Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Puzen und Spinnen der Seide, worauf Vernon Royle, Seiden-Fabrikant und Spinner zu Manchester, Lancastershire, sich am 1. Nov. 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. LI., S. 203 |
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LI.
Verbesserung an den Maschinen zum Puzen und
Spinnen der Seide, worauf Vernon
Royle, Seiden-Fabrikant und Spinner zu Manchester, Lancastershire,
sich am 1. Nov. 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. August. 1827, S.
329.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
[Royle, Verbesserung an den Maschinen zum Puzen und Spinnen der
Seide.]
Der Zwek des Patent-Traͤgers ist, 1) den
Seidenfaden uͤberall gleiche Dike zu geben, indem er sie zwischen zwei Walzen
durchlaufen laͤßt, die so eng uͤber einander stehen, daß der Faden
nicht mehr weiter durchlaufen kann, so bald sich ein Knoten an denselben zeigt; 2)
Spann-Stifte aus glasirten oder emaillirten Koͤrpern anzubringen,
uͤber welche die Seide laufen muß, wenn sie von der Spule abgewunden
wird.
Fig. 26.
zeigt einen Theil der Maschine, in welcher die Cylinder zum Puzen der Seide
aufgezogen sind. Ein Ende der Cylinder, a, a, ist an der
senkrechten Leiste, b, b, befestigt, und die Enden der
Cylinder, c, c, befinden sich in Falzen in denselben
Leisten, b, b, wodurch man sie in jede beliebige
Entfernung von den oberen Cylindern, a, a, bringen kann,
so daß ein paralleler Zwischenraum zwischen beiden bleibt, der sich nach der Dike
der Faden richtet, d, d, sind Stellschrauben, mittelst
welcher die Cylinder, c, c, in die gehoͤrige Lage
gehoben werden.
Die Enden der Seidenfaden werden von den Spulen her geleitet, und zwischen den
Cylindern, a, und, c,
durchgefuͤhrt, von welchen sie zu dem Duplir-Apparate, oder zu der
Zwirn-Vorrichtung auf die gewoͤhnliche Weise fortlaufen. So bald ein
Knoten oder eine Gicht-Stelle (gouty part) in der
Seide unter die Walzen kommt, bleibt der Faden alsogleich stehen, was dann die
arbeitende Person bemerkt, die mittelst des Fingers und des Daumens den Knoten
wegschafft.
Dadurch koͤnnen nun keine Knoten mehr eingezwirnt werden, und die gezwirnten
oder duplirten Seidenfaden werden folglich uͤberall von gleicher Dike.
Der zweite Theil dieser Verbesserung ist in Fig. 27. dargestellt, wo
ein Theil der Abwinde-Maschine gezeichnet ist, a,
a, sind die Spindel-Spulen, von welchen die Seide abgezogen wird.
b, b, sind die Spulen, auf welche sie aufgewunden
wird. c, c, sind Latten mit Stiften, durch welche die Faden
gespannt werden, wie sie von den Spulen herkommen, d.h., von a nach b, laufen.
Die Latten, c, c, schieben sich immer von einer Seite zur
anderen hin und her, um die Faden so zu leiten, daß sie sich gleichfoͤrmig
auf den Spulen, b, b, aufwinden. Die von den Spulen, a, hergeleiteten Faden laufen um die
Spannungs-Stifte, und von da auf die Spulen, b.
Diese Art abzuwinden ist nicht neu; die Anwendung porzellaner oder glasirter Zapfen
wird aber als neu angegeben und als Patent-Recht in Anspruch genommen.