Titel: | Verbesserung bei Verfertigung der Griffe an Pfannen, Kesseln und anderem Küchengeschirre, auch an Thee-Kannen, worauf Wilh. Witfield, zu Birmingham, sich am 19. Jäner 1826 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XXIX., S. 117 |
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XXIX.
Verbesserung bei Verfertigung der Griffe an
Pfannen, Kesseln und anderem Kuͤchengeschirre, auch an Thee-Kannen, worauf
Wilh. Witfield, zu
Birmingham, sich am 19. Jaͤner 1826 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Septbr. 1827, S.
37.
[Witfield, Verbesserung bei Verfertigung der Griffe an Pfannen,
Kesseln und anderem Kuͤchengeschirre.]
Diese Verbesserung besteht in Beseitigung des Schmiedens an
den oben angefuͤhrten Artikeln, was viele Zeit und Muͤhe kostet, und
doch nicht immer eine schoͤne Arbeit gibt.
Der Patent-Traͤger nimmt nur vorlaͤufig rauh in die Form, die
die Griffe erhalten sollen, ausgeschmiedete Stuͤke Eisens, und hizt diese bis
zur Weißgluͤhhize, worauf er sie zwischen zwei staͤhlerne
Praͤge-Staͤmpel bringt, die genau Groͤße und Figur des
beabsichtigten Griffes haben, und mittelst einer Schlagpresse uͤber das
weißgluͤhende Stuͤk Eisen auf einander gepreßt werden, wodurch dann
der Griff seine schoͤne und gehoͤrige Form erhaͤlt.
Nachdem der Griff auf diese Weise seine erste Form erhalten hat, wird er alsogleich
aus den Praͤge-Staͤmpeln genommen, mit der Feile
uͤbergangen, die alle Schuppen von der Oberflaͤche desselben wegnimmt,
und nachdem dieß geschehen ist, kommt er neuerdings unter die
Praͤge-Staͤmpel, und erhaͤlt einen zweiten,
noͤthigen Falles auch einen dritten Schlag mit der Presse, wodurch er noch
schoͤner ausgeformt wird.
Es ist hoͤchst nothwendig, die Schuppen, die sich bei dem ersten Ausschlagen
zeigen, mit der Feile wegzunehmen, indem sonst die Arbeit bei der lezten Politur
unganz erscheinen wuͤrde, und Spruͤnge und Risse an der
Oberflaͤche zum Vorscheine kommen wuͤrden.
Es ist offenbar, daß dieses Verfahren sich auch noch auf eine Menge anderer Theile an
dem Kuͤchengeschirre, z.B. Fuͤße, Henkel, Zapfen, Knoͤpfe etc.
anwenden laͤßt. In diesen Faͤllen laͤßt aber der
Patent-Traͤger die hierzu noͤthigen Stuͤke Eisens nicht,
wie bei den Stielen, erst roh ausschmieden, sondern schlaͤgt sie mit der
Schlagpresse aus Eisenstuͤken aus, die ihm hierzu taugen, und puzt sie,
nachdem sie ausgeschlagen sind, mit der Feile weiter aus.