Titel: | Hammersley's eiserner Haspel für Seidenmühlen. |
Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. VIII., S. 31 |
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VIII.
Hammersley's eiserner
Haspel für Seidenmühlen.
Aus dem Mechanics' Magazine. 14. Jaͤner 1826.
S. 203.
Mit der Abbildung Fig. 23. auf Tab.
I.
Hammersley's, eiserner Haspel für Seidenmühlen.
Hr. Hammersley zu Ilminster sagt in einer seiner
Beschreibung dieses Werkzeuges vorausgeschikten Bemerkung: „ich bediene
mich dieses von mir erfundenen Haspels aus geschlagenem Eisen bestaͤndig
auf meiner Seiden-Muͤhle, und kann von dem Nuzen desselben aus Erfahrung
sprechen. Die Nachtheile der hoͤlzernen Haspel, die man in allen
Seiden-Muͤhlen sehen kann, brachten mich auf diese Erfindung; seit
hoͤlzerne Haspel in unser Land kamen, hoͤren wir immer die Klage,
daß sie sich werfen und kein Maß halten, und die Nachtheile, die fuͤr die
Seide entstehen muͤssen, wenn sie auf dem Stoke und bei dem
Faͤrber ist, und die Straͤhne nicht gleiche Laͤnge haben,
ist offenbar; so wie es einleuchtend ist, daß die daraus verfertigten Zeuge
nicht gleichfoͤrmiges Ansehen auf diese Weise erhalten koͤnnen.
Man kann mit diesen Haspeln die Seide in den Trokenstuben troknen, ohne alle
Gefahr, daß die Haspel sich werfen; man kann in derselben Zeit noch ein Mahl so
viel troknen; und, nach meiner Weise verfertigt, sind diese Haspel leichter als
starke hoͤlzerne.
A, ist eine Spindel oder Stange aus Eisen, 5/8 im
Gevierte, mit einem vierekigen Stiefel am Ende, der bloß heiß aufgetrieben wird, und
so fest genuͤg haͤlt. No. 1, 2, 3, 4, sind die Kreuze zur
Anbringung der Arme aus flachem Eisen, 1 7/8 Zoll weit, und 1/8–1/16 dik. Sie
werden mittelst zweier Nieten befestigt, die am Mittelpuncte mit
Kreuzhoͤrnern versehen sind; mittelst eines hinlaͤnglich weiten vierekigen
Loches koͤnnen sie auf der Stange, A, festgekeilt
werden. Zu jeder Seite des Kreuzes ist ein flachrundes Halsband mit einem vierekigen
Loche, um es dicht an dem Kreuze festzukeilen; die Enden des Kreuzes werden in der
Lade aufgeschnitten, um die Arme aufnehmen zu koͤnnen.
B, ist der fallende Arm, der mittelst eines
Schieber-Loches steigt und faͤllt; wenn er oben ist, ist das Loch offen bis
zu den kleinen Bolzen, was 5/4 Zoll betraͤgt; die kleinen Bolzen sind
halbzoͤllig mit einer guten Schraube, unter dem Kopfe vierekig, und etwas
weniger als zwei Eisendiken lang, damit sie genau ziehen. Die Nieten sind vierekig,
und die vier Schrauben-Bolzen koͤnnen mittelst eines T foͤrmigen Schraubenziehers leicht aufgeschraubt werden, so daß
dann der Arm faͤllt, und die Seide zur Abnahme der Straͤhne schlaff
wird. Die langen Arme werden fest in die Kreuze niedergetrieben, und ein Viertel
Zoll tief darauf eingeschnitten, damit sie gehoͤrig fest liegen und sich in
keiner Richtung bewegen koͤnnen.
C, zeigt die Kreuze vom Ende des Haspels her. Die kurzen
flachen Platten des Schieberloches sind von Eisen und etwas schmaͤhler zur
Aufnahme eines starken Eisendraht-Buͤgels, damit der fallende Arm sich nicht
seitwaͤrts auf den Schrauben-Bolzen bewegen kann.
Die Linie, D, zeigt den Buͤgel; durch diese
Vorrichtung erhaͤlt die Bewegung auf und abwaͤrts die Linie des
Mittelpunctes. Das flache Eisen fuͤr die Arme ist 1 1/2, Zoll breit, und
ungefaͤhr 1/8 Zoll dik, was fuͤr den Druk oder fuͤr die
Zusammenziehung der Seide bei dem Troknen stark genug ist. Die Kreuze sind an den
Enden ungefaͤhr 1/2 Zoll tief eingeschnitten, um die Arme, welche 1/4 Zoll
tief ausgeschnitten sind, aufnehmen zu koͤnnen; wenn sie zusammengetrieben
sind, so geht dieß bis auf halbe Arm-Tiefe, wie die Figur zeigt. Zu groͤßerer
Sicherheit kann, um das Auseinanderweichen der Arme zu hindern, ein Drahtstift durch
die Arme getrieben werden, zu dessen Aufnahme die Seite des Kreuzes etwas
ausgefurcht seyn kann. Man kann auch, wenn man es so besser, als mit den Schrauben,
findet, den fallenden Arm mittelst eines Schlages mit dem Hammer fallen machen,
indem man ein Eisen, E, anbringt, dessen Enden in
rechtwinkelige Haken gekruͤmmt sind, und unter den Enden des fallenden Armes
durch ein Loch in dem
Kreuze durchlaufen. Dieß ist vielleicht die einfachste und wohlfeilste Art, wobei
keine Schrauben und Schieber-Loͤcher nothwendig sind. Die Kante der Arme wird
gerade, rundlich und vollkommen glatt zugehaͤmmert, und kann mit einer 1/4
bis 1/2 Zoll diken Kupferleiste bedekt seyn, was am leichtesten dadurch geschieht,
daß man die eiserne Kante mit dem Kupfer durch ein paar Walzen laufen laͤßt,
die mit einer Furche versehen sind, so wie man uͤberhaupt Eisendraht mit
Kupfer uͤberzieht. Ich habe mich aber nie eines solchen kupfernen Ueberzuges
bedient, sondern reibe die Kante mit Sandpapier, bis sie glaͤnzt, und fette
sie mit etwas Talg. Man kann den Haspel auch schwarz uͤberfirnissen, wo er
sehr nett aussieht.
Das Eisen, E, kann vierekig, ungefaͤhr
halbzoͤllig, und auf der Stange, A, durch zwei
Eisen, wie, F, gestuͤzt seyn. In
gehoͤriger Entfernung koͤnnen die beiden Eisen, F, offen seyn an ihren Enden, damit das Eisen, E, sich darin schieben laͤßt; oder es kann auch die Kante der
Kreuze eingeschnitten seyn, damit das Eisen, E, darin
hin und her geschoben werden kann.