Titel: | Verbesserungen bei Erzeugung des Eisens, worauf Phil. Taylor, Mechaniker City-Road, Middlesex, sich am 18. August 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. LX., S. 214 |
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LX.
Verbesserungen bei Erzeugung des Eisens, worauf
Phil. Taylor, Mechaniker
City-Road, Middlesex, sich am 18. August
1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Aug. 1827. S.
331.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Taylor's, Verbesserungen bei Erzeugung des Eisens.
Diese Verbesserung besteht in Anwendung von gekohlstofftem
Wasserstoffgas in dem Ofen, in welchem Eisenerze geschmolzen werden. Dieses Gas wird
auf dieselbe Weise, wie der Wind, durch ein Geblaͤse in den Ofen
gebracht.
Der Patent-Traͤger zieht gereinigtes, d.i., von allem Theere und
Ammonium befreites Gas vor, und bedient sich hierzu einer Vorrichtung, wie in Fig. 28., wo,
a, der Ofen mit den Retorten ist, in welchen das Gas
erzeugt wird. b, ist die Roͤhre, durch welche das
Gas aus, den Retorten in den Reinigungs-Apparat tritt, c, ist ein Sumpf zur Aufnahme des Theeres, welcher durch die Destillation
uͤbergeht, und in dem Sumpfe in Folge seiner Schwere zu Boden sinkt, d, ist das Gefaͤß, welches den Kalk und die
uͤbrigen Materialien zur Aufnahme des Ammoniums enthaͤlt, so wie das Gas durch dasselbe
mittelst der Roͤhre, e, durchgeht. Nach dieser
Reinigung wird das Gas durch die Roͤhre, f, in
das Gasometer, g, geleitet, und dort zum Gebrauche
aufbewahrt.
Das Gasometer ist ein hohler umgekehrter Sumpf, der auf die gewoͤhnliche Weise
verfertigt und aufgehaͤngt wird: eine Kette laͤuft uͤber
Rollen, und wird an dem entgegengesezten Ende durch ein Gegengewicht geschwert. Das
Gas laͤuft aus dem Gasometer durch die Roͤhre, h, auf dieselbe Weise, wie in den Beleuchtungs-Anstalten, in das
Gefaͤß, k, welches eine von einer Maschine
getriebene Drukpumpe ist, um in den Ofen, l, in einem
Strome, wie der gewoͤhnliche Wind, eingeblasen zu werden.
Die Kraft, mit welcher dieses Gas in den Ofen getrieben werden muß, haͤngt von
der Groͤße des Ofens selbst ab, und der Patent-Traͤger gibt als
Regel an, daß, wenn das gewoͤhnliche Wind-Geblaͤse am Ofen
einen. Druk von Einem Pfunde auf den Quadrat-Zoll fordert, das Gas mit einem
Druke von zwei Pfund auf den Quadrat-Zoll getrieben werden muß. Am
vortheilhaftesten ist es, wenn man das Gas an derselben Stelle in den Ofen leitet,
wo die Roͤhren des gewoͤhnlichen Geblaͤses in dem Ofen liegen,
damit es mit dem Eisen in Beruͤhrung kommt, waͤhrend dasselbe
fluͤßig ist, und wo es aus dem Ofen auf den darunter befindlichen Herd
fließt.
Der Patent-Traͤger bemerkt, daß Kohlen, welche viel gekohlstofftes
Wasserstoffgas enthalten, zur Bereitung des Gußeisens und zum Schmelzen
uͤberhaupt am besten sind; daß es aber auch Faͤlle gibt, wo Anthracite
(stone-coals) oder solche Kohlen, welche
wenig Gas geben, vortheilhafter sind. Um nun die lezteren auch dort anwenden zu
koͤnnen, wo gekohlstofftes Wasserstoffgas nothwendig ist, bedient sich der
Patent-Traͤger des obigen Apparates und des gereinigten gekohlstofften
Wasserstoffgases, welches, wenn es mit dem geschmolzenen Eisen in Beruͤhrung
kommt, demselben seinen Kohlenstoff mittheilt, und so dieselbe Wirkung hervorbringt,
als wenn man Kohlen von der ersten Guͤte gebraucht haͤtte.
Das Gas laͤßt sich auf verschiedene Weise in den Ofen bringen; der
Patent-Traͤger zieht aber die hier angegebene Weise vor. Man kann auch
Stoffe, welche gekohlstofftes Wasserstoffgas in Menge enthalten, in einer anderen
Form, als in Gasgestalt, in den Ofen bringen, z.B. mittelst eines Trichters Oehl in die Roͤhre des
Blasebalges laufen lassen, und dann dieses Oehl mit dem Winde in den Ofen blasen;
doch diese Vorrichtung wirkt nicht so zwekmaͤßig, als obige.
Der Patent-Traͤger nimmt uͤbrigens jede Weise, durch welche
gekohlstofftes Wasserstoffgas in den Ofen gebracht werden kann, als sein
Patent-Recht in Anspruch.