Titel: | Verbesserung an gewissen musikalischen Instrumenten, worauf Joh. Karl Schwieso, Verfertiger musikalischer Instrumente, Regent-Street, Middlesex, sich am 22. August 1826 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CXXXVI., S. 475 |
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CXXXVI.
Verbesserung an gewissen musikalischen
Instrumenten, worauf Joh. Karl
Schwieso, Verfertiger musikalischer Instrumente, Regent-Street,
Middlesex, sich am 22. August 1826 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Julius 1827. S. 1.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Schwieso's, Verbesserung an musikalischen Instrumenten.
Die erste und zweite dieser Verbesserungen bezieht sich
vorzuͤglich auf die Harfe; die dritte auf diese, auf das Forte-Piano, und auf
einige andere Saiten-Instrumente. Die erste besteht darin, daß jede Gabel, wodurch
die Harfe ihren natuͤrlichen Ton erhaͤlt, mit einer unmittelbar
daruͤber angebrachten Feder verbunden wird, welche die Gabel immer
festhaͤlt, und dieselbe, nebst anderen Vortheilen, die sie gewaͤhrt,
vor allem Nachgeben und Schnarren bewahrt. Die zweite Verbesserung besteht darin,
daß man eine Feder an der Ruͤkseite aller Sparren (arbors) anbringt, die die Gabeln fuͤhren, welche die scharfen
Toͤne an der
Harfe geben; so zwar, daß diese Federn immer gegen das Pedal wirken, und die Gabel
in ihre offene Lage bringen, so oft das Pedal frei wird. Diese zweite Verbesserung
wird nothwendig an dem Haupte der Harfe angebracht, wie unten deutlicher gezeigt
werden wird. Die dritte Verbesserung besteht in einer Reihe kleiner
Schrauben-Nieten, die zum Stimmen der Saiten dienen, und so angebracht sind, daß
jedes Niet sich auf jede Saite des Instrumentes niederschraubt, wo man es immer von
dem aͤußersten Ende der Saite bis zum Stege noͤthig findet. Durch
diese Vorrichtung kann das Instrument weit reiner, als bisher, gestimmt werden.
Fig. 21.
zeigt die Bewegung der Harfe fuͤr eine Saite in der Lage, die sie nehmen
wird, wenn das Pedal nachgelassen oder auf den hoͤchsten Punct fuͤr
die tiefen Toͤne gebracht wird, wo zugleich beide Gabeln offen sind. In
dieser Figur zeigt, A, die Gabel, wodurch eine Saite auf
ihren natuͤrlichen Ton in ihrer offenen Lage gebracht wird. B, ist ein staͤhlerner Balken oder ein
Verbindungs-Arm, der an einem Ende mittelst einer Drehezapfen-Schraube auf der Gabel
bei, r, befestigt ist, an dem anderen Ende aber mittelst
eines Zapfen-Gefuͤges mit einer Feder, von der Art der Taschenuhr-Federn,
verbunden ist, die um einen in dem Haupte der Harfe befestigten Zapfen wirkt, und
mit der kupfernen Kappe, C, bedekt ist. Diese Feder
zieht die Gabel in ihre offene Lage zuruͤk, nachdem sie auf die Saite gewirkt
hat. S, ist der Zapfen, von welchen die Saite gezwikt
wird, wie sie zu dem Stimm-Zapfen hinauf steigt. Dieser Zapfen schraubt sich auf dem
bestimmten Puncte an, wenn die Kappe, C, daruͤber
gesezt wird, und haͤlt so die Kappe auf ihrem Plaze. Fig. 25., 26., 27. zeigt die oben
erwaͤhnten Theile einzeln. B, ist der
staͤhlerne Balken, oder der Verbindungs-Arm. D,
die mit demselben verbundene Feder, und, e, ist der
bestimmte, feststehende Punct, um welchen die Feder wirkt. C, ist die Kappe, und, S, ist der Zapfen,
welcher sich auf der Kappe bis auf den Punct, e,
niederschraubt.Welcher im Originale nicht angezeigt ist. A. d. U. Er haͤlt alle uͤbrigen Theile an ihren Stellen, und dient
zugleich als ein Zwik-Stift fuͤr die Saite. Die oben beschriebenen Theile,
B, D, e, und, C, bilden
nun meine erste Verbesserung, und Fig. 28., 29., 30. und 31. die unmittelbar mit
der
gewoͤhnlichen Gabel fuͤr die natuͤrlichen Toͤne
verbundenen Theile, um zu zeigen, daß sie bei dieser neuen Verbesserung keiner
Abaͤnderung beduͤrfen.
Meine zweite Verbesserung an der Ruͤffelte der Harfe konnte in Fig. 21. nicht
dargestellt werden, wo nur die Winekel-Hebel-Bewegungen vorgestellt sind, die nichts
Neues darbiethen, und die Gabel, F, fuͤr die
scharfen Toͤne. Ich habe jezt mich bloß auf die Sparren und Kappen dieser Art
von Gabeln zu beschraͤnken. Fig. 32. ist die Gabel
einzeln dargestellt. Fig. 33. der Sparren,
einzeln dargestellt; man sieht an seinem Ende, G, noch
eine besondere Schulter, und einen kleinen Zapfen, oder Fang oder Haͤlter
bei, a. Diese Schulter treibt sich in der Kappe, H, und der Zapfen, a,
faͤngt sich in einer kleinen Feder, von der Art der Taschen-Uhren-Federn, die
in der besagten Kappe aufgerollt und befestigt ist. Die Kappe ist, auf die
gewoͤhnliche Weise, mit einem Ranfte versehen, und wird
ruͤkwaͤrts auf der Harfe niedergeschraubt, wie die
gewoͤhnlichen Kappen. Man sieht, daß, wenn auf diese Weise die Pedale die
Gabeln, die mit solchen Federn an den Enden ihrer Sparren versehen sind, in die zur
Bildung hoher Toͤne geeignete Lage bringen, die Federn gegen die Pedale
wirken, und so, wenn die Pedale nachlassen, oder frei werden, die Federn diese
Gabeln in ihre offene Lagen zuruͤkfuͤhren. Die Anwendung dieser Feder
an der Ruͤkseite des Sparrens bildet meine zweite Verbesserung. t, ist bloß die Schraube, die gewoͤhnlich an der
Ruͤkseite der Sparre angebracht wird, um sie zu befestigen, und das
Nachlassen oder Schnarren zu verhindern. Fig. 14. ist ein Grundriß
der Kappe, in welchem man die Feder aufgerollt sieht, und den Rand mit den
Loͤchern zum Aufschrauben derselben. Fig. 22. zeigt die Lage
der Bewegung, wenn das Pedal fuͤr die natuͤrlichen Toͤne
niedergedruͤkt wird. Fig. 23. die Lage der
Bewegung, wenn das Pedal noch weiter fuͤr die hohen Toͤne
niedergedruͤkt wird.
Fig. 24.
zeigt meine dritte Verbesserung. K, ist eine
Messing-Platte, in welcher eine Reihe senkrechter Schrauben, mit, V, bezeichnet, befestigt ist. Diese Platte, K, wird auf irgend einem bequemen Theile des
Instrumentes, auf welchem sie angewendet werden soll, niedergeschraubt: nur muß dieß
irgendwo zwischen dem Ende der Saite und dem naͤchsten Stege geschehen, wenn
ein solcher da ist, oder zwischen dem Zaͤpfen, wenn ein solcher vorhanden ist,
und sie muß so gestellt seyn, daß zwischen jeder Schraube eine Saite
durchlaͤuft. Man wird sehen, daß jede Schraube mit einem Niete versehen ist.
Die eine bei, W, ist, der Deutlichkeit wegen, abgenommen
gezeigt. Der Zwek dieser Verbesserung ist folgender. Wenn die Saiten so genau wie
moͤglich gestimmt sind, so werden sie, wenn man die Schraubenniete mittelst
eines kleinen Schluͤssels anzieht, bis sie auf die Saiten druͤken,
dieselben desto genauer spannen, so daß man ihnen die feinste Stimmung geben kann,
ohne immer an den Zapfen drehen, und sie dadurch endlich loker machen zu
muͤssen, wodurch das Instrument seine Stimmung verliert. L, ist ein Grundriß von Fig. 24.