Titel: | Verbesserung an Forte-Pianos, worauf Georg August Kollmann, Professor der Musik in the Friary, St. James's Place, Middlesex, sich am 26. Febr. 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. VI., S. 40 |
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VI.
Verbesserung an Forte-Pianos, worauf
Georg August
Kollmann, Professor der Musik in the Friary, St. James's Place, Middlesex, sich am 26. Febr.
1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. October 1826. S.
139.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Kollmann's, Verbesserung an Forte-Pianos.
Durch diese Verbesserung soll 1) die aͤußere Form des
Instrumentes verbessert werden; 2) werden die Hammer mit einem Gegengewichte an dem
gegenuͤberstehenden Ende ihrer Hebel versehen; 3) ist ein Fang angebracht,
der den Hammer haͤlt, nachdem er die Saite beruͤhrt hat, und so das
Zuruͤkspringen desselben hindert; 4) sind Daͤmpfer angebracht, die auf
eine neue Art wirken. Alle diese Verbesserungen sind in Fig. 13. dargestellt. Die
Zeichnungen des Patent-Traͤgers sind so roh, und die Beschreibung ist
so wenig verstaͤndlich, daß, außer den obigen vier Puncten, wir unseren
Lesern keine deutlichere Erklaͤrung dieser Verbesserungen geben
koͤnnen.
Die Figur stellt einen Durchschnitt eines großen Forte-Piano's nach diesem
neuen Plane dar. a, a, vorne an demselben ist ein
emporstehender Theil, in welchem die wichtigsten Theile des Mechanismus
eingeschlossen sind, und der zugleich als Unterlage fuͤr den
Noten-Pult dient. Auf diese Weise werden die Kniee des Spielenden freier, und
folglich koͤnnen auch die Fuͤße des Instrumentes kuͤrzer
werden, und der Spielende bedarf nicht, wie es oͤfters der Fall ist, eines
hohem Stuhles.
Das Instrument wird durch Anbringung von Querleisten viel starker, und die bisher
gebraͤuchlichen Metall-Bogen zur Stuͤzung des
Resonanz-Bodens koͤnnen weg bleiben. Der Resonanz-Boden hat
auch keine Loͤcher, wie gewoͤhnlich zur Aufnahme der Tasten in anderen
Instrumenten dieser Art angebracht sind, sondern ist von einem Ende zu dem anderen
ganz.
b, b, ist der Resonanz-Boden, uͤber
welchen die Saiten, c, c, hingespannt sind, die von
duͤnnen Bruͤken, wie gewoͤhnlich, getragen werden. Das Ende der
Saite ist an dem Stifte, d, befestigt, der schief durch
das Vorderbett laͤuft: ein außen angebrachtes Schraubenniet laͤßt
denselben zuruͤk ziehen, und dadurch die Saite spannen, was ohne Aufschlagen
des oberen Theiles des Instrumentes hier geschehen kann: was gleichfalls hier als
neue Verbesserung in Anspruch genommen wird.
Wenn durch das Beruͤhren der Taste, e, der Hammer,
f, auf die Saite, c,
faͤllt, hebt das Gegengewicht an dem entgegengesezten Ende des Hebels, g, den Hammer wieder, und da er von dem Faͤnger,
h, festgehalten wird, haͤlt dieser den
Hammer, und hindert das Zuruͤkspringen desselben. Die Daͤmpfer, i, die von einer Querleiste getragen werden, die in der
Figur nicht dargestellt ist, werden durch ein hervorstehendes Stuͤk am Ende
der Taste gehoben, und wenn der Finger von der Taste weggenommen wird, fallen sie
wieder, und unterdruͤken die Schwingungen der Saite.
Diese Vorrichtung laͤßt sich an allen horizontalen Instrumenten dieser Art
anbringen.