Titel: | Neue Art von Särgen, um das Stehlen der Leichname nach der Beerdigung zu verhüten, worauf Jak. Butler, Commercial-Road, Parish of Lambeth, Surry, sich am 12. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXXVIII., S. 319 |
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LXXVIII.
Neue Art von Särgen, um das Stehlen der Leichname
nach der Beerdigung zu verhüten, worauf Jak. Butler, Commercial-Road, Parish of Lambeth, Surry, sich am 12. August 1825 ein Patent ertheilen ließDa man einen der achtungswerthesten Buͤrger bei uns neulich nicht einmahl
im Grabe ruhig ließ, und Gauner, die seine Guͤte so oft mißbrauchten, so
lange er noch uͤber der Erde wandelte, ihn selbst im Grabe noch ausziehen
wollten, so wird es vielleicht auch bei uns nothwendig seyn, sich in den Sarg
einschrauben zu lassen, wenn man ungestoͤrt im Sarge ruhen will, obschon
bei uns, wo unsere Aerzte so freigebig mit Aderlassen, Blutegel, Kalomel u. d.
gl. sind:
daß ihnen 10 p. C. Kranke taͤglich sterben, die Leichen nicht so theuer
sind, als in England, wo man nicht leicht unter 10 Guineen eine erhaͤlt:
nur im London-Hospital erhalten die Eleven sie um 5 bis 6 Guineen. A. d.
Ueb..
Aus dem London Journal of Arts. May. 1826. S.
236.
[Butler's, neue Art von Särgen, um das Stehlen der Leichname nach
der Beerdigung zu verhüten.]
Diese neue Art von Saͤrgen besteht darin, den Dekel so
auf den Sarg aufzuschrauben, daß er nicht leicht abgenommen, und folglich die Leiche nicht
gestohlen werden kann. In dieser Absicht wird der Sarg innenwendig mit eisernen
Reifen ausgelegt, welche mit Schraubenloͤchern versehen sind. Wenn der Dekel
auf den Sarg gelegt wird, werden lange Schrauben (denn auch der Dekel ist mit
passenden Schraubenloͤchern versehen), durch denselben in die Locher der
Reifen hinabgeschraubt, wodurch der Dekel am Boden gehoͤrig befestigt
wird.
Die Hauptsache liegt aber in der Art, wie die Schrauben befestigt werden. Statt des
gewoͤhnlichen Quer-Einschnittes in den Schraubenkoͤpfen zum
Wiederausziehen der Schrauben sind die Schraubenkoͤpfe selbst dort, wo sonst
der Querschnitt ist, in eine Schraube geschnitten, und man bedient sich, statt des
Schraubenziehers einer Kurbel oder eines Hebels, womit man die Schraube so tief
einschraubt, bis der Kopf derselben in dem Schraubenloche des Dekels versenkt ist,
worauf man dann die Kurbel zuruͤkdreht, sie aus dem Schraubenkopfe
herausbringt, und dieser sizen bleibt.
Der Schraubenkopf ist Caͤment-Stahl; folglich kann man keinen Querschnitt zum
Herausziehen in denselben machen; auch kann man kein Instrument in das Loch
hineinbringen, indem die Kante der Eisenplatte, in welche der Kopf der Schraube
eingesenkt ist, dasselbe nicht fest greifen laͤßt.