Titel: | Militär- oder Feld-Bak-Ofen von Hrn. Albert. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CVI., S. 372 |
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CVI.
Militaͤr- oder Feld-Bak-Ofen von Hrn.
Albert.
Aus dem London Journal of Arts. Junius. 1827. S.
208.
Mit Abbildung auf Tab.
VI.
[Albert, Militaͤr- oder Feld-Bak-Ofen.]
Der Erfinder der Militaͤr-Muͤhle, (die in den
Transactions of the Society of Arts, T. XXXV.
beschrieben ist, und auf welche Hr. Devereux sich, bei
einigen angebrachten Verbesserungen, ein Patent ertheilen ließ, siehe polyt. Journ.
B. XIX. S. 138.) hat unter Kaiser Napoleon, unsterblichen Andenkens, fuͤr die Armee
in Rußland auch Bakoͤfen erbaut, die auf zwei Raͤdern weiter geschafft
werden konnten. Hr. Albert Officier der National-Garde,
ist der Erfinder dieser beiden nuͤzlichen, man darf wohl sagen
unentbehrlichen, Geraͤthe bei einer Armee, die so vielen Nuzen leisteten.
Fig. 15.
zeigt diesen Feld-Bakofen von der Hinter- oder Endseite; Fig. 16. im mittleren
Laͤngen-Durchschnitte. Der Ofen besteht aus zusammengenieteten Platten von
Eisenblech: alles an demselben ist hieraus verfertigt. Zur Verminderung des
Ausstrahlens der Hize ist der ganze Ofen mit Holz umkleidet, und die
Zwischenraͤume zwischen der Umkleidung und dem Ofen sind mit Sand
ausgefuͤlltGut ausgebrannte Asche waͤre noch weit besser; sie ist leichter und
ein schlechterer Waͤrmeleiter. A. d. Ueb.. Der Ofen kann von Einem Pferde gezogen werden.
a, ist der Ofen mit dem Schuͤrloche und dem
Roste, unter welchem die Luft in denselben eintritt, b, b,
b, ist der Zug, der unter dem Ofen hin und unter demselben
herumlaͤuft, und sich endlich in den Schornstein, c, endigt, der mit einem Schieber versehen seyn muß, um die Hize
gehoͤrig reguliren zu koͤnnen, d, ist ein
Theil der Ausfuͤtterung mit Sand zwischen dem Ofen und zwischen seiner
Umkleidung. e, e, e, sind Stellen in dem Ofen, auf
welche die Brod-Leibe eingeschossen, oder die Casseroles mit den Speisen hingesezt
werden koͤnnen. Dieß geschieht durch die Thuͤrchen, f, f: g, g, sind Oeffnungen mit Dekeln, durch welche man
in den Ofen sehen, und den Gang des Bakens oder Kochens beobachten kann. Der Dampf,
der sich bei dem Kochen entwikelt, kann durch kleine mit Sperrhahnen versehene Roͤhren
abgeleitet werden. Der Ofen wird auf gewoͤhnliche Weise auf den Karren
gesezt, und kann auch mit Federn versehen werden. Unten ist eine Schwinglade an
demselben angebracht, h, in welcher das noͤthige
Brenn-Material, aus kleinen Holzbloͤken bestehend, gefahren wird. Das
uͤbrige zum Baken und Heizen noͤthige Geraͤthe, Schaufel,
Besen, Schuͤrgeraͤthe etc. wird an den Seiten des Ofens befestigt. Ein
solcher Ofen faßt 48 Leibe Brod, oder 96 Rationen, die in demselben in anderthalb
Stunden gebaken waren.
Die Preußen waren so klug, solche Bakofen mit nach Berlin zu nehmen.