Titel: | Gewisse Verbesserungen, um Tücher oder Zeuge, auch andere Stoffe, aus welchen man Hüte, Müzen, Kappen und andere Kleidungsstüke verfertigt, wasserdicht zu machen; worauf Phil. Weise, Fabrikant, Tooley-Street, Southwark, Surrey, am 14. October 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. VI., S. 26 |
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VI.
Gewisse Verbesserungen, um Tücher oder Zeuge,
auch andere Stoffe, aus welchen man Hüte, Müzen, Kappen und andere Kleidungsstüke
verfertigt, wasserdicht zu machen; worauf Phil. Weise, Fabrikant, Tooley-Street,
Southwark, Surrey, am 14. October 1824 sich ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Supplement to
the I. Volume S. 468.
[Gewisse Verbesserungen, um Tücher oder Zeuge, auch andere Stoffe,
aus welchen man Hüte, Müzen, Kappen und andere Kleidungsstüke verfertigt, wasserdicht zu
machen.]
Die Materialien, von welchen hier die Rede ist, sind sehr verschiedenartig: es werden
hier Biberfelle (die Sorte, die man Neuter nennt),
Muskochsen-Wolle, Hasenhaare vom Ruͤken derselben, saͤchsische und
Laͤmmer-Wolle, Flachs und Hanf, kardaͤtschte Seide und Flaumfedern
aufgezaͤhlt. Die Verhaͤltnisse sind ungefaͤhr 5 Pfd. Haar von
feineren Pelzen, 2 1/2 Pfd. Wolle, 2 Pfd. Flachs, 1 Pfd. kardaͤtschte Seide,
und 3/4 Pfd. Flaumfedern. Diese Materialien werden in Portionen von ungefaͤhr
zwei Unzen von einem jeden abgetheilt, und durch eine feine
Kardaͤtschen-Maschine, Portionen-Weise auf ein Mahl durchgelassen; das feine
Pelzhaar wird zuerst auf die Tuchwalze der Maschine aufgelegt, wodurch es dann außen
auf dem kardaͤtschten Flaken zu liegen kommt. Die kardaͤtschten
Materialien werden dann gestrichen, und wie Baumwolle versponnen.
Man spinnt zweierlei Garn: ein feineres fuͤr die Kette, und ein
groͤberes weicheres fuͤr den Eintrag. Dieses Garn wird in einem Stuhle
mit 8 bis 12 Schaͤften lambs
Das Repertory meint, es sollte lames heißen, von dem Franzoͤsischen, Lame, Geschirr. und einer verhaͤltnißmaͤßigen Anzahl von Schaͤmeln
gewoben. Das feine Kettengarn wird auf der Ruͤkseite des Gewebes, der
weichere Eintrag auf der Vorderseite gehalten, so wie man Felbel (diapers und velvets) webt.
Wenn das Gewebe wasserdicht werden soll, bereitet man eine Mischung aus gleichen
Theilen Shell-Lak, Kautschuk (oder elastischen Gummi), Mastix, Elnimaͤ-Harz
und Sandarach; das Kautschuk wird in sehr kleine Stuͤke gegossen, die Gummi
und Harze werden sehr fein gepuͤlvert, und dann in WeingeistDas Repertory bemerkt sehr richtig, daß Weingeist
das Kautschuk nicht aufloͤst.
oder in Terpentingeist
aufgeloͤst. In diese Aufloͤsung werden die Straͤhne des
feineren Kettengarnes eingetaucht, dann etwas ausgedruͤkt oder ablaufen
gelassen, und zum Troknen aufgehaͤngt. Nachdem sie troken geworden sind,
werden sie im Stuhle aufgezogen, gespannt, und, statt der gewoͤhnlichen
Schlicht, mit dieser Mischung geschlichtet.
Nachdem das Tuch gewoben ist, wird der Pelz oder Spiegel mittelst Disteln oder Karden
an der Vorderseite desselben hervorgezogen, und die Ruͤkseite mit einem
heißen Plaͤtteisen uͤberfahren, damit obige Mischung in das Gewebe
einsizt, und die Zwischenraͤume schließt.
Wenn man aus. diesem Tuche Huͤte verfertigen will, so wird es auf Formen
gezogen, und wie die sogenannten Seidenhuͤte behandelt.
Zu Kleidungsstuͤken dient besonders saͤchsische Wolle und Flachs, und
wenn man die rauhe Seite nach Pluͤsch- oder Felbel-Art haben will, so muß das
Tuch auf einem Felbel-Stuhle nach gewoͤhnlicher Art gewoben und geschnitten
werden.Nach einer Bemerkung des Repertory werden die
Kardaͤtschen, wenn man buchstaͤblich nach dieser Angabe
arbeitet, bald verdorben seyn, indem man Hanf und Flachs nicht mit
Wollen-Kardaͤtschen behandeln kann.