Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XL., S. 194 |
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XL.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der zu London vom 8. bis 21. December 1826
ertheilten Patente.
Dem Thom. Manchett,
Wundarzte in Berner's street, Middlesex; auf
Verbesserungen an Apparaten zum Brennen des Oehles und anderer brennbaren
Substanzen. Dd. 8.
Decbr. 1826.
Dem Rob. Dickinson in
New Park-street, Southwark; auf Bildung, Ueberzug
und Bekleidung von Gefaͤßen oder Pakvorrichtungen zur Aufbewahrung und
Versendung von Guͤtern und Producten sowohl in fluͤssiger als
fester Form und zu anderen nuͤzlichen Zweken. Mitgetheilt von einem
Auslaͤnder. Dd. 3. Decbr. 1826.
Dem Karl Pearson d.
juͤng., Esq. zu Greenwich, dem Rich. Witty, Mechaniker zu Stanley,
Staffordshire, und Wilh.
Gilmann, Mechaniker zu Whitechapel; auf
eine neue oder verbesserte Methode Waͤrme zu nuͤzlichen Zweken
anzuwenden, Dd. 13. Decbr. 1826.
Dem Karl Harsleben,
Esqu., Great Ormond-Street; auf Maschinen zur
Erleichterung der Bergwerk-Arbeit, und leichterer Gewinnung der Demante
und anderer kostbarer Steine, des Goldes, Silbers und anderer Metalle, sowohl
aus dem Gange als aus dem Sande und aus der Erde, welche Maschinen auch zu
anderen nuͤzlichen Zweken verwendet werden koͤnnen. Dd. 13. Decbr.
1826.
Dem Joh. Costigin,
Baͤumeister zu Cotton in Irland; auf Verbesserung
an Dampfmaschinen und Apparaten. Dd. 13. Decbr. 1826.
Dem Peter Mackay,
Gentleman in Great Union-street, Borough; auf
Verbesserungen, wodurch die Namen der Straßen und anderer Aufschriften
auffallender und dauerhafter werden. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 13. Decbr.
1826.
Dem Wilh. Johnson,
Gent, zu Droitwich; auf Verbesserungen in der Art des
Verfahrens, und in der Form des Apparates zum Salzsieden und zu anderen Zweken.
Dd. 18. Decbr.
1826.
Dem Moriz de Tongh,
Baumwollenspinner zu Warrington; auf Verbesserungen an
Maschinen zum Zurichten, Spinnen, Zwirnen und Abwinden faseriger Substanzen. Dd. 18. Decbr.
1826.
Dem Karl Harsleben,
Esq. in Great Ormond-street; auf Verbesserungen
von Schiffen und anderen Fahrzeugen, die sich auch zu anderen Zweken verwenden
lassen, und an den Maschinen zum Treiben derselben. Dd. 20. Decbr. 1826.
Dem Thom. Quarrill,
Lampen-Fabrikanten am Peter's Hill, Doctor's Commons, London; auf Verbesserungen an Lampen.
Dd. 20. Decbr.
1826.
Dem Wilh. Kingston,
Muͤhlenbau-Meister zu Portsmouth, und
G. Stebbing,
Verfertiger von mathematischen Instrumenten zu
Portsmouth, Highstreet; auf Verbesserungen an
Instrumenten zu leichterer und sicherer Bestimmung des Takelwerkes und
Schwerpunctes der Schiffe und anderer Fahrzeuge. Dd.
20. Decbr. 1826.
Dem Melvil Wilson,
Kaufmanne zu London,
Warnford-court, Throgmortonstreet; auf Verbesserung an Maschinen zur
Reinigung des Reißes. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 20. Decbr. 1826.
Dem Karl Seidler,
Kaufmanne in Crawford-street, Portmansquare; auf
eine Methode, Wasser aus Bergwerken, Brunnen und anderen Plaͤzen zu
heben. Dd. 20.
Decbr, 1826.
Dem Friedr. Andrews,
Gent. in Stanford Rivers, Essex; auf Verbesserungen im
Baue der Wagen und der Maschinen zum Treiben derselben, sowohl der
Dampfmaschinen als anderer, welche Maschinen auch zu anderen Zweken taugen. Dd. 20. Decbr.
1826.
Dem Karl Random Baron de
Berenger, zu Kentish-Town; auf
Verbesserungen an Pulver-Flaschen, Pulver-Hoͤrnern, und
anderen verschiedenen Geraͤthen, in welchen man Pulver zum Laden von
Flinten, Pistolen und anderer Feuergewehre bei sich fuͤhrt, Dd. 20. Decbr.
1826.
Dem Joh. Greg.
Hancock, Fabrikanten zu Birmingham; auf
eine neue elastische Stange zu Sonnenschirmen und anderen aͤhnlichen
Zweken. Dd. 21.
Decbr. 1826.
Dem Valentin
Bartholomew, Gentleman in
Great-Marlboroughstreet; auf eine Verbesserung
an Schirmen fuͤr Lampen und andere Lichter. Dd. 21. Decbr. 1826
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Januar 1826. S. 62.)
Patente, die in America vom 12. April bis 9. Mai
1826 genommen wurden.
(Fortsezung von Bd. XXII. S.
167.)
Auf Verbesserungen an der Schaukel-Waschmaschine. 12. April.
Joh. G. Philip,
Kinderhook, N. York.
Auf Verbesserungen an der Art Einzapfungen einzuschneiden. 12. April.
Th. Green, Manlius, N. York.
Auf Verbesserungen an der Pumpe. 13.
April.
Theod. Brooks,
Rutlard, N. York.
Auf Verbesserungen an den Zaͤhnen des Kultivators oder der Harke. 13. April.
Waldren Beach,
Philadelphia.
Auf Verbesserungen an dem Teppich-Weberstuhle. 14. April.
Horaz Baker, N. York.
Auf Verbesserungen in der Art Schiffe zum Ausbessern aufzuheben. 15. April.
Benj. Waterhouse, N. York.
Auf Verbesserungen beim Brantweinbrennen aus Most und Korn. 15. April.
Samuel Harwood d.
III. Braintra. N. York.
Auf Verbesserungen an der Roßmuͤhle. 15.
April.
Admiral Warren,
Sangerties, N. York.
Auf Verbesserungen an der Bohr- und Zapfen-Maschine. 17. April.
Admiral Warren,
ebendaselbst.
Auf Verbesserungen an der Korn-Muͤhle. 18. April.
Moody Stockman,
Hampton, New-Hampshire.
Auf Verbesserungen an dem Pfluge aus Guß-Eisen. 19. April.
Thad. Fairbanks,
Johnsbury, Vermont.
Auf Verbesserungen auf ein kegelfoͤrmiges Wasserrad. 19. April.
Boswell Wilcox,
Franklin County, Ohio.
Auf Verbesserungen an dem Weberstuhle. 24.
April. Derselbe.
Auf Verbesserungen an der senkrechten Saͤge. 22. April.
Ebenezer Booth,
Southbury, Connecticut.
Auf Verbesserungen an der Methode, zur Vereinigung der Baumwolle- und
Wolle-Rollen. 22. April.
Gardner Barton, Ir.
Shaftesbury, Vermont.
Auf Verbesserungen am Firnisse zu Moͤbeln. 22. April.
Marcus Curtis, Troy, N. York.
Auf Verbesserungen in der Art, aufgewundene Seile durch Maschinen zu reinigen.
24. April.
Ezek. Waterhouse,
Gardiner, Maine.
Auf Verbesserungen an dem Triebwerke zu Muͤhlen etc. 25. April.
Karl Wortham, Warren County, Nord Carolina.
Auf Verbesserungen an der Maschine zum Reinigen des Kornes von Rattenmist etc.
25. April.
Lemuel Lee und
Cornelius
Masten, Penn-Yan, Yates County, N. York.
Auf Verbesserungen in der Hebe-Schraubenbuͤchse und Kappe der
Carronaden etc. 26. April.
Enoch Hidden, N. York.
Auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Steuern der Schiffe. 26. April.
Steph. G. Clark und
G. Stimson,
Charlestown, Massach.
Auf Verbesserungen im Baue der Eisenbahnen. 27.
April.
Heinr. Pinkees und
Thom. N. Williams,
London, England.
Auf Verbesserungen an Dampfbothen zum Schiffen in seichtem Wasser. 23. April.
Benj. Phillips, N. York.
Auf Verbesserungen am Pfluge. 28. April.
Wilh. Cock, Luzerne Township, Pennsylvania.
Auf Verbesserungen an der horizontalen Spinn-Maschine. 2. May.
Bemsle Hunt und
Seth Wheelock,
Knox, N. York.
Auf Verbesserungen an der Maschine zum Ziegelpressen. 2. Mai.
Jul. Willerd,
Baltimore.
Auf Verbesserungen an dem senkrechten Jenny zum Wollenspinnen, 2. Mai.
Jak. Matthews,
Schenectady, N. York.
Auf Verbesserungen an der Verfertigung kuͤnstlicher Erdbaͤlle.
4. Mai.
Wilh. B. Annin,
Boston.
Auf Verbesserungen an dem schiefen Pferde Tret-Rade. 5. Mai.
Elias Holliday,
Schoharic, N. York.
Auf Verbesserungen an der Maschine zum Ziegelformen. 6. Mai.
Dav. Watson,
Fayettwille, Maine.
Auf Verbesserungen an Eisenbahnen 6.
Mai.
Ethan. Baldwin,
Harrisburgh, Pennsylvania.
Auf Verbesserungen an der Maschine zum Korndreschen. 9. Mai. Joh. Shaw, Kennebec County, Maine.
Auf Verbesserungen an der Maschine zum Stellen der Wasserraͤder. 9. Mai.
Jarc Benedict,
Fabius, N. York.
Auf Verbesserungen im Deken oder Belegen der Ziegel-Oefen. 9. Mai.
Sam. R. Bakewell,
Wellsburgh, Virginia.
(Aus dem London Journal of Arts. Decbr. 1826.)
Preisaufgabe der k. Akademie zu Bruͤssel fuͤr
das Jahr 1827.
In der Voraussezung, daß die Oberflaͤche eines jeden von dem Winde bewegten
Fluͤgels einer Windmuͤhle durch eine bewegliche Gerade erzeugt wird,
die sich auf der einen Seite unter einem rechten Winkel auf eine feststehende Gerade
stuͤzt, deren Lage gegeben ist, auf der anderen aber auf eine
gekruͤmmte Flaͤche, die, mit der feststehenden Geraden parallel ist;
wuͤnscht man die Leitungs-Kruͤmmung, unter welcher der Stoß des
Windes auf die Fluͤgel das Maximum der Wirkung hervorbringt.
––––––––
Da die Verfertigung der Spizen Tausende von Weibspersonen seit Jahrhunderten in
Flandern, Brabant, und im Hennegau beschaͤftigt, vorzuͤglich in
Bruͤssel, Mecheln, Gand, Antwerpen, Bruͤge, Courtray, Binche etc., und
jaͤhrlich fuͤr bedeutende Summen davon in das Ausland
ausgefuͤhrt wird; man aber nicht weiß, wie und wann diese Fabriken entstanden
sind, und ob sie aus dem Auslande kamen oder nicht; – und da nur so viel
gewiß ist, daß die Niederlaͤnder-Spizen die schoͤnsten, besten
und beruͤhmtesten Spizen sind; so verlangt die Akademie zu wissen: Um welche
Zeit hat man angefangen in den Niederlanden Spizen zu verfertigen? Ist die Erfindung
dieser Kunst eine niederlaͤndische Erfindung? Wurde sie aus dem Auslande nach
den Niederlanden gebracht? In welchem Zustande befindet sich diese Fabrication
gegenwaͤrtig in den Niederlanden?
Preis eine goldene Medaille von 30 Ducaten im Werthe. Die Abhandlungen koͤnnen
in lateinischer, franzoͤsischer, hollaͤndischer oder
flamaͤndischer Sprache abgefaßt seyn, muͤssen aber vor dem 1. Hornung
1827 an Hrn. Dewez, Secrétaire perpétuel de l'Académie, unter den
gewoͤhnlichen Formalitaͤten portofrei eingesendet werden. (Aus dem Bulletin d. Scienc. techn. Nov. 1826. S. 312.)
Preisaufgabe der Académie royale
des Sciences, Belles-Lettres et Arts de Lyon fuͤr das Jahr
1827.
Preis aus dem Vermaͤchtnisse des Hrn. Baboin de la Barolière.
Angabe der zwekmaͤßigsten Einrichtung der Schule fuͤr Kuͤnste
und Gewerbe des Hrn. de la Martiniére (école de
la Martiniére, destinée aux arts et métiers) mit
besonderer Hinsicht auf die Fabriken zu Lyon.
Also Angabe der Art und Weise des Unterrichtes sowohl fuͤr Knaben als
fuͤr Maͤdchen; der Vortheile und Nachtheile, die dadurch fuͤr
Maͤdchen entstehen, der Zahl, Eigenschaften und des Geschlechtes der Lehrer
oder Meister; der Abtheilung des theoretischen und praktischen Unterrichtes; der
inneren Polizei und Verwaltung des Hauses, der Zahl der Zoͤglinge in dem Hause und außer dem
Hause; der Vortheile und Nachtheile bei Bekanntmachung oder Verheimlichung der
Fabrik-Geheimnisse; der Versuche zur Verbesserung der bisherigen
Verfahrungs-Weisen, die man bei dem Unterrichte benuͤzen
koͤnnte.
Die Preiswerber werden ihre Ansichten nach den Hauptgrundsaͤzen einrichten,
welche von der Akademie hinsichtlich der Organisation dieser Lehranstalt, so wie
durch das Testament des General-Majors Martin
festgesezt wurden. Diese Anstalt hat jaͤhrlich 40,000 Franken
Einkuͤnfte, die, noͤthigen Falles, auch noch hoͤher gebracht
werden koͤnnten. Die Akademie will uͤbrigens, indem sie auf einige
wesentliche Puncte aufmerksam machte, die Preiswerber durchaus nicht in ihren
Ansichten beschranken, und bietet denselben die Einsicht der gedrukten Verhandlungen
der. Akademie uͤber diesen Gegenstand dar.
Preis 500 Franken.
Preis aus dem Vermaͤchtnisse des HHrn. Christin und
de Ruolz.
Bei den gluͤklichen Resultaten, welche die Einfuͤhrung der Ventilation
fuͤr die Gesundheit in Spitaͤlern und Gefaͤngnissen etc. bisher
erzeugte, ist es wuͤnschenswert!), dieselbe auch auf andere haͤusliche
Beduͤrfnisse ausgedehnt zu sehen. Die Akademie schlaͤgt daher vor, die
Mittel zur Ventilation zu bestimmen, und die verschiedenen Modificationen anzugeben,
welche sich nach Umstaͤnden an feststehenden oder tragbaren Ventilatoren
anbringen lassen.
Preis 300 Franken.
Die Preis-Abhandlungen muͤssen vor dem 31. Jun. 1827 an Herrn Dumas, Secrètaire
perpétuel de l'Académie, eingesendet werden. (Bullet. d. Scienc. techn. Nov. 1826. S. 314.)
Mittel dem Springen der Dampfkessel vorzubeugen,
vorzuͤglich auf Dampfbothen.
Die Times, und aus diesen das Mechanics' Magazine, N. 169, S. 462, geben, bei Gelegenheit der Nachricht
der Berstung des Kessels eines Dampfbothes auf dem Humber, folgende Vorrichtung an
den Dampfkesseln als das zwekmaͤßigste Mittel gegen das Bersten der Kessel.
Bekanntlich arbeiten die Dampfmaschinen auf Dampfbothen selten mit einem
hoͤheren Druke, als vier Pfund auf den □ Zoll. Wenn man nun eine
vierzehn Fuß lange, an beiden Enden offene, Roͤhre von 3 bis 6 Zoll im
Durchmesser, nach der Groͤße des Kessels naͤmlich, so durch den Dekel
des Kessels einlaͤßt, daß sie mit dem unteren Ende drei bis vier Fuß tief in
das Wasser des Kessels eintaucht, waͤhrend ihr oberes Ende frei in der Luft
steht, so wird, da eine Wassersaͤule von zwei Fuß Hoͤhe mit einem
Druke von Einem Pfunde auf den Quadrat-Zoll im Gleichgewichte ist, das Wasser
in der Roͤhre zu einer mit dem Druke des Dampfes in dem Kessel
correspondirenden Hoͤhe steigen, wie das Queksilber im Barometer. Sobald nun
der Druk des Dampfes in dem Kessel fuͤnf Pfund auf den Quadrat-Zoll
uͤbersteigt, wird das Wasser oben aus der Roͤhre ausgeworfen, und,
waͤhrend dadurch der Kessel von seinem Druke befreit und alle Gefahr eines
Unfalles vermieden wird, sieht jedermann am Borde des Dampfbothes, daß die
Dampfklappe uͤberladen oder in Unordnung gerathen ist. Bolton und Watt, die
Butterley Compagnie und einige andere Dampfmaschinen-Fabrikanten fuͤr
Dampfbothe bedienen sich solcher Roͤhren, um die Kessel immer mit Wasser
gefuͤllt zu erhalten. Es laͤßt sich nicht begreifen, wie diese
Sicherheits-Maßregel nicht bei allen Dampfmaschinen und auf allen Dampfbothen
benuͤzt wird.
Gegen das Bersten der Dampfkessel
schlaͤgt ein alter praktischer Mechaniker vor, zwei
Kessel in einander zu halten, und den Dampf nur in dem Zwischenraͤume
zwischen den beiden Kesseln, das Wasser aber in den inneren zu halten, wodurch der
Druk des Dampfes vermindert und bei einer, wenig wahrscheinlichen, Berstung das Abbruͤhen
vermieden wird. (Mechanics' Mag. 16. Dec. 1826. S.
519.)
Ueber Mittel gegen Feuersgefahr.
Hr. J. H. Boswell schildert die Schrecknisse und
Ungluͤcksfalle, die jaͤhrlich in England durch Feuersbruͤnste
statt haben, so graphisch, als nicht bald ein guter Schriftsteller sie geschildert
hat. Er findet die Ursache dieser tragischen Ereignisse vorzuͤglich in dem
papiernen Baue der englischen Haͤuser, die er mit wahren Scheiterhaufen
vergleicht, und an welchen nicht bloß die Treppen fast alle, sondern auch die
Waͤnde groͤßten Theils von Holz sind. Er empfiehlt wenigstens die
Fußboden, die in den englischen Haͤusern meistens wahre Buͤhnen sind,
mit Gyps einige Zoll hoch zu uͤberziehen, und auf diese Weise Estriche zu
bilden, die sowohl an Eleganz als an Feuerfestigkeit den gewoͤhnlichen
englischen Parquets weit vorzuziehen sind, Hr. Boswell
fuͤhrt hier seinen Landsleuten die Franzosen als Muster auf, deren
Gebaͤude durch ihre Estriche aus Gyps webt feuerfester sindDa wir in Bayern im Oberlande eine so große Menge Gyps besitzen, so
waͤre es auch bey uns' sehr zu wuͤnschen, daß derselbe von den
wohlhabenden Bayern eben so zur Verschoͤnerung der Wohnungen
gebraucht wuͤrde, als er bisher meistens nur von den Aermeren zur
Duͤngung der Felder benuͤzt wird. A. d. Ueb..
Ueber die Graͤnzen der Verdampfung
hat Hr. Faraday in den Philosophical Transactions for 1826 Part III. eine sehr
interessante Abhandlung mitgetheilt, welche sich in dem Philosophical-Magazine and Journal, November 1826, S. 344, und auch
in den Annals of Philosophy, Decbr. 1826, S. 436Die Annals of Philosophy hoͤren mit diesem
Jahre auf, und erscheinen vereint mit dem Philosophical Magazine and Journal vereint unter dem Titel: The philosophical Magazine and Annals of Philosophy
by Rich. Taylor and Rich. Philips
. abgedrukt befindet, die wir feineren Technikern empfehlen zu muͤssen
glauben. Wahrscheinlich wird sie bald in irgend einem Journale fuͤr Physik
oder Chemie uͤbersezt erscheinen: die Graͤnzen unserer Blaͤtter
gestatten uns nicht die Aufnahme derselben.
Dampfheizung der Treib- und Glashaͤuser.
„Zur Heizung eines Glashauses mit Dampf“ antwortet das Mechanics' Magazine, 16. Decbr. 1826, S. 514 auf die
Frage eines Glashaus-Besizers, „ist bloß ein Dampfkessel, der
zwoͤlf Gallonen haͤlt, und den jeder Kupferschmid verfertigen
kann, nothwendig: fuͤr groͤßere Haͤuser wird ein
groͤßerer Kessel noͤthig. Dieser Kessel mit seiner
Sicherheits-Klappe, hydrostatischen Wage, Drukmesser etc. wird in einem
außerhalb des Hauses unter einem Dache angebrachten Ofen geheizt, und der Dampf
steigt durch eine Hauptroͤhre aus dem Kessel in mehrere kleinere
Roͤhren, die innenwendig in dem Glas- oder Treibhause herumlaufen,
und in. Entfernungen von 8 Fuß zu 8 Fuß mit Sperrhaͤhnen versehen sind,
um das ganze Haus noͤthigen Falles auf ein Mahl zu dampfen. Bei dieser
Heizungs-Art werden die Fruͤchte in den Treibhaͤusern weit
schoͤner und schmakhafter. Es ist unbegreiflich, daß diese
Heizungs-Art, nicht allgemein bekannt und eingefuͤhrt istHr. Hofr. Schultes hatte sie schon im J. 1817
allen Garten-Besizern empfohlen. Vergleiche die Schrift:
Anleitung zur Benuͤzung der Wasserdaͤmpfe u.s.w. Von Dr. J. G. Dingler. Mit Abbildungen. Augsburg
und Leipzig 1817. A. d. R.. Das Glashaus des Hrn. Esq. N. Shawe zu Casina, Dulwich-hill, wurde auf
obige Weise geheizt: der Plan des Heizungs-Apparats ist in den Horticultural-Transactions beschrieben. Hr. Stodhart, Schmid in High-Street, hat ihn
ausgefuͤhrt, und aͤhnliche Heizungen fuͤr die HHrn. Baring, Austin u.a. errichtet. Wo man bereits
Zuͤge im Glashause hat, kann das Feuer, das den Dampfkessel heizt, auch
zur Heizung dieser Zuͤge verwendet werden, so daß man warme und feuchte
Heizung zugleich anwenden kann. In vielen Fallen wird sich auch die
Kuͤche hinter dem Glashause anbringen lassen, und derselbe Kessel kann
zum Kochen und zum Reifen der Fruͤchte und Gemuͤse verwendet
werden.“
Ueber Pflanzung und Wartung des edlen
Kastanien-Baumes
hat Hr. Gill im neuesten
December-Hefte seines technical Repository S. 370
die Abhandlung des Hrn. Ludw. Majendic, Esq.,
uͤber Cultur und Nuzen des edlen Kastanien-Baumes aus dem XII. B. der
Transactions
of the Society for the encouragement of Arts,
Manufactures und S. 378 die Abhandlung des Hrn. Joh. Scholefield Firth, Esqu., uͤber denselben Gegenstand aus demselben
Bande der Transactions mitgetheilt, worauf wir die
Besizer oder Gruͤnde in Weinlaͤndern aufmerksam machen zu
muͤssen glauben. In Hopfenlaͤndern, wo die Rebe nicht gedeiht, gibt
der Rostkastanien-Baum nicht vollen Ertrag.
Analyse der Eicheln.
Ein Herr W. B. gibt in den Annals of Philosophy 1826. N.
67. S. 43. eine etwas unvollstaͤndige Analyse der Eicheln, deren Resultate
wir hier mittheilen.
350 Gran Eicheln gaben:
Staͤrke
71 Gran
Unaufloͤsliche Substanz
63 –
Kleber
25 –
Gerbestoff
10 –
Extrativstoff etc. und Verlust
181 –
––––––––
350 Gran
1500 Gran abgeschaͤlte Eicheln gaben bei der Einaͤscherung 20 Gran
Asche, welche
Kohlensaures Kali
8,8 Gran
Aezkali
5,3 –
Schwefelsauren Kalk
0,5 –
Salzsaure Bittererde
0,4 –
Kieselerde
0,5 –
Eisen
0,1 –
Kalkerde
3,4 –
Bittererbe
0,5 –
(Verlust
0,5) –
Thonerde
eine Spur.
––––––––
20,0 Gr. enthielt.
360 Gran Eichel-Schalen gaben durch Einaͤscherung 4,5 Gran Asche,
welche aus
Kohlensaures Kali
0,63
Aezkali
0,82
Salzsaurer Bittererde
0,30
Kieselerde
0,125
Eisen
0,025
Kalkerde
2,0
Bittererde
0,6
–––––––
4,500 Gr. bestand.
Beleuchtung der Zifferblaͤtter an
Kirchthurm-Uhren.
Prof. Milington macht im Mechanics'
Magazine, N. 174, 23. Decbr. 1826, S. 533, die Bemerkung, daß die
Beleuchtung der Zifferblaͤtter der Uhren an Kirchtuͤrmen von außen
sehr schwierig ist, wegen des Windes, und schlaͤgt vor, die
Zifferblaͤtter von einer halbdurchsichtigen Glasmasse oder von Beinglas mit
undurchsichtigen Ziffern zu verfertigen, und dann im Thurme eine Lampe anzubringen,
die das Zifferblatt beleuchtet. Er schlaͤgt zu Versuchen die Uhr an der
Pauls-Kirche vor, an welcher die Mitte des Zifferblattes ohnedieß von Glas
ist.
Wasserdichtes Pak-Papier,
das in vielen Faͤllen das Wichstuch ersezt, und zu
Verpakungen im Kleinen, z.B. fuͤr Seidenwaaren, Akten und Papiere von Werth
und andere Gegenstaͤnde geeigneter ist, als das Pak-Wichstuch; wird in
der Fabrik dessinirter Papiere des Hrn. F. Nebinger in
Augsburg verfertigt. Das Ries in
Regal-Bogen-Groͤße kostet 30 fl., das einzelne Buch 1 fl., 36
kr. Die der Redaction dieses Journales zu Versuchen uͤbergebenen Musterbogen
hielten die, damit gemachte Probe auf Undurchdringlichkeit des Wassers uͤber
Erwartung gut aus, weshalb sie dieses wasserdichte Pakpapier zu den oben angegebenen
Zweken mit Ueberzeugung empfehlen kann.
Ueber Rost und die Mittel gegen denselben
enthaͤlt das Mechanics'
Magazine, N. 169, S. 452 einige interessante Bemerkungen, von welchen wir
nur folgende ausheben wollen. Eisen dient keines Weges zur Befestigung der
Gebaͤude: denn das Eisen wird durch den Rost so sehr ausgedehnt, daß es
endlich die haͤrtesten Marmor- und Basalt-Bloͤke
spaltet, in die es eingesenkt ist. Eisen rostet am schnellsten unter der Erde in
sandigem Grunde, in welchem dasselbe schnell wieder in Erz verwandelt wird, und ein
strahliges Gefuͤge von dem Mittelpuncte nach außen annimmt. In Thon geschieht
das Verrosten langsamer, und die Oberflaͤche blaͤttert sich bloß ab.
Der geistreiche Verfasser dieser Bemerkungen (dem wir die Hints to Paviors verdanken) empfiehlt das Eisen, das unter die Erde
vergraben werden muß, mit einer Mischung aus zwei Theilen Steinkohlen-Theer
und Einem Theile gepulverten Kalk zu uͤberziehen, und das Eisen vor dem
Uebertuͤnchen zu warmen. Der Hr. Verf. gesteht, daß er noch nicht
ausgemittelt habe, ob geloͤschter oder ungeloͤschter Kalk hierzu
besser ist. Er empfiehlt ferner noch einen Ueberzug von Schwefel (entweder reinem
oder mit Kalk gemengtem Schwefel) auf das warme Eisen aufzutragen, wodurch eine
Rinde von Schwefeleisen auf lezterem entsteht, die die Einwirkung des Sauerstoffes
zur Rostbildung hindert. Dann schlaͤgt er statt des Bleies, wodurch die
eisernen Roͤhren gewoͤhnlich aneinander gekittet werden, irgend einen
anderen harten Kitt vor,Wozu sich der sogenannte Wasserkitt aus gekochtem Leinoͤhl,
zerfallenem gebranntem Kalk mit etwas kurz geschnittenem Werg zu einer
zaͤhen Consistenz zusammengeschlagen, am besten eignet. A. d. R. indem Blei mit Eisen galvanisch wirkt und dadurch die Rosterzeugung an
diesen Stellen vermehrt. Gußeisen ist dem Roste weniger unterworfen, als
gehaͤmmertes; allein, wo immer jenes durch dieses mittelst Schrauben oder
Bolzen verbunden wird, leidet auch lezteres davon. Er prophezeit der
Soutwark-Bridge aus Gußeisen, von welcher es zuweilen buchstaͤblich
Rost in die Themse regnet, ein trauriges Ende.