Titel: | Methode und Vorrichtung, um das in den Dampfkesseln zur Dampferzeugung nothwendige Wasser immerdar zu erneuern, vorzüglich bei Dampfmaschinen auf langen Seereisen, um das Anlegen von Salz und anderen in dem Wasser befindlichen Substanzen in dem Kessel zu verhindern, und zu gleicher Zeit die Hize zurük zu halten. Brenn-Material zu ersparen, und die Kessel länger dauern zu machen; worauf Heinr. Mandsley und Josua Field, beide Mechaniker zu Lambeth, Surrey, sich den 14. October 1824 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XXVI., S. 135 |
Download: | XML |
XXVI.
Methode und Vorrichtung, um das in den
Dampfkesseln zur Dampferzeugung nothwendige Wasser immerdar zu erneuern,
vorzuͤglich bei Dampfmaschinen auf langen Seereisen, um das Anlegen von Salz und
anderen in dem Wasser befindlichen Substanzen in dem Kessel zu verhindern, und zu
gleicher Zeit die Hize zuruͤk zu halten. Brenn-Material zu ersparen, und die
Kessel laͤnger dauern zu machen; worauf Heinr. Mandsley und Josua Field, beide Mechaniker zu
Lambeth, Surrey, sich den 14. October 1824 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Nov. 1825. S.
247.
Mandsley's u. Field's, neue Methode, um das in den Dampfkesseln zur
Dampferzeugung nothwendige Wasser zu erneuern.
Bekanntlich leiden die Kessel sehr durch die Einwirkung des
Feuers, wenn man See-Wasser zur Dampf-Erzeugung brauchen muß, wegen des Salzes und anderer
Substanzen, die sich an dem Boden und an den Waͤnden desselben anlegen. Auf
die Beseitigung dieses Nachtheiles beschraͤnkt sich der erste Theil dieses
Patentes: der zweite ist der Erhaltung der Hize des siedenden Wassers gewidmet,
welches dem Kessel entzogen wird, und der Mittheilung derselben an das einzuleitende
Wasser.
Die Dampferzeugung erzeugt schnell eine Uebersaͤttigung des in dem Dampfkessel
zuruͤkbleibenden Wassers mit Salz, welche schnell zunimmt, und die innere
Flaͤche des Kessels mit einer Rinde bedekt, welche beinahe alle 50 bis 60
Stunden Wasser-Wechsel nothwendig macht. Aus den Versuchen der Patent-Traͤger
erhellt, daß, „wenn man 20 bis 30 p. C. der abgerauchten Menge wegnimmt,
das Wasser in einem Grade von Salzigkeit erhalten wird, durch welchen, es mag so
lang gesotten werden, als da wolle, kein praktischer Nachtheil entstehen
kann.“ Das Wasser in dem Kessel muß also immer gewechselt und
erneuert werden, indem man es dadurch auffrischt, daß man immerdar eine gewisse
Menge des uͤbersaͤttigten Salzwassers abzieht, und anderes Wasser an
der Stelle desselben und des abgedampften einlaͤßt, wodurch das Wasser in dem
Kessel nie einen gewissen Saͤttigungs-Grad uͤbersteigen kann, der mit
der entzogenen Menge in Verhaͤltniß steht.
„Dieser Wechsel geschieht mittelst irgend eines Maßes, wodurch die
entzogene Menge nach der abgedampften Menge bestimmt wird.“ Die
Patent-Traͤger hielten eine Zeichnung fuͤr uͤberfluͤßig,
und empfehlen bloß „eine kleine Pumpe mit einer beladenen
Ausleerungs-Klappe, die von der Maschine getrieben wird, und so eingerichtet
ist, daß sie von dem untersten Theile des Kessels die bestimmte Menge
abzieht.“
„Wenn z.B. 25 p. C. oder ein Viertel der ganzen Abdampfung, entzogen wird,
so betraͤgt dieß ein Fuͤnftel der Menge des gewoͤhnlichen
Salz-Wassers, die als Nachfuͤllung in den Kessel getrieben wird. Da nun
das See-Wasser ungefaͤhr 0,32 Salz enthaͤlt, wird das Wasser des
Kessels nach und nach zulezt 5,32 oder 4,32 mehr Salz enthalten, als See-Wasser.
Hier auf wird aber jeder Stoß der Maschine durch die Pumpe soviel Salz aus dem
Kessel nehmen, als von dem Dampfe, der in dem Cylinder zu diesem Stoße gebraucht
wurde, in dem Kessel zuruͤkgelassen wird.
„Die Maschine mag schnell oder langsam gehen, so bleibt immer die Menge, welche
entzogen wird, in Verhaͤltniß mit der Menge, welche zuruͤkgelassen
wird, und die Maschine mag arbeiten, so lang sie will, so kann das Wasser doch
nicht mehr gesalzen werden, und aller Verlust an Zeit und Brennmaterial, und
alle Gefahr wird erspart.“
Um die Hize zu erhalten, die sich in dem abgelassenen Wasser befindet, und dieselbe
wieder in den Kessel zu bringen, wird das heiße uͤbersaͤttigte
Salzwasser in ein Gefaͤß gebracht, und man laͤßt das
Nachfuͤllungs-Wasser durch ein Roͤhren-System laufen, welches durch
dieses System zieht, und von dem heißen Salzwasser umgeben ist. Auf diese Weise wird
das Nachfuͤllungs-Wasser wieder erwaͤrmt, und ein guter Theil der Hize
erspart.