Titel: | Neuer Kalkofen, wodurch der Kalk schneller, besser und wohlfeiler gebrannt wird, und zugleich auch Koks bereitet werden können, indem man die bei Bereitung der lezteren nöthige Hize zum Kalkbrennen anwendet, und gehörig leitet; von Karl Heathorn, Kalkbrenner zu Maidstone, in Kent (welcher am 11. November 1824 sich ein Patent darauf ertheilen ließ.) |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. CXXXIX., S. 533 |
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CXXXIX.
Neuer Kalkofen, wodurch der Kalk schneller,
besser und wohlfeiler gebrannt wird, und zugleich auch Koks bereitet werden können,
indem man die bei Bereitung der lezteren nöthige Hize zum Kalkbrennen anwendet, und
gehörig leitet; von Karl
Heathorn, Kalkbrenner zu Maidstone, in Kent (welcher am 11. November 1824 sich ein Patent darauf
ertheilen ließ.)
Aus dem London Journal of Arts. April 1826 S.
177.
Mit Abbildungen auf Tab.
X.
Heathorn's, neuer Kalkofen etc.
Die Anwendung der zur Bereitung der Koks nothwendigen Hize auf
andere Erzeugnisse wird jezt in England immer allgemeiner. So ließ sich im Anfange
des Jahres 1824 ein Hr. De Jongh zu Warrington ein Patent
auf Dampferzeugung mittelst der bei Koks-Bereitung nothwendigen Hize ertheilen.
Fig. 15. Tab.
X. zeigt diesen Kalkofen mit zwei daneben angebrachten Koksoͤfen im
senkrechten Laͤngendurchschnitte.
Der Ofen wird aus gewoͤhnlichen feuerfesten Ziegeln erbaut, nach dem der Figur
beigefuͤgten Maßstabe, worauf der Patent-Traͤger jedoch sein
Patent-Recht wahrscheinlich nicht wird erstreken wollen.
a, a, sind die Oefen zum Brennen der Koks; die
Eingaͤnge zu diesen Oefen sind mit Thuͤren geschlossen, die sich
mittelst Ketten und Hebeln schieben, und oͤffnen oder schließen lassen.
b, b, ist der Schlauch des Kalkofens, der unten mit
einer Scheidewand, c, versehen ist.
d, d, sind Seitenzuͤge, durch welche die Hize aus
den Kok-Oefen hereinkommt. Um die Flamme mit groͤßerer Regelmaͤßigkeit
zu leiten, sind diese Zuͤge in mehrere Canaͤle getheilt.
Der zu brennende Kalk wird mittelst einer Winde mit einer Kurbel auf die
Buͤhne, e, hinaufgezogen, und dann in den
Schlauch hinabgestuͤrzt, wo er auf dem eisernen Roste, f, f, liegen bleibt.
Da die Flamme, die aus den Kokoͤfen durch die Zuͤge
hereinschlaͤgt, von der Scheidewand, c,
aufgehalten wird, so verbreitet sie sich gleichfoͤrmig durch die ganze Masse
in dem Schlauche.
Um den Kalk waͤhrend des Brennens in dem Schlauche zu ruͤhren, sind in
verschiedener Hoͤhe Loͤcher angebracht, die jedoch waͤhrend des
Brennens mittelst eiserner Thuͤrchen geschlossen werden. Der
hinlaͤnglich gebrannte Kalk wird unten aus dem Schlauche durch Wegnahme der
eisernen Stangen herausgeschafft.
Der Patent-Traͤger bemerkt, daß auch mehr als zwei Kokoͤfen unten an
dem Schlauche angebracht werden koͤnnen, wo aber die Scheidewand hoch genug
gefuͤhrt werden muß, um die Flamme gehoͤrig zu leiten, und alle
aͤußere Luft von dem Schlauche abgehalten werden muß.