Titel: | Verbesserung an Ueberschuhen, worauf Jos. Schaller, Damen-Schuhmacher, Regent-Street, Middlesex, sich am 6. Mai 1826 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXV., S. 229 |
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LXV.
Verbesserung an Ueberschuhen, worauf Jos. Schaller,
Damen-Schuhmacher, Regent-Street, Middlesex, sich am 6. Mai 1826 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jun. 1827. S.
327.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Schaller's, Verbesserung an Ueberschuhen.
Meine Verbesserung besteht in einer Vorrichtung, wodurch der
Ueberschuh (Clog or patten) nach Belieben
verlaͤngert oder verkuͤrzt, erweitert oder verengt werden kann, so daß
er uͤber Schuhe und Stiefel von verschiedener Groͤße getragen werden
kann: zugleich habe ich auch den Schieber an der Seite desselben verbessert. Ich
beschranke mich uͤbrigens nicht bloß auf die hier in der Figur angegebene
Weise, die ich bloß als Beispiel beifuͤgte, und ich wende bald Eisen, Leder,
Kork, bald Holz und Messing, oder irgend ein anderes taugliches Material bei meiner
Vorrichtung an.
Fig. 3.
stellt einen solchen Ueberschuh im Perspektive dar, mit meiner Vorrichtung, um
denselben nach Belieben zu verlaͤngern und zu verkuͤrzen, zu erweitern
und zu verengen. Unter der Messingplatte, A, ist ein
Zahnstok, der sich schieben laͤßt, und eine Feder, oder eine andere
Vorrichtung, um den Ueberschuh zu verlaͤngern oder zu verkuͤrzen. Bei
L, ist ein anderer Zahnstok mit einer Feder, oder
eine Schraube, oder andere Vorrichtung, wodurch die Seiten des Absaz-Stuͤkes
nach der Breite ausgedehnt oder zusammengezogen werden koͤnne.
C, zeigt den verbesserten Schieber, wodurch der an
demselben angebrachte Riemen nach Belieben verlaͤngert oder verkuͤrzt
werden kann. Die folgenden Figuren zeigen diese Verbesserungen im Detail.
Fig. 4. zeigt
die Sohle des Ueberschuhes im Grundrisse. Der messingene Dekel oder die Scheide und
die Platte ist hier abgenommen; beide sind in Fig. 5 u. 6. besonders
dargestellt.
Fig. 7. zeigt
eine andere Art von Ueberschuh im Perspektive, besonders fuͤr Damen
anwendbar, wo die Sohle auf eine andere Art verlaͤngert und verkuͤrzt
wird. Diese Figur stellt den Ueberschuh in seiner groͤßten
Verlaͤngerung, von der Querlinie, W, aus, dar. In
Fig. 4.
ist er nur theilweise verlaͤngert. In Fig. 3. ist er so sehr
verkuͤrzt, als moͤglich dargestellt.
Es gibt verschiedene Methoden, nach welchen man einen Ueberschuh verlaͤngern
oder verkuͤrzen, weiter oder enger machen kann; ich beschranke mich hier bloß
auf drei Verlaͤngerungs-, und zwei Erweiterungs-Methoden.
Fig. 8 und
9. stellt
eine dieser Methoden, anwendbar auf den Ueberschuh in Fig. 3. dar. Fig. 8. zeigt
diese Vorrichtung im Grundrisse; Fig. 9. zeigt sie von der
Seite: dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde. Der Zahnstok,
oder die gekerbte Messingplatte, d, wird bei, o, an die Junge der Sohle angeschraubt, und die Feder
oder der Sperrhaken, s, wird bei, g, an dem Absaze des Ueberschuhes angeschraubt oder aufgenietet. Es muß
daher in dem Ueberschuhe eine Hoͤhlung angebracht seyn, in welcher diese
beiden Theile frei spielen koͤnnen. Sie sind so befestigt, daß sie auf die in
den Figuren angedeutete Weise mit dem messingenen Stifte, h, (der an den Sperrhaken, f, angenietet ist)
in Beruͤhrung bleiben. Dieser Stift schiebt sich in dem Ausschnitte, i, ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts, je
nachdem der Schuh verlaͤngert oder verkuͤrzt wird. Man sieht also, daß
der Schuh durch das bloße Zuruͤkschieben des Vordertheiles gegen den Absaz
verkuͤrzt werden kann, in dem der Sperrhaken, der an dem Absaze befestigt
ist, leicht uͤber die Zaͤhne des Zahnstokes hinlauft. Wenn man aber
den Schuh verlaͤngern, und das Vordertheil von dem Absaze entfernen will, muß
man auf das Ende, j, des Stiftes, h, druͤken, der in dem Ueberschuhe etwas durch die messingene
Schale hervorragt, wie man bei j, in Fig. 3. sieht.
Fig. 10.
zeigt eine andere Methode den Ueberschuh zu verlaͤngern laͤngern oder zu
verkuͤrzen, die auf den Schuh in Fig. 7. anwendbar, und
daselbst zum Theile dargestellt ist. Hier wird eine durchloͤcherte eiserne
Platte, k, mittelst eines Stiftes oder Nietes, l, an dem Vordertheile der Sohle befestigt, und mittelst
zweier Seitenstifte, m, m, in dieser Lage erhalten. Das
andere Ende dieser durchloͤcherten Platte fuͤhrt zwei Hoͤrner
oder Haken, welche sie nicht aus dem Ausschnitte, n, in
dem Absaze ganz hinausziehen lassen, in welchem sie sich hin und her schieben
laͤßt. Diese Haken kommen naͤmlich in Beruͤhrung mit zwei
Stiften oder Nieren, wodurch ein Buͤgel von Eisenblech, o, an dem Absaze befestigt ist. Der Stift, p, dient nun zur Befestigung des Ueberschuhes in der
gehoͤrigen Laͤnge. Zu diesem Ende fuͤhrt die messingene Schale,
q, die um den ganzen Schuh laͤuft, und aus
Einem Stuͤke besteht, oben ein Loch, bei r, und
unten, dem obigen gegenuͤber, gleichfalls ein Loch, so daß der Stift, p, wenn er durch diese beiden Loͤcher, und
folglich auch zugleich durch eines der Loͤcher des Stuͤkes, k, laͤuft, den Ueberschuh in der verlangten
Laͤnge festhaͤlt.
Eine dritte Verlaͤngerungs- und Verkuͤrzungs-Methode zeigt Fig. 4. s, ist ein Zahnstok, dessen eines Ende in der Zunge der
Sohle eingefuͤgt, und bei t, festgeschraubt ist.
An dem Absaze ist eine Feder oder ein Sperrhaken, u, der
in die Ausschnitte des Zahnstokes eingreift. Diese Feder, u, wird durch eine zweite Feder, v,
verstaͤrkt. An dem Zahne der Feder, u, ist eine
Schraube befestigt, die als Griff dient, womit man den Sperrhaken aus dem Zahnstoke
ausheben kann, wenn dieser vorgezogen werden soll. Der Stiel dieser Schraube
laͤuft durch den Ausschnitt, w, der messingenen
Schale, Fig.
5., wenn leztere an ihrer Stelle befestigt ist. Wenn man nun mittelst dieser
Schraube die Feder, u, aushebt, so kann der Zahnstok vor
oder ruͤkwaͤrts geschoben, und der Ueberschuh dadurch
verlaͤngert oder verkuͤrzt werden.
Von den Erweiterungs- und Verengerungs-Methoden fuͤhre ich hier nur zwei auf:
die einfachste ist die mittelst einer Schraube und eines Nietes, Fig. 11. Die Schraube
laͤuft durch den Absaz von einer Seite zur anderen durch, so daß durch das
Anziehen des Nietes derselbe nach Belieben verengert werden kann. Die
Seitenwaͤnde gehen von selbst auseinander, und sie beduͤrfen nur einer
Schraube, wenn sie naͤher an einander geruͤkt werden sollen. Ich ziehe
jedoch auch hier den Zahnstok mit einem Sperrhaken haken dieser Vorrichtung weit
vor, so wie ich ihn in Fig. 3. im Perspektive,
und einzeln in Fig.
12, 13, 14. dargestellt habe.
Fig. 12.
zeigt den Zusaz zu dem Absaze, welcher den Zahnstok, Sperrhaken und die
uͤbrige dazu gehoͤrige Vorrichtung, die hier nicht dargestellt werden
kann, enthaͤlt, nur von der Seite. Dieser Theil des Absazes hat eine beinahe
halbkreisfoͤrmige Form, wie Fig. 3. zeigt, und bei
staͤrkeren Ueberschuhen mache ich denselben außen von starkem Eisenbleche,
oder anderen Metallplatten, die ich innenwendig mit Leder oder mit anderen weichen
elastischen Stoffen, welche darauf aufgenietet werden, ausfuͤttere.
Fig. 13.
zeigt die untere Seite des Absazes im Grundrisse, so wie Fig. 14. die obere.
Fuͤr Fig.
3, 12, 13, 14. gelten dieselben Buchstaben, x, x, sind
die Seiten und der Ruͤken des Zusazes zu dem Absaze: die Außenseite ist von
Eisen, und die innere Fuͤtterung von Leder. y,
ist ein Zahnstok, und, z, die Sperrfeder, die in den
Zahnstok eingreift. Die Feder ist von gehaͤrtetem Stahle, und auf ein kurzes
Stuͤk Messing, D, an einem Ende aufgenietet. Das
andere Ende ist außen auf dem eisernen Absaze aufgenietet, wo es zugerundet wird.
Eben so ist der Zahnstok, y, an dem entgegengeseztenentgesezten Ende aufgenietet oder aufgeschraubt, und der Zahnstok sowohl, als die
Feder, haben Falze oder Durchschlage, E, E, innerhalb
welcher sich ein Leitungs-Stift befindet, der in der unteren Platte des Absazes, F, befestigt ist. Bei G,
sieht man ein Ende des Metall-Stiftes, der auf die Sperrfeder fest aufgenietet ist;
das andere Ende laͤuft durch einen Ausschnitt in der unteren Platte des
Absazes, wie man bei G, in Fig. 14. deutlicher
sieht. Wenn man nun annimmt, daß die Seiten, x, x, des
Absazes dicht an die untere Platte, F, wie in Fig. 3.
gebracht wurden, so wird, wenn man mit dem Nagel des Daumens auf den Stift, G, druͤkt, die Feder, z, (Fig.
13.) außer Beruͤhrung mit dem Zahnstoke gebracht, und da diese
ausgehoben ist, erweitern sich die Seiten, x, x, auf die
in Fig. 13
und 14.
dargestellte Weise. Da diese Seiten auf diese Weise so weit von einander gebracht
wurden, als moͤglich, so lassen sie sich in der Folge durch bloßen Druk von
außen nach Belieben desjenigen, der sie traͤgt, wieder einander
naͤhern. Der Theil, H, des eisernen Absazes
bildet ein Stuͤk mit dem Ruͤken, und wird an der unteren Platte
mittelst Nieten befestigt, die durch beide laufen, wie H
zeigt. Die vier an der unteren Platte dargestellten Schraubenloͤcher dienen
zum Niederschrauben auf den hoͤlzernen oder anderen Absaz des
Ueberschuhes.
Fig. 15, 16, 17. stellt
drei Ansichten meines verbesserten Schiebers dar, um das Band an dem Ueberschuhe zu
verlaͤngern oder zu verkuͤrzen. Dieselben Buchstaben bezeichnen
dieselben Gegenstaͤnde. Er besteht aus zwei eisernen Platten, I, I, die nach der Flaͤche uͤbereinander
liegen und sich beruͤhren, und lange Ausschnitte oder Falze, K, K, K, K, haben, in welchen die Stifte, L, L, L, L, laufen. Zwei dieser Stifte sind auf jeder
Platte befestigt, und halten die gegenuͤberstehende Platte durch ihre
uͤber dieselbe hervorstehenden Koͤpfe. Um die Reibung an denselben
noch zu vermehren, und ihre Wirkung zu gewaͤltigen, ist eine Feder, M, auf einer dieser Platten angebracht, die an ihrem
entgegengesezten Ende mit einem messingenen Haͤlter, N, versehen ist, der, wenn er eingepaßt wird, in das Loch, O, tritt, wie in Fig. 15.