Titel: | Verbesserter Apparat zum Spinnen und Zwirnen der Seide, worauf Heinr. Richardson Fanshaw, Seidenstiker in Addle Street, City of London, sich am 12. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XXII., S. 107 |
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XXII.
Verbesserter Apparat zum Spinnen und Zwirnen der
Seide, worauf Heinr. Richardson
Fanshaw, Seidenstiker in Addle Street, City of London, sich am 12. August 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Jul. 1827. S.
265.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Fanshaw, uͤber Spinnen und Zwirnen der Seide.
Diese Verbesserung besteht 1) in einer neuen Anordnung der
senkrechten und horizontalen hierzu noͤthigen Spulen; 2) in einer neuen Art
die Fliegen zur Leitung der Faden auf den Spulen zu bilden; 3) in einer Vorrichtung,
die Spulen in und außer Gang zu bringen; 4) in einer Art, die horizontalen Spulen
gegen das Tragbrett zu halten.
Fig. 24. Tab.
III. zeigt die verschiedenen Theile der Maschine. a, a,
sind die senkrechten Spulen, die sich lose um die Spindeln, b, b, drehen, mit welchen die Fliegen, c, c,
zugleich, mittelst der von der Drehe-Rolle, d,
herlaufenden Schnur, sich drehen. Die Seide laͤuft von den Spulen, a, a, aufwaͤrts durch die Augen, e, uͤber eine Glasstange, f, von welcher sie zwischen den Zugrollen, g,
durchlaͤuft: diese Vorrichtung ist die gewoͤhnliche.
Die Faden laufen von den zwei oder mehreren Spulen, a, a,
zu der Spulen-Fliege der horizontalen Spule, h,
welche gleichfalls durch eine Schnur von der Drehe-Rolle, d, gedreht, und wodurch die Seide gezwirnt, und auf der
horizontalen Spule aufgewunden wird. Das Hin- und Herlaufen des Tragbrettes,
i, macht, daß die Spule sich laͤngs der
Spindel schiebt, so daß der Faden sich gleich und eben auf der Spule aufwindet.
Diese Einrichtung zum Spinnen der Organsin- oder Naͤhe-Seide
wird nun als neu erklaͤrt. Bei Bereitung der Bergam-Seide ist nur eine
der senkrechten Spulen in Thaͤtigkeit, und ein anderer Faden kommt von der
aufgestekten Spule, k.
Wenn sehr feine Faden gezwirnt werden sollen, schlaͤgt der
Patent-Traͤger eine Fliege, wie Fig. 25. vor, an welcher
die Spizen nach abwaͤrts stehen, so daß sie gleichsam Augen bilden, durch
welche die Faden durchziehen.
Um die Spulen still stehen zu machen, wann die Faden brechen, wird der Hebel, l, in Bewegung gesezt, der sich um den Stift, m, in einer fest stehenden, quer uͤber die
Maschine hinlaufenden Leiste, befindet. Dieser Hebel umfaßt eine
Sperrbuͤchse, n, die an der Achse der Rolle, d, angebracht ist. Je nachdem dieser Hebel, l, mittelst des Griffes, o,
rechts oder links bewegt wird, wird die Rolle, d,
zugleich mit ihrer Achse in Umtrieb gebracht, oder außer denselben gesezt.
Damit die Spulen nicht ploͤzlich zu laufen anfangen, und die Faden dadurch
reißen, ist die Rolle, d, so vorgerichtet, daß sie nur
allmaͤhlich in Umlauf kommt, was mittelst einer kreisfoͤrmigen
schiefen Flaͤche auf der Vorderseite der Rolle geschieht, und mittelst eines
Stiftes an der inneren Seite der Sperrbuͤchse. Wenn die Buͤchse
mittelst des Hebels gegen die Rolle geschoben wird, so bewegt sich ihr Stift auf der
kreisfoͤrmigen schiefen Flaͤche bis er an das Ende koͤmmt,
schlaͤgt dort gegen die emporstehende Kante, und fuͤhrt die Rolle mit
sich herum. Der Hebel
wird durch eine Federsperre bei, o, in seiner
gehoͤrigen Lage gehalten.
Die Spule wird gegen das Tragbrett mittelst einer Feder-Schnalle, i, gehalten, die in eine Furche am Fuße der Spule
einfaͤllt.