Titel: Bericht des Hrn. Hachette, im Namen des Ausschusses der mechanischen Künste, über eine Windmühle, deren Wellbaum, welcher die Flügel trägt, senkrecht ist.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. XXIX., S. 128
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XXIX. Bericht des Hrn. Hachette, im Namen des Ausschusses der mechanischen Künste, über eine Windmühle, deren Wellbaum, welcher die Flügel trägt, senkrecht ist. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement. 1825. Sept. S. 276. Mit Abbildungen auf Tab. III. Hachette's, Bericht über eine Windmühle. Das Modell aus Eisen, von 2 Decimeter Hohe, wurde der Gesellschaft von Hrn. Macquart, Conducteur des traveaux du Gouvernement zu Loos bei Lille, Départament du Nord uͤbersendet. Obgleich dieses Modell nach dem allgemein angenommenen Grundsaze, einen Theil der Fluͤgel zu bedeken, und den Wind auf die unbedekten Fluͤgel wirken zu lassen, gebaut ist, so glauben wir doch, daß das Modell des Hrn. Macquart, in Hinsicht auf solide und oͤkonomische Ausfuͤhrung, mehrere Vortheile besizt, welche fuͤr die Mechaniker von Nuzen seyn koͤnnten, um dieser Art von Muͤhlen alle moͤgliche Vollkommenheit zu geben. (Siehe die Notiz uͤber die Windmuͤhlen im Bulletin. 1824. October. S. 292. Vergl. polytech. Journal Bd. XVIII. S. 304.) Beschreibung der Windmuͤhle des Hrn. Macquart. Diese hier auf Tab. III. abgebildete Muͤhle besteht aus einem Wellbaume, A, welcher vier horizontale Fluͤgel, BB, traͤgt, welche im Modelle aus Eisenblech bestehen, die man aber, wie bei den gewoͤhnlichen Muͤhlen, mit Leinwand fassen kann. Diese Fluͤgel sind von einem halbkreisfoͤrmigen Kasten, C, um geben, welcher sich auf vier bogenfoͤrmige Pfosten aufgestellt befindet, die auf einem Kranze, D, der sich zwischen den Zapfen, FF, um einen anderen festen Kranz, E, dreht, gehoͤrig befestigt sind. An dem Kranze, D, ist ein Schweif, G, angebracht, wodurch man denselben bewegen kann, um die Windmuͤhle zu stellen. Dieser Schweif laͤßt sich mit einem Zapfen, der in eine kleine Hervorragung an dem unteren Ende einpaßt, und der in eines der Loͤcher der Buͤhne gebracht wird, auf der unteren Buͤhne, H, befestigen. Ein anderer halbkreisfoͤrmiger und beweglicher Kasten, I, dreht sich um den ersten, und dient dazu, die Kraft des Windes zu vermindern, oder die Bewegung der Fluͤgel zu hemmen; in diesem lezten Faͤlle wird der Kasten ganz geschlossen. Diese zweite Huͤlle dreht sich an ihrem oberen Theile um den senkrechten Baum, A, und an ihrem unteren Theile um die Basis des Kastens, C, mittelst des Schweifes, N, der dem ersten aͤhnlich ist, und auf dieselbe Weise auf der Buͤhne befestigt wird. Dieser Schweif ist durch einen Querbalken, M, mit dem Ringe, L, verbunden, welcher sich frei unter dem Kasten bewegt. Nimmt man den Zapfen, welcher denselben aufhaͤlt, weg, und dreht man denselben links bis zum Schweift, G, und befestigt man ihn in dieser Stellung, so ist die Muͤhle geoͤffnet, und dem Winde der Zugang zu den Fluͤgeln gestattet. Aendert sich der Wind, so bewegt man zugleich auch die beiden Schweife, G und N, rechts oder links; will man die Kraft des Windes vermindern, so dreht man bloß die Stange, N, so weit, als man es fuͤr noͤthig findet; soll endlich die Bewegung der Fluͤgel ganz aufgehoben werden, so fuͤhrt man den Schweif bis zum Puncte, O, auf Fig. 23., wo man denselben befestigt. Zur Erleichterung dieser Operation sezt man eine Windfahne auf den oberen Theil des Kastens. Der Wellbaum, A, wird durch 2 Polster, die man nach Belieben mittelst eines Schluͤssels zusammendraͤngt, in seiner senkrechten Richtung erhalten. Die Beschreibung der uͤbrigen Theile, welche dieselben sind, wie an den gewoͤhnlichen Muͤhlen, wollen wir uͤbergehen. Wir bemerken bloß, daß dieses Triebwerk einfach ist, und ohne große Kosten auf jedem Landhause angebracht werden koͤnnte. Es bleibt nur noch auszumitteln, ob es eben so viel Kraft und Schnelligkeit besizt, als eine Windmuͤhle mit senkrechten Fluͤgeln von derselben Groͤße. Die Erfahrung wird daruͤber entscheiden, wenn Hr. Macquart seine Muͤhle im Großen errichtet haben wird, was er unverzuͤglich zu thun versprach. Erklaͤrung der Figuren aufTab. III. Fig. 22. Aufriß der Mühle und ihres Kastens, von vorne. Fig. 23. Ansicht von oben, uͤber dem Kasten der Fluͤgel, deren Viertel entbloͤßt ist. Fig. 24. Grundriß nach der Linie, CD, der ersten Figur. Fig. 25. Grundriß nach der Linie, AB, des Aufrisses. Dieselben Buchstaben bezeichnen an allen Figuren dieselben Gegenstaͤnde. A, senkrechter Wellbaum; BB, Fluͤgel der Muͤhle; C, feststehender Kasten; D, drehbarer Kranz, auf welchen dieser Kasten aufgesezt ist; E, feststehender Kranz, auf welchem sich der erstere dreht; FF, Zapfen zum Regeln der Bewegung des Kranzes, D: G, Schweif, zum Umdrehen des Kastens, C: H, untere Buͤhne; I, beweglicher Kasten; L, Ring, welcher denselben traͤgt; M, Querbalken, welcher diesen Ring mit dem Schweife, N, des Kastens, I, verbindet; O, Stellung dieses Schweifes, wenn die Muͤhle geschlossen ist.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III