Titel: | Verfahrungs-Weise den Achaten eine dunklere Farbe zu geben; nebst einigen Bemerkungen über eine neue Art die Florentiner-Oehlflaschen zu benüzen, und Oefen aus Gartentöpfen zu machen. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XXXII., S. 121 |
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XXXII.
Verfahrungs-Weise den Achaten eine
dunklere Farbe zu geben; nebst einigen Bemerkungen uͤber eine neue Art die
Florentiner-Oehlflaschen zu benuͤzen, und Oefen aus Gartentoͤpfen
zu machen.
Aus Gill's technical Repository. August. S.
73.
Verfahrungs-Weise, den Achaten eine dunklere Farbe zu
geben.
Es gibt gewisse Theile an Achaten, die die Eigenschaft
besizen, Oehl und andere Fluͤßigkeiten auf eine aͤhnliche Weise, wie
der tuͤrkische Wezstein, einzusaugen. Hr. Lukens
bewies dieses an mehreren deutschen Achaten, die er zwei oder drei Stunden lang in
Oehl tauchte, dann an ihrer Oberflaͤche sorgfaͤltig abwischte, und in
einer Florentiner-Flasche in Schwefelsaͤure uͤber
Holzkohlen-Feuer so lange hizte, bis sich haͤufig schwefeligsaure
Daͤmpfe entwikelten. Nachdem die Achate in der Flasche kalt geworden sind,
nahm er sie heraus, wusch die Saͤure in Wasser ab, und es zeigte sich, daß
das Oehl, welches sie eingesogen hatten, durch die gleichfalls in dieselben
eingedrungene Schwefelsaͤure verkohlt wurde, und die Steine dunkler
faͤrbte. Die Adern wurden dadurch weißer und weniger durchsichtig, und die
Steine erhielten ein schoͤneres Ansehen und hoͤheren Werth.
Hr. Lukens hat diese Versuche in unserer Gegenwart
wiederholt, und uns erlaubt, dieselben bekannt zu machen.Wahrscheinlich werden sie auch unsere lieben Landsleute im alten
Zweybruͤken wiederholen, und versuchen, ob ihre herrlichen Achate
dadurch noch schoͤner werden koͤnnten. A. d. Ueb.
Er bediente sich der Florentiner-Flaschen hierzu auf eine ganz eigene Weise.
Er machte an der Seite derselben ein ey-foͤrmiges Loch von gehoͤriger
Weite, um die Achate in dieselbe einzulegen, so daß ihm der Hals der Flasche als
Handhabe dienen konnte. Er hizte, um das Loch in die Flasche zu machen, eine Stelle
an derselben mit einem Gluͤheisen, und machte diese Stelle naß, so daß ein
Sprung entstand, den er mit dem Gluͤheisen, das er in gehoͤriger
Richtung herumfuͤhrte, erweiterte.
Als Ofen bediente er sich eines kleinen Gartentopfes von nur 5 Zoll Tiefe und 4 Zoll
Breite, und stellte denselben auf einen groͤßeren umgekehrten Gartentopf, so
daß die beiden Loͤcher an den Boden dieser Toͤpfe uͤber
einander kamen. Der kleinere Topf war gleichfalls an mehreren Stellen seines
Umfanges mit Loͤchern von 3/4 Zoll im Durchmesser versehen, die er auf seiner
Drehebank hineingebohrt hatte. Dieser Gartentopf wurde mit Holzkohlen zum Theile
gefuͤllt, die mit einigen Spaͤnen von der Drehebank bedekt, und dann
angezuͤndet wurden, worauf dann auf die brennenden Spaͤne wieder
Kohlen gelegt, und mittelst eines Blasebalges schnell in Gluth gebracht wurden. Eine
duͤnne Metall-Platte mit einem Loche von 3 Zoll im Durchmesser in der
Mitte derselben wurde auf diesen Topf gelegt, und die Flasche auf das Loch gesezt.
So ward ein Ofen fertig, der nicht zwei Kreuzer kostete.