Titel: | Hrn. Donovan's Apparat zum Filtriren ohne Zutritt der äußern atmosphärischen Luft. |
Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LXI., S. 333 |
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LXI.
Hrn. Donovan's Apparat zum Filtriren ohne Zutritt der aͤußern
atmosphaͤrischen Luft.
Aus dem Dublin. Phil.
Jour. in dem Philosophical Magazine and Journ. Juli 1826. S. 76.
Mit AbbildungenAuch in den Annals
of Philosophy. August 1825. S. 115.A. d. Ueb. auf Tab. VII.
Donovan's Apparat zum Filtriren ohne Zutritt der aͤußern
atmosphaͤrischen Luft.
Es ist bekanntlich sehr schwer, alkalische Laugen im Kaustischen Zustande in freier
Luft zu filtriren, ohne daß die in der Atmosphaͤre vorhandene Kohlensaͤure sich mit
derselben verbindet, wenn man nicht die atmosphaͤrische Luft ausschließt;
Schließen des Filtrums mittelst eines Dekels nuͤzt nicht viel.
Die von Hrn. Donovan vorgeschlagene Vorrichtung, ohne
Zutritt der atmosphaͤrischen Luft zu filtriren, ist sehr einfach, und besteht
aus zwei glaͤsernen Gefaͤßen, deren oberes, A, Fig.
15. mit einem Halse b, versehen ist, welcher
mit einem genau schließenden Korke zugestoͤpselt wird, der eine
Glasroͤhre an ihrem Ende aufnimmt etc. Der Boden dieses Gefaͤßes endet
sich in einen Trichter, dessen Schnabel sich in den Hals eines unter gestellten
Gefaͤßes D, einsenkt, und in dasselbe
eingeschliffen, eingekittet, oder mittelst eines Korkes luftdicht in dasselbe
eingesezt ist. Das Gefaͤß D, hat einen Arm e, dessen obere Muͤndung das andere Ende der
Roͤhre c, bei e,
aufnimmt, welches auf aͤhnliche Weise darin befestigt wird. Die untere
Oeffnung des Schnabels des Trichters wird mit loker zusammengerollter grober
Leinwand verstopft, die aber nicht etwa in die Rohre hineingedruͤkt werden
darf. Wenn man nun eine mit Aezkalk kaustisch gemachte alkalische Lauge filtriren
will, nimmt man den Kork und die Roͤhre bei b,
heraus, und gießt die Lauge daselbst ein. Die ersten Tropfen muß man frei abfließen
lassen, und nicht in dem Gefaͤße D, auffangen;
wenn aber endlich die Fluͤssigkeit durchlaͤuft, fuͤgt man den
Apparat zusammen, und das Filtriren wird ohne alle Gefahr einer Einsaugung von
Kohlensaͤure vor sich gehen.
Es ist offenbar, daß kein Tropfen Fluͤssigkeit aus dem Gefaͤße A, ausfließen kann, wenn nicht eben so viel Luft in
dasselbe dafuͤr eintritt, und daß keine Fluͤssigkeit in das untere
Gefaͤß eintreten kann, wenn nicht Luft aus dem Gefaͤße entweichen
kann. Beides geschieht durch die Verbindungsroͤhre c, die aus dem unteren Gefaͤße D,
entweichende Luft gelangt durch die Roͤhre c, in
das obere Gefaͤß A, und unterhaͤlt auf
diese Weise den Ausfluß bis auf den legten Tropfen.
Hr. Donovan empfiehlt gruͤnes Glas hierzu, welches
von den Alkalien nicht so leicht angegangen wird, als weißes, welches davon
oͤfters in allen Richtungen zersprengt wird.
Dieser Filtrir-Apparat dient nicht bloß zum Filtriren der Alkalien, sondern auch zur
Filtrirung fluͤchtiger Fluͤssigkeiten, des Aethers, Alkohols,
Ammoniums etc., solcher Aufloͤsungen, deren Ruͤkstand Feuchtigkeiten
aus der Luft anzieht etc. Wenn man grob gestoßnes Glas statt der Leinwand nimmt,
kann man auch sehr scharfe Fluͤssigkeiten auf diese Weise filtriren.