Titel: | Verfahren, Salz aus Seewasser auszuziehen, und dasselbe dadurch trinkbar zu machen; worauf Joh. Williams, Eisenhändler und Schiffsherdfabrikant, und Joh. Doyle, Kaufmann, beide in Commercial-Road, Middlesex, sich am 4. August 1826 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LXXIX., S. 272 |
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LXXIX.
Verfahren, Salz aus Seewasser auszuziehen, und
dasselbe dadurch trinkbar zu machen; worauf Joh. Williams, Eisenhaͤndler und
Schiffsherdfabrikant, und Joh.
Doyle, Kaufmann, beide in Commercial-Road, Middlesex, sich am
4. August 1826 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Junius 1828, S.
158.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
William's u. Doille's Verf., Salz aus Seewasser
auszuziehen.
Der zu diesem Verfahren noͤthige Apparat ist
vorzuͤglich zum Gebrauche auf Schiffen bestimmt, und besteht aus einem mit
Sand gefuͤllten Gefaͤße, durch welchen Sand das Wasser aufsteigt, und
sein Salz in demselben zuruͤklaͤßt, so daß es rein und geschmaklos aus
demselben oben hervorquillt.
Fig. 3. zeigt
den Apparat zum Theile im Durchschnitte, a, a, ist ein
walzenfoͤrmiges Gefaͤß aus Holz oder aus irgend einem hierzu
dienlichen Materiale, welches innenwendig, so weit das Filtrum reicht, mit Kitt
ausgekleidet ist. b, ist der Boden desselben mit einer
Art von Rost, der von einem einem Stuhle aͤhnlichen bestelle getragen wird,
c, ist eine Roͤhre, die aus dem Boden eines
Fasses, d, herab laͤuft, in welchem das
Meerwasser aufbewahrt wird, und die sich in den unteren Theil des Gefaͤßes,
a, a, unter dem Filtrum oͤffnet. Ueber dem
Roste, b, liegen mehrere Lagen Roßhaarzeug oder Wolle,
u, auf diese wird der Sand geschuͤttet, mit
welchem das Gefaͤß gefuͤllt wird. Oben auf dem Sande ist eine Platte,
e, die wie ein Staͤmpel auf den Sand wirkt,
und denselben fest zusammenhaͤlt: die Platte selbst wird durch die Schraube,
f, niedergehalten.
Das aus dem Fasse, d, herabsteigende Salzwasser
fuͤllt durch die Roͤhre, c, den unteren
Theil des Gefaͤßes, a, und wird durch den Druk
der Wassersaͤule durch die Masse Sandes hinaufgedruͤkt, aus welchem es
durch den Hahn, g, rein abfließt.
h, h, sind Hauptloͤcher, durch welche man in das
Innere des Gefaͤßes gelangt, wann es noͤthig ist, den Sand
herauszuschaffen und das Gefaͤß zu reinigen. Die Waͤnde des
Gefaͤßes sind rauh, damit das Wasser nicht an denselben zwischen dem Sande
hinaufgleiten kann, statt durch den Sand durchzugehen.
Das London Journal bemerkt, daß diese Filtrirmaschine nur
sehr wenig von jener abweicht, auf welche die HHrn. A. H. Chambers, E. Chambers und C. Jearrard sich ein Patent ertheilen ließen, und welche im
XI. B. des London Journal, S. 245 (polytechn. Journ.
B. XXI. S. 207) beschrieben ist. (Es
sagt aber nicht, ob gegenwaͤrtiger Apparat wirklich brauchbar befunden wurde,
woran wir einstweilen zweifeln, obschon wir wissen, daß zuweilen Quellen von
Suͤßwasser aus dem Sande dicht am Strande des Meeres gefunden werden. A. d.
U.)