstuhl erhebt, durch
Local-Umstaͤnde noͤthig geworden ist, und daß man, durch
Weglassung desselben, an 900 Franken ersparen kann, alles Zugehoͤr
mitgerechnet. 2) daß die Muͤhle dem Ertrage der Ernten angemessen
seyn muß, die hier die reichste in dem Departement ist. Um die
Haͤlfte kleiner wuͤrde diese Muͤhle nur auf 600 Franken
kommen, und dann die Kraft eines Pferdes besizen, die fuͤr eine Ernte
von 2 Pfluͤgen zureicht, d.h. fuͤr 18 Personen, (6 Hektoliter auf
jede jaͤhrlich gerechnet) Mehl genug fuͤr ein ganzes Jahr
mahlen kann. Unter diesen 600 Franken ist aber die eigentliche Muͤhle
mit ihren Muͤhlsteinen und Zugehoͤr nicht mit begriffen. A. d.
O..
Der Unterhalt der Muͤhle an Tuͤchern, Seilen, Zapfen, Staͤhlen
der Hammer etc. kommt jaͤhrlich auf 30 bis 40 Franken.
Die Muͤhle bedient ein verstaͤndiger Junge auf dem Pachthofe, der die
Muͤhlsteine schaͤrft, die Fluͤgel aufzieht, den Rumpf
aufschuͤttet, und in der Muͤhle schlaͤft. Wenn die
Muͤhle im Gange und aufgeschuͤttet ist, uͤberlaͤßt er
dieselbe sich selbst, und versieht andere Arbeiten auf dem Hofe.
Der aͤußere Mechanismus dieser Muͤhle ist sehr einfach, und zugleich
leicht und fest, und empfiehlt sich durch die Faͤhigkeit sich selbst zu
stellen, durch die Kuͤrze der Fluͤgel, welche durch die Anzahl
derselben ersezt wird: leztere scheint eine nothwendige Bedingung einer jeden
Muͤhle, die wenig kosten, und auf einem bereits bestehenden Gebaͤude
aufgefuͤhrt werden soll.Es laͤßt sich leicht begreifen, warum in dem Binnen-Lande von Europa
die Windmuͤhlen nicht so haͤufig sind, als in der Nahe der
Kuͤstenlaͤnder: theils sind die Binnen-Laͤnder nicht so
sehr dem Winde ausgesezt; theils verstehen die Einwohner nicht den Wind so
zu benuͤzen, wie der Mensch, der oͤfters auf der See war, oder
in der Naͤhe der See lebt. Die Bedienung einer Windmuͤhle hat
große Aehnlichkeit mit jener der Segel eines Schiffes; sogar die
Kunstausdruͤke der Seelente und der Wind-Muͤller sind zum
Theile dieselben. Wer indessen mit den Muͤhseligkeiten unserer
Muͤhlen bekannt ist, und weiß, wie sehr die Schiffbarkeit unserer
Fluͤsse durch angebaute Muͤhlen leidet, wie sehr unsere besten
Gruͤnde oft durch die Wasserleitungen fuͤr eine
einfaͤltige Muͤhle gefaͤhrdet sind, und
beschaͤdigt werden, wird gewiß mit uns wuͤnschen, daß
wenigstens auf unseren Huͤgeln und Bergen, wo es selten an einem
Luftzuge fehlt, der eine Windmuͤhle zu treiben vermag, und wo es
immer mehr oder minder an Wasser gebricht, die Windmuͤhle besser
gekannt und haͤufiger benuͤzt werden moͤchte.A. d. Ueb.
Erklaͤrung der Figuren.
Fig. 1. Tab.
VII. zeigt die Muͤhle von vorne und den senkrechten Durchschnitt des Stuhles,
auf welchem sie steht.
Fig. 2.
Seiten-Aufriß der Muͤhle, und Durchschnitt bei Gebaͤudes durch seine
Breite.
Fig. 3.
Horizontales Rad und Theil des senkrechten Baumes, einzeln dargestellt, damit man
die Art sieht, wie man die Wirkung der Triebkraft auf die Muͤhle aufheben
kann.
Fig. 4.
Ansicht auf die Krone des senkrechten Baumes von oben herab.
Fig. 5.
Grundriß der Muͤhle von der Hoͤhe des Muͤhlrumpfes.
Fig. 6.
Grundriß der Buͤhne.
Fig. 7.
Seiten-Aufriß der Vorrichtung, die die Laden an den Fluͤgeln oͤffnet
und schließt.
Fig. 8.
Dieselbe von oben herab gesehen.
Fig. 9. Die
Nuß, in welche die Arme der Fluͤgel eingelassen sind, von hinten.
Fig. 10.
Ansicht unter der Kappe und den Wirbeln, auf welchen die Muͤhle sich
dreht.
Fig. 11.
Ansicht des horizontalen Rades von oben.
Fig. 12.
Ansicht des Kammrades und des Drillings, einzeln dargestellt.
Fig. 13. Die
Presse in einem groͤßeren Maßstabe.
Fig. 14. Der
Centrifugal-Moderator.
A, Gebaͤude, auf welchem die Muͤhle
aufgefuͤhrt ist. B, der Stuhl, C, die Buͤhne, D, der
senkrechte Baum. E, offene Zimmerung, F, Fluͤgel der Muͤhle. G, eiserne, vierekige horizontale Achse der
Fluͤgel. II, senkrechtes, auf diese Achse aufgezogenes, Rad. I, horizontales Rad, in welches das vorige eingreift.
L, Krone des senkrechten Baumes D. M, Kammrad. N, Laterne. O,
Muͤhlsteine. P, Muͤhlrumpf. Q, Beutel. R,
Centrifugal-Moderator. S, Presse. T, Rolle mit mehreren Laͤufen auf dem Baume D. U, Baum auf der Bahn. V, Arme des Hebels der Bahn. X, Steinlager, welches die Spindel des Baumes, U, aufnimmt. Y, Gabel, in welcher das Pferd
zieht. Z, Laͤden in den Fluͤgeln.
a, eiserner Rahmen, der sich uͤber die Krone, b, schiebt, mittelst welchen man die Seile spielen
laͤßt, die die Laͤden Z, in den
Fluͤgeln oͤffnen und schließen, c, Hebel
mit einem gezaͤhnten Kreisausschnitte, der in den Zahnstok, e, eingreift, wodurch der Rahmen a, gehoben oder gesenkt
wird, f, ein an dem Ende des Hebels c,
aufgehaͤngtes Gewicht, welches, indem es den Hebel herabsinken macht, den
Rahmen a, herbei fuͤhrt, und die Laͤden
schließt. g, Seil, das uͤber die Rolle, h, laͤuft, und das man innenwendig in der
Muͤhle zieht, um den Hebel c, zu heben, wodurch
der Rahmen a, vorwaͤrts geht, und die Laͤden geoͤffnet werden.
i, senkrechter Wirbel der Krone b, welcher, indem er gegen eine Eisen-Schiene unter dem
oberen Kreise der offenen Zimmerung laͤuft, die Umdrehung der Kappe
erleichtert. kkk, horizontale Wirbel, welchen zu
eben diesem Zweke dienen I, kleine Rollen, uͤber
welche die Seile laufen, die die Laͤden Z,
oͤffnen und schließen, m, Nuß der Fluͤgel,
n, Mittelpunkt der Bewegung des Hebels c. o, Stange zur Aushebung
der Triebkraft des senkrechten Baumes D. p, Einschnitt in dem Rade, I, in welchen das Ende des Stiftes an der Spize der Stange o, sich einsenkt, wenn man eine Verbindung zwischen den
Fluͤgeln und dem Baume, D, herstellen will: im
entgegengesezten Falle zieht man die Stange, o, wo dann
das Rad, I, welches nun frei wird, und
unabhaͤngig von dem Baume D, sich dreht, r, Blechband, welches die Presse 8, umgibt, und
angezogen, die Bewegung langsamer macht. 3, Seil an diesem Bande, welches
uͤber die Rolle t, laͤuft, uu,
Centrifugal-Kugeln des Moderators. y, Hebel, an welchem
das Seil, t, befestigt ist. Da das Hintere Ende
desselben durch die Centrifugal-Bewegung des Moderators gehoben wird, senkt er sich
vorne, und zieht das Seil s, welches die Presse schnuͤrt. z, Rolle, uͤber welche ein Seil laͤuft,
welches der Rolle T, des Moderators Bewegung mittheilt.
b', bewegliches Halsband, welches laͤngs der
Stange x, des Moderators auf- und niedersteigt, und das Ende des Hebels, y, aufnimmt.