Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 25, Jahrgang 1827, Nr. CXLIII., S. 537 |
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CXLIII.
Miszellen.
Miszellen.
Preis-Aufgaben der Gesellschaft der Wissenschaften zu
Haarlem.
Die Gesellschaft kroͤnte in ihrer 74sten Stiftungs-Feier-Sizung am 19. Mai l.
J. die Preisschrift des Hrn. Staats-Rathes A. F. Goudrian, General-Inspektors des Wasserbaues in Holland, uͤber eine
neue Art das Wasser in tiefen Canaͤlen zu gewaͤltigen.
Sie verlaͤngerte fuͤr das Jahr 1829 den Termin fuͤr folgende
beide Fragen, auf welche sie keine genuͤgenden Antworten erhielt. 1) Noch vor
wenigen Jahren war die Luftpumpe bloß auf Versuche in der Physik beschraͤnkt.
Man bedient sich derselben heute zu Tage mit Vortheil in England und in Deutschland,
um das Wasser bei einem geringeren Grade von Hize kochen zu machen (wie die Hrn. Howard und Modyson bei ihren
Zuker-Raffinerien in England), um den Faͤrbestoff schneller in die zu
faͤrbenden Stoffe, uͤber welche man eine Art von leeren Raume erzeugt,
eindringen zu lassen. Die Gesellschaft fragt: in welchen anderen Fabriken man die
Luftpumpe noch mit Vortheil anwenden koͤnnte?
2) Man bedient sich heute zu Tage des Dampfes nicht bloß als Triebkraft, sondern auch
zum Bleichen, in Glashaͤusern, zum Kochen etc. Die Gesellschaft fragt: in
welchen Fabriken man noch den Dampf mit Vortheil anwenden koͤnnte?
Sie erinnert, daß sie fuͤr das Jahr 1828 die Preise ausschrieb: 1) Welche
Fortschritte hat man in der Kenntniß der Essiggaͤhrung gemacht? Kann man die
verschiedenen Verfahrungs-Arten erklaͤren, deren man sich bei Bereitung der
verschiedenen Essig-Arten bedient, mit Inbegriff der neuen, zuerst in Deutschland
angewendeten Methode, nach welcher, wenn man den Essig mit Wasser verduͤnnt,
und Gaͤhrungsstoff zusezt, man neuerdings Essig von derselben Staͤrke
erhaͤlt? Welche nuͤzliche Regeln kann man aus diesen Kenntnissen zur
Verbesserung unserer Essig-Fabriken ableiten?
3) Worin besteht die Wirkung der thierischen Kohle bei Reinigung und
Entfaͤrbung verschiedener Fluͤßigkeiten? In wiefern weicht sie von
jener der Pflanzen-Kohle ab? In welchen Faͤllen kann man die eine der andern
vorziehen? Wie muß die thierische Kohle zu verschiedenen Zweken zubereitet werden,
und an welchen Merkmahlen erkennt man, daß sie gehoͤrig zubereitet ist?
4) Da mehrere Blei-Aufloͤsungen nur zu oft die schrecklichsten Beweise ihrer
langsamen, aber hoͤchst verderblichen und selbst toͤdtlichen Wirkungen
auf Menschen und Thiere liefern, und es scheint, daß thierische Kohle oder
Elfenbein-Schwarz das Blei aus seinen Aufloͤsungen niederschlaͤgt, und
folglich auch aus dem Trinkwasser; so wuͤnscht die Gesellschaft eine
chemische Analyse der im Handel vorkommenden thierischen Kohle, und eine
Erklaͤrung ihrer Wirkungen auf die Blei-Aufloͤsungen nebst Angabe der
sichersten und bequemsten Methode der Anwendung derselben im Großen, wie im
Kleinen.
5) Ist der Gaͤrbestoff, den man aus verschiedenen Pflanzen auszieht, wirklich
ein eigener Stoff, oder belegt man mit diesem Namen verschiedene andere Stoffe
desselben, die gleichfalls zusammenziehend sind, und gaͤrben koͤnnen?
Welche Mittel muß man anwenden, um denselben oder dieselben aus den Pflanzen
auszuziehen? Wie erkennt man, daß sie echt und nicht von einander verschieden sind?
Welche Methode ist die sicherste und die schnellste, Gaͤrbestoffe aus
Steinkohlen, aus Indigo oder aus anderen Pflanzen-Stoffen mittelst Saͤuren zu
erhalten, und wodurch unterscheidet sich dieser kuͤnstliche
Gaͤrbestoff von dem natuͤrlichen? Sind nicht beide ganz
aͤhnliche Stoffe? Im Falle, daß man durch neuere Untersuchungen zu einer
vollkommneren Kenntniß der verschiedenen gaͤrbenden Stoffe gelangte, welchen
Vortheil
koͤnnte der Handel, das Fabrik-Wesen und die Arzeneikunde davon erwarten?
6) Da die Daͤmme laͤngs den Fluͤssen in den noͤrdlichen
Provinzen bei außerordentlichen und anhaltenden Hochwasser gefaͤhrlichen
Einsenkungen unterworfen sind, so ist es von der hoͤchsten Wichtigkeit, die
sichersten und schnellsten Mittel zu kennen, wie dem Fortschreiten und den Folgen
dieser Nachtheile Einhalt gethan werden kann. Die Gesellschaft wuͤnscht die
sichersten Mittel gegen das Durchsikern des Wassers, und diese gefaͤhrlichen
Einsenkungen zu kennen. Sie wuͤnscht, daß die Preiswerber die verschiedenen
Mittel dagegen sowohl im Allgemeinen, als in einzelnen Faͤllen angeben, ihren
Werth bestimmen, und Regeln daraus ableiten, wie man sich bei dem
gefaͤhrlichen Einsinken zu benehmen hat.
7) Da die faͤulnißwidrige Kraft des Kalk-Chloruͤres durch mehrere
Erfahrungen bestaͤtiget ist, die uns zu dem Schlusse berechtigen, daß man
dieses Mittel sowohl zur Verhuͤtung anstekender Krankheiten, die durch
schaͤdliche Ausduͤnstungen entstehen, als zur Aufbewahrung thierischer
Koͤrper, vorzuͤglich solcher, die als Nahrungs-Mittel dienen, mit
Vortheil anwenden koͤnnte; so wuͤnscht die Gesellschaft eine Reihe von
Versuchen und Beobachtungen uͤber die Wirksamkeit des Kalk-Chloruͤres,
eine Anweisung zur besten Bereitungs-Art desselben, und die Anzeige, unter welchen
Umstaͤnden man sich desselben mit Vortheil bedienen kann.
8) Da man eine Verbindung von Kieselerde mit Pottasche, als glasartigen Ueberzug,
neuerlich als ein Mittel zur Schuͤzung des Holzes und brennbarer
Koͤrper uͤberhaupt gegen Feuer und Feuchtigkeit empfohlen hat; so
wuͤnscht die Gesellschaft durch Versuche erwiesen zu sehen, daß man sich
dieses Mittels auch in den Niederlanden mit Vortheil bedienen kann. Sie verlangt
zugleich die Angabe der besten Bereitungsart dieses Firnisses, um denselben
dauerhaft und seinem Zweke entsprechend zu erhalten.Die Societaͤt scheint der Abhandlung des Hrn. Hofr. Fuchs in Muͤnchen uͤber das Wasserglas, welche doch in
wissenschaftlichen und technischen, deutschen und englischen Zeitschriften
mitgetheilt wurde, nicht zu kennen. Das polytechnische Journal
enthaͤlt sie im Bd. XVII. S.
465. A. d. R.
9) Welche Pflanzen-Faͤrbestoffe sind als eigene Grundstoffe bekannt? Worin
besteht ihre Natur, und welche Eigenschaften besizen sie? Mit welchen Grundstoffen
sind sie verbunden? Auf welche Weise kann man sie einzeln darstellen? Was kann sie
veraͤndern, gesaͤttigter oder blaͤsser machen oder
entfaͤrben? Welcher Vortheil laͤßt sich hieraus fuͤr die
Faͤrbekunst ableiten?
10) Die schaͤdliche Wirkung des Brennens schlecht gebrannter Kohlen ist
bekannt: Menschen, die dieselben in ihren Zimmern brennen, fallen dadurch in
Asphyxie. Da man diese Wirkung der unbedeutenden Menge kohlensauren Gases, welche
sich bei diesem Verbrennen entwikelt, nicht zuschreiben kann; so wuͤnscht die
Gesellschaft, daß man untersuche und bestimme, worin die Ursache dieser
schaͤdlichen Wirkung schlecht verkohlter Kohlen, wenn sie in geschlossenen
Zimmern gebrannt werden, gelegen seyn mag.
Der Preis fuͤr jede dieser Preisfragen ist eine Medaille von 150 fl.
Hollaͤnd. W. nebst 150 fl. detto im Gelde. Die Preis-Abhandlungen
koͤnnen in hollaͤndischer, franzoͤsischer, englischer,
deutscher oder lateinischer Sprache geschrieben seyn, muͤssen aber, auf die
bei Preisschriften gewoͤhnliche Weise, postfrei an Hrn. van Marum, bestaͤndigen Secretaͤr der Gesellschaft,
eingesendet werden.
Vergleich der Einnahme und Ausgaben eines Handwerkers zu Paris
und zu London, der Frau und vier Kinder zu ernaͤhren hat.
Zu London
verdient sich ein mittelmaͤßig guter Arbeiter
woͤchentlich 30 Shill. oder 78 Pfd. Sterl. jaͤhrlich (936 fl.)
Davon braucht er fuͤr Brod und
Gemuͤse
12
Pfd.
Sterl.
Shill.
Fleisch, Butter, Kaͤse
13
–
–
–
Thee und Zuker
5
–
–
10
Milch, Bier, Branntewein
6
–
–
10
Seife, Kerze und Kohle
5
–
–
–
Kleidung
11
–
–
–
Wohnung und Moͤbeln
10
–
–
–
Arzeneien und unvorgesehene
Ausgaben
6
–
–
–
–––––
–––––
–––––
–––––
69
Pfd.
Sterl.
–
Zu Paris
unter gleichen Umstaͤnden woͤchentlich 21
Franken, oder jaͤhrlich 45 1/2 Pfd. Sterl. oder 546 fl.
Brod, Gemuͤse, Obst
19
Pfd.
Sterl.
Shill.
Fleisch, Wein etc.
11
–
–
–
Auslaͤndische Producte
5
–
–
–
Brennholz, Kerzen
3
–
–
–
Kleider
4
–
–
–
Miethe
2
–
–
10
Unvorgesehene Ausgaben,
Unterhaltungen
3
–
–
–
–––––
–––––
–––––
–––––
45 1/2
Pfd.
Zu Manchester
verdient sich ein Kattun-Weber
woͤchentlich
12
Shill.
Den.
ein Battist-Weber und
Dessein-Weber
15
–
–
– Tuchweber (zu Leeds)
13
–
6
– Seidenzeug-Weber
16
–
–
– Faͤrber und
Appretierer
17
–
–
– Hutmacher
27
–
–
– Schneider
18
–
6
– Schuster
16
–
–
– Eisengießer
31
–
6
– Holzsaͤger
30
–
–
– Zimmermann
25
–
–
– Maurer in Stein
22
–
–
– Maurer in Ziegeln
22
–
–
– Mahler oder Anstreicher
21
–
–
– Dachdeker
22
–
–
– Messerschmid
15
–
6
Zu Lyon
verdient sich ein Kattun-Weber
woͤchentlich
6
Shill.
Den.
ein Indiennen-Weber
7
–
–
– Tuchweber
8
–
–
– Seidenzeug-Weber
16
–
–
– Faͤrber und
Appretierer
21
–
–
– Hutmacher
20
–
–
– Schneider
8
–
–
– Schuster
8
–
6
– Eisengießer
16
–
–
– Holzsaͤger
10
–
–
– Zimmermann
15
–
6
ein Maurer in Stein
12
Shill.
Den.
– Maurer in Ziegeln
12
–
–
– Mahler oder Anstreicher
8
–
–
– Dachdeker
15
–
6
– Messerschmid
14
–
5
(Nach dem Industriel. Jan.
1827. S. 175., und Bulletin des Scienc. technol.
Jul. 1827. S. 94.)
Auffindung einer betraͤchtlichen Masse gediegenen
Goldes in der Moselgegend.
Im Goldbache, der beim Dorfe
Andel, eine Viertelstunde vom Kreisorte Bernkastel in die Mosel fließt, wurden schon im Jahre 1776
Waͤschversuche von der kurfuͤrstlichen Regierung veranstaltet, und
spaͤterhin, namentlich in den Jahren 1804 und 1805, fand man darin nach
starken Ueberschwemmungen, Stuͤkchen gediegenen Goldes. Alle diese
Stuͤke waren aber nicht sehr betraͤchtlich, hatten hoͤchstens
einige Ducaten an Werth. Es verdient daher wohl der Bemerkung, daß zu Anfange dieses
Jahres, in einem Muͤhlbache beim Dorfe Enkirch,
ein Stuͤk gediegenen Goldes gefunden worden ist, welches beinahe 4 Loth (3
7/8 Loth) wiegt, und daher alle fruͤheren an Groͤße
uͤbertrifft. Es ist ein Klumpen mit eingewachsenen Quarzkoͤrnern, der
ganz die Geschiebeform und das Ansehen des Waschgoldes besizt. Dieses Stuͤk
befindet sich gegenwaͤrtig in der k. Mineraliensammlung zu Berlin. Das Dorf
Enkirch, wo es gefunden worden, liegt zwischen den
Orten Trarbach und Zell
unterhalb Andel, am rechten Ufer der Mosel. (Poggendorff's Annal. der Physik und Chemie 1827. St. 5.
S. 136.)
Burstall's und Hill's
Dampfwagen
war ungluͤklich; der Dampfkessel sprang, jedoch ohne
Nachtheil fuͤr die in der Naͤhe befindlichen Personen, da er
abgesondert von der Kutsche angebracht war. Ein Mann, der das Bein auf dem Kessel
hatte, als er sprang, kam unbeschaͤdigt davon. (London
Journal of Arts. August, S. 348.)
Frimot's Dampfmaschine mit hydraulischen Wagebalken (à balancier Hydraulique).
Hr. Frimot ließ an seiner Dampfmaschine, auf welche er ein
Brevet d'invention nahm, den gewoͤhnlichen
Hebel-Balken, durch welchen die Dampfmaschine arbeitet, weg, und bedient sich statt
desselben einer hydraulischen Maschine. Seine Maschine arbeitet zu Brest auf der
Doke seit mehreren Monaten, und hebt in Einer Stunde 260 kubische Meter 6,07 Meter
hoch. Sie leistet ebensoviel, als 288 Menschen leisten wuͤrden.
Die Bruͤke unter der Themse
ist nun troken gelegt, und das Einsinken des Wassers ist durch
betheerte Leinwand, die auf das Loch gelegt und mit Thon
uͤberschuͤttet wurde, gestillt. Die Arbeiten werden in wenigen Tagen
wieder beginnen. (Lond. Journal of Arts, Jul. S.
288.)
Eisenhuͤtten-Werke in Frankreich.
Der Recueil industriel liefert in seinem neuesten
Julius-Hefte S. 57 eine Uebersicht der im J. 1826 in Frankreich in Umtrieb stehenden
Eisenhuͤtten-Werke nach Hrn. Heron de Villefosse,
worauf wir die deutschen Statistiker und Eisenhuͤtten-Maͤnner
aufmerksam machen zu muͤssen glauben. Der beschraͤnkte Raum unserer
Blaͤtter gestattet uns nicht, dieselbe mitzutheilen. Eben dieß gilt auch von
der daselbst S. 96 gegebenen
Uebersicht der aufgelassenen Bergwerke in Frankreich,
die fuͤr Mineralogen und Geologen so hoͤchst
wichtig ist.
Tragbarer Ofen zum Biegen des Holzes.
In den Annales Marit. et colon. Jul. 1825 S. 125. findet
sich diese Vorrichtung des Hrn. Ledéan, die zu Lorient seit einigen Jahren im Gange ist, beschrieben.
Der Bulletin des scienc. technol. Jul. Jul. 1827 liefert
S. 92 einen Auszug, der aber zu undeutlich ist, als daß er von Nuzen fuͤr
unsere Leser seyn koͤnnte. Wir muͤssen uns daher begnuͤgen, sie
bloß darauf aufmerksam gemacht zu haben.
Gewinnungsart des aͤpfelsauren Bleioxydes.
Auf folgende Art erhaͤlt man mit Leichtigkeit vollkommen reines
aͤpfelsaures Bleioxyd. Man verduͤnnt den Saft der noch nicht ganz reifen Vogelbeeren (Sorbus aucuparia) mit drei bis vier Mahl so viel Wasser,
filtrirt, bringt ihn zum Kochen, und sezt nun waͤhrend des Kochens
Bleizuker-Loͤsung hinzu, so lange als noch Truͤbung entsteht. Hierauf
filtrirt man kochendheiß. Die durchlaufende Fluͤßigkeit truͤbt sich
sogleich, und sezt eine kleine Menge schmuziges, pulveriges Bleisalz ab, von dem man
die noch heiße Fluͤßigkeit abgießt. Beim Erkalten schließt nachher das
aͤpfelsaure Bleioxyd in Gruppen von glaͤnzenden, blendendweißen Nadeln
an. – Die von Vauquelin bemerkte Krystallisation
des, anfangs als diker formloser Niederschlag sich abscheidenden Bleisalzes ist eine
auffallende Erscheinung. Um sie zu beobachten, braucht man nur den Saft jener Beeren
mit Bleizuker kalt zu faͤllen; nach 12 bis 24 Stunden hat sich der
Niederschlag unter der Fluͤßigkeit in lauter Gruppen der glaͤnzendsten
Nadeln verwandelt. (Annalen der Physik und Chemie von Poggendorff. 1827. Stuͤk 5. S. 104.)
Neues brennbares Gas.
Man erhaͤlt es aus brennzelig holzsaurem Geiste (Pyroxylic spirit), welchen die HHrn. Turnbull
und Ramsay zu Glasgow fabriciren. Die specifische Schwere
des brennzelig holzsauren Geistes ist 0,812; er hat einen angenehmen Geruch, und man
bedient sich desselben zum Brennen in Lampen statt des Alkoholes. Dr. Thomson fand, daß das aus einer Mischung von
Koͤnigs-Wasser und brennzeligem holzsaurem Geiste entwikelte Gas bestand
aus
29
Theilen
des neuen brennbaren Gases,
63
–
salpetrigen Gases,
8
–
Stikstoff-Gas.
Die specifische Schwere dieses Gases war 1,945, wenn die specifische Schwere der Luft
– 1 ist. Die specifische Schwere des neuen brennbaren Gases aber ist 4,1757,
und seine Bestandtheile sind:
1
Atom
Wasserstoff
0,128
1
–
Kohlenstoff
0,750
1 1/2
–
Chlorine
6,750
–––––
7,628
Sein atomisches Gewicht ist 7,625. Hr. Dr. Thomson nennt
es daher Kohlen-Wasserstoff-Sesquichlorid. (Sesquiochloride of Carbo-hydrogen). (Edinburgh Journal of Science. N. 13. p. 182. Philosoph. Magazine.
August, S. 152.)
Branntwein aus Flechten.
Hr. Roy schlaͤgt vor, die Flechten mit
Schwefelsaͤure in Zuker zu verwandeln wie man es mit dem Saz-Mehle der
Erdaͤpfel macht, und sie dann in Gaͤhrung zu bringen. Er meint, daß
dieß in vielen Gegenden hoͤchst vortheilhaft seyn koͤnnte, da die
Flechten zwischen 36–44 p. C. Sazmehl enthalten. Hr. Leorier wiederhohlte Hrn. Roy's Versuche, und
erhielt aus 59 Pf. Flechten 6 1/8 Liter 21graͤdigen Branntwein. (Bulletin d. Scienc. technol. Julius, S. 10, aus den Annales de la Société Linnéenne de
Paris, 1825, Julius, S. 219.)
Spiegel-Belege.
Man amalgamirt zwei Theile Queksilber mit drei Theilen Blei, und gießt dieses Amalgam
auf das heiße polirte Spiegel-Glas. Das Amalgam wird fest am Glase halten und
schoͤn reflectiren. (Giorn. d. Agricolt. Art. e
Commerc. avr. 1824 im Bulletin d. Sc. technol.
Juli 1827, S. 21. Diese Methode, Spiegel zu belegen, wird aber noch
ungesuͤnder seyn, als die gewoͤhnliche.)
Maschine zum Puͤlvern verschiedener Koͤrper. Von
Hrn. Petit.
Der Bullet. d. Scienc. technol. Julius 1827, S. 51
beschreibt aus den Annal. d. l'Industrie, Maͤrz
1827, S. 211 eine Maschine zum Puͤlvern verschiedener Koͤrper, die aus
einem hohlen hoͤlzernen Cylinder besteht. In diesen Cylinder gibt man auf 3
Pfund des zu puͤlvernden Koͤrpers 12 Pfund Kugeln aus Gußeisen von 3
bis 4 Linien im Durchmesser. Das eine Ende der Achse dieses Cylinders, um welche
derselbe mittelst einer Kurbel gedreht wird, ist hohl. Zugleich ist ein Ventilator,
wie in einer Fensterscheibe, angebracht, der sich mit dem Cylinder dreht, und
mittelst hoͤlzerner Roͤhren, die sich außen an der Peripherie und
innen gegen die Achse oͤffnen, die Luft durch den Cylinder jagt. Das Pulver,
welches durch diese Umdrehung entsteht, faͤhrt bei der hohlen Achse als
feiner Staub heraus. Diese Vorrichtung ist nicht neu; Hr. Champy bedient sich derselben schon seit langer Zeit auf seiner
Pulver-Muͤhle, und wir in Deutschland zum Puͤlvern pharmaceutischer
Praͤparate.
Ueber Moͤrtel.
Hr. Wilden gibt im Mechanics'
Magazine, N. 241, 21. Jul. S. 16 folgende Notiz uͤber
Moͤrtel. „Dr. Hawkins sezt das
Verhaͤltniß des Sandes zum Kalke fuͤr Moͤrtel : : 7: 1. Willich in der Domestic
Encyclopaedia : : 3: 1. G. A. Smeaton in
seinem neuen“
Builder's Pocket Manual : : 1: 1 1/2, bemerkt jedoch,
daß hierbei viel vom Kalke abhaͤngt. Ein franzoͤsischer Baumeister
raͤth: „dem Sande soviel Wasser zuzusezen, als der Sand aufzunehmen
vermag, solang er noch im Haufen liegt, und dann soviel Kalk zuzusezen, als zur
gehoͤrigen Consistenz nothwendig ist. Er fragt: wer hier Recht
hat?“ So steht es im J. 1827 mit unseren Kenntnissen uͤber
Moͤrtel.
Methode, welk gewordene Pflanzen wieder frisch zu
beleben.
Das New London Mechanics' Register, N. 24, S. 77,
empfiehlt folgende Methode, Pflanzen, deren Stoͤke, Steklinge, Zweige,
Knospen auf dem Transporte welk geworden sind, wieder zu beleben, deren Erfinder Hr.
de Droste of Huͤlshof ist. Man bereitet eine
vollkommen gesaͤttigte Kampfer-Aufloͤsung in Alkohol, und sezt dem
Wasser, das man zur Belebung der Pflanzen noͤthig hat, von dieser
Aufloͤsung vier Tropfen auf zwei Loth Wasser zu. So wie der Kampfer mit dem
Wasser in Beruͤhrung kommt, bildet sich ein duͤnnes festes
Haͤutchen, welches gehoͤrig mit dem Wasser geschuͤttelt werden
muß. Eine kurze Zeit uͤber wird der Kampfer in kleinen Floken im Wasser
schwimmen, zulezt wird er sich aber mit der Fluͤßigkeit verbinden, und in
demselben verschwinden.
Die welken Pflanzen werden nun in dieses Kampferwasser getaucht, so daß sie ganz von
demselben bedekt werden, und zwei oder drei Stunden lang in demselben gelassen, wo
dann die welken Blaͤtter sich entfalten, die haͤngenden Spizen sich
aufrichten, und die runzelig gewordene Rinde wieder voll und saftig werden wird. Die
Pflanze wird hierauf in gute Erde gesezt, reichlich begossen und vor der Sonne
geschuͤzt, bis sie eingewurzelt hat.
Eben dieß kann selbst bei Straͤuchern und kleinen Baͤumen, und bei
welkgewordenen Steklingen und Pfropfreisern geschehen.
Wenn die Pflanze nicht in laͤngstens vier Stunden sich erhohlt, so kann man
sie als todt erklaͤren. Wenn die welk gewordene Pflanze aber anfaͤngt,
sich zu erhohlen, darf man sie nicht uͤber drei oder laͤngstens vier
Stunden in dem Kampfer-Wasser lassen; denn der Kampfer reizt die Pflanzen zu
sehr.
Ueber Hagel-Ableiter
hat Hr. J. Murray eine kleine Notiz
in dem Edinburgh New Philos. Journal, N. 5. S. 103
gegeben, in welcher die Geschichte derselben bis zuruͤk auf ihren Erfinder
Pinnazzi zu Mantua, (im J. 1788) ziemlich gut gegeben
ist. Eine Bemerkung, die er bloß im Vorbeigehen macht, und auf welche er selbst
keinen besonderen Werth zu legen scheint, scheint indessen bei dem Streite: ob
Hagelableiter nuͤzlich sind, oder uͤberfluͤßig? nicht
unbedeutend; naͤmlich diese: daß sie so dicht stehen, und so weit
uͤber die Streke, die sie schuͤzen sollen, verbreitet seyn
muͤssen, als moͤglich. Einzelne Hagelableiter, oder mehrere
duͤnn uͤber eine Gegend verbreitet, nuͤzen nichts: soviel ist
gewiß. Ob sie, dik gesaͤet, in Entfernung von 1000, oder hoͤchstens
2000 Fuß von einander, nuͤzen, daruͤber muͤssen
kuͤnftige Erfahrungen entscheiden.
Wilde Bienen-Zucht.
Der Bulletin-Universel, und aus diesem. London's Gardener's Magazine, und das Mechanics' Magazine, N. 202, 7. Julius 1827. S. 431,
empfehlen alle dringend die Einfuͤhrung der wilden Bienen-Zucht, so wie sie
in Liefland, Polen, Rußland getrieben wird, wo mancher 100 und 1000 Stoͤke im
Walde hat. Die Bienen werden auf diese Weise weit starker und gesuͤnder, und
geben mehr Honig und Wachs, wie man aus dem Wachs-Handel, den Rußland treibt, leicht
ermessen kann.
Hrn. M. de Dombasle's
landwirthschaftliche Musterschule.
Hr. M. de Dombasle erhielt fuͤr seine in der
Gemeinde zu Roville, Depart. de la Meurthe, gelegene
landwirtschaftliche Musterschule die goldene Medaille erster Classe von der Société d'Encouragement zu Paris.
Mißgriffe gelehrter Herren.
Hr. White, von dessen vortrefflicher Forst-Anlage wir
neulich Meldung thaten, erzaͤhlt uns, daß man zu der Zeit, als botanische
Kenntnisse in England noch so geachtet waren, und Englands Cultur von den gelehrten
Herren an den beiden Universitaͤten zu Oxford und Cambridge abhing, wie heute
zu Tage noch in einem Staate, man die Lerchbaͤume in England in
Glashaͤusern zog, und sich wunderte, daß sie keinen Nuzen gaben. (Gill's
techn. Repos. Jul. S. 36.)
Streit uͤber Waͤrme.
Das Edinburgh New Philosophical Journal, N. 5. S. 149,
enthaͤlt Hrn. Meikle's Widerlegung des neuen Gesezes des Hrn. Ivory uͤber die Waͤrme,
welche sich aus der Luft durch Verdichtung entwikelt, und worauf wir unsere
Leser im polytechnischen Journale bereits aufmerksam gemacht haben.
Literatur.
b) Franzoͤsische.
Métallurgie pratique, par MM. D. et L. 1 vol.
in – 12, orné de huit planches gravées. Prix; 4 fr.
50 C.
L'art du charpentier, par M. Lepage. 1 vol. in – 12, orné de
six planches gravées. Prix; 3 fr. 75 c.
Chimie. Traitè abrégé de cette
science et de ses applications aux arts: par M. Desmarest, pharmacien,
ancien éléve de l'Ecole polytechnique. 1 vol. in –
12, orné d'une planche gravée. Prix; 3 fr. 75
c.
L'Art du maitre de forges. Traité
théorique et pratique de l'exploitation du fer, et de ses
applications aux différens agens de la mécanique et des
arts, par M. Pelouze, employé dans les forges et
fonderies. 2 vol. in – 12, avec planches, Prix; 9 fr.
L'Art du teinturier, suivi de l'art du
dégraisseur, par M. Bergues. 1 vol. in – 12. Prix; 3 fr
– 75 c.
Minéralogie usuelle, par M. Drapiez, 1 vol, in – 12. Prix; 4 fr.
50 c.
L'art du Jardinier dans la culture des arbres
fruitiers et des plantes potagères, par A. B. Mèrault. 1 vol. in – 12. Prix;
4 fr. 50 c.
Perspective pratique, par M. Ysabeau. 1 vol. in – 12, orné
de onze planches. Prix; 3 fr. 25 c.
Guide du vétérinaire et du
Maréchal Ferrant, dans la ferrure des chevaux et le traitement
des pieds malades, traduit de l'anglais de J. Goodwin, par MM. D.
D.; enrichi de notes par M. Berger, artiste vétérinaire de
la maison militaire du roi. 1 vol. in – 12. avec planches. Prix;
4 fr. 50 c.
Histoire descriptive des machines á vapeur,
traduit de l'anglais de R. Stuart. 1 vol. in – 12, avec six
planches gravées. Prix; 4 fr. 50 c.
Art de fabriquer la porcelaine, par F. Bastenaire-Daudenart, ancien manufacturier,
ex-propriétaire et directeur de la Manufacture de porcelaine
à fritte de Saint-Amand les-Eaux, auteur de l'Art de la
vitrification. Deux vol. in – 12, ornés de quatre planches
gravées. Prix; 9 fr.
Traite de l'eclairage, par E. Péclet, ex-professeur de sciences
physiques au collége de Marseille, et de chimie appliquée
aux arts, membre de plusieurs sociétés savantes. 1 vol. in
8, orné de dix planches. Prix; 8 fr. 50 c.
Cours de Chimie et de Physique, par E. Péclet. Treize livraisons in –
4 de 13 feuilles, avec trente-neuf planches. Prix de la livraison; 5
fr.
Manuel du fermier, par M. Delpierre, propriétair á
Châteauroux. 1 vol. in – 18, avec planches. Prix; 3 fr. 50
c.
Le mécanicien anglais, traduit de l'anglais de
Nicholson: revu et corrigé parPierrugues, ingenieur français. 4 vol.
in – 8, ornés de cent planches. Prix; 40 fr.