Titel: | Ueber Verbesserungen im Baue der Drehelade. Von Hrn. Lukens. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. XXXIII., S. 99 |
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XXXIII.
Ueber Verbesserungen im Baue der Drehelade. Von
Hrn. Lukens.
Aus Gill's technical Repository. Mai. S.
304.
[Lukens, uͤber Verbesserungen im Baue der
Drehelade.]
Hr. Lukens machte den Schlitten
fuͤr die Doke an seiner Fuß-Drehebank, und die beiden Latten aus einem
Stuͤke Gußeisen, und vermied dadurch das Schnurren und Zittern, das an
Dreheladen aus Gußeisen so haͤufig vorkommt, so wie auch den Nachtheil des
Verruͤkens der Doke in Hinsicht auf die Latten, der dann leicht Statt haben
kann, wann der Schlitten oder die Stuͤze, wie gewoͤhnlich, aus einem
abgesonderten Stuͤke besteht.
Die beiden Latten sind dreiekig, ihre obere Flaͤche ist genau abgeebnet, ihre
inneren Flaͤchen sind vertical und parallel gegen einander, um als Leiter
fuͤr die hin und her sich schiebende Doke zu dienen, und ihre Außenseiten
bleiben rauh vom Gusse her, und verschiefen sich nach abwaͤrts gegen den
Mittelpunct: die unteren Kanten sind gleichfalls parallel mit den oberen
Flaͤchen. Durch diese klug berechnete Form wird der Maschine die
moͤglich groͤßte Staͤrke mit dem geringsten Material-Aufwande
gegeben, und die Lade leicht tragbar. Die aͤußeren Enden der Latten
vereinigen sich quer in einer dichten Masse.
Die Art, wie die Kurbel an seinem Lauf- oder Band-Rade gedreht wird, ist auch
sonderbar. Statt des gewoͤhnlichen Hakens, welcher denselben mit dem
Tretschaͤmel verbindet, ist der Tretschaͤmel, der hier von Holz ist,
und sich auf zwei Zapfen hinter der Lade dreht, in der Mitte derselben, in der
Naͤhe der Zapfen, mit einer senkrechten eisernen Stange versehen, die
ungefaͤhr zwei Fuß hoch ist, und wird durch eine diagonal laufende
Stuͤze verstaͤrkt. Diese Stange steht unter einem rechten Winkel auf
dem Tretschaͤmel, und hat einen Spalt an ihrem oberen Ende mit
Loͤchern, in welchem ein Stift angebracht ist, der durch einen anderen Spalt
in der Naͤhe des Endes einer eisernen Latte geht, die durch die Spalte in
obiger Stange laͤuft, und an ihrem anderen Ende ein rundes, gespaltenes Loch
fuͤhrt, welches auf den cylindrischen Hals der Kurbel paßt, und durch einen schiebbaren Ring
vor weiterem Oeffnen bewahrt wird. Durch diese Vorrichtung stoͤßt der Stift
in der Spalte der senkrechten Stange gegen den Grund der Spalte in der Latte, und
wenn der Fuß des Arbeiters auf das Vordertheil des Tretschaͤmels tritt, wird
die Latte gegen den Hals der Kurbel gekehrt, und treibt sie vorne her, so daß das
Rad in Bewegung gesezt wird: die Wirkung der Kurbel wird auf
diese Weise durch beinahe drei Viertel einer jeden Umdrehung des Rades
fortgesezt. Die Spalte in der Latte gewaͤhrt dem Tretschaͤmel
Ruhe, im Falle das Vordertheil desselben auf irgend etwas fallen sollte, das unter
denselben hinab gekommen ist, und dadurch also vor dem Zerbrechen gesichert
wird.