Titel: Verbesserung an Schiffs- oder Anker-Winden, worauf G. Hawkes, Schiffsbaumeister, Lucas Place, Commercial-Road, Parish Stepney Old-Town, Middlesex, sich am 1. November 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XCI., S. 400
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XCI. Verbesserung an Schiffs- oder Anker-Winden, worauf G. Hawkes, Schiffsbaumeister, Lucas Place, Commercial-Road, Parish Stepney Old-Town, Middlesex, sich am 1. November 1823 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. September. 1827. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Hawkes's, Verbesserung an Schiffs- oder Anker-Winden. Gegenwaͤrtig sind die Schiffs-Winden alle aus einem Stuͤke, und werden mittelst der Winden-Stangen bewegt. Meine Verbesserung besteht darin, daß ich dieselben aus einzelnen Stuͤken verfertige, die man leicht aus einander legen, und bequem wegschaffen kann. Dem oberen Theile gebe ich weniger Umfang, als dem unteren, und lasse zwischen beiden einen Vorsprung, so daß man an diesen beiden Theilen zwei verschiedene Kraͤfte anbringen kann, je nachdem man naͤmlich mit einer groͤßeren oder geringeren Last zu kaͤmpfen hat. Ich richte sie ferner so ein, daß die Kraft mittelst Raͤdern an derselben angebracht werden kann, die durch eine Kurbel mit der Hand oder mittelst einer Dampfmaschine gedreht wird. Diese Raͤder koͤnnen gleichfalls auf verschiedene Weise angebracht werden. Meine Winde besteht aus Stuͤken oder Sectoren, die fest an einander geklammert sind. Wenn sie klein ist, kann sie aus 3 bis 5 Stuͤken, wenn sie groͤßer ist, aus 6 oder mehreren, Stuͤken bestehen, die so unter einander verbunden werden (was auf verschiedene Weise geschehen kann), daß sie eine weit festere Winde bilden, als die gewoͤhnliche. Der Koͤrper des oberen Theiles der Winde zwischen dem Trommelhaupte (drumhead), und dem Sperrhaupte (paulhead), ist durch einen hervorstehenden Rand in zwei Theile getheilt, von welchen der obere kleiner ist, so daß die Winde wie zwei verschiedene Winden von verschiedener Staͤrke wirken, und man, nach der Groͤße der Last, bald den einen, bald den anderen Theil anwenden kann. Das Trommelhaupt hat zwei kreisfoͤrmige Treiber von verschiedenem Halbmesser, so daß man die Wirkung der Kraft, die angewendet werden soll, mittelst einer Achse oder Spindel mit zwei Raͤdern, die in diese Treiber eingreifen, und die so vorgerichtet sind, daß, wenn das eine eingreift, das andere leer geht, nach Umstaͤnden abaͤndern kann. Das Sperrhaupt hat auch einen Treiber an seinem Umfange, der von einem Rade getrieben wird. Man kann also dreierlei Art von Kraft anbringen, je nachdem man staͤrkere Kraft oder mehr Geschwindigkeit bedarf. Die Kraft kann uͤbrigens auf verschiedene Weise angebracht werden: das Schiffsvolk kann eine kleine Winde, oder eine Kurbel drehen, welche ein Raͤderwerk in den Gang bringt, das in das Trommel- oder Sperrhaupt eingreift. Fuͤr den Fall, daß es noͤthig waͤre, ist uͤbrigens das Trommelhaupt mit den gewoͤhnlichen Loͤchern zur Anbringung der Drehestangen in denselben versehen. Fig. 9. zeigt meine Schiffs-Winde mit ihren Verbesserungen fuͤr Ein Verdek. N. 1, ist das Trommelhaupt aus Holz, Gußeisen, oder aus anderem Metalle, wie es aus verschiedenen Stuͤken besteht. Jedes Stuͤk der Winde enthaͤlt einen Theil des Trommelhauptes und des Sperrhauptes und der Flanken; die Trommel an den gewoͤhnlichen Schiffs-Winden ist weggelassen. Sobald diese Stuͤke, 3, zusammengesezt, und mittelst Schrauben, Bolzen, oder auf andere Weise gehoͤrig unter einander befestigt sind, ist die Winde hergestellt, und kann auf die gewoͤhnliche Art mit Stangen gebraucht werden. 9, ist die Verbindungs-Kappe; 10, sind die Zaͤhne der Treiber; 4, ist das Sperrhaupt; 6, der Sperr-Rand; 5, sind die Walzen; 7, die Festhaͤlter; 8, das Sicherheits-Halsband zur groͤßeren Sicherung der Spindel. Die Spindel, 2, aus geschlagenem Eisen, oder aus anderem Metalle ist vierekig mit Ausnahme der zugedrehten Zapfen, die durch das Verdek durchlaufen, und wird unten durch die Helfer oder auf andere Weise gehalten. Sie hat ferner noch ein großes Halsband, 8, was sehr zu ihrer groͤßeren Befestigung beitraͤgt. Bei einer Doppel-Winde kann die Spindel sich noch in diesem Sicherheits-Halsbande drehen, ohne daß die obere Spindel dadurch in ihrer Stuͤzung verloͤre, und hat Hoͤhlungen zur Aufnahme von Reibungs-Walzen. Auf dem Verdeke sind Walzen befestigt, wie man in N. 3, Fig. 12. sieht, wodurch die Reibung an der Winde vermindert wird, und diese zugleich eine Stuͤze mehr erhaͤlt. Die Sperrkegel, E, N. 1, sind so eingerichtet, daß der Stift, der durch dieselben laͤuft, auf denselben ruht, damit sie mit desto groͤßerer Schwere in den Sperr-Rand eingreifen, wie man in Fig. 12 und 13. sieht. Die Sperrkegel greifen zu beiden Seiten mittelst eines Fall-Bolzens in den aͤußeren oder inneren Sperrer, um denselben auf- oder abwaͤrts zu halten. Fig. 10. zeigt die Doppelwinde; 7, ist die obere Spindel; 8, die untere. Diese Spindeln sind gleichfalls vierekig, mit Ausnahme des Zapfens bei, 2, um welchen der Koͤrper der Winde sich dreht. Wenn beide Winden, die obere und die untere, zugleich zu einem oder zu mehreren Zweken wirken muͤssen, werden die Klammern, 6, in die vierekigen Loͤcher, 6, eingetrieben, wodurch die vierekigen Theile der Winde und der Spindeln zusammengehalten werden, und die Winde sich nicht laͤnger um die Spindel, sondern mit derselben dreht. Die Drehebloͤke unter den Helfern, bei 13, werden herausgedreht, und die Achse wird aus der Kappe, 9, gehoben, wo dann die Spindeln zugleich mit den Kappen sich drehen, und zu verschiedenen Zweken verwendet werden, und die Kraft an den Sperrhaͤuptern beider Winden zugleich angebracht werden kann. 14, ist das in das untere Verdek eingelassene Lager. 15, das Sicherheits-Halsband. 10, ist die Maschine zum Drehen der Winde, die aus Zahnraͤdern und Triebstoͤken, 11, besteht, die so auf einer Achse vorgerichtet sind, daß sie auf das Trommelhaupt wirken, an welchem gezaͤhnte Treiber in einander angebracht sind, so daß die Kraft abgewechselt werden kann. 12, zeigt die Kurbel, die statt der Winden-Stangen gebraucht werden kann, am Vorder- oder Hinter-Theile des Schiffes, und die einen Triebstok in Form eines abgestuzten Kegels dreht. Fig. 11. zeigt die beiden Spindeln: die obere tritt in die untere bei, 2, und wird durch einen Bolzen, 3, fest gehalten. 4, zeigt die Theile des Lagers, die auf den vierekigen Stuͤken rund zugedreht sind. 5, zeigt einen der Sectoren oder der Stuͤke, aus welchen die Winde zusammengesezt wird. 6, ist die Kappe, welche die Winde vor dem Emporsteigen schuͤzt, und die Spindel darin laufen laͤßt. Sie kann Ein Stuͤk mit der Spindel bilden, oder besonders verfertigt seyn. Fig. 12. 1, zeigt den Sperr-Rand, der auf dem Verdeke befestigt ist. 2, die Sperr-Kegel, die zwei oder drei Zoll von einander entfernt stehen. 3, die Walzen, auf welchen die Winde sich dreht. 4, die Basis des Sicherheit-Halsbandes auf dem Verdeke befestigt, mit den Loͤchern fuͤr die runden und vierekigen Spindeln. Fig. 13. 1, zeigt die Sperrkegel auf dem Sperr-Haupte, die jeden anderthalben Zoll von einander einfallen. 2, gezaͤhnter Treibring, der auf dem Sperr-Haupte befestigt ist, oder aus Einem Stuͤke mit demselben besteht, und in welchen ein Triebstok eingreift. 3, zeigt die Lage des Triebstokes und sein Lager. Fig. 14. ein Gestell, (in 10 in Fig. 10. im Profile) hier aber von vorne. Es theilt die Kraft mit, durch welche die Winde getrieben wird, und kann an einem oder an dem anderen Ende der Zahnraͤder des Trommel-Hauptes angebracht werden, oder an den Zahnraͤdern des Sperr-Hauptes unten. 2, ist das Fußgestell. 3, ein Sicherheits-Halsband. Fig. 15. einzelne Stuͤke, um die Form derselben zu zeigen, mit 2 Sperrkegeln, wie in Fig. 2., woraus man sieht, daß ein Sperrkegel zwei Zaͤhne faͤngt. Diese Winden haben keine Trommel, und koͤnnen auf verschiedene Weise gebildet werden. Fig. 16. eine anzubringende Vorrichtung, wenn das Tau auf die Winde gebracht werden muß, um die Maschinerie der Winde zu schuͤzen. Diese Vorrichtung kann uͤbrigens auf verschiedene Weise hergerichtet werden. Fig. 17. zeigt, wie ein Triebstok an dem Lager der Kurbel, die die Winde dreht, angebracht, und die auch zum Treiben der Hand- und Ketten-Pumpen eben so verwendet werden kann, wie zur Maschinerie der Winde. Es koͤnnen auch Flugraͤder an den Zapfen angebracht werden. Fig. 18. zeigt eine Achse, die von der Seite des Schiffes nach einem Triebstoke hingefuͤhrt werden kann, um die Raͤder der Winde zu treiben, um das Schiff in einer Windstille durch die Kraft der Triebraͤder auf der Winde etwas vorwaͤrts zu bringen. Erklaͤrung der Figuren. Fig. 9. Einfache Winde. 1, Trommelhaupt. 2, Spindel. 3, Flanken. 4, Sperr-Haupt. 5, Walzen. 6, Sperr-Rand. 7, Festhaͤlter. 8, Sicherheits-Halsbaͤnder. 9, Kappe. 10, Raͤnder der Zaͤhne. Fig. 10. Doppelte Winde. 1 und 2, Flanken und Zapfen. 3, Sperr-Haͤupter. 4, Walzen. 5, Sperr-Rand. 6, bewegliche Klammern und Loͤcher. 7, obere, 8, untere Spindel der Winde. 9, Befestigungs-Keile. 10, Maschinerie oder Kraft. 11, Zahnraͤder und Triebstoͤke. 12, Kurbel-Griff. 13, Drehebloͤke unter den Helfern. 14, Lager auf dem unteren Verdeke. 15, Sicherheits-Halsband. Fig. 11. 1, obere Spindel. 2, untere Spindel. 3, Bolzen, 4, die Lager. 5, ein Sector-Stuͤk. 6, die Kappe. Fig. 12. 1, horizontaler Sperr-Rand. 2, Sperrkegel. 3, Walzen. 4, Basis des Sicherheits-Halsbandes. Fig. 13. 1, Sperr-Haͤupter. 2, Rand von Zaͤhnen. 3, Triebstok. Fig. 14. 1, Gestell. 2, Gestell fuͤr die Kurbel. 3, Sicherheits-Halsband. Fig. 15. 1, Sector-Stuͤk. 2, Sperr-Haupt und Rand. Fig. 16. Neben-Vorrichtung an der Winde. 1, eine Buͤchse aus Gußeisen. 2, Walzen. 3, Bolzen. 4, Druker. 5. Schrauben. 6, Sectoren. Fig. 17. Ein Triebstok. Fig. 18. 1, ein Triebstok. 2, eine Achse. 3, ein Blok-Haupt. 4, ein Ruder oder Kehrer.

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