Titel: | Neue Verbindung von Malz und Hopfen, worauf Georg Aug. Lamb, Dr. der Theologie zu Rye, Sussex, sich am 10. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. LXXVI., S. 356 |
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LXXVI.
Neue Verbindung von Malz und Hopfen, worauf
Georg Aug. Lamb,
Dr. der Theologie zu Rye, Sussex, sich am 10. Februar 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1826. S.
92.
Lamb's, neue Verbindung von Malz und Hopfen.
Der hochwuͤrdige Patent-Traͤger macht ein
Extract aus Malz und Hopfen, in welchem nicht bloß die zukerhaltigen und bitteren
Bestandtheile dieser Ingredienzen, sondern auch das wesentliche Oehl des Hopfens
enthalten seyn soll, so daß man durch Zusaz von Wasser und Hefen auf der Stelle Bier
erzeugen kann.
Er macht sein Hopfen-Extract, indem er Hopfen mit warmem Wasser, im
Verhaͤltnisse von Einem Pfunde Hopfen auf zwei Gallons (6,5 oͤsterr.
Maß) Wasser, aufgießt, und diesen Aufguß destillirt, um das wesentliche Hopfen-Oehl
zu erhalten, wovon 50 Pfund guten Hopfens ungefaͤhr 6 Loth geben. Die
ruͤkstaͤndige Fluͤßigkeit wird von dem Hopfen abgeseiht, der
Hopfen wird ausgedruͤkt, und das auf diese Weise erhaltene Extract
verduͤnstet, bis von 50 Pfund nur 15 Pfund uͤbrig bleiben, und, wenn
das Extract erkaltet ist, werden die 6 Loth Oehl den 15 Pfund Extract
beigemischt.
Das Malz wird auf die gewoͤhnliche Weise aufgegossen, und das erhaltene
Extract abgeraucht; bis von Einem Bushel (0,5734 Wien. Mezen) guten Malzes 23 Pfund
uͤbrig bleiben. Nachdem es kalt geworden ist, werden die beiden Extracte in
einem irdenen oder hoͤlzernen Gefaͤße zusammengemengt im
Verhaͤltnisse von 1150 Pfund verdunsteten Malz-Extract auf 15 Pfund des
zusammengesezten Hopfen-Extractes, oder, wenn dieses Gemenge uͤber See soll,
auf 22 Pfund dieses Hopfen-Extractes.
Dieses Gemenge laͤßt sich in steinernen Kruͤgen, welche
sorgfaͤltig zugestoͤpselt seyn muͤssen, aufbewahren, und
laͤßt sich durch einen Zusaz von einer geringen Menge Hefen in Bier
verwandeln. Zu Duͤnnbier (small beer) nimmt man
Ein Pfund dieser gemengten Extracte auf Ein Gallon Wasser; zu Tafelbier, anderthalb
Pfund; zu starkem Biere (strong ale) zwei Pfund auf dieselbe Menge
Wassers. Im Sommer kann man Wasser von der gewoͤhnlichen natuͤrlichen
Temperatur nehmen; im Winter, wenn es kalt ist, darf das Wasser nicht unter
72° Fahrenh. seyn.Das Bier, welches der hochwuͤrdige Herr Doktor der Theologie hier
patentisiren ließ; moͤchte wohl manchen, den es duͤrstet, zu
dem Seufzer bringen: „es ist vollbracht!“