Titel: Verbesserte Methode, Flaschen mit Korkstöpseln zuzustöpseln, worauf Joh. Masterman, Gentleman, N. 68. Old Broad-Street, London, am 5. März 1825 sich ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XXXIV., S. 156
Download: XML
XXXIV. Verbesserte Methode, Flaschen mit Korkstoͤpseln zuzustoͤpseln, worauf Joh. Masterman, Gentleman, N. 68. Old Broad-Street, London, am 5. Maͤrz 1825 sich ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Novbr. 1825. S. 302. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Masterman's, verbesserte Methode, Flaschen mit Korkstoͤpseln zuzustoͤpseln. Meine Methode, Flaschen mit Korkstoͤpseln zu stoͤpseln, besteht darin, daß ich durch Druk oder Stoß den Kork in den Hals der Flasche durch eine kegelfoͤrmige Roͤhre bringe, deren engere Muͤndung in gerader und unmittelbarer Verbindung mit der Muͤndung der Flasche steht, so daß diese Roͤhre und der Hals der Flasche nur eine ununterbrochene Roͤhre bilden. Die kleinere Muͤndung der kegelfoͤrmigen Roͤhre ist in Hinsicht auf Groͤße gegen den Stoͤpsel so vorgerichtet, daß die Seiten des Korkstoͤpsels, waͤhrend dieser durch dieselbe geht, zusammengedruͤkt werden, oder wenigstens in so genaue Beruͤhrung mit der inneren Wand der Roͤhre kommen, daß alle Seitenausdehnung, oder alles Auftreiben, waͤhrend der unterste Theil des Korkstoͤpsels in den engsten Theil des Halses der Flasche tritt, unmoͤglich wird. Ich bediene mich aber vorzugsweise einer Roͤhre mit einer Oeffnung, die so eng ist, daß der Korkstoͤpsel waͤhrend seines Durchganges durch dieselbe bedeutend zusammengedruͤkt werden muß. Die Laͤnge der Roͤhre braucht nicht viel groͤßer zu seyn, als die gewoͤhnlichen Korkstoͤpsel; ihre obere oder weitere Oeffnung muß hinlaͤnglich weit seyn, um das Ende des Korkstoͤpsels bis zu der Mitte der Roͤhre mit aller Leichtigkeit aufzunehmen. In dieser Roͤhre besteht das Wesentliche meines Patent-Rechtes, nicht in den vielen und verschiedenen Maschinen, die Stoͤpsel einzutreiben, welche alle, insofern sie zugleich mit dieser Roͤhre angewendet werden, mein Patent-Recht sind. Meine Maschine zum Stoͤpseln der gewoͤhnlichen Quart-Flaschen nach meiner Methode ist folgende: Fig. 13. zeigt diese Maschine von vorne; Fig. 14. von der Seite. Jede Figur ist in einem Maßstabe von 3 Zoll auf Einen Fuß gezeichnet, hier aber um ein Drittel verjuͤngt. In allen Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde. aa, ist ein Gestell, dessen beide Seiten durch das Querstuͤk, bb, verbunden sind. Zwei walzenfoͤrmige eiserne Pfeiler, cc, von aͤhnlichen Dimensionen sind in dem Querstuͤke, b, parallel gegen einander befestigt, und oben durch die Bruͤke, d, unter einander verbunden. e, ist eine vierekige Eisenstange, welche quer, und unter rechten Winkeln, uͤber die oberen Theile der besagten Pfeiler laͤuft, und zwar mittelst eines Loches an jedem Ende, durch welches, cc, durchlaͤuft. Jedes Ende von e, ragt uͤber c, vor, und endet sich in Form eines Zapfens. fff, sind die Treiber. Sie laufen durch die Stange, e, und sind in derselben befestigt. Ihre oberen Enden laufen durch drei Loͤcher in dem Querstuͤke, d, damit sie unter einander parallel bleiben. g, ist auf, cc und aa, gehoͤrig befestigt, und in solcher Entfernung von dem oberen Ende der Pfeiler, cc, daß, wenn e, dicht an das Querstuͤk, b, hinaufgehoben wird, ein Raum zwischen dem untersten Theile der Treiber und dem oberen Ende von g, entsteht, der wenigstens so lang ist, als der Kork. In g, sind drei kegelfoͤrmige metallene Roͤhren eingepaßt (die hier durch punctirte Linien angedeutet sind), und gegen die Treiber so gestellt, daß sie einen gemeinschaftlichen Mittelpunct mit denselben haben, oder eine gemeinschaftliche Achse damit bilden. Die weiteste Roͤhre ist oben weiter und unten enger, als es fuͤr den groͤßten Korkstoͤpsel noͤthig waͤre. Die engste Roͤhre steht in demselben Verhaͤltnisse zu dem kleinsten Stoͤpsel, und die mittlere Roͤhre steht in einem mittleren Verhaͤltnisse zu diesen beiden. Drei verschiedene Caliber von Roͤhren sind fuͤr gewoͤhnliche Quart-Flaschen sowohl bei Wein, als bei Bier, hinlaͤnglich. Das unterste Ende der Treiber ist kleiner, als die untere Oeffnung ihrer respectiven Roͤhren. ii, sind zwei Hebel von gleicher Laͤnge, die auf die Zapfen an den Enden von e, wirken. Diese Hebel sind wohl befestigt, und werden durch die querlaufenden Metall-Stangen, hh, die die correspondirenden Enden unter einander verbinden, parallel gehalten. Auf diese Art bilden diese Hebel und Verbindungs-Stangen wirklich nur einen Hebel. kk, sind zwei Seiten-Stangen, deren untere Enden auf zwei Stifte wirken, die in den Seiten des Gestelles, a, an correspondirenden Puncten befestigt sind: ihre oberen Enden wirken uͤber die Enden der Quer-Stange, welche die kuͤrzeren Arme des Hebels verbindet, und deren Enden in dieser Hinsicht hervorragen. l, ist ein Trog, der mittelst des Keiles, m, der zwischen demselben und b, wirkt, gehoben oder gesenkt werden kann. Um nun mit dieser Maschine arbeiten zu koͤnnen, stellt man eine Flasche so, daß ihre Muͤndung unter die Roͤhre, die den fuͤr sie passenden Stoͤpsel haͤlt, und mit dieser in Beruͤhrung kommt. Es ist gut, wenn die Roͤhre mit ihrem Ende etwas in die Muͤndung der Bouteille hineinreicht. Man erhaͤlt die Flasche in dieser Lage, indem man den Trog mittelst des obenerwaͤhnten Keiles an den Boden der Flaschen hebt. Dann hebt man mittelst des Hebels die Treiber, legt in die Roͤhre, die mit der Flasche in Verbindung steht, einen Korkstoͤpsel von gehoͤriger Groͤße, und druͤkt dann den Hebel nieder. Auf diese Weise wird der Treiber den Kork in den Hals der Flasche treiben. Wenn nun der Keil unten herausgezogen wird, wird die Flasche und der Trog herabsteigen, die Flasche kann weggenommen werden, und die Maschine steht bereit zum Stoͤpseln einer anderen Flasche. Man braucht zum Stoͤpseln nach meiner Art nur gewoͤhnliche Stoͤpsel, die man auch mit dem dikeren Ende unten eintreiben kann. Man kann auch cylindrische Stoͤpsel brauchen; kann sie tiefer, als die Muͤndung der Flasche eintreiben, und so auch kuͤrzere Stoͤpsel verwenden; man kann groͤßere Stoͤpsel, als bei der gewoͤhnlichen Methode, gebrauchen; man verliert keine Zeit mit Beißen und Druͤken derselben; man ist nicht in Gefahr, die Flaschen zu zerbrechen, und stoͤpselt demnach besser und wohlfeiler auf diese Weise, als auf irgend eine andere.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III