Titel: | Verbesserung im Rösten und Schmelzen der Metalle und Halb-Metalle aus verschiedenen Erzen, worauf Wilh. Jefferies, Messing-Gießer, London-Street, Ratcliff, Middlesex, sich am 20. Februar 1827 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XCVIII., S. 434 |
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XCVIII.
Verbesserung im Roͤsten und Schmelzen der
Metalle und Halb-Metalle aus verschiedenen Erzen, worauf Wilh. Jefferies,
Messing-Gießer, London-Street, Ratcliff, Middlesex, sich am 20. Februar 1827 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov.
1827. S. 258.
Jefferies, Verbesserung im Roͤsten und Schmelzen der
Metalle.
Das Erz, welches das Metall oder Halb-Metall
enthaͤlt, wird zuerst mittelst Stampfen oder Walzen zerkleint, so daß es
durch ein Sieb, welches acht bis zehn Loͤcher im □ Zolle hat,
durchgebeutelt werden kann. Das gestampfte Erz wird hierauf, statt im
Roͤstofen, einem besonderen Feuer ausgesezt zu werden, mit einer
hinlaͤnglichen Menge kleiner, oder großer zerschlagener, Steinkohlen gemengt,
und dieses Gemenge wird in einen gewoͤhnlichen Kohk-Ofen gebracht, der
vorlaͤufig auf die gewoͤhnliche Weise gehizt wurde, und daselbst so
behandelt, als ob man Kohks brennen wollte, d.h., man laͤßt die Thuͤre
oder das Mundloch des Ofens offen, bis alles Flammen aufhoͤrt, schließt ihn
dann, und sperrt allen Luftzug ab, damit von dem Brennmateriale nichts mehr weiter
verzehrt wird. Man schafft hierauf dieses Gemenge wieder so aus dem Ofen, als ob es
gemeine Kohls waͤren, und, nach dem Abkuͤhlen, wird es in
Stuͤke von solcher Groͤße gebrochen, wie sie fuͤr den
Schmelzofen taugen, zu welchem es nun geschafft werden muß, um das Metall oder
Halbmetall aus den Kohks heraus zu schmelzen, mit welchen es eben vorher verbunden
wurde, und die nun einen Theil des Brennmateriales, oder das ganze Brennmaterial
bilden, wo man immer Kohks im Schmelzofen braucht, der bloß so gebaut seyn darf, wie
er fuͤr das Metall gewoͤhnlich eingerichtet ist, das man ausschmelzen
will. Man muß zu diesem
Verfahren Steinkohlen waͤhlen, die so wenig Schwefel enthalten, als
moͤglich. Da aber Kohlen und Erze aus derselben Grube oͤfters sehr
verschieden sind, so ist es unmoͤglich, das Verhaͤltniß der Kohlen
gegen die Erze zu bestimmen; jeder geuͤbte Werkmeister, der solche Erze auf
die gewoͤhnliche Weise geroͤstet hat, wird nach dem Ansehen des Erzes,
der Flamme, des Rauches, der aus dem Ofen aufsteigt, dieses Verhaͤltniß
bestimmen koͤnnen. Die einzige Regel, die ich geben kann, ist, daß es besser
ist, mehr Kohlen zu nehmen, als zu wenig, indem man bei einem Ueberschusse von
Kohlen der vollkommenen Roͤstung sicher seyn kann, und beinahe alle Kohlen in
Kohks verwandelt werden, so daß man sie in der Folge gut im Schmelzofen brauchen
kann, und wenig an Brennmaterial dadurch verloren geht. Zuweilen darf man jedoch den
Rost- oder Kohkofen nicht schließen, bis man sich nicht aus Rauch und Flamme
uͤberzeugt hat, daß die Roͤstung vollkommen vollendet ist; wenn nicht
genug Kohlen beigemengt worden waͤren, muͤßten dieselben
spaͤter im Schmelz-Ofen zugesezt werden. Nach der alten
Roͤst-Methode braucht man immer ein eigenes Feuer, und einen eigenen
Ofen; die gestoßenen Erze muͤssen besonders auf dem Herde geruͤhrt
werden, damit jeder Theil dem Feuer ausgesezt wird, die obere Seite sich nicht
verglaset, und dadurch die Einwirkung des Feuers abgehalten wird. Die Kohks werden
gleichfalls einzeln bereitet, und die Hize geht dabei verloren. Nach meiner Weise
werden beide diese Arbeiten mit einander verbunden, Brennmaterial und Arbeit
erspart, und das Roͤsten geschieht weit vollkommener, da alle Theilchen unter
einander so viel moͤglich in Beruͤhrung, und jedes Erzstuͤk der
vollen Einwirkung des Feuers ausgesezt ist, ohne daß man noͤthig hat
umzuruͤhren, oder das Verglasen fuͤrchten darf. Man hat hier bloß auf
Vollendung der Rostung, auf das Aufhoͤren des Flammens, und auf den Rauch zu
achten, wann der Ofen geschlossen wird.