Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden oder Abschleifen der Wolle oder Baumwolle von der Oberfläche der Wollentücher, Kasimirs, Baumwollentücher oder gemischter Tücher, auch zum Abnehmen der Haare von Fellen, worauf Joh. Slater, Tuchmacher zu Saddleworth, Yorkshire, am 22. Novemb. 1823 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. VI., S. 25 |
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VI.
Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden
oder Abschleifen der Wolle oder Baumwolle von der Oberflaͤche der
Wollentuͤcher, Kasimirs, Baumwollentuͤcher oder gemischter Tuͤcher,
auch zum Abnehmen der Haare von Fellen, worauf Joh. Slater, Tuchmacher zu
Saddleworth, Yorkshire, am 22. Novemb. 1823 sich ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. N. 55. S.
406.
Mit Abbildung auf Tab.
II.
Slater's, Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden der Wolle
etc.
Dieses Schneiden oder Abschleifen der Wolle ist das
gewoͤhnliche Glattscheeren der Tuͤcher etc. Es geschieht hier mittelst
eines Cylinders, dessen Oberflaͤche mit einem schneidenden oder schleifenden
Stoffe bekleidet ist. Hier ist es Schmergel und Leim.
Fig. 20. ist
eine Ansicht dieser Maschine von der Seite. a, ist der
Schleif-Cylinder mit Schmergel uͤberzogen, oder mit einem andern schleifenden
Materiale. b, ist die Rolle Tuches, dessen
Oberflaͤche geschoren werden soll. Dieses wird uͤber die Walze c, gefuͤhrt, die oben auf der Maschine liegt, und
laͤuft unter der kleinen Walze d, durch, die das
Tuch fest an den Umfang des schleifenden Cylinders anhaͤlt, von welchem es zu
der Rauhwalze, e, hinabsteigt. Die Maschine wird durch
das Drehen der Kurbel f, in Thaͤtigkeit gesezt,
die an der Achse des großen Rades angebracht ist. Von dem Umfange dieses Rades g, laͤuft ein Laufband uͤber das Rad, h, und macht dasselbe sammt seiner Achse mit großer
Schnelligkeit sich drehen. Auf dieser Achse ist ein kegelfoͤrmiger
Triebstock, i, der einen anderen aͤhnlichen
Triebstok an dem unteren Ende der schiefen Achse, j, in
Bewegung sezt, an deren oberem Ende sich eine Schraube ohne Ende befindet, die in
ein Zahnrad k, eingreift, welches an dem Ende der
Rauhwalze e, befestigt ist, deren wir oben
erwaͤhnten. Auf diese Weise macht die Umdrehung des großen Rades, g, auch diese Walze e, sich
drehen, und da die Spizen der Karden das Tuch festhalten, dieses nach und nach
uͤber die kleinere Walze, d, ziehen. Auf
derselben Achse mit dem Rade h, befindet sich auch das
groͤßere Rad
l, von welchem ein Laufband uͤber eine Rolle
auf der Achse des Schleifcylinders, a, laͤuft,
und durch Umdrehung des Rades l, wird die Schleifwalze
mit großer Schnelligkeit getrieben, und schleift auf diese Weise das Haar von dem
Tuche, das daruͤber weggezogen wird, weg: der dadurch entstehende Staub
faͤllt in die Buͤchse q.
Um das Tuch gehoͤrig zu beschraͤnken, und dasselbe waͤhrend des
Schleifens flach und eben zu erhalten, ist eine staͤhlerne Stange, m, unter der Walze, d,
vorgerichtet, die beinahe auf dieselbe Weise wirkt, wie der Lieger an anderen
Tuch-Scher-Maschinen. Um das Tuch, ehe es den Schleif-Cylinder beruͤhrt,
gehoͤrig zu spannen, sind Karden an dem Umfange der Walze; c, angebracht, die es fest halten, und eine mit einem
Gewichte versehene Schnur laͤuft uͤber eine Rolle auf der Achse
derselben, um die Umdrehung dieser lezteren langsamer zu machen, wodurch das Tuch
fest angezogen wird.
Damit das Tuch nicht an der Walze e, haͤngen
bleibt, ist ein Klopfer auf der Achse des Rades, n,
angebracht, und durch punctirte Linien angedeutet. Dieses Rad wird durch eine Schnur
in Bewegung gesezt, die von dem Rade o,
herlaͤuft, welches auf einer und derselben Achse mit h, und i, stekt, den Klopfer umtreibt, und
macht, daß dieser das Tuch von dem Umfange der Rauhwalze, e, weg klopft, von welcher es auf den Boden herabfaͤllt. ppp
, ist ein zusammengesezter Hebel, in dessen Ende die
schiefe Achse j, sich dreht. Wenn das entgegengesezte
Ende dieses Hebels gehoben wird, hebt die Achse j, sich
gleichfalls, und indem es die Schraube ohne Ende aus den Zaͤhnen des Rades
k, hebt, unterbricht es die Umdrehung der
Zugewalze.
Es sind an dieser Maschine noch andere Regulators angebracht, die hier in der Figur
nicht dargestellt sind, wie z.B. Schrauben, durch welche die Walze d, in gehoͤriger Entfernung und Hoͤhe von
der Scherwalze gestellt, und auch die Stahl-Stange, m,
gehoͤrig vorgerichtet werden kann. Die Maschine kann auch ohne den Cylinder
c, in Umtrieb gebracht werden, wo aber dann das Tuch
zwischen den Aufhalt-Stangen durchlaufen muß. Es sind noch verschiedene andere
Vorrichtungen angegeben, um das Tuch von einer Sahlleiste zur anderen, oder der
Laͤnge nach unter die Schleifwalze zu bringen.