Titel: | Ueber das Leimen des Papieres in der Bütte. Von Hrn. Merimée. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. LXI., S. 216 |
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LXI.
Ueber das Leimen des Papieres in der
Buͤtte. Von Hrn. Merimée.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement. N. 277. S. 253.
Merimée, uͤber das Leimen des Papieres in der
Buͤtte.
Die Beschreibung des Verfahrens bei dem Leimen des Papieres in
der Buͤtte war im Bulletin des Monates Mai
Vergl. polyt. Journal Bd. XXIV. S.
48. Bd. XXV. S. 382 u. S. 385,
A. d. R. bereits gedrukt, als Hr. D'Arcet uns aus Vichy,
wo er das Bad brauchte, berichtete, daß er sich desselben mit dem besten Erfolge in
der Papier-Muͤhle des Hrn. Bujon zu Cusset
bediente.
Seine Erfahrungen ergaͤnzen in mancher Hinsicht unsere Beschreibung. Wir
theilen dieselben mit desto groͤßerem Vertrauen mit, als sie einem
Papiermacher selbst Genuͤge leisteten, der sie zu wuͤrdigen
versteht.
Einer der wichtigsten Puncte war die Bestimmung des gehoͤrigen
Verhaͤltnisses der verschiedenen Bestandtheile des Leimes. Die Angaben des
Hrn. Braconnot dienten Hrn. D'Arcet als Anhaltpunct; er befolgte sie anfangs so ziemlich genau:
naͤmlich 100 Theile trokenen Zeug (pâte
sèche), 8 Theile Mehl, 1 Theil weiße Seife, einen halben Theil Harz
in einer hinlaͤnglichen Menge kaustischer Pottasche aufgeloͤst.
Das auf diese Weise geleimte Papier zeigte sich als noch nicht stark genug geleimt.
Hr. D'Arcet verglich die Farbe, die es dem Jod ertheilte,
und fand hiernach, daß man das Verhaͤltniß der Staͤrke vermehren
muͤßte. Er nahm folgende Verhaͤltnisse an:
100 Kilogramm
Zeug;
12 –
Staͤrke;
1 –
Harz aufgeloͤst in 500 Gramm basisch
kohlensaurer Pottasche;
18 –
Seaux Wasser.Ein Seaux Wasser ist = 12 Pinten. A. d. Red.
Man machte das Wasser sieden, gab die Seife, das Harz mit der Soda in dasselbe, und
fuhr so lange mit dem Kochen fort, bis die ganze Mischung sich gehoͤrig
verbunden hatte. Dann sezte man die Staͤrke, gehoͤrig in kaltem Wasser
zerruͤhrt, zu, und ließ alles so lange kochen, bis alles durchscheinend
wurde, wie sehr fluͤßige gruͤne Seife.
Diese Mischung wurde heiß in die Stampfe gethan, und der Cylinder vollendete bald die
innigste Verbindung.
Der aus gefaulten Lumpen erzeugte Zeug war schon vor diesem Zusaze alkalisch, und
ward es nach demselben noch mehr. Man sezte nach und nach
Alaun-Aufloͤsung zu, bis das Kurkumaͤ-Papier kein freies
Alkali mehr zeigte. Indessen, bis der Zeug in die Buͤtte kam, zeigte er noch
immer Spuren von Alkali. Man saͤttigte ihn, indem man ihm noch mehr Alaun
zusezte, und that bei jedem neuen PauschtEin Pauscht (Puscht) hat 182 Filze, die 181 Bogen
Papier geben, drei Pauscht geben mit dem Zuschuß fuͤr den Ausschuß 1
Rieß Papier. A. d. R. (porse) davon zu, bis das Ganze etwas
saͤuerlich wurde.
Mit 100 Kilogrammen so zubereiteten Zeuges machte man fuͤnf Pauscht, von
welchen der erstere schwaͤcher, die folgenden aber immer mehr und mehr
geleimt waren, so daß der lezte es in einem sehr hohem Grade war. Die Untersuchung
des Wassers der Buͤtte erklaͤrt diesen fortschreitend hoͤheren
Grad der Leimung: so lange das Wasser, das aus den Panschten (porses) ausfloß, klar war, war das Wasser in der Buͤtte milchig,
und faͤrbte das Jod stark blau; es enthielt also Staͤrke, und so oft
man neuerdings Zeug in die Buͤtte eintrug, mußte die Menge der Staͤrke
in dem Wasser der Buͤtte sich vermehren. Man filtrirte dieses milchige
Wasser; es verlegte sehr bald die Filter und das Filtrir-Papier ward dadurch
geleimt.
Die Illuminirer muͤssen die Kupferabdruͤke leimen, ehe sie die Farben
auf dieselben auftragen, und sie bedienen sich hierzu
einer Fluͤßigkeit, die aus
8 Loth flammaͤnd'schen Leime,
8 Loch weißer Seife besteht.
Man laͤßt alles in einer Pinte Wasser uͤber dem Feuer zergehen, und,
wenn dieses geschehen ist, sezt man vier Loth gepuͤlverten Alaun zu, und
ruͤhrt so lange, bis dieser aufgeloͤst, und alles vollkommen gemengt
ist.
Diese Mischung traͤgt man kalt mit einem Schwamme, oder noch besser mit einer
großen flachen Buͤrste auf. Die Zeichner am topographischen
Kriegs-Buͤreau bedienen sich schon seit vielen Jahren dieser
Composition, um mittelst derselben das Papier zu leimen, das sie noch nicht stark
genug geleimt finden. Die Baumeister bedienen sich gleichfalls derselben, und man
findet sie bei mehreren unserer Farbenhaͤndler zum Kaufe vorraͤthig.
Auch die Papiermahler, die gemahltes Papier verfertigen, bedienen sich derselben,
wenn sie das Papier nicht stark genug geleimt finden.In mehreren Papierfabriken in Deutschland (bei Hrn. Ebbeke in Kempten und Hrn. Friedr. Ehner in Augsburg) wird so geleimtes Papier verfertigt, und an die
Notenbrukereien abgeliefert, welche es deßhalb sehr schaͤzen, weil
auf demselben Papiere der Notendruk nicht abschmuzt. A. d. R.
Hinsichtlich auf die Bestandtheile ist diese Mischung offenbar das sogenannte Ackermann'sche Wasser (la liqueur
d'Ackermann), welches Hr. Vauquelin im II. Bd.
des Bulletin de la Société
d'Encouragement, S. 229. analysirte.
Hr. D'Arcet bediente sich desselben in folgenden
Verhaͤltnissen:
100
Kilogramm trokenen Zeug,
4
Kilogramm flammaͤnd'schen Leim,
8
Kilogramm Harzseife,Er hat anfangs Oehlseife genommen, spaͤter aber die Harzseife
vorgezogen. A. d. O.
8
Kilogramm Alaun.Wenn man die Dosen genau bestimmen wollte, muͤßte man, statt 8
Kilogramm Alaun, nur 2,424 Kilogramm nehmen. A. d. O.
Er ließ den Leim im Wasser aufschwellen, ungefaͤhr 12 Stunden lang, ehe er
denselben zu obiger Mischung verwendete. Die Harzseife wurde aus
4,800 Kilogramm gepuͤlvertem Harze,
2,222 Kilogramm krystallisirter Soda, was soviel ist, als 800 alkalimetrische Grade,
und 100 Liter Wasser verfertigt.
Man ließ so lange kochen, bis alles vollkommen vereinigt war, und sezte dann den Leim
zu, und nachdem dieser gaͤnzlich aufgeloͤst war, goß man eine warme
Alaun-Aufloͤsung von 8 Kilogramm Alaun zu. Drei Viertel von diesem
Leime wurden in die Buͤtte auf den gehoͤrig zerruͤhrten Zeug
gegossen, alles gehoͤrig umgeruͤhrt, und ein Pauscht
geschoͤpft, der, schnell getroknet, 7/8 Leimung zeigte. Man goß hierauf noch
den Rest des Leimes in die Buͤtte, schoͤpfte einen zweiten Pauscht,
und dieser war vollkommen geleimt.
Die Bemerkung des Hrn. Bujon uͤber dieses Verfahren
des Hrn. D'Arcet lautet, wie folgt.
„Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieses Verfahren vor den
uͤbrigen viele Vorzuͤge voraus hat. Das Papier kann vielleicht
sogar noch leichter verfertigt werden, als wenn der Zeug diesen Zusaz nicht
erhielt.“
„Das Papier schlaͤgt sich sehr gut auf die Filze, nur muß die
Kuͤpe etwas mehr warm gehalten werden, und das Papier muß, wenn man es
von den Filzen abnimmt, noch etwas warm seyn. Es loͤst sich leicht ab,
und verursacht wenig Risse. Es troknet aber etwas weniger schnell auf dem
Trokenboden, und rauscht auch weniger, als das mit Staͤrke geleimte
Papier. Im Ganzen genommen ist es aber besser geleimt; nimmt die weitere
Appretur weit besser an, und kommt dem besten Papiere, das man erzeugen kann,
weit naͤher.
Ein Grund, warum Hr. Bujon diesem Verfahren den
Vorzug geben mußte, ist, daß man diese Mischung in dem Augenblike, wo
geschoͤpft wird, in die Buͤtte geben kann, ohne sie in dem
Cylinder dem Zeuge beisezen zu muͤssen, und daß sie sich lange
unveraͤndert erhaͤlt. A. d. O.
Man Muß nicht vergessen, daß man hier mit gefaulten Lumpen gearbeitet hat; bei nicht
gefaulten (gruͤnen, pâtes vertes)
wuͤrde man weniger Leim gebraucht haben, um das Papier noch staͤrker
zu leimen.
Obschon uͤbrigens diese Resultate einem erfahrnen Papiermacher
genuͤgten, so theilen wir dieselben hier doch nur als Anhaltspunct mit, der
zu weiteren Versuchen fuͤhren kann, die man nie oft genug wiederholen kann,
wenn man den lezten Grad von Vollkommenheit erreichen will.
Je mehr das Leimen in der Buͤtte Vortheile gewaͤhrt, desto mehr muß die
Eigenliebe sich durch die Ehre der Erfindung desselben geschmeichelt fuͤhlen.
Hr. Ackermann und ein deutscher PapiermacherEs ist dieses Hr. M. F. Illig in Erbach, welcher
daruͤber folgende Drukschrift: Anleitung auf eine sichere, einfache
und wohlfeile Art Papier in der Masse zu leimen, als Beitrag zur
Papiermacherkunst. 18171827, (ohne Verlagsort) herausgab. Diese Drukschrift, welche als
Manuscript an die Papierfabrikanten verkauft wurde, gibt zum Leimen des
Papierzeuges in der Buͤtte dieselben Materialien und dieselbe
Verfahrungsweise an, auf deren Erfindung sich die Franzosen jezt so viel zu
gute thun wollen. Nur die Société
d'Encouragement macht von dieser widerrechtlichen
Prioritaͤts-Anmassung eine ehrenvolle Ausnahme. Hr. Illig bedient sich als Leimfluͤßigkeit
einer Aufloͤsung von Harz in aͤzender Pottasche; um 1 Th. Harz
oder Pech aufzuloͤsen, braucht man nach ihm 3 Th. Pottasche im
Zustande einer kaustischen Lauge. Zum Leimen des Papieres in der Masse
schreibt er nun folgendes vor: Sobald die Papiermasse im Hollaͤnder
voͤllig klein gemahlen und der Ganz-Zeug so weit fertig ist,
daß man ihn in den Zeugkasten ablassen kann, so nehme man von der
erwaͤhnten Harz- oder Pechaufloͤsung so viel, um auf
jedes Rieß Schreib-Papier, wenn dasselbe stark werden soll,
beilaͤufig drei Viertel Pfund, und wenn es schwach werden soll, ein
halb Pfund Harz oder Pech zu bekommen. Die
Harzaufloͤsung wird zuvor mit soviel Wasser versezt, daß sie
gehoͤrig duͤnnfluͤßig wird, und dann durch einen
Spizbeutel von Leinentuch filtrirt, um alle Unreinigkeiten herauszubringen.
Ehe man diese Aufloͤsung nun in den Hollaͤnder gießt, muß er
natuͤrlich zuvor verschlagen werden; ist der Hollaͤnder,
nachdem die Leimfluͤßigkeit unter den Zeug gegossen wurde, einige
Zeit gegangen, und ist man uͤberzeugt, daß die Fluͤßigkeit
sich gehoͤrig mit dem Zeuge vereinigt hat, so wird eine reine
Alaunaufloͤsung hineingegossen, von welcher nicht weniger genommen
werden darf, als noͤthig ist, die Pottasche zu saͤttigen. In
der Regel reicht man mit zwei oder drei Mahl soviel Alaun aus, als Pottasche
zur Harzaufloͤsung genommen wurde. Nach dem Zusaze der
Alaunaufloͤsung muß man den Hollaͤnder nun wieder eine viertel
oder halbe Stunde, aber nicht zu geschwind, gehen lassen, damit sich alles
mit dem Zeuge und der Harzaufloͤsung gehoͤrig vertheilt. Beim
Zugießen des Alaunwassers entsteht mehr oder weniger Schaum, welcher aber
vergeht, sobald nur etwas Oehl hinzugegossen wird. Der Zeug wird nun zur
beliebigen Verarbeitung in den Kasten abgelassen. (Man vergl. S.
53–60 der angefuͤhrten Schrift.) A. d. R. scheinen uns auf diese Ehre weit mehr Anspruch zu haben, als irgend einer
unserer Papier-Fabrikanten; wenn aber jeder seine Anspruͤche auf die
Vervollkommnung des Leimens des Papieres, die seit 10 Jahren Statt hatte, geltend
machen darf, so hat die Société
d'Encouragement hierauf ganz vorzuͤglich Anspruch.
Sie hat im Jahre 1806 einen Preis von 3000, spaͤter von 6000 Franken auf
Angabe eines Verfahrens gesezt, mittelst dessen man, ohne Erhoͤhung der
gewoͤhnlichen Erzeugungs-Kosten, unser Papier eben so gut leimen kann,
als das hollaͤndische und englische. Damahls waren unsere Papiermacher noch
weit zuruͤk. Vier Jahre lang hatte die Société kein anderes Resultat erlangt, als Mittheilung
einiger Versuche, das Papier in der Buͤtte zu leimen entweder mittelst
Staͤrke, die dem Zeuge zugesezt wird, oder durch Zersezung der Seife mittelst
Alaun. Sie wußte auch, daß Ackerman's Wasser, wodurch
Stoffe undurchdringlich gemacht werden sollten, zum Leimen des Papieres
vorgeschlagen wurde. Der Administrations-Rath hielt es daher fuͤr
zwekmaͤßig, zweien seiner Mitglieder die Untersuchung der Ursachen aufzutragen, warum
das Papier bei uns so schlecht geleimt ist.
Es ergab sich aus den Untersuchungen uͤber die Art, den besten thierischen
Leim zu bereiten, daß die Maͤngel bei dem Leimen des Papieres weniger von der
schlechten Eigenschaft des Leimes, als von dem Umstande herruͤhrte, daß man
die Lumpen faulen ließ; daß dieses Faulen der Lumpen in kleinen
Papiermuͤhlen, die nur mit Stampfen arbeiten, nicht umgangen werden kann, und
daß selbst bei groͤßeren, die mit Cylinder arbeiten, die Zerreibung nicht
gefaulter Lumpen mehr Zeit und Kraft, und die Verarbeitung des hieraus verfertigten
Zeuges eigene Kunstgriffe fordert, um das Papier feinkoͤrnig und zur Aufnahme
des Leimes geschikt zu machen.
Ohne daher das alte Herkommen abstellen zu wollen, und um die Aufgabe von ihrer
schwierigsten Seite, naͤmlich bei gefaulten Lumpen, zu loͤsen, nahmen
die Commissaͤre zu dem Verfahren der Chinesen Zuflucht, und suchten durch
zugesezte Staͤrke die Gallerte, die durch Faͤulniß verloren geht, zu
ersezen.
Dadurch wurden sie auf Versuche zum Leimen in der Buͤtte geleitet, und sie
studirten die Wirkungen zugesezter Staͤrke, Seife und Gallerte sowohl
einzeln, als in Vereinigung aller dieser Zusaͤze mit einander. Ihre Versuche gelangen in
sofern, daß Hr. Odent, bei welchem sie dieselben machten,
sich ihres Verfahrens zu leimen schon im Jahre 1815 bei dem Papiere bediente, das er
der Lotto-Administration lieferte. Keine Tinte schlug auf diesem Papiere mehr
durch; allein es war weich; es rauschte nicht, klang nicht, wie man es von gut
geleimtem Papiere fordert. Er mußte, nach dem Willen der Administration, dieses
Verfahren nach einigen Jahren wieder aufgeben, und es bis auf die Zeit versparen, wo
er sich staͤrkere Maschinen wird beilegen koͤnnen.
Der Bericht uͤber das Leimen des Papieres wurde der Société erst im Jahre 1815 uͤberreicht, und auf
Ersuchen des Bericht-Erstatters nur im Auszuge im Bulletin des 14ten Jahres,
S. 239, mitgetheilt. Die Commissaͤre hatten nur die Hauptursache des
mangelhaften Leimens aufgefunden, allein nichts weniger als die Sache
erschoͤpft. Sie mußten auf zahlreiche Versuche im Großen warten, um den
Erfolg der von ihnen vorgeschlagenen Verbesserung zu sehen, und ersuchten daher bloß
um confidentielle Mittheilung ihrer Erfahrungen an jene Papiermacher, die sich
derselben bedienen, und ihnen sodann ihre Wahrnehmungen hieruͤber mittheilen
wollten. Mehrere Papiermacher erhielten diese Mittheilung; allein nur drei
erfuͤllten ihre Verbindlichkeit, und schikten ihre Beobachtungen ein. Auf
diese Weise mußte die Arbeit der Commissaͤre immer mangelhaft bleiben.
In dem Berichte selbst wurde des Leimens in der Buͤtte nur indirect
erwaͤhnt; indessen wußten mehrere Papiermacher bereits, daß diese Art zu
leimen gelang. Die Jury bei der
Industrie-Ausstellung vom Jahre 1819 erwaͤhnt des Leimens in der
Buͤtte auf den Papiermuͤhlen der HHrn. Odent und Grenevich, welcher leztere dieses
Verfahren gleichfalls durch die Société
erhielt. Er theilte jedoch derselben seine Bemerkungen hieruͤber nicht mit,
und meldete nicht einmahl den Empfang.
In demselben Jahre erhielt auch Hr. Elie Montgolfier
Mittheilung von der Société. Er versuchte
das vorgeschlagene Verfahren, fand es gut, aber auch theurer als dasjenige, dessen
er sich bisher bediente.
Die Société hat daher sicher auch ihre
Verdienste um das keimen des Papieres, und das Leimen in der Buͤtte
wuͤrde fruͤher allgemein verbreitet worden seyn, wenn die Fabrikanten
ihre Verbindlichkeiten erfuͤllt haͤtten.
Indessen kann erst die Zeit entscheiden, ob die Vortheile des Leimens in der
Buͤtte wirklich so groß sind, als sie zu seyn scheinen, und ob sie in jedem
Falle Statt haben. Es scheint uns moͤglich, daß das Leimen mittelst des
Leimes, den man jezt so hoͤchst vollkommen verfertigen gelernt hat, unter
gewissen Umstaͤnden den Vorzug verdient.Die Hauptfrage ist eigentlich die: ob bei dem Leimen des Papierzeuges in der
Buͤtte aus der gleichen Menge Zeug eine groͤßere Bogenzahl
Papier geschoͤpft, und ob dieses Leimen unter den gehoͤgen
Modificationen zu allen Jahreszeiten mit gleich gutem Erfolge verrichtet
werden kann. Fuͤr die Ausmittelung dieses Gegenstandes sollte eine
bedeutende Preis-Aufgabe ausgesezt werden, damit einige
Papierfabrikanten veranlaßt wuͤrden, unter Zuzug von Chemikern diesen
Gegenstand ganz aufs Reine zu bringen, der bei unsern schreibseligen Zeiten
von der allergroͤßten Wichtigkeit ist. – Vorzuͤglich
guter thierischer Leim, auf den Hr. Merimée bei dem Leimungs-Prozesse einen großen Werth
legt, wird jezt auch in Bayern, von den HHrn. Umrath und Salzer in Rosenheim und Hrn.
Schelf in Wolfrathshausen verfertigt, welche
Fabrikate wir mit Recht einem Jeden empfehlen koͤnnen. A. d. R.