Titel: | Ueber ein verbessertes Tret-Rad, oder einen verbesserten Krahn; von Hrn. Day, Mühlen-Baumeister zu Bridgenorth, Shropshire, Von Hrn. Gill. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. LXXXIII., S. 296 |
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LXXXIII.
Ueber ein verbessertes Tret-Rad, oder einen
verbesserten Krahn; von Hrn. Day, Muͤhlen-Baumeister zu Bridgenorth,
Shropshire, Von Hrn. Gill.
In dessen technical Repository. Junius. 1827. S.
382.
Day, uͤber ein verbessertes Tret-Rad.
Ein schrekliches Ungluͤk, welches sich am 24. Mai mit
einem Krahne auf der Butler's Werfte bei Horselydown waͤhrend der Beladung
des Schiffes Waterloo zutrug, wo zwei Menschen in dem Krahn-Rade, da die Last zu
stark fuͤr sie wurde, von dem Rade gefangen, und in demselben so zu sagen
zerschmettert wurden, (sie wurden wenigstens 6 bis 8 Mahl von einer Hoͤhe von
20 Fuß herabgestuͤrzt), veranlaßte Hrn. Gill zur
Mittheilung dieser aͤlteren Verbesserung an den gewoͤhnlichen
hoͤchst gefaͤhrlichen, Krahnen.
„Es ist empoͤrend,“ sagt er, „daß man eine so
teuflische Maschine in unserem aufgeklarten Zeitalter, wo man so viele unendlich
bessere und vollkommen sichere Vorrichtungen zum Heben und Herablassen der
Lasten besizt, noch irgendwo anwenden kann. Und noch unbegreiflicher ist es, daß
die Regierungen nicht uͤberall den Gebrauch der alten Tret-Krahne unter
schweren Strafen verbothen haben, indem jaͤhrlich so viele Menschen-Leben
dadurch zu Grunde gehen. Nur durch gesezliches Verboth laͤßt sich
Verbannung dieser heillosen Maschine aus der Gesellschaft erwarten.“
„Schon vor mehreren Jahren hat Hr. Day der Society for the Encouragement ein Modell eines
Tret-Rades uͤberreicht, das entschiedene Vorzuͤge vor den
gewoͤhnlichen Tret-Raͤdern besizt, und sich noch in der Sammlung
der Gesellschaft befindet.“
„Dieses Tret-Rad ist kegelfoͤrmig, statt walzenfoͤrmig, so
daß die Arbeiter, die darin treten, jene Stelle in demselben waͤhlen koͤnnen,
welche zur Hebung und Senkung der Last, nach der verschiedenen Gewichte
derselben, am besten taugt.
Das weitere Ende dieses kegelfoͤrmigen Tret-Rades hat die Form eines
walzenfoͤrmigen Bremse-Rades, in welchem eine walzenfoͤrmige
Bremse ruht, wenn das Rad still stehen soll, oder wenn der Arbeiter aus
demselben tritt. Es sind naͤmlich zwei Hebel angebracht, die sich an
ihrem inneren Ende um Zapfen drehen, und an deren einem die Bremse
haͤngt.“
„Die aͤußeren Enden fuͤhren eine lange gerade Stange,
laͤngs welcher sich ein doppeltes Joch hinschiebt, das so gebildet ist,
daß es auf die Schultern der Arbeiter paßt, die, so wie sie auf den Tret-Stufen
des Rades hinansteigen, dadurch die Bremse aus dem Bremse-Rade ausheben, und
dieselbe, so lang sie arbeiten, stuͤzen. Sie koͤnnen,
noͤthigen Falles, ihre eigene Schwere noch durch Gewichte vermehren, die
in einer Schale liegen, welche an dem aͤußeren Ende des Hebels
haͤngt, welcher die Bremse fuͤhrt.“
„Diese Verbesserung laͤßt sich selbst noch an jenen
Tret-Raͤdern anbringen, die die HHrn. Dav.
Hardie, Dr. O. Gregory und Hr. Cubitt bereits so sehr
verbessert haben, und die allgemein eingefuͤhrt zu werden
verdienten.“