Titel: | Verbesserung an Nachtstühlen; worauf Heinr. Mariott, Eisenhändler in Fleet-street, City of London, am 14. October 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXXII., S. 276 |
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LXXII.
Verbesserung an Nachtstuͤhlen; worauf
Heinr. Mariott,
Eisenhaͤndler in Fleet-street, City of London, am 14. October 1824
sich ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts November. S. 1825. S.
229.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Mariott's Verbesserung an Nachtstuͤhlen.
Diese Verbesserung betrifft tragbare Nachtstuͤhle (portable chamber-convenience oder clofe-stool), und
besteht in einem Verfahren reines Wasser in den Napf einstroͤmen zu lassen,
um denselben nach dem Gebrauche zu reinigen. Fig. 24 zeigt diesen
tragbaren Nachtstuhl im Durchschnitte, a, ist der Napf
oder das Beken, und, b, ein Teller im Grunde des Bekens,
der die untere Oeffnung desselben schließt. Dieser Teller wirkt wie ein Hebel, der
sich um ein Gewinde, c, dreht; d, ist der Schweif dieses Hebels, gegen welchen eine Schubstange, e, wirkt. Wenn diese Stange, e, hinab gedruͤkt wird, wird der Teller dicht gegen die untere
Oeffnung des Bekens, dessen Boden er bildet, angedruͤkt; so wie aber die
Stange gehoben wird, faͤllt der Teller, und laßt den Unrath in das
untergesezte Gefaͤß.
Mit der Schieberstange, e, ist eine
Staͤmpelstange, f, verbunden, die eine Drukpumpe,
f, treibt, g ist ein
Wasserbehaͤlter, welcher reines Wasser enthaͤlt, und, h, ist eine sogenannte Saugpumpe, i, ist die Zugroͤhre der Pumpe.
Nachdem man den Nachtstuhl gebraucht hat, werden, e, und,
f, in die Hohe gezogen, wodurch der Staͤmpel
gleichfalls in die Hohe gezogen wird: dadurch entsteht theilweise ein leerer Raum in
der Pumpenroͤhre, i, wodurch das Wasser mittelst
der Roͤhre, h, aus dem Behaͤlter in die
Pumpenroͤhre fließt, waͤhrend der Unrath aus dem Beten, a, durch das Niedersteigen des Tellers, b, hinabfaͤllt.
Wenn man die Stangen, e, und, f, wieder hinabstoͤßt in ihren alten Ort, steigt der Teller, b, wieder in die Hohe, und schließt die untere Oeffnung
des Bekens in dem Augenblike, wo der Staͤmpel, f,
durch sein Niedersteigen in der Pumpenroͤhre das Wasser mit bedeutender Kraft
durch die Seitenroͤhre, k, treibt, aus welcher es
durch, l, in die Oeffnung fließt.
Am Boden der Pumpenroͤhre befindet sich eine kegelfoͤrmige Klappe,
damit das Wasser nicht in den Behaͤlter zuruͤk tritt, und eine
aͤhnliche Klappe ist in der Roͤhre, k,
damit die Luft nicht eindringen kann, wenn der Staͤmpel in die Hoͤhe
gezogen wird, um in der Pumpenroͤhre einen leeren Raum hervorzubringen. Das
Beken kommt in ein Gefaͤß mit einem Ranfte; welcher zu einer Wassersperre
vorgerichtet ist, damit keine uͤbelriechenden Ausfluͤsse aus dem
unteren Gefaͤße aufsteigen koͤnnen. In eben dieser Absicht bleibt auch
immer etwas Wasser in dem Beten, wenn der Nachtstuhl nicht gebraucht wird.
Das Wesentliche an diesem Patente ist die Drukpumpe, die Seitenroͤhre zur
Wasserleitung und die Schiebstange zum Heben des Hebels.Es ist offenbar, daß dieser Apparat viel zu zusammengesezt, unbequem, und
kostspielig ist.A. d. Ueb.