Titel: | Ueber Heizung mittelst heißen Wassers. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XLIX., S. 184 |
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XLIX.
Ueber Heizung mittelst heißen
Wassers.
Aus dem Mechanics' Magazine, N. 246. S.
226.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Ueber Heizung mittelst heißen Wassers.
Seit den Notizen, die wir uͤber dieses neue
Heizungssystem in unserem lezten Bande S.
337, 392, 415 gegeben haben, erhielten wir sowohl
uͤber die Geschichte der Erfindung dieser Beheizungskunst, als uͤber
die Anwendung derselben, durch das Gartenmagazin (Gardener's
Magazine)Dieses Gardener Magazine von London
herauszugeben, koͤnnen wir unseren Leser nicht genug empfehlen. A. d.
Ueb. mehrere Erlaͤuterungen, die wir unseren Lesern mittheilen zu
muͤssen fuͤr nothwendig erachten.
In N. 12 des „Gardener's
Magazine“ findet sich eine „Nachricht der
Versuche, welche Herr Wilh. Atkinson, Esq., F. H. S.,
anstellte, und die zur Beheizung der Glashaͤuser mit heißem Wasser
fuͤhrten, von Herrn Joh. Barrow,
Fabrikschmied.“ Aus dieser erhellt, daß Herr Atkinson Herrn Barrow im Anfange des Jahres
1822 von einer Idee sprach, die er hatte, Glashaͤuser mit heißem Wasser zu
heizen, und daß vor dem Ende dieses Jahres noch Herr Barrow ein Modell eines Apparates zu einer solchen Heizung verfertigte,
und zwar nach einer Zeichnung, die Herr Atkinson ihm
mitgetheilt hat. An diesem Modelle waren zwei Roͤhren, die eine um das heiße
Wasser aus dem Kessel in den Behaͤlter zu leiten, und die andere um dasselbe
wieder zuruͤkzufuͤhren, damit es neuerdings geheizt werden kann. Im
folgenden Jahre wurde Herr Atkinson mit dem sel. Herrn
Ant. Bacon bekannt, der beinahe gleichzeitig mit Herrn
Atkinson Versuche anstellte, Glashaͤuser mir
heißem Wasser zu heizen, der aber nur Eine Roͤhre anwendete, und dem daher
auch der Versuch nur unvollkommen gelang. Herr Bacon
soll, wie man sagt, dadurch auf die Idee gekommen seyn, Glashaͤuser mit
heißem Wasser zu heizen, daß er einen Hammelfuß in einem hoͤlzernen
Kuͤbel, aus welchem man die Pferde traͤnkt, kochen sah; ein
Kunststuͤk, das man zuweilen als Wette auf Maͤrkten auffuͤhrt.
Man bringt das Hintertheil eines Flintenlaufes in's Feuer, und laͤßt die Muͤndung
desselben an der Seite des Kuͤbels in der Naͤhe des Bodens desselben
durchlaufen: wie der Flintenlauf gluͤhend wird, faͤngt das Wasser an
zu kochen und kocht fort, so lange der Flintenlauf erhizt bleibt. Als Herr Atkinson Herrn Bacon die
Grundsaͤze erklaͤrte, nach welchen sein Modell gebaut ist, und die
Nothwendigkeit zweier Roͤhren zeigte, wenn ein Kreislauf Statt haben soll,
ließ Herr Bacon von demselben nach diesem Plane einen
Apparat zur Heizung seines Treibhauses zu Eliot erbauen. Es war also nach Herrn Atkinson's Angabe, daß die Heizung mit heißem Wasser, die
wir fruͤher (M. M. p. 338) Herrn Bacon zuschrieben, bei Herrn Bacon eingefuͤhrt wurde. Nachdem Herr Bacon sich dieser Heizung bediente, ließ auch Lord Carnarvon sein 100 Fuß langes Ananasbeet mit dem besten Erfolge auf diese
Weise heizen, und im Jahre 1826 bediente Herr Atkinson
sich derselben Heizungsmethode in seinem eigenen 60 Fuß langen Glashause. Herr Atkinson hat ferner die vierekigen Roͤhren, statt
der runden, wegen der groͤßeren Oberflaͤche empfohlen, die sie
darbieten; ein Vorschlag, der Aehnlichkeit mit jenem des Herrn Saul hat (Mechan. Mag. VIII. B. S. 392. Polyt.
Journ. B. XX. S. 578.)
In derselben Nummer des Gardener's Magazine findet sich
noch ein anderer Aufsaz uͤber diesen Gegenstand von dem beruͤhmten
Baumeister, Th. Tredgold, der im J. 1822 Herrn Atkinson's Hauptbeistand war und alles bestaͤtigt,
was Herr Barrow so eben erzaͤhlte. Herr Tredgold bemerkt jedoch sehr offenherzig, „daß
bereits fruͤher einige unvollendete und ungluͤkliche Versuche mit
dieser Art von Heizung gemacht wurden.“ Im Jahre 1799 schlug Herr R.
Weston vor, Ananas-Treibhaͤuser und
Beete mit heißem Wasser zu heizen. (Repertory of Arts
XIII. B. S. 238 und 314 alte Series), und der vortreffliche, edle Bosc sagt in der Enc. meth.
Agriculture, Art. Sevre: „Ich sah einige Versuche in dem Garten
des Museums, die Glashaͤuser mittelst kupferner Roͤhren zu heizen,
in welchen das heiße Wasser, womit dieselben gefuͤllt waren, immer
erneuert wurde; man hat aber diesen Plan aufgegeben, weil man die Waͤrme
zu gleichfoͤrmig, bei jeder Witterung dieselbe, und bei starkem Froste,
zu schwach fand.“ Auch Herr Knight schlug
vor, die Wirkung des Dampfes mit jener des heißen Wassers zu verbinden (Transact. Lond. Hort. Soc. II. 334) „und
diesen Vorschlag, sagt Hr. Tredgold, habe ich zum
Theile mit gutem Erfolg ausgefuͤhrt.“
Herr London, der Herausgeber des Gardener's Magazine fuͤhrt in einer Anmerkung zu den beiden
ebenerwaͤhnten Aufsaͤzen, die Erfindung der Heizung mit heißem Wasser
noch weiter zuruͤk. Das Dict. Techn. beweiset in
den Artikeln: Assainissement, Incubation, Chaleur, daß ein
franzoͤsischer Physiker, Herr Bonnemain, dieses
Heizungssystem bereits im Jahre 1777 in Frankreich eingefuͤhrt hat. Er
bediente sich desselben zum Ausbruͤten der Huͤhner, und trieb mit
lezterem in den lezten 15 Jahren, die der Revolution voraus gingen, in der
Naͤhe von Paris ein bedeutendes Gewerbe. Man sagt, daß er sich desselben auch
mit Vortheil bediente, um in Treibhaͤusern und Glashaͤusern eine
gleichfoͤrmige Temperatur zu unterhalten, und die Anwendung desselben
vorzuͤglich fuͤr Treibbeete empfahl. Sein Apparat, Huͤhner
mittelst heißen Wassers auszubruͤten, ist in Gill's
technolog. Repos. Februar 1828Aus dem Dictionaire technologique, und im
polytechn. Journ. B. XXIX. S. 115
aus lezterem uͤbersezt. A. d. R. beschrieben. Herr Bonnemain gab uͤber
diesen Gegenstand im Jahr 1816 eine Broschuͤre heraus, aus welcher
spaͤter ein anderer Franzose zu London, Graf Chabannes, vor den Versuchen Atkinson's und Bacon's,
wahrscheinlich seine verbesserte Heizungsmethode mit heißem Wasser abgeleitet haben
mag. Die Broschuͤre des Grafen Chabannes hat keine
Jahrzahl und keine Seitenzahlen, scheint aber im Jahre 1819 geschrieben zu seyn, da
der Verfasser sagt, daß seine Manufacturei N. 121,
Drury-Lane „nach dieser neuen Methode mit heißem Wasser geheizt
wird, so wie auch die beiden Haͤuser, N. 36,
N. 37, Burlington-Arcade,“ wo
Bestellungen fuͤr seine Manufacturei angenommen werden, auf diese Weise
geheizt sind. „Eine Abbildung auf einem Quartblatte mit der hierzu
gehoͤrigen Beschreibung erklaͤrte die Heizungsmethode in den
Haͤusern, N. 36, 37. In derselben
Broschuͤre sagt Graf Chabannes: „daß
Glas- und Treibhaͤuser und Treibbeete auf diese Weise mit dem
besten Erfolge geheizt werden. Daß Graf Chabannes
die Sache gehoͤrig verstand, erhellt aus folgender Stelle:
„Man kann sich keine deutlichere Idee von dem Spiele dieses
neuen Patentwasserheizers (Patent-water
calorifire) machen, als wenn man den Kessel als das menschliche
Herz, und die Roͤhren, durch welche des Wasser laͤuft, als
die Blutgefaͤße des menschlichen Koͤrpers betrachtet. In
diesem Wasserheizer ist das Wasser, wie das Blut in den Adern, in steter
Bewegung; es steigt durch eine obere Roͤhre aus dem Kessel
hinaus, wie das Blut mittelst der Klappe aus dem Herzen aufsteigt,
laͤuft in dem Hause umher, steigt auf und nieder, wie man will,
und kehrt unten in den Kessel zuruͤk, um daselbst neuen
Waͤrmestoff aufzunehmen, wie das Blut auf und nieder steigt, und
durch die Lungen zieht, um daselbst neuen Sauerstoff zu erhalten, und
ohne Unterlaß Waͤrme nach den aͤußersten Theilen des
Koͤrpers leitet. Der Feuerherd ist mit einem Kessel umgeben, aus
welchem an dem obersten Theile desselben eine aufsteigende Roͤhre
in einen Behaͤlter leitet, der in dem oberen Theile des Hauses
oder irgendwo uͤber dem Kessel sich befindet, mit Wasser
gefuͤllt ist, und aus welchem eine Roͤhre zu dem Kessel
herablaͤuft und in der Naͤhe des Bodens desselben das
Wasser einleitet. Da das Wasser in der aufsteigenden Roͤhre durch
die Hize verduͤnnt und leichter wird, druͤkt das
kaͤltere schwerere Wasser in der niedersteigenden Roͤhre
herab, und auf diese Weise wird ein bestaͤndiger Kreislauf
unterhalten, und der Waͤrmestoff uͤberall
hingeleitet.“
Aus einer spaͤteren Correspondenz-Nachricht im Gardener's Magazine N. 13. S. 63 sieht man, daß Herrn Scott's Glashaus zu Sundridge-Park von Grafen Chabannes schon in den Jahren 1816–17 mit heißem
Wasser mit dem besten Erfolge geheizt wurde.
Herr London wurde nach diesen Angaben anfangs verleitet zu
behaupten, daß die Wasserheizung „urspruͤnglich eine
franzoͤsische Erfindung waͤre.“ (Gardener's Magazine, N. 12. S. 432); mehrere Correspondenten meldeten ihm
aber spaͤter, daß die Herren Boulton und Watt, zu Soho, sich seit laͤngerer Zeit desselben
Heizungssystemes bedienten, und er schrieb daher an diese Herren. Aus der erhaltenen
Antwort erhellt beinahe bis zur Gewißheit, daß die Ehre der Erfindung unserem
eigenen Lande angehoͤrt. (??) „Wir koͤnnen in Kuͤrze
bemerken,“ sagen die Herren Boulton und
Watt, (Gardener's Magazine,
N. 13 p. 30) „daß die Aufmerksamkeit
unserer Firma schon seit mehr als 50 Jahren auf die
Anwendung des Dampfes und heißen Wassers, als
Heizungsmittel, gerichtet war; beide wurden bei uns in dieser Hinsicht unter
allen beinahe moͤglichen Modificationen gebraucht, sowohl zum Heizen der
Abtheilungen unserer verschiedenen Fabrikgebaͤude, als zum Heizen der
Wohnungen, Baͤder, Faͤsser und zu verschiedenen anderen Zweken.
Man zog nach Verschiedenheit der Umstaͤnde bald den einen, bald das
andere vor; man waͤhlte den Dampf, wo es sich um schnelle Verbreitung
einer hoͤheren Temperatur, und Wasser, wo es sich um eine geringere und
mehr anhaltende, mehr gleichfoͤrmige Temperatur in irgend einem
geschlossenen Raume handelte. Die Heizung der Glashaͤuser auf diese
beiden Arten hat unsere Aufmerksamkeit nicht sehr in Anspruch genommen, weil wir
keine solche Haͤuser besizen; daß aber die in anderen Gebaͤuden
befolgte Heizungsmethode sich auch auf Glashaͤuser anwenden lassen mußte,
ist eine natuͤrliche Folge der Verbreitung derselben.“
Soviel von der Geschichte dieser Heizungsmethode. Nun von einigen Verbesserungen
derselben.
Herr London bemerkt in einigen Anmerkungen zu Herrn Whale's erfahren in den Haͤusern zu Eliot, daß der
Kreislauf des heißen Wassers unterhalten werden kann, wenn die
Roͤhren auch uͤbrigens noch so tief herabsteigen. Diese
Angabe haben wir, zugleich mit den von Herrn Whale
gegebenen Notizen in das Mechanics' Magazine, N. 225 uͤbertragen. Ein Herr Byers zu Swansea sagt aber jezt im Gardener's Magazine, N. 23, p. 61), daß er
einen Apparat nach dieser Angabe baute, und nach verschiedenen Angaben gefunden hat,
daß, wenn die Roͤhren an irgend einer Stelle tiefer
herablaufen, als der Kessel, die Hize nicht uͤber diese Stelle mehr
hinausreicht.
„Herr Evans,“ sagt Herr Byers, „der meinen Apparat unter meiner
unmittelbaren Leitung verfertigte, machte ein Modell, das ich so eben in
Thaͤtigkeit gesehen habe. Um sich zu uͤberzeugen, ob meine Angabe
richtig waͤre, machte er die Verbindungsroͤhren an der auf-
und niedersteigenden Roͤhre so gebogen, daß, wenn man sie nach
abwaͤrts drehte, sie tiefer als der Kessel zu liegen kamen. Die Folge
hiervon war, daß das heiße Wasser dadurch so abgeschnitten wurde, als ob man es
mit einem Hahne abgesperrt haͤtte: sobald man die
Verbindungsroͤhre aber hinauf drehte, und hoͤher als den Kessel
stellte, pflanzte die Hize sich alsogleich wieder fort. Herr Byers hat Zeichnungen von seinem Apparate gegeben,
die wir hier in Fig. 3, 9 und 10 mittheilten, mit
folgender Beschreibung: „a, ist der
Speiser, in welchem fuͤr die Ausdehnung zugegeben ist. b, ist der Sperrhahn oben am Kessel, der
zugleich zur Fuͤllung desselben dient. c,
ist der Kessel. d, die Roͤhre, durch
welche das Wasser aus dem Kessel aufsteigt. e,
die Roͤhre, welche dasselbe zuruͤkfuͤhrt. f, der Behaͤlter. g, die mit der aus dem Kessel aufsteigenden Roͤhre in
Verbindung stehende Roͤhre. h, die
Roͤhre, welche mit der zuruͤkkehrenden Roͤhre in
Verbindung steht. i, Roͤhre und Trichter
wie a: in jeder stekt oben ein Korkpfropfen, den
man herausnehmen kann. j, Roͤhre, die das
Wasser in das Glashaus, B, fuͤhrt. k, zuruͤkfuͤhrende Roͤhre,
aus demselben. Der ganze Apparat ist aus duͤnnem Kupfer. Die
Roͤhren in dem Treibhause, A, haben drei
Zoll im Durchmesser; im Glashause, B, einen Zoll
und drei Viertel. Der Kessel hat zwei Fuß im Durchmesser und ist Einen Fuß
tief. Der Speiser, a, ist 9 Zoll hoch, und hat 2
Zoll im Durchmesser, so daß man ein Thermometer einbringen kann. Der
Trichter oben hat 6 Zoll im Durchmesser. Der Behaͤlter ist 3 Fuß
lang, 1 1/2 Fuß breit, Einen Fuß tief. Dieser Apparat wird ein Treibhaus von
20 bis 30 Fuß Laͤnge heizen, und ein eben so großes
Glashaus.“
Herr Byers gibt in einem nachfolgenden Schreiben folgende
Erklaͤrung der Ursache, warum das heiße Wasser nicht unter den Boden des
Kessels herabsteigt. „Da heißes Wasser specifisch leichter ist, als kaltes, so kann
nichts, als ein außerordentlicher Druk, das heiße Wasser an eine Stelle bringen,
die es, nach dem Geseze der Schwere, ohne diesen Druk nie einnehmen
wuͤrde. Wo dieser Druk nicht gebraucht wird, kann das heiße Wasser nicht
unter die Quelle der Hize hinab steigen.“
Herr London fuͤgte zu obiger Bemerkung des Herrn
Byer folgende Notiz bei. Das Modell der Herren Bailey, von welchem Herr Byer
spricht, ist in Fig. 11 dargestellt.
„Unser Correspondent hat vollkommen Recht; heißes Wasser steigt bloß unter
den Kessel, in welchem es geheizt wird, wenn solche Vorrichtungen getroffen
werden, wie Herr Marquis de Chabannes
benuͤzte, oder wie die Herren Bailey bei dem
Modelle, das jezt in ihrem Hause, Holborn, 272, im Gange ist, anwendeten. In
diesem Modelle steigt das Wasser, nachdem es in dem Kessel, a, erhizt wurde, in den geschlossenen
Behaͤlter, b, mehrere Fuß hoch uͤber
denselben, und aus diesem nach dem Grundsaze des
Drukes durch die Roͤhre, c, herab,
und kehrt dann wieder durch Roͤhren, die bedeutend tiefer sind, als der
Kessel bei, d, sind, und die wie immer gebogen seyn
koͤnnen, in den Kessel zuruͤk. Diese Anwendung kann sowohl bei
Glas- als bei Wohnhaͤusern nuͤzlich werden, und wurde
bereits von den Herren Bailey bei einem Glashause
angewendet, wo die herabsteigenden Roͤhren unter dem Fußboden hinlaufen
mußten, (wie bei, e.)“
Die hier von Herrn London erwaͤhnten Vorrichtungen
des Marquis de Chabannes sind diejenigen, mittelst
welcher er die Haͤuser N. 36 und 37 in Burlington
Arcade heizte. Wir werden diese fuͤr Baumeister wichtige Vorrichtung in der
naͤchsten Nummer beschreiben.Sie folgt hier in der nachstehenden Abhandlung. A. d. R.
Wir koͤnnen gegenwaͤrtig nur noch den „Bericht uͤber
einige Verbesserungen an dem Apparate, um heißes Wasser in Treibhaͤusern
umher laufen zu lassen, von den Herren Cottam und Hallen, in Winsley-Street, London“
beifuͤgen. Herr Cottam, der Verfasser dieses
Aufsazes sagt, daß es ein großer Fehler sey, wenn man behauptet, der Kessel
muͤsse viel Wasser enthalten, indem er durch Versuche gefunden hat, daß nicht
mehr Wasser noͤthig ist, als eine Oberflaͤche zu bedeken vermag, die
fuͤr die durch das unter derselben verbrannte Brennmaterial erzeugte Hize
hinreicht. Der Kessel (Fig. 6) hat, wie es heißt,
„die vortheilhafteste Form zu diesem Ende erhalten; er bietet dem
Feuer eine groͤßere Oberflaͤche, als in jeder anderen Form dar,
und was vorzuͤglich Aufmerksamkeit verdient, seine Oberflaͤche ist in
der moͤglich besten Lage, um die groͤßte Menge Hize von dem
brennenden Feuermateriale aufzunehmen.“
„Durch Verengerung des oberen Theiles des Kessels, a, wird die von dem Brennmateriale, a,
erzeugte Hize unmittelbar von allen Puncten der Oberflaͤche, b, gegen den Eingang der Roͤhre, c, geleitet, durch welche das heiße Wasser
herumgefuͤhrt wird. Es haͤuft sich folglich weniger Hize in dem
Kessel an, oder es wird weniger Hize in demselben zuruͤkgehalten, und es
entsteht ein rascherer Kreislauf, als wenn der Kessel vierekig, laͤnglich
oder rund waͤre, oder irgend eine der bisherigen Formen haͤtte,
„d, d, sind die Roͤhren,
durch welche das Wasser zuruͤklaͤuft. e, ist der Feuerherd. f, die
Aschengrube.“ Der Kessel kann oben mit einem hoͤlzernen,
eisernen oder steinernen Dekel bedekt werden, und wo das Wasser weit herumlaufen
muß, wie wenn z.B. mehrere Haͤuser aus demselben Kessel gehizt werden
sollen, kann dieser Kreislauf dadurch befoͤrdert werden, daß man den
Dekel loker aufliegen laͤßt, und eine oder zwei Oeffnungen zum Eintritte
der atmosphaͤrischen Luft in die Leitungsroͤhren uͤbrig
laͤßt. Ich habe durch Versuche klar bewiesen, daß diese Oeffnungen oder
Luftroͤhren den Kreislauf beschleunigen, und ich habe Elbogen aus
Gußeisen mit Luftroͤhren, Fig. 7, die ich nach
Belieben anbringen kann, und zwar an der Stelle groͤßerer
Behaͤlter, je nachdem naͤmlich die Haͤuser verschieden
sind, die geheizt werden sollen.“