Titel: | Trieb-Maschine mit einem durch Queksilber erzeugten leeren Raume. |
Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. III., S. 15 |
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III.
Trieb-Maschine mit einem durch Queksilber
erzeugten leeren Raume.
Aus dem London Mechanics' Magazine, N. 152. S.
186.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Trieb-Maschine mit einem durch Queksilber erzeugten leeren
Raume.
Ein Hr. T.
C. E. sandte folgende Beschreibung und Abbildung einer Maschine ein,
die jener des Hrn. Tonkin aͤhnlich ist.
A, Fig. 19. ist eine mit
Queksilber gefuͤllte Cisterne.
B, der Wagbalken.
C, W, die beiden Cylinder.
D, D, zwei Staͤmpel.
E, F, zwei Roͤhren, welche mit der Cisterne in
Verbindung stehen.
G, H, zwei Roͤhren, welche von dem Boden des
Cylinders auslaufen, und sich bei, O, in eine
Roͤhre verbinden, die drei Fuß lang ist, und unten in einen Behaͤlter
taucht.
m und n, sind zwei
Sperrhaͤhne, so wie, r und s. 2, 3, 4 und 5 sind Aufhaͤlter.
Das Spiel der Maschine ist einfach und leicht begreiflich. In der in der Zeichnung
dargestellten Lage sind die Haͤhne, m und s, geschlossen, n und r, offen. Der Cylinder, C,
wurde so eben mit
Queksilber gefuͤllt durch die Roͤhre, E;
sobald aber der Staͤmpel bis in den Cylinder, C,
hinauf kam, schlaͤgt der Aufhaͤlter, 3, gegen den Hahn, m, welcher ehevor offen war, und schließt denselben,
waͤhrend in demselben Augenblike ein anderer Aufhaͤlter, der in der
Figur nicht dargestellt werden konnte, gegen den Hahn, r, schlaͤgt, und denselben oͤffnet. Es laͤuft folglich
alles Queksilber im Cylinder, C, durch die
Roͤhre, G, aus, die 3 Fuß lang ist, und laßt in
dem Cylinder den vollkommsten leeren Raum zuruͤk, den die Kunst
hervorzubringen vermag.
Wenn der Cylinder etwas mehr als einen Kubik-Fuß enthaͤlt, so erlangt man eine
Kraft, die eine Tonne zu heben vermag; der Staͤmpel steigt augenbliklich in
den leeren Raum herab, und sobald er den Boden desselben erreicht hat,
schlaͤgt der Aufhaͤlter, 2, gegen den Hahn, in, oͤffnet
denselben, und der Aufhaͤlter, 3, sperrt zugleich den Hahn, r, wo dann das Queksilber augenbliklich durch die
Roͤhre, E, niedersteigt, und den Staͤmpel,
D, bis an das obere Ende des Cylinders, C, hebt. Der andere Staͤmpel spielt auf dieselbe
Weise, und die Maschine arbeitet ununterbrochen fort, indem, waͤhrend ein
Cylinder sich leert, der andere sich fuͤllt.
Der leere Raum ist nicht das einzige Mittel, wodurch man Kraft erhaͤlt. Dem
Niedersinken des einen Cylinders kommt das Aufsteigen des anderen zu Huͤlfe,
der durch den Druk des Queksilbers nach oben getrieben wird, welches durch die dann
freigewordene Verbindung mit der Cisterne in den Cylinder tritt.
Diese Maschine wuͤrde auch mit Wasser betrieben werden koͤnnen; dann
muͤßte aber die Roͤhre, O, 33 Fuß statt 3
Fuß lang seyn muͤssen, indem eine Queksilbersaͤule von 30 Zoll
Hoͤhe mit einer 38 Zoll hohen Wassersaͤule im Gleichgewichte ist.
Dabei wuͤrde die Kraft der Maschine zugleich sehr vermindert werden, indem
das Wasser einen sehr unvollkommenen leeren Raum bildet.
Der hohe Preis des Queksilbers kommt nur beim ersten Ankaufe in Betrachtung, indem
man es immer wieder veraͤußern oder zu anderen Zweken verwenden kann; man
erspart uͤbrigens alles Feuer-Material, und alle Arbeiter bei dieser
Maschine.