Titel: | Beschreibung einer Maschine, die zu einer gewissen voraus bestimmten Zeit ein lärmendes Schlagwerk in Bewegung sezt. Von Hrn. Laresche, Mechaniker und Uhrmacher, Palais Royal, Galerie Valois, N. 13. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. LXXV., S. 310 |
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LXXV.
Beschreibung einer Maschine, die zu einer
gewissen voraus bestimmten Zeit ein laͤrmendes Schlagwerk in Bewegung sezt. Von
Hrn. Laresche, Mechaniker
und Uhrmacher, Palais Royal, Galerie Valois, N.
13.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement. N. 276. S. 211.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Laresche's, Beschreibung einer Maschine, die zu einer voraus
bestimmten Zeit ein laͤrmendes Schlagwerk in Bewegung sezt.
Die sogenannten Weker sind bekanntlich schwerfaͤllige
und unbehuͤlfliche Massen; sie gehen selten genau, und kosten zu viel, als
daß man sie allgemein benuͤzen koͤnnte.
Die gegenwaͤrtige Vorrichtung kostet, nach Fig. 24 u. 25. 6
Laubthaler, nach Fig. 26 u. 27. aber mehr, weil ein
Uhrwerk daran angebracht ist. Sie ist einfach, leicht tragbar, und laͤßt sich
an allen Uhren mit Leichtigkeit anbringen. Seit ungefaͤhr 6 Jahren (die Société hat schon im Bulletin vom J. 1822, S. 50, Nachricht davon gegeben),
hat Hr. Laresche mehrere Tausend solcher Maschinen in
Frankreich und im Auslande abgesezt, und waͤhrend dieser Zeit dieselben immer
mehr und mehr verbessert.
Fig. 24.
zeigt sie im Aufrisse, Fig. 25. im Grundrisse in
natuͤrlicher Groͤße. Hr. Laresche nennt sie
Universal-Weker (reveil
universel), weil sie sich an jeder Uhr anbringen laͤßt. Fig. 26. ist
der Aufriß, und Fig. 27. der Grundriß eines Wekers mit einem in demselben angebrachten
Uhrwerke, der eben so eingerichtet ist, wie der vorige, nur daß er, statt daß man
eine Uhr in den Einsaz legt, seine eigene Uhr hat. Fig. 28. ist eine
tragbare Reise-Pendel-Uhr mit einem Weker und offenem Zifferblatte. Da
die Balanz kreisfoͤrmig ist, so gehen diese Pendel-Uhren in allen
Lagen. Hr. Laresche hat auch eine solche Uhr, welche
Stunden und Viertel-Stunden schlaͤgt und repetirt, und wo der Weker
harmonisch spielt.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen Figuren.
Dieser neue Weker besteht aus einem Einsaze, A, auf
welchem man die Uhr horizontal legt, und den Dekel am Zifferblatts oͤffnet.
Die beweglichen Zapfen, a, a, a, halten dieselbe fest.
Auf die Achse des Minuten-Zeigers paßt ein vierekiger Fuͤhrer, B, durch welchen dieselbe mit dem Weker in Verbindung
gebracht wird. An der Saͤule dieses Vierekes ist ein Hebel, C, mittelst einer Druk-Schraube angebracht,
welcher sich, nach der Dike der Uhr, nach Belieben hoͤher oder niedriger
stellen laͤßt. Dieser Hebel, den der Minuten-Zeiger mit sich
fortfuͤhrt, laͤuft, wie dieser, in Einer Minute Ein Mahl herum, und
treibt, in jeder Stunde, Einen der zwoͤlf Zaͤhne des Zaͤhlers,
E, voruͤber. Dieser Zaͤhler
fuͤhrt einen Zeiger, F, den man auf jene der
zwoͤlf Zahlen des Zifferblattes, G, stellt,
welche die Zahl der Stunden und der Bruchtheile derselben andeutet, die man dem
Schlafe oder der Arbeit goͤnnen will. Ueber dem Hebel befindet sich ein
Theiler, D, mit vier Fluͤgeln mit den Zeichen,
H, 1, 2, 3, dessen Stellung das Losgehen des
Schlagwerkes zu jenem Bruchtheile einer Stunde bestimmt, den man sich
gewaͤhlt hat.
Um den Weker spielen zu lassen, ist eine Pendel-Feder in einer kleinen
Trommel, L, angebracht, so wie ein Raͤderwerk,
welches aus zwei Raͤdern und aus einem Triebstoke besteht. Diese Feder, die
mit dem Schluͤssel, K, aufgezogen wird, bleibt so
lange gespannt, als nichts den Vorfall, H,
loslaͤßt, welcher auf der Achse des Hammers, N,
sizt, und mit einem Aufhaͤlter, I, versehen ist.
Sobald nun der Zeiger, F, den Vorfall angreift, was zu
dem auf dem Zifferblatte, G, angezeigten Augenblike
geschieht, macht dieser die Feder, b, in der Trommel,
L, los; die Feder spannt sich alsogleich ab, und
bringt dadurch den Hammer, N, in's Spiel, der auf die
Gloke, M, schlaͤgt, welche so laut toͤnt,
daß man nothwendig aus dem Schlafe gewekt werden muß.
Man koͤnnte glauben, daß der Mechanismus des Wekers dem Gange der Uhr Gewalt
anthun, und die Gleichfoͤrmigkeit der Bewegung derselben stoͤren
koͤnnte; die Wirkung des vierekigen Fuͤhrers; die waͤhrend
einer Stunde nur Eine Minute lang anhaͤlt, kann aber als Null betrachtet
werden, in dem der Zaͤhler, E, in seinem Spiele
ganz frei ist, und keine Reibung erleidet. Er kann also die Bewegung nicht
erschweren, oder den Gang der Uhr langsam machen, und wenn der Zaͤhler den
Vorfall,
H, aushebt, so ist doch die Wirkung des vierekigen
Fuͤhrers und des Zeigers, F, auf denselben,
obschon sie in diesem Augenblike staͤrker ist, noch immer sehr gering, und
kann keinen merklichen Einfluß auf die Schwingungen der Uhr aͤußern.
Dieser Apparat laͤßt sich an jeder Sakuhr anbringen, so daß jede Sakuhr als
Weker dienen kann.
An den Wekern in Fig. 26 und 27. ist ein Uhrwerk, O, in dem Einsaze angebracht, und mit einem Ringe, P, umgeben. Dieser Ring dreht sich in einer Kehle, die
ihn haͤlt, und, je nachdem man diese oder jene Minute vor den Stift, q, hinhaͤlt, Fig. 27. geht zu dieser
bestimmten Minute der Weker los.
Die tragbare Pendel-Uhr, Fig. 28. ist nach
demselben Grundsaze eingerichtet. Ein kleines Zifferblatt, R, mit einem sehr genauen Theiler ersezt daselbst den Theiler, D. Die uͤbrigen Theile sind durchaus dieselben,
nur daß sie hier senkrecht, statt wagerecht, gestellt sind.