Titel: | Ueber eine Verbesserung an dem Trichter der Barometer, deren man sich zur Messung der Spannung des Dampfes in Dampfkesseln von hohem Druke bedient. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. VII., S. 31 |
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VII.
Ueber eine Verbesserung an dem Trichter der
Barometer, deren man sich zur Messung der Spannung des Dampfes in Dampfkesseln von hohem
Druke bedient.
Aus dem Bulletin de la Société industr. de
Mulhausen. N. 4. S. 236.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Ueber eine Verbesserung an dem Trichter der Barometer.
Bei einem Versuche mit dem Barometer des Herrn Jos. Koechlin (Bulletin Nr. 1. Polytechn. Journ. V. XXVII. S. 161) leistete der Trichter auf
demselben nicht die Dienste, die man von ihm erwartete. Waͤhrend der Druk des
Dampfes zunahm, stieg das Queksilber langsam in demselben; sobald aber das
Naͤpfchen leer war, entwich der Dampf mir solcher Gewalt, daß er beinahe
alles Queksilber aus dem Trichter warf. Wir versuchten dasselbe durch einen am Rande
durchloͤcherten Dekel zuruͤkzuhalten, es wurde aber auch dann noch in
Gestalt eines feinen Regens herausgeworfen. Endlich ließen wir die Roͤhre
hinlaͤnglich tief sich in den Trichter einsenken, damit, wenn alles
Queksilber in diesem Gefaͤße war, das Niveau desselben sich nicht
uͤber jene Roͤhre erhob. Auf diese Weise verloren wir kein Queksilber
mehr bei den verschiedenen Versuchen, die wir anstellten, obschon der Druk des
Dampfes bis auf vier oder fuͤnf Atmosphaͤren stieg.
Um das Queksilber in das Barometer eintreten zu machen. haben wir eine Verbindung
zwischen dem Boden des Trichters und der Roͤhre dieses Instrumentes
hergestellt, die sich mittelst eines eisernen Stiftes unterbrechen laͤßt.
Man koͤnnte jedoch das Queksilber nur dann in dieses Gefaͤß bringen,
wann der Druk im Kessel bis auf den Druk der Atmosphaͤre herabgekommen ist,
wodurch die Arbeit mehr oder minder unterbrochen wuͤrde. Zur Beseitigung
dieses Nachtheiles hat Hr. Leonh. Schwartz eine zweite
Roͤhre vorgeschlagen, Fig. 8, die das Queksilber
aus dem Trichter in das Naͤpfchen zuruͤkleitet, waͤhrend der
Dampf durch die Barometerroͤhre entweicht, so daß also die Entwiklung des
Dampfes alsogleich aufhoͤrt, wann die Spannung neuerdings unter dem Druke der
ganzen Queksilbersaͤule des Barometers zu stehen kommt. Diese Roͤhre
muß von dem Boden des Trichters aus mit dem Boden des Naͤpfchens in
Verbindung stehen, waͤhrend die Barometerroͤhre nur um einige Linien in das
Queksilber eindringen darf, welches in dem lezteren Gefaͤße enthalten
ist.
Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß man eine solche Roͤhre am
Barometer eines Kessels mit hohem Druke anbraͤchte, um durch Erfahrungen die
Vortheile und Nachtheile mittelst Versuchen zu bestimmen.
Beschreibung des Trichters. Fig. 6 und 7.
A, Brett, das an der Mauer befestigt ist.
B, Barometerroͤhre.
C, Trichter aus Gußeisen.
D, Rolle aus Eisen, die das Gewicht sammt dem
Gegengewichte traͤgt.
E, Dekel aus Eisenblech, welcher mittelst 6 Schrauben
befestigt ist. Er dient, um die lezte Queksilbersaͤule aufzuhalten und in den
Trichter fallen zu lassen.
F, Gegengewicht, das als Weiser dient.
G, Kleine eiserne Stange, die in ein Loch am Boden des
Gefaͤßes eingelassen ist, wodurch das Queksilber in das Naͤpfchen
treten kann.
H, und, I, Schraube um den
Trichter auf der Roͤhre zu befestigen und den Eisenkitt festzuhalten.
K, K, K, Eisenkitt.
L, Maßstab des Barometers.
M, Kleine Roͤhre aus Eisen, durch welche die
Schnur des Gegengewichtes laͤuft.