Titel: | Ueber einen neulich erfundenen sich drehenden Gasbrenner. Von Hrn. Nimmo, zu Edinburgh. |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CXXIII., S. 498 |
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CXXIII.
Ueber einen neulich erfundenen sich drehenden
Gasbrenner. Von Hrn. Nimmo, zu
Edinburgh.
Aus dem Edinburgh philosophical Journal. April 1826.
S. 325.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
Nimmo, über einen neulich erfundenen sich drehenden
Gasbrenner.
Nachstehenden Brenner, welcher sich zu mehreren Zweken
verwenden laͤßt, habe ich vor einigen Monaten erfunden.
Er ist wirklich einfach, und bringt eine unerwartete Wirkung hervor. Das Sonderbare
daran ist, daß er ohne Unterlaß sich dreht, wodurch, wenn die Oeffnungen, aus
welchen das Gas
hervorbrennt, geschmakvoll gestellt sind, eine angenehme und schoͤne Wirkung
hervorgebracht wird.
Dieser sich drehende Brenner besteht aus einem aͤußeren Gehaͤuse oder
einer Roͤhre, A, (Fig. 15.), welche bis auf
drei Viertel mit Wasser gefuͤllt ist.
B, ist eine Roͤhre, welche durch den Boden und im
Mittelpuncte des Wassergehaͤuses aufsteigt.
Oben an der Roͤhre, B, befindet sich in dem
Mittelpuncte dieser Roͤhre eine feine staͤhlerne Spize, auf welcher
sich die umgekehrte Roͤhre, C, dreht.
Diese umgekehrte Roͤhre, C, sperrt sich selbst in
dem Wasser ab, und gestattet dem aus den Loͤchern der Roͤhre, B, entweichenden Gase keinen Ausgang; sie hat vier
gleich lange fein gebohrte Arme mit kleinen Loͤchern an dem Ende eines jeden
Armes, bei welchem das Gas herausbrennt.
Alle diese Loͤcher sind, und muͤssen auf derselben Seite eines Armes
seyn, um den Brenner in Bewegung zu sezen; einige dieser Loͤcher sind in
senkrechter Lage angebracht, andere unter schiefen Winkeln auf dieselben. Diese
Vorrichtung laͤßt sich hoͤchst mannigfaltig abaͤndern, so daß
die verschiedensten Figuren entstehen, welche, in Verbindung mit der
ununterbrochenen Umdrehung des Ganzen, dem Auge ein eben so glaͤnzendes als
angenehmes Schauspiel darbiethet.
Die Theorie dieser Vorrichtung ist hoͤchst einfach, und beruht bloß darauf,
daß der Druk des Gases vom Gasometer her gegen eine Seite der Arme des Brenners so
vermindert wird, indem es durch die kleinen Loͤcher entweicht, daß eine
solche Vermehrung auf der anderen Seite dieser Arme entsteht, daß die ganze
Vorrichtung bei dem moͤglich kleinsten Druke des Gases, bei welchem die Lampe
brennen kann, sich drehen muß. Die Sperrung mittelst Wassers ist nothwendig, um die
Entweichung des Gases zu hindern, und den Brenner sich leicht auf der Stahlspize
drehen zu lassen.
Hiervon werden sich auch andere Anwendungen zu anderen Zweken machen lassen.