Titel: | Verbesserung im Forttreiben der Schiffe, Bothe und anderer Fahrzeuge, worauf Wilh. Busk, Esq. in Broadstreet, City of London, sich am 4. Novemb. 1824 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. XLVI., S. 216 |
Download: | XML |
XLVI.
Verbesserung im Forttreiben der Schiffe, Bothe
und anderer Fahrzeuge, worauf Wilh. Busk, Esq. in Broadstreet, City of London, sich am 4. Novemb. 1824 ein Patent ertheilen ließ.Es ist sonderbar, daß hier des Patentes des Hrn. Busk vom 24. Junius 1824. (polyt. Journ. Bd. XIX. S. 237.) nicht erwaͤhnt
wurde. A. d. Ueb.
Aus dem London Journal of Arts. August 1826. S.
6.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Busk's, Verbesserung im Forttreiben der Schiffe, Bothe und anderer
Fahrzeuge.
Diese Verbesserung besteht in Anwendung elastischer Platten an
den Seiten und am Hintertheile des Schiffes, welche sich so, wie ein Fischschweif,
und wie Floßen, wenn der Fisch schwimmt, bewegen, und auf diese Weise das Fahrzeug
vorwaͤrts bringen sollen.
Fig. 36. ist
eine horizontale Ansicht eines Theiles des Fahrzeuges.
a, ist eine duͤnne Metallplatte, die man von der
Kante sieht, und die mittelst Seitenbaͤndern an ihrem Hintertheile an einer
senkrechten Spindel, b, (Fig. 37.) befestigt ist,
die sich in Zapfen dreht. An dieser Spindel befindet sich ein Arm oder Hebel, c, um die Platte hin und her zu bewegen, und so einen
Seitendruk gegen das Wasser zu erzeugen.
Die krummen Linien, welche die elastische Platte auf ihrem Durchgange durch das
Wasser beschreibt, sind in Fig. 38. durch Puncte
bezeichnet. Die Platten, d, d, an den Seiten des
Schiffes sind auf aͤhnliche Weise vorgerichtet, wie die Platte, a, und ihre Spindeln drehen sich auf Zapfen hin und her,
und erhalten ihre Seitenbewegungen durch die Arme, e, e.
Die Arme und der Hebel, c, koͤnnen an einer
Dampfmaschine mit abwechselnder Bewegung angebracht werden, oder an irgend einer
anderen Triebkraft, oder auch mit der Hand bewegt werden.
Fig. 39.
zeigt eine andere Methode, eine elastische Platte anzuwenden, und das Fahrzeug
mittelst derselben zu treiben. Hier ist die Platte, a,
horizontal angebracht, und an einer senkrechten Spindel befestigt, die in einem
Gestelle, b, auf und nieder steigt, und, da sie durch
ein Gefuͤge an der Kurbel,
c, befestigt ist, steigt sie, wie die Kurbel sich dreht,
im Wasser auf und nieder. Sie biegt sich hier auf die oben beschriebene Weise, und
erzeugt dadurch einen Widerstand gegen das Wasser, wodurch das Fahrzeug
vorwaͤrts getrieben wird.
Eine andere Vorrichtung ist in Fig. 40., wo zwei
elastische Platten, a, a, an einem Arme, b, angebracht sind, und sich um eine Central-Achse, c, mittelst eines Laufbandes drehen, welches von den
sich drehenden Theilen einer Dampfmaschine um die Rolle, oder den Laͤufer,
d, laͤuft. Die schiefen Flaͤchen der
sich biegenden Platten druͤken gegen das Wasser, so wie sie sich drehen, und
treiben das Fahrzeug dadurch vorwaͤrts. Aehnliche Platten lassen sich auch an
den Seiten des Schiffes anbringen.
Fig. 41.
zeigt ein Fahrzeug mit flachem Boden fuͤr einen Canal. Es werden hier
Seitenbretter (lee-boards) nach einem neuen Plane
angebracht, a, ist ein solches Seitenbrett aus einer
elastischen Platte, welches an seinem Hintertheile mittelst starker Baͤnder
mit einer senkrechten Buͤchse, b, verbunden ist.
Diese Buͤchse hat einen Zahnstok, in welchen ein Zahnrad, c, eingreift: je nachdem dieses Rad gedreht wird, steigt
die Platte, a, aus dem Wasser, oder wird in dasselbe
niedergedruͤckt: ein Sperrkegel haͤlt das Rad fest, wenn die
Buͤchse still stehen soll. Der Patent-Traͤger glaubt das Fahrzeug
dadurch im Canale vorwaͤrts treiben zu koͤnnen, was sich aber nicht
wohl einsehen laͤßt.