Titel: Vorrichtung, um Wagen auf gewöhnlichen Straßen und auf Eisenbahnen zu treiben, worauf Goldsworthy Gurney, Wundarzt in Argyle Street, Hanover-Square, Middlesex, sich am 14. Mai 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 25, Jahrgang 1827, Nr. II., S. 18
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II. Vorrichtung, um Wagen auf gewoͤhnlichen Straßen und auf Eisenbahnen zu treiben, worauf Goldsworthy Gurney, Wundarzt in Argyle Street, Hanover-Square, Middlesex, sich am 14. Mai 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. April. 1827. S. 74. Mit Abbildungen auf Tab. I. Gurney's, Vorrichtung, um Wagen zu treiben. Der Patent-Traͤger will Wagen auf Straßen und Eisenbahnen mittelst Stelzen oder Kruͤken fortschieben, die unter dem Nagen hervorspringen, und mit ihrem unteren Ende auf dem Boden sich stuͤzen; da sie durch die Kraft der Maschine ruͤkwaͤrts getrieben werden, so treiben sie den Wagen in entgegengesezter Richtung vorwaͤrts. Aehnliche Vorrichtungen haben Baynes und Gordon in ihren Patenten vorgeschlagen (Vergl. polyt. Journ. Bd. XVII. S. 194.) Der Patent-Traͤger scheint dieselbe Vorrichtung als die bequemste fuͤr seinen Zwek gewaͤhlt zu haben, und nimmt bloß die Leitungs-Walzen unten an den Stelzen, mittelst welcher der Wagen sich fortbewegt, als sein Patent-Recht in Anspruch. Fig. 26. stellt dieses Fuhrwerk, auf gewoͤhnlichen Raͤdern laufend, dar, sammt der Dampfmaschine, die die fortstoßenden Stelzen und den uͤbrigen Mechanismus in Bewegung sezt. a, a, ist die Langwied des Wagens. b, der Cylinder der Dampf-Maschine, der hier beinahe horizontal liegt, und auf Zapfen in zwei Traͤgern ruht. c, ist die Staͤmpel-Stange der Maschine, mit einer kleinen Leitungs-Walze, die auf dem fest ruhenden Bloke, d, laͤuft. Die Staͤmpel-Stange ist mittelst eines Gewindes mit dem sich schwingenden Hebel, e, verbunden, von welchem Hebel aus eine Kette uͤber kleine Rollen laͤuft, die in den Blok, d, eingelassen sind, und deren Enden an dem anderen schwingenden Hebel, f, befestigt sind. Beide Hebel erhalten demnach eine abwechselnde Bewegung durch die Wirkung der Staͤmpel-Stange. An dem Ende des Schwanen-Halses, g, sind zwei sich schwingende Hebel aufgehangen, h, h, und jeder derselben ist mit einer Verbindungs-Stange, i, i, im Zusammenhange, die ihn mit den Hebeln, e, und, f, verbindet. Jeder bewegt sich also gleichzeitig mit diesen Hebeln, wie die Staͤmpel-Stange hin- und herlaͤuft. Die unteren Enden der Hebel, h, h, sind mittelst Gefuͤgen an den horizontalen Stangen, k, l, befestigt, und diese Stangen sind mit den sich schiebenden Bloͤken verbunden, die die Kruͤken oder Stelzen, m, n, bewegen. Die horizontalen Stangen, k, l, und so auch die Bloͤke, die die Stelzen in Bewegung sezen, schieben sich in Falzen an der unteren Seite der Langwied, a, die durch Puncte angedeutet sind: ein Theil der Langwied ist in der Figur abgenommen, um einen Blok, o, zu zeigen, sammt seinen in ihm angebrachten Laͤufern. An dem Bloke, o, befinden sich kleine senkrechte Raͤder oder Reibungs-Walzen, wodurch derselbe frei in dem Falze laufen kann; er ist uͤberdieß auch mit horizontalen Walzen versehen, um die Reibung so viel moͤglich zu verhindern. An der unteren Seite eines jeden Blokes ist ein Stift, p, befestigt, der durch das obere Ende der Stelze, m, oder, n, laͤuft, und eine kleine Spiralfeder ist nebenher an diesem Stifte angebracht, und mittelst eines Schrauben-Nietes befestigt, um das obere Ende der Stelze immer unter der Langwied zu erhalten, und demselben zugleich doch einiges Spiel zu lassen. Durch die Wirkung der Dampfmaschine und des mit derselben verbundenen Mechanismus schieben die Bloͤke, o, sich in den Falzen der Langwied hin und her, und wenn eine der Stelzen in die Lage, m, kommt, stuͤzt sie sich mit ihrem Fuße auf den Boden, und bleibt stehen; die Gewalt der Maschine druͤkt auf sie, und schiebt den Wagen vorwaͤrts, waͤhrend die Stelze in die Lage, n, kommt; dafuͤr kommt aber, n, in die Lage, m, und so umgekehrt. Auf diese Weise wird der Wagen abwechselnd durch die Stelzen fortgeschoben. Um den Wagen um Eken zu lenken, ist die Hinterachse beweglich, und dreht sich horizontal um einen Central-Stift mittelst eines bei, q, angebrachten Riemens. Mittelst dieses Riemens und eines zwekmaͤßigen Griffes oder Hebels lenkt der Fuͤhrer den Wagen. Dieser Mechanismus laͤßt sich auf verschiedene Weise abaͤndern; statt der Hebel, z.B. koͤnnen Ketten oder Laufbaͤnder ohne Ende angebracht werden, die uͤber die Rollen laufen, und an den Bloͤken statt der Stangen, k, l, befestigt werden.

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