Titel: | Verbesserter Pflug des Hrn. Guillaume, Grundeigenthümer zu Remonville (Ardennes). |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXXI., S. 310 |
Download: | XML |
LXXI.
Verbesserter Pflug des Hrn. Guillaume, Grundeigenthümer zu
Remonville (Ardennes).
Aus dem X. B. der Description des Machines et
Procédés spécifiés dans les Brevets d'Invention, de
Perfectionnement et d'Importation S. 16.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.Dieser Pflug findet sich auch in den Annales de l'Industrie beschrieben,
April, 1826. S. 24, und wird daselbst als seit 8 Jahren allgemein
gepriesen, empfohlen. A. d. Ueb.
[Guillaume's, verbesserter Pflug.]
Die Verbesserung an diesem Pfluge, (auf welchen der
Patent-Traͤger sich am 13. Februar 1817 ein Patent ertheilen ließ), besteht
vorzuͤglich in groͤßerer Leichtigkeit des Zuges, und im Baue des
Streichbrettes: zwei wesentliche Puncte an einem guten Pfluge.
Fig. 6. zeigt
einen einfachen Pflug im Aufrisse.
Fig. 7. einen
Aufriß eines Doppel-Pfluges. Es ist ganz derselbe, wie der erste, nur daß noch ein
zweiter Pflug daran angebracht ist.
Fig. 8. das
Vordergestell im Aufrisse und von vorne.
Der Zug geschieht in der Richtung, A: B, Fig. 7. und, C, D, Fig. 6. Die Puncte, A und C, bezeichnen jene
Stellen, an welchen man die Strange an den Kummten der Pferde befestigt, so daß der
Pflug durch sein Vordergestell gezogen wird, was bei den gewoͤhnlichen
Pfluͤgen, wie man an den punctiren Linien sieht, nicht der Fall ist.
Die Pferde ziehen hier beinahe noch ein Mahl so hoch, als an den gewoͤhnlichen
Pfluͤgen, und die Richtung des Zuges haͤngt von der Hoͤhe der
Thiere ab, die vor den Pflug gespannt sind: sie werden mit ganzer Kraft arbeiten
koͤnnen, und sich weder den Naken, noch die Schultern verwunden, wie dieß
gewoͤhnlich geschieht.
Das Vordergestell ist mit dem Hinteren mittelst einer kleinen Kette verbunden, die an
jedem ihrer Enden mittelst eines Zaumes festgehalten wird. Einer dieser
Zaͤume ist an dem Pflugbaume befestigt, welcher der Hauptpunct bei dem Zuge
ist, und der andere an dem Ende der Deichsel des Vordergestelles: ein Seil, oder eine oder zwei
Eisenstangen koͤnnten diese kleine Stange ersezen.
Da das Streichbrett in Fig. 6 und 7. vollkommen
keilfoͤrmig ist, so dringt es desto leichter in die Erde ein.
Der kleine Bock (breilly), Fig. 8., der mittelst
zweier Bolzen auf dem Querholze, F: F, ruht, dient sehr
gut, um den Pflugbaum zu halten, und das Wanken desselben in der Erde zu hindern.
Der Pfluͤger kann, ohne aus den Sterzen herauszutreten, in ruhigem Gange die
Bolzen des Bockes nachlassen oder anziehen, um nach Belieben den Pflug in der Erde
fest zu halten; er kann den Pflug selbst tiefer in die Erde einsenken, ohne aus den
Sterzen zu treten, indem er die zwei kleinen Zapfen, G,
die durch die Leisten, H, Fig. 7. laufen, anders
richtet.
Der Bock, der hier aus Holz ist, kann auch aus Eisen, oder selbst aus Striken gemacht
werden.