Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. CXXXII., S. 585 |
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CXXXII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der im Monat Februar 1826 zu London ertheilten
Patente.
Dem Robert Rigg,
Gent. zu Bowstead Hill, Cumberland: auf einen neuen Verdichtungs-Apparat,
welcher bei dem jezt gebraͤuchlichen Apparat zur Bereitung des Weinessigs
gebraucht, oder darauf angewendet werden kann. Dd.
4. Febr. 1826.
Dem Josias Christ.
Gamble, Chemiker zu Dublin: auf einen
Apparat zum Concentriren und Krystallisiren von Aufloͤsungen, welche
Alaun und andere krystallisirbare Salze enthalten, von welchem Apparat ein Theil
zum Abrauchen Destilliren, Inspissiren und Austroknen im Allgemeinen und zur
Erzeugung des Dampfes insbesondere, angewendet werden kann. Dd. 7. Febr.
1826.
Dem William Mayhew,
zu Union-street, Southwark, und William White, zu Cheapside, London, Hutfabrikanten: auf eine Verbesserung in der
Hutfabrikation. Dd. 7. Febr. 1826.
Dem Hugh Evans,
Harbour-Master, am Hafen zu Holyhead, North-Wales: auf eine oder mehrere
Methoden, Schiffe oder andere Fahrzeuge, sie moͤgen durch Segel oder
Dampf getrieben werden, in Faͤllen der Gefahr durch Lekwerden, Reißen
oder Wassereinlassen, sicherer zu machen, als sie gegenwaͤrtig construirt
wurden. Dd. 7.
Febr. 1826.
Dem William Chapman,
Civil-Ingenieur zu Newcastle-upon-Tyne: auf eine verbesserte Maschinerie zum
Laden oder Abladen von Schiffen, Kaͤhnen oder Barken. Dd. 7. Febr.
1826.
Dem Benj. Cook,
Messinggießer zu Birmingham: auf Verbesserungen im
Verfertigen verschiedener Arten von Feilen. Dd.
7. Febr. 1826.
Dem William Warren,
Gentl. zu Crown-street, Finsbury-square: auf Verbesserung in dem Verfahren, aus
der peruvianischen Rinde die medicinischen Substanzen auszuziehen, welche unter
dem Namen Chinin und Cinchonin bekannt sind, und die verschiedenen Salze zu
bereiten, in welchen diese Substanzen die salzfaͤhige Grundlage seyn
koͤnnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Febr. 1826.
Dem John Lane
Higgins, Esq. zu Oxford-street, London: auf Verbesserungen in dem Baue der Maste, Segelstangen,
Segel, dem Takelwerk der Schiffe und kleinern Fahrzeuge und dem Takel, welches
gebraucht wird, dasselbe zu bewegen oder zu regieren. Dd. 11. Febr. 1826.
Dem Benj. Newmarch,
Gentl. von Cheltenham und Charles Bonner, Kupferschmied von Gloucester: auf eine
mechanische Erfindung, um Fenster, Thore, Thuͤren, Fensterladen, Deken
und andere Vorrichtungen einzuhaͤngen und zu sichern. Dd. 18. Febr.
1826.
Dem Thomas Walter,
Strohhuͤte-Fabrikant zu Luton, Bedfordshire: auf Verbesserungen in der
Fabrikation der Strohbaͤnder, um damit Kappen, Huͤte und andere
Artikel zu machen. Dd. 18. Febr. 1826.
Dem Charles Whitlaw,
Verkaͤufer von Arzneipflanzen zu Baywater Terrace, Paddington: auf eine
Verbesserung oder Verbesserungen im Bereiten von Arzneien durch die Wirkung von
Dampf oder Dunst. Dd. 18. Febr. 1826.
Dem Arnold Buffum,
Hutfabrikant, unlaͤngst zu Massachusetts, Amerika, gegenwaͤrtig in
Bridge-street, London, wohnend:
auf Verbesserungen in dem Verfahren, Huͤte zu verfertigen und zu
faͤrben. Zum Theil von gewissen Fremden mitgetheilt. Dd. 18. Febr.
1826.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Maͤrz
1826. S. 215.)
Hrn. M'Curdy's Dampfmaschine.
Wir haben schon einige Mahle von Hrn. Joh. M'Curdy's (aus
New-York) Dampf-Maschine gesprochen, worauf derselbe
sich am 15. Junius 1824 ein Patent ertheilen ließ. Hr. M'Curdy nimmt naͤmlich, statt der Kessel, Roͤhrenkammern,
die auf irgend eine gewoͤhnliche Weise gehoͤrig gehizt, und in welche
sodann mittelst einer Drukpumpe Wasser eingesprizt wird. Das Wasser laͤuft
durch eine Zoll weite Roͤhre, welche mitten durch jede Kammer zieht, und zu
jeder Seite mit kleinen Loͤchern versehen ist, wodurch das Wasser, wie feiner
Regen, in die Kammern aussprizt, in welchen es durch die Hize alsogleich in Dampf
verwandelt wird, und, als solcher, durch eine Roͤhre an dem anderen Ende der
Kammer zum Treiben des Staͤmpels in dem Cylinder auf die gewoͤhnliche
Weise abzieht.Man wird hier einige Aehnlichkeit mit dem Dampf-Erzeuger des Hrn. Dr. Alban finden. A. d. Ueb. Von dem Boden einer jeden Kammer steigt eine Roͤhre nieder, die mit
einem Hahne versehen ist, wodurch man erkennen kann, ob alles durch die Pumpen
eingesprizte Wasser in Dampf verwandelt ist. Ein halbes Gill (1/3 Pinte) reicht zur
Erzeugung einer Kraft von 4 bis 5 Pferden hin. Die Kraft der Maschine laͤßt
sich natuͤrlich durch eine groͤßere Anzahl von Roͤhrenkammern,
durch staͤrkere Hize, durch mehr Wasser, nach Belieben verstaͤrken.
Um, bei irgend einem Zufalle, die Verbindung mit jeder einzelnen Kammer abzusperren,
sind an den Roͤhren dort, wo das Wasser in dieselben eintritt, Haͤhne
angebracht, so wie dort, wo der Dampf austritt. Anfangs wird die Drukpumpe mit der
Hand getrieben, bis der Druk des Dampfes die hinlaͤngliche Staͤrke
erreicht hat; spaͤter treibt sie die Maschine selbst. Die
Roͤhrenkammern sind aus geschlagenem Eisen, 11 bis 12 Fuß lang, und innwendig
6 Zoll breit.
Das Repertory of Patent-Inventions findet in seinem Supplement to the I. Volume, S. 442. diese, wie alle
aͤhnliche, Roͤhren-Dampferzeuger gefaͤhrlich. Das Wasser, oder
der Dampf, welcher hier mit den gluͤhenden Roͤhren in
Beruͤhrung kommt, wird zum Theile zersezt, und bildet mehr oder weniger
brennbares Gas, wodurch, wenn dieses zufaͤllig mit einer gehoͤrigen
Menge atmosphaͤrischer Luft in Verbindung kommt, Explosionen entstehen
koͤnnen. Die Gefahr wird allerdings nicht sehr groß seyn, wenn man die
Vorsicht braucht, alle atmosphaͤrische Luft mittelst des Dampfes aus den
Kammern auszutreiben, so lang naͤmlich diese noch vollkommen gut sind;
indessen, es bleibt doch noch immer eine Gefahr, die nicht uͤbersehen werden
darf.
Das Repertory findet ferner keine Ersparung bei dieser
Art von Dampferzeugung, indem das Eisen, wo es der Hize ausgesezt ist, ohne mit
Wasser in Beruͤhrung zu stehen, schnell dem Verderben entgegen eilt. In Einem
Monathe sieht man in Berlinerblau-Fabriken die schweren eisernen Topfe von außen
nach innen oͤfters zwei Zoll tief zerstoͤrt. Die Auslage fuͤr
die haͤufig nothwendige Erneuerung der ausgebrannten Roͤhrenkammern
wird schon in dem ersten Jahre die Kosten eines Dampfkessels fuͤr gleiche
Dampfkraft uͤbersteigen.
Hrn. Walter Foreman's Dampfmaschine.
Hr. W. Foreman, Commander in the
Royal Navy, ließ sich am 7. October 1824 ein Patent auf eine verbesserte
Dampf-Maschine ertheilen. Diese Maschine gehoͤrt zu den sich drehenden (rotary). Ein senkrechter Cylinder dreht sich in einem
feststehenden ringfoͤrmigen Gehaͤuse, welches denselben mittelst des
Drukes des Dampfes auf Klappen umfaßt, die mittelst Angeln an dem Cylinder befestigt
sind, und welche mittelst eines an einem Haͤlter in dem oberen Theile des
Gehaͤuses hervorstehenden Rades dicht an denselben angedruͤkt werden,
und durch ihre eigene Schwere aber von demselben sich wieder entfernen, wenn ihre Angeln
uͤber den horizontalen Durchmesser hinaus sind. Der Dampf tritt durch eine
Rohre an einer Seite des Gefaͤßes ein, und durch eine aͤhnliche
Roͤhre an der entgegengesezten Seite heraus, nachdem er auf die Klappen
gewirkt hat.
Der Querdurchschnitt des ringfoͤrmigen Gehaͤuses wird ein Trapez geben,
dessen Basis zunaͤchst an dem Cylinder laͤnger seyn wird, als sein
Scheitel, gegen welchen die beiden Seiten unter gleichen Winkeln sich schief neigen.
Die ganze Figur dieses Gehaͤuses ist also, streng genommen, zu jeder Seite
ein sehr flach abgestuzter Kegel, dessen Figur hier nicht so umstaͤndlich
angegeben werden wuͤrde, da sie so wenig merklich, und der Nuzen hiervon so
wenig einleuchtend ist, wenn nicht der Patent-Traͤger dieselbe als eine
Hauptverbesserung in Anspruch naͤhme. Die Klappen muͤssen daher an
ihren Seiten nothwendig nach dem so eben angegebenen Durchschnitte des
Gehaͤuses gebildet seyn, welche Form der Patent-Traͤger wieder als
sein Recht in Anspruch nimmt; diese Klappen sind auch in der die
Patent-Erklaͤrung begleitenden Zeichnung als in der anderen Richtung
gekruͤmmt, oder flach gezeichnet, so daß sie dicht an dem Cylinder anliegen,
wenn sie durch den oben angebrachten Haͤlter niedergedruͤkt werden.
Dieser Klappen sind sechs vorhanden, die durch schmale, an dem Cylinder
angeschraubte, Kreuzstuͤke, woran ihre Angeln befestigt sind, von einander
getrennt werden. Der Haͤlter ist hohl, und besteht aus zwei Stuͤken,
von welchen sich eines innerhalb des anderen nach abwaͤrts schiebt, und beide
mittelst Schrauben innenwendig in dem Gehaͤuse luftdicht befestigt sind.
Durch diese Einrichtung der einzelnen Theile laͤßt die ganze Vorrichtung sich
nach der Richtung des Halbmessers verlaͤngern, wodurch dem Abnuͤzen an
der Seite naͤchst den Klappen abgeholfen werden kann. Von diesem
Haͤlter steigt in dem Gehaͤuse ein Federstuͤk bis nahe an den
horizontalen Durchmesser hinab, wo es ein senkrechtes Rad haͤlt, dessen
Durchmesser beinahe dem Durchschnitte des Gehaͤuses gleich kommt. Der Umfang
dieses Rades rollt uͤber die Klappen, wie sie unter dasselbe durch die Gewalt
des Dampfes hinabgedruͤkt werden, und druͤkt sie nach und nach an den
Cylinder. Dieses Rad und dieser Cylinder sind das Dritte, worauf der
Patent-Traͤger Anspruch macht.
––––––––––
Das Repertory of Patent-Inventions bemerkt in Supplement to the I. Volume, daß, da keine Methode
beschrieben ist, wie die hier angegebenen Theile luftdicht umhuͤllt werden
koͤnnen, das luftdichte Zuschleifen derselben, so wie das Aufsezen und die
Ausbesserungen, Ausgaben veranlassen werden, die zu betraͤchtlich sind, als
daß diese Maschine mit den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen in Concurrenz kommen
koͤnnte.
Vor 30 Jahren hat ein Hr. Cook ein im 3. Bande des Repertory of Arts I. Series beschriebenes Patent auf
eine aͤhnliche Vorrichtung sich ertheilen lassen; allein, auch die daselbst
angegebene Verbesserung ward nie in Ausfuͤhrung gebracht, obschon sie weit
einfacher und leichter ausfuͤhrbar ist, als diese.
Hrn. Johnson's Dampfheizungs-Methode.
Wir haben im II. Jaͤner-Hefte l. J. S. 216. nach dem London Journal dieser Heizungs-Methode erwaͤhnt. Dem Repertory of Patent-Inventions, Supplement to the first
volume S. 447. „scheint die Anwendung dieses Heizungs-Planes zu
irgend einem nuͤzlichen Zweke noch immer ein Desideratum, welches dem
Patent-Traͤger insofern den ausschließlichen Gebrauch desselben zusichern
wird, als wahrscheinlich Niemand im Stande seyn wird, ein so tiefes und so
kuͤnstlich verstektes Geheimniß zu entraͤthseln oder zu begreifen.
Wir erlauben uns indessen die Bemerkung, daß, insofern dieser Plan (wenn anders
ein Plan hier wirklich vorhanden ist) durch Geheimhaltung gesichert werden soll,
er eben dadurch den Schuz eines Privilegiums verlieren muß.“
Robert Crane's Lebensretter bei Schiffbruͤchen.
Hr. Robert Crane zu Norwich sandte der Humane Society im J. 1798 mehrere Apparate zur Rettung
des Lebens bei Schiffbruͤchen, und erhielt dafuͤr Belohnung, ohne daß
die Gesellschaft die Beschreibung und Abbildung dieser Apparate herausgegeben hatte.
Er fragte spaͤter ein Mitglied des Ausschusses, warum seine so
nuͤzlichen und einfachen Vorrichtungen nicht allgemein bekannt gemacht
wurden, und erhielt als Auskunft die Antwort: daß man dieß damahls nicht wagen
durfte, indem viele Matrosen fuͤr die Flotte gepreßt wurden, die, mittelst
dieser Apparate, sich uͤber Bord geworfen und dem Dienste entzogen haben
wuͤrden. Hrn. Crane's Apparate wurden indessen
zeither in dem Evangelical Magazine, October 1820, und
in the Norwich Mercury, 10. Sept. 1825 beschrieben und
abgebildet. (Mechanics' Magazine, N. 130. 18. Febr.
1826. S. 286.)
Hrn. Higgin's verbesserte Takelung der Schiffe.
Hr. Joh. Lane Higgins, Esq., Oxford-Street, Middlesex,
ließ sich am 7. Jul. 1821 ein Patent auf gewisse Verbesserungen im Baue der Masten,
Rahen, Segel etc. kleinerer Fahrzeuge ertheilen. Das Repertory of Patent-Inventions gibt in seinem Supplement to the first volume S. 463. einen Auszug aus der
Erklaͤrung dieses Patentes, welcher aber ohne Kupfer, die nicht beigegeben
sind, kaum verstaͤndlich ist. Dieß ist um so mehr zu bedauern, als das Repertory diese Verbesserungen zwekmaͤßig und
brauchbar findet, worauf wir unsere Schiffbaumeister aufmerksam machen zu
muͤssen glauben. Eben daselbst befindet sich auch S. 476. eine Kritik der
Verbesserung des Hrn. Phillips an Steuer-Raͤdern
(worauf derselbe am 13. Julius 1824 sich ein Patent geben ließ), welche Verbesserung
jedoch weit hinter den bereits bekannten Vorrichtungen dieser Art zuruͤk
ist.
Empfindlichkeit der Wagen des Hrn. De Grave.
Hr. Gutteridge, Conservator der Maße und Gewichte
fuͤr die Grafschaft Middlesex, pruͤfte eine Wage des Hrn. De Grave, Gewicht und Maße-Fabrikanten (weight, scale and measure manufacturer) zu London, St.
Martin's le Grand. Die Wage war eine der groͤßeren, und wog ungefaͤhr
Einen Stone (14 Pfd.), und dessen ungeachtet so
empfindlich, daß ein halbes Gran in eine der beiden Wagschalen gelegt, den Wagbalken
unter einem Winkel von ungefaͤhr 20° mit der Horizontal-Tangente
neigte. Ein Licht, kaum zwei Minuten lang an den 2 1/4 Zoll breiten und Ein Zoll
diken Wagbalken gehalten, brachte die Wage auf der Stelle aus dem Gleichgewichte
durch die kleine dadurch veranlaßte Expansion des Wagbalkens. (Vergl. Mechanics' Magazine, N. 130. 18. Februar S. 284.)
Hrn. Aspdin's kuͤnstliche Steine (Portland-Cement).
Wir haben uͤber die Verfertigung dieser Steine dasjenige angefuͤhrt
(Polytechn. Journal Bd. VI. S. 304), was das
London Journal of Arts feiner Zeit hieruͤber
mittheilte.
Das Repertory of Patent-Inventions bemerkt in seinem Supplement to the first Volume, S. 453., daß weder die
Verhaͤltnisse des Kalkes zum Thone, noch die vorlaͤufige Zubereitung
beider, in diesem Patente angegeben ist; daß Hr. Vicat im
Ganzen dasselbe Verfahren schon vor vielen Jahren empfahl, und daß dasselbe in
England, wie in Frankreich, seit dem Jahre 1820 angewendet wird; daß Hr. Vicat 0,15 bis 0,40 Thon auf den Kalk rechnet, je nachdem
dieser mehr oder minder reich ist, oder fremdartige Koͤrper enthaͤlt;
daß 0,20, im Allgemeinen, ein gutes Verhaͤltniß ist, und daß endlich der Thon
auf irgend eine der bekannten Weisen von allem Sande befreit werden muß.
Das Repertory macht aus diesen, und anderen nicht hierher
gehoͤrigen Gruͤnden dem Hrn. Aspdin sein
Patent-Recht, wie es uns scheint, mit allem Rechte, streitig.
Analyse des Thones von Combal.
Dieser Thon, der sich in Uebergangs-Gyps an der Combal-Bruͤke in der Allée blanchâtre bei Cormayeur am
suͤdlichen Abhange des Mont-Blanc findet, ist roth, und wird mit Vortheil als
Farbe in der Oehlmahlerei benuͤzt. Man glaubte, er enthielte Titan-Oxid,
allein, nach einer von Hrn. Laugier angestellten Analyse
im Bulletin de la Soc. philomatique, Novembre, 1825. S.
166. besteht derselbe bloß aus 44 p. C. Kieselerde; 20
Thonerde; 19 Eisen-Oxid; 2 Kalk; 1 Bittererde, 1, 5 Kupfer-Oxid; 3 Blei-Oxid; 7, 6
Wasser.
Ueber die Veraͤnderungen, welche einige alte
Kupferlegierungen erlitten.
Sir Humphry Davy, Bar. Pres.
RS., legte in der am 17. Novbr. 1825 gehaltenen Sizung der Royal-Society einen an ihn gerichteten Brief von Hrn.
Dr. John Davy, FRS.,
uͤber die Veraͤnderungen vor, welche einige alte Kupferlegierungen
erlitten. In diesem Briefe beschreibt Dr. Davy, der eine
Reihe wissenschaftlicher Nachforschungen am mittellaͤndischen Meere anstellt,
die Wirkungen, welche Zeit und Witterung an verschiedenen griechischen
Alterthuͤmern hervorbrachten. Das erste Stuͤk, welches er untersuchte,
war ein Helm von antiker Form, der in einer seichten Stelle der See zwischen der
Citadalle von Corfu und dem Dorfe Castrartis gefunden wurde, und zum Theile mit
Muscheln und einem Ueberzuge von kohlensaurem Kalke bedekt war. Die ganze
Oberflaͤche desselben, sowohl jene Stellen, wo sich diese Koͤrper
befanden, als jene, an welchen keine zugegen waren, war gruͤn, weiß und roth
geflekt. Die gruͤnen Stellen bestanden aus Kupfer-Submuriat und
Kupfer-Carbonat; die weißen vorzuͤglich aus Zinn-Oxid, und die rothen aus
oktaëdrischen Krystallen von Kupfer-Protoxid mit Oktaëdern von reinem
metallischen Kupfer gemengt. Unter diesen Substanzen war das Metall vollkommen
glaͤnzend, und bei der Analyse zeigte es sich, daß es aus Kupfer und 18,5 per
Cent Zinn bestand. Ein Nagel aus einer aͤhnlichen Mischung von einem Grabe
bei Ithaca, und ein Spiegel aus einem Grabe bei Samos in Cephalonien besaßen
dasselbe Aussehen, die Krystallisation war aber minder ausgesprochen; der Spiegel
bestand aus Kupfer mit etwas mehr als 6 per Cent Zinn und geringen Mengen Arsenik
und Zink. Eine Sorte alter Muͤnze aus dem Cabinette des beruͤhmten
Sammlers von Santa Maura sah eben so aus, und gab aͤhnliche Resultate; die
weißen Incrustationen bestanden aus Zinn-Oxid, die gruͤnen aus
Kupfer-Submuriat und Carbonat, und die rothen aus Kupfer-Protoxid; einige der
lezteren sahen etwas dunkel aus, was davon herruͤhrte, daß etwas schwarzes
Kupfer-Oxid mit dem Protoxide vermischt war. Dr. Davy war
nicht im Stande, irgend eine Verbindung zwischen der Composition dieser
Muͤnzen und dem Zustande ihrer Erhaltung zu entdeken, indem die
Verschiedenheit, welche dieselben in dieser Hinsicht zeigen, vielmehr von den
Umstaͤnden herzuruͤhren scheint, unter welchen sie den
mineralisirenden Kraͤften ausgesezt waren. Am Schlusse bemerkt Dr. Davy, daß, da es sich nicht voraussezen laͤßt, daß
die Substanz, an welcher sich diese krystallinischen Verbindungen bildeten,
aufgelost gewesen sey, die Entstehung derselben einer innigen Bewegung ihrer
Theilchen zugeschrieben werden muͤsse, welche durch die vereinte Wirkung der
chemischen Verwandtschaften, der electrochemischen Attraction und der
Aggregations-Attraction hervorgebracht wird. Er meint, daß die Anwendung dieses
Falles zur Erklaͤrung verschiedener Erscheinungen in der Mineralogie und
Geologie dienen koͤnnte. (Aus den Annals of
Philosophy. 1825. December. S. 466.)
Durchgeseihtes Oehl brennt nicht.
Ein Mann, der auf dem Lande wohnt, und Nachts Lampen statt Talglichter brennt, hatte
seinen Oehl-Vorrath bis auf den dikeren Theil desselben am Boden der Kanne
verbraucht. Er besorgte, daß dieses dike Oehl nicht gut brennen wuͤrde, und
seihte es durch diken Flanell. Das Oehl lief vollkommen klar und durchsichtig durch,
aber es brannte nicht mehr. Die Flamme verlosch wenige Minuten nach dem Brennen am
Dochte. Man fragt nach der Ursache im Mechanics' Magazine,
N. 130. 18. Februar S. 285.
Literatur.
a) englische.
Ferguson's Lectures on Experimental Philosophy,
Mechanics, and Astronomy. A New and Improved Edition, complete in One
Volume, 8vo. with copious Notes, adapting the Work to the present State
of Science, by C.F. Partington. Illustrated with Plates and numerous
Cuts, and accompanied with a Memoir and Portrait of the Author. Price
10s. 6d. in boards.
Alle hier angezeigten Werke finden sich bei Sherwood, Gilbert, and Piper, Paternoster Row.
The Theory and Practice of Gauging, fully illustrated
by numerous Rules and Exemples, and rendered particularly effective by a
Detail of the Legislative Regulations, an Account of the different
Processes of Manufacture subject to the Excise Laws, and the Official
Directions of the Boards of Custom and Excise; with a Treatise on
Cask-gauging in all departments, as now practised in the Port of London.
Originally written by Peter Jonas, late Supervisor of Excise. A New
Edition, very considerably improved, and brought down to the present
improved Practice, by WM. Tate. In 8vo. price 12s. in boards.
The Distiller's Guide! comprehending the Arts of
Distillation and Rectification, in all their various branches; Genuine
Receipts for making Rum, Brandy, Hollands, Gin, and all sorts of
Compounds, Cordials, and Spirituous Waters; the best Method of
Distilling Simple Waters from Flowers, Fruits, Spices, and Aromatic
Plants, etc. etc. By Peter Jonas, Author of „The Art of
Gauging,“ and other Works. Fourth Edition, preceded by an
Historical View of all the recent Discoveries and Improvements, and
accompanied with a Glossary of New Terms and Technical Phrases. Price
8s. in boards.
The Law of Auctions, and Auctioneer's Practical
Guide. To which are added, a Comprehensive Summary of the Laws of
Distress, an Appendix of Precedents, and a copious Index. By T.
Williams, Esq. Author of „Every Man his own
Lawyer.“ New and improved Edition. Price 6s. 6d. in
boards.
The Painter and Varnisher's Guide; or, A Treatise on
the Art of making and applying Varnishes; on the different kinds of
Painting; and on the Method of preparing Colours. With New Observations
and Experiments on Copal, etc. etc. By P. F. Tingry. With Plates. Second
Edition. In 8vo. price 12. in bds.
The Family Dyer and Scourer; being a Complete
Treatise on the Arts of Dying and Cleaning every Article of Dress, Bed
and Window Furniture, whether made of Flax, Silk, Cotton, Wool, or Hair;
Silks, Bonnets, Feathers; also Carpets, Counterpanes,
and Hearth Rugs; ensuring a saving of eighty per
cent. By William Tucker. Second Edition. Price 4s. 6d. in boards.
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Treatise on Brewing, adapted to the Means of Private Families. By
Bonington Moubray, Esq. Author of a Practical Treatise on Breeding and
Rearing Poultry, etc. Price 1s. sewed.
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Department of the Mechanical Arts. Expressly adapted to the Use of
Operative Artisans, Manufacturers, etc. and combining all the advantages
of a large and expensive Encyclopaedia, at a comparatively small cost.
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Mechanics' Institute, etc. Illustrated by numerous Cuts and
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comprehending the early History of the Art, its progressive Improvement
and present State, theoretical and practical. Price 2s.
2) The Engravers' Complete Guide; comprising
the Theory and Practice of Engraving, with its modern Improvements in
Steel Plates, Lithography, etc. Price 1s. 3) The Coach Makers' and Wheelwrights' Complete Guide;
comprehending the Theory and Construction of Wheel Carriages, with their
recent Improvements. Price 1s.
4) The Printers' Complete Guide; containing a
Sketch of the History and Progress of Printing, to its present State of
Improvement; details of its several Departments; numerous Schemes of
Imposition; modern Improvements in Stereotype, Presses, and Machinery.
Price 2s.
5) The Builders' Complete Guide, comprehending
the Theory and Practice of the several departments of Architecture,
Bricklaying, Brickmaking, Masonry, Carpentry, Joinery, Painting, and
Plumbing, with a variety of useful Information on the Application and
Durability of Materials, etc. Price 6s.
A Practical Treatise on Perspective, on the
Principles of Dr. Brook Taylor. To which is added, a discourse on the
Application of Perspective in the Composition of a Picture, and other
Works of Art, by Edward Edwards, Associate and Teacher of Perspective in
the Royal Academy. In 4to. illustrated with Forty Plates. Price L. 1
11s. 6d. in boards.
A New Drawing Book, with numerous Cuts and
Illustrations, adapted to either Sex; in which the Principles of Effect
are explained in a clear, methodical, and, at the same time, familiar
style; the Illustrations, comprehending Seventeen Coloured Plates, in
Landscape, Cottages, Marine Subjects, Still Life, Fruit, Flowers,
Figures, Animals, etc. besides numerous Diagrams in Perspective,
Sketches in Landscape, etc. etc. By Thomas Smith. In 8vo. price 12s. in
boards.
The Elements of Geometry, or a New et Compendious
Demonstration of the First Six Books of Euclid; with many new and useful
Propositions, Practical Rules, Examples and Observations. By Rob.Wallace, A. M.
Prof. of Mathematics in Anderson's Institution, Glasgow. 8vo.
Glasgow. 1825. (Diese Ausgabe Euklids soll zum ersten Unterrichte
in der Geometrie, zumahl fuͤr angehende Mechaniker, die beste seyn,
die bisher erschienen ist. Sie waͤre, nach einer Beurtheilung in Gill's technic. Repos. Decemb. 1825. S. 343.,
allerdings einer deutschen Uebersezung werth.)
b) franzoͤsische.
Mémoire sur le houblon, sa valeur
réelle, sa culture, sa recolte et ses usages. Par MM.Payen ChevalieretChappelet. 3me
édit. 12. Paris. 1825 chez Audin. 1 Franc. (Der Zwek dieser
Schrift ist, Frankreich 1,800,000 Franken zu ersparen, die es fuͤr
eingefuͤhrten Hopfen an England, Deutschland und an die Niederlande
bezahlt.)
Essai pratique sur la force du fer coulé et
d'autres métaux, par Th.Tredgold; traduit de l'anglais par T.Duverne. 8. Paris.
1825. chez Bachelier. 6 Francs.
Dictionnaire de chimie, par G. L.Brismontier, H.Lecoqet A.Bersduval. 8.
Paris. 1825. chez Audin.
De l'Agriculture en Europe et en Amérique,
considérée et comparée dans les
intérêts de la France et de la monarchie; suivie
d'observations sur les projets de Sully et de Colbert, par P. N. H.Deby, ancien payuer
des armèes etc. II. Vol. 8. Paris. 1825. chez Mad. Huzard.
Précis des lecons de chimie données
à la faculté des sciences de l'academie de Strasbourg, par
Mr. Branthomé. 2. edit. 12. Paris. 1825. chez Gabon etc.
Description des machines et procédés
spécifiés dans les brevets d'invention, de
perfectionnement et d'importation, dont la durée est
expirée; publicés par Mr.Christian. T. IX.
4. Paris. 1825. chez Mad. Huzard. 25 Francs.
Dictionnaire technologique et. T. VIII. et 11me
livraison des planches. 8. Paris. 1825, chez Thomine.
c) italienische
Continuazione degli Atti dell' J. R. Accademia
economico-agraria dei Georgofili di Firenze. T. IV. 8. Firenze. 1825. p.
G. Piatti. (Eine kostbare Zeitschrift, die von unseren Oekonomen
mehr beachtet zu werden verdiente.)
Osservazioni chimiche sull' alterazione de' colori
nei quadri dipinti a Olio. (Im Giornale arcadico di Roma. Quaderno
80°.)
Varie operette del Conte LorenzoMegalotti, con
giunta di otto lettere su le terre odorose d'Europa e d'America dette
volgarmente Buccheri. 16. Milane. 1825. p. G. Silvestri.
Giornale di Farmacia Chimica e scienze acessorie, o
sia raccolta delle scoperte, ritrovati e miglioramenti fatti in Farmacia
ed in Chimica, da Ant.Cattaneo. Quad. 22.
8. Milano. 1825. Lir. 16 austr. all' anno.
Altra Ricaduta del propagatore, ed ultimo rimedio
proposto alla sua guarigione, ossia ultima riposta contro la difesa dei
paragrandini letta all' Ateneo di Venezia. 8. Milano. 1825. p. O. Monini
64 p. Lir. 1.
Del Riso, trattato economico-rustico del J. G.Biroli. 8. Milano.
1825. p. Silvestri. 128 pag. Lir. 1,75,
Progressi delle Scienze economiche sino al terminare
del secolo passato: memoria di CarloBosellini. (Im Giornale
arcadico di Roma. Quad.
75°.)
Descrizione di macchine relative alla luce
intermittente dei fari etc. 4. Milano. 1825. Stamp. J. R. 8 Scit. m.
Taf.
Nuova Maniera di fabbricare il vino a tino coperto
senza uso di alcuna machina. Del Dott. Agost.Bassi. 2. ediz.
ampl. 8. Lodi. 1825. p. G. B. Orcesi. 48 S. 1 1/2 Lir.
Delle viti italiane. Di. Gius.Acerbidi Castelgoffredo. 8. Milano. 1825. p. Silvestri. XV.
u. 335. S. 5 Lir. (Ein, fuͤr unsere Weinlaͤnder,
hoͤchst wichtiges Werk.)