Titel: Verbesserung an den Maschinen zum Ziegelschlagen, und an den Vorrichtungen zum Troknen der Ziegel mittels Zügen und Dampfes, worauf Wilh. Lehay, Mechaniker in Great Guilford Street, Southwark, am 11. November 1824 sich ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XV., S. 57
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XV. Verbesserung an den Maschinen zum Ziegelschlagen, und an den Vorrichtungen zum Troknen der Ziegel mittels Zuͤgen und Dampfes, worauf Wilh. Lehay, Mechaniker in Great Guilford Street, Southwark, am 11. November 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Octbr. 1826. S. 129. Mit Abbildungen auf Tab. I. Lehay's, Verbesserung an den Maschinen zum Ziegelschlagen. Diese Maschine soll zuerst den Thon und die uͤbrigen Materialien, woraus Ziegel gemacht werden, mischen, und dann die gemengte Masse in Model treiben, aus welchen sie in der Form von Ziegeln herauskommt. Der Thon und die Steinkohlen-Asche (breeze) kommt oben an der Maschine in eine Art von Gicht, in welcher sich mehrere Reihen von Messern befinden, die immer im Kreise umher getrieben werden, um den Thon zu zerschneiden und ihn gehoͤrig zu mengen. Aus der Gicht kommt der gemengte und zerkleinte Thon in eine Kammer, und wird daselbst mittelst eines Drukers in eine Reihe rechtwinkeliger Faͤcher gedruͤkt, die eben so viele Model auf der Peripherie eines Trommel-Rades bilden. So wie diese Trommel sich dreht, druͤkt ein Staͤmpel ruͤkwaͤrts an jedem Model den neu gebildeten Ziegel heraus, und Bretter, die unten auf einem Laufbande ohne Ende aufgelegt sind, nehmen die Ziegel auf, und bringen sie von der Maschine in die Trokenstube. Fig. 44. zeigt den Apparat mit seinen Theilen im Durchschnitte. a, a, ist die feststehende eiserne Gicht, in welche der Thon und die Steinkohlen-Asche entweder mit der Hand, oder mittelst einer Schuͤtte, oder auf irgend eine andere schikliche Art gebracht wird. b, ist eine senkrechte Achse, an welcher eine Reihe von Messern angebracht ist. c, c, c, und d, d, sind Reihen hervorstehender Stuͤke, die an den Seiten der Gicht angebracht sind. Wenn nun die Achse, b, gedreht, und die Gicht vorlaͤufig mit den zur Ziegelmasse noͤthigen Materialien gefuͤllt ist, schneiden die Messer den Thon, mengen ihn mit der Steinkohlen-Asche, und fuͤhren ihn, so wie er gehoͤrig gemengt ist, in den cylindrischen Theil, e, e. Die Achse, b, ist hohl, und dreht sich um eine andere innerhalb befindliche Achse, auf welcher die kreisfoͤrmige schiefe Flaͤche, f, befestigt ist: diese dreht sich in einer der Richtung der Messer, c, entgegengesezten Richtung, und so wie die Masse in den cylindrischen Theil hinabsteigt, treibt sie die kreisfoͤrmige schiefe Flaͤche in die Kammer, g, hinab. Ein Trommelrad, h, h, h, dreht sich um seine Achse, und der Umfang desselben ist in mehrere rechtwinkelige Faͤcher getheilt, deren jedes als Model zur Bildung eines Ziegels dient, indem, wie das Trommelrad sich dreht, die Ziegelmasse mittelst eines Druͤkers, i, in dieselben eingedruͤkt wird. Dieser Druͤker ist mittelst seiner Stange, j, mit einer sich drehenden Kurbel verbunden, k, und so wie die Kurbel sich dreht, geht der Druͤker vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts, laͤßt die Masse in die Kammer hinabsteigen, so wie er sich zuruͤkzieht, druͤkt aber, bei seinem Vortreten, die Masse mit aller Kraft in die Faͤcher der Trommel. Waͤhrend die Trommel sich so fort dreht, wird die aͤußere Oberflaͤche eines jeden neugebildeten Ziegels mittelst des Krazers, l, abgekrazt, der aufspringt, und sich an die vielekige Figur des Umfanges des Rades anlegt. Jeder Model ist mit einem kleinen Staͤmpel versehen, der sich ein und ausschiebt, und sowohl der einzudruͤkenden Masse Plaz macht, als den gebildeten Ziegel herausdruͤkt. Eine Art, diese Staͤmpel in Thaͤtigkeit zu sezen, zeigt die Figur. Sie besteht darin, daß an die feststehenden Arme, m, m, ein Streicher, n, angebracht ist, und ein Rad, o, welches gegen die Hinteren Enden der Staͤmpelstangen wirkt, und die Staͤmpel, so wie die Trommel sich dreht, auf die in der Figur dargestellte und oben beschriebene Weise bewegt. So wie naͤmlich die Model waͤhrend ihrer Umdrehung auf die untere Seite der Trommel gelangen, schiebt das Rad, o, die Staͤmpel vorwaͤrts, und leert die Ziegel, p, p, auf die Bretter, q, die auf der Kette, als Laufband ohne Ende, liegen. Diese Kette wird durch die Umdrehung des Rades, r, vorwaͤrts gezogen, und schafft die Ziegel in die Trokenstube. Die Trommel, die fortfaͤhrt sich zu drehen, bringt die Enden der kleinen Staͤmpelstangen gegen den Streicher, n, und macht, daß die Staͤmpel dadurch sich zuruͤk ziehen, und Plaz fuͤr die Ziegelmasse lassen, die in die Model eingedruͤkt wird. Die Maschine wird durch eine Dampfmaschine oder durch irgend eine Triebkraft in Bewegung gesezt, die an der Hauptachse, s, angebracht wird, so, daß diese zwei Umdrehungen und eine halbe in Einer Minute macht. Dadurch wird das an dieser Achse befestigte Zahnrad, l, gleichfalls gedreht, welches in das Rad, u, auf der Achse der Trommel eingreift, und diese und die Model auf die oben beschriebene Weise umher treibt, und zugleich den Triebstok auf der Achse der Kurbel, k, dreht, welcher den Druͤker, i, in Bewegung sezt. Auf der Hauptachse, s, befindet sich zugleich auch ein Kegelrad, v, welches in einen Triebstok eingreift, der auf einer senkrechten Achse hinten an der Maschine angebracht ist, und diesen treibt. Diese Achse fuͤhrt ein Zahnrad, w, das in den Triebstok, x, auf der hohlen Achse, b, eingreift, und so die Messer, c, c, in der Gicht umher fuͤhrt, ungefaͤhr fuͤnfzehn Mahl in Einer Minute. Auf derselben Achse befindet sich hinten an der Maschine noch ein anderes Zahnrad, das man hier nicht sieht, welches ein Zwischenrad treibt, das den oberen Triebstok, y, auf der inneren Achse in Bewegung sezt, und auf diese Weise die kreisfoͤrmige schiefe Flaͤche, f, in entgegengesezter Richtung mit den Messern umher fuͤhrt, und zwar ungefaͤhr vier bis fuͤnf Mahl in Einer Minute. Hierdurch wird der Thon in die Kammer, g, hinabgetrieben, wo er in die Model eingedruͤkt wird. Die durch die Laufkette von der Maschine weggeschafften Ziegel kommen in die Trokenstube, wo sie auf Stellen gebracht und getroknet werden, ehe sie in den Ofen kommen. Diese Trokenstube soll durch Zuͤge (wie ein Glashaus) geheizt werden, durch welche die Flamme eines Ofens geleitet wird, oder man kann Dampfroͤhren anbringen, die in verschiedenen Richtungen die Trokenstube durchkreuzen. Diese Art die Ziegel zu troknen, die besser ist, als wenn man sie der Luft aussezt, wird hier als neu und als Patent-Recht in Anspruch genommen.

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