Titel: | Verbesserung bei Raffinirung des Zukers, worauf Karl Freund, Bell-Lane, Spital-fields, Middlesex, sich am 26. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XXXVII., S. 139 |
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XXXVII.
Verbesserung bei Raffinirung des Zukers, worauf
Karl Freund,
Bell-Lane, Spital-fields, Middlesex, sich am 26. Julius 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Aug. 1827. S.
327.
Freund's, Verbesserung bei Raffinirung des Zukers.
Diese Verbesserung besteht in dem sogenannten Klaͤren,
wobei das Ochsenblut und anderer Eiweißstoff (albificacious!) erspart und Pott- oder Perl-Asche und
Walker-Erde dafuͤr in dem Kessel angewendet werden soll, um dem Zuker
seine braune Farbe zu nehmen.
Das Verfahren ist folgendes: In den gewoͤhnlichen Kessel zum Zukersieden gibt
man eine gewisse Menge Wassers, z.B. 84 Gallons (840 Pf.), und sezt denselben 15 Pf.
americanische Pott- oder Perl-Asche zu, worauf man 1800 Pf.
Roh- oder Moscovade-Zuker hineinschuͤttet. Wenn alles dieses
gehoͤrig gemengt und umgeruͤhrt ist, so daß keine Kluͤmpchen
mehr uͤbrig sind, ruͤhrt man 20 bis 30 Pf. der weißesten Walkererde
mit Wasser zur Consistenz eines Rahmes an, und schuͤttet diese in die obige
Masse in den Kessel, ruͤhrt Alles waͤhrend des Siedens fleißig um, und
gießt frisches Wasser waͤhrend desselben nach, damit der Syrup
gehoͤrig fluͤßig bleibt.
Waͤhrend dieses Klaͤrens unterbricht man das Sieden zuweilen, um den
oben schwimmenden Schaum abzunehmen, und wenn endlich das Sieden lang genug
angehalten hat, wird der Syrup auf die gewoͤhnliche Weise abgezogen und zum
Sezen hingestellt.
Das Gefaͤß muß mit drei Haͤhnen in verschiedener Hoͤhe versehen
werden, damit man den Syrup, so wie er sich sezt und klaͤrt, abziehen kann.
Man zieht also aus dem oberen Hahne nach ungefaͤhr 12 Stunden zuerst ab; dann
aus dem zweiten am folgenden Tage u.s.f., bis aller Syrup klar abgelaufen ist.
Dann wird das Gefaͤß geneigt. Zu diesem Ende steht es auf einem Gestelle,
welches auf einer Achse ruht, die etwas von dem Mittelpuncte desselben entfernt ist,
und an dem anderen Ende durch einen Fuß gestuͤzt wird, der eine Schraube
bildet, so daß man nur die Schraube drehen darf, um das Gefaͤß zu neigen, und
den uͤbrigen Syrup, so lang er noch klar fließt, durch den Hahn ablaufen zu
lassen.
Den Bodensaz mit dem uͤbrigen Syrup laͤßt man durch einen
Schrauben-Pfropfen im Boden des Gefaͤßes ablaufen, und gibt ihn mit
dem Schaume und mit dem uͤbrigen diken und noch gefaͤrbten Syrup
neuerdings in die Pfanne, wo er wieder auf obige Weise behandelt wird.