Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XCI., S. 305 |
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XCI.
Miszellen.
Miszellen.
Patente, welche zu London vom 3. bis 25. Junius ertheilt
wurden.
Dem Jak. Moffal,
Schiffmeister, King's-Arms-Yard, Coleman Street, City of London,
auf eine verbesserte Methode zur Befestigung der Ketten, Taue, und zum Lichten
der Anker mittelst derselben oder mit anderen Tauen mit oder ohne sogenannten
Bothen. Dd. 3. Jun. 1828.
Dem Dan. Jobbins,
Walker zu Uley, in Gloucestershire; auf verbesserte Walken zum Walken und
Waschen der Tuͤcher und anderer Stoffe, die gewalkt werden
muͤssen, Dd. 3. Jun. 1828.
Dem Baron Karl
Wetterstedt, Commercial Place, Commercial Road; auf eine
Fluͤssigkeit, das Leder wasserdicht zu machen, Dd. 4 Jun. 1828.
Dem Rich. Witty,
Mechaniker zu Hanley, Staffordshire, auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten
zur Erzeugung und Lieferung des Kohlengases. Dd.
10. Jun. 1828.
Dem Edm. Gibson
Atlerley, Esqu., York-Place, Portman-Square,
Middlesex; auf einen Apparat zur Erzeugung von Kraft zu verschiedenen Zweken.
Dd. 12. Jun.
1828.
Dem Wilh. Strachan,
Fabrikanten zu Evon Eittia, Pfarre Ruabon, Denbigshire; auf Verbesserung in der
Alaunsiederei. Dd. 12. Juni 1828.
Dem Joh. Bartlett,
Schuhdrahtfabrikanten zu Chard, Sommersetshire; auf eine neue und verbesserte
Methode Flachs und Flachsgarn und Zwirn zur Verfertigung von Stiefeln, Schuhen,
zu Sattlerarbeiten, zu Segeltuͤchern und Paktuͤchern zuzurichten.
Dd. 16. Jun.
1828.
Dem Georg Johnson
Joung, Eisengießer zu Newcastle-upon-Tyne; auf eine
Maschine, wodurch man bei Schiffen, Haspeln und Ankerwinden Kraft und Zeit
gewinnt. Dd. 21.
Jun. 1828.
Dem Sam. Pratt,
Feldequipagen-Verfertiger, New Bond Street, St. George, Hanover Square,
Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an elastischen Betten, Kissen, Sesseln
etc. und uͤberhaupt an Moͤbeln dieser Art. Dd. 25. Jun. 1823.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug.
1828, S. 127.)
Verzeichniß der seit 14 Jahren in England verfallenen
Patenten.
Robertson Buchanan's,
Mechanikers zu Glasgow, Patent auf gewisse Verbesserungen im Treiben der
Schiffe, Bothe, Kaͤhne, Floͤße, die sich auch an Wind- und
Wassermuͤhlen, zum Pumpen und Reinigen der Fluͤsse und
Haͤfen anwenden lassen. Dd. 18. Oct. 1813. (Repertory XXV. B. S. 3.)
Jos. C. Dyer's
Gloucester Place, Camden Town, Middlesex; auf eine Methode, Hanf, Flachs und
Gras zu spinnen und uͤberhaupt jede lange Faser; mitgetheilt von einem im
Auslande wohnenden Fremden. Dd. 1. Nov.
1813.
Samuel James's
Wundarztes zu Hoddesdon, Hertfordshire; auf ein Sofa fuͤr Invaliden und
andere. Dd. 1.
Nov. 1813.
Joh. Barton's,
Mechanikers in Tufton Street, Westminster, Middlesex; auf verschiedene
Verbesserungen und Anwendungen der Dampfmaschinen. Dd. 1. Nov. 1813.
Joh. Ruthven's,
Drukers zu Edinburgh; auf eine Maschine oder Presse, um mit Lettern,
Drukerbloͤken oder anderen Flaͤchen abzudruken. Dd. 1. Nov.
1813. (Repertory XXV. B. S. 193.)
Thom. Rogers's, aus
Dublin, Bagot Street; auf ein neues Mehl zu Brod und Kuchen. Dd. 1. Nov.
1813.
Wilh. Summers's des
juͤng. Eisenhaͤndlers in New Bond Street, Middlesex; auf eine
Methode, warmes Wasser in die Hoͤhe zu schaffen, fuͤr Fabriken,
Badeanstalten etc. Dd. 1. Nov. 1813. (Repert. XXIV. S.
267.)
Benj. Saunders's, des
aͤlt., Knopffabrikantens in Granby Place, Surry; auf eine verbesserte
Weise, Knoͤpfe zu verfertigen. Dd. 4. Nov. 1813.
Karl Wilks's, in
Ballincollig, Corkshire; auf vierraͤderige Wagen aller Art, womit man
leicht umkehren kann, ohne daß die vorderen Raͤder niedriger seyn
duͤrfen, oder der Kasten hoͤher gestellt wird. Dd. 9. Nov.
1813.
Rich. Jones
Tomlinson's, Eisenmeisters zu Bristol, Somersetshire; auf gewisse
Verbesserungen in der aͤußeren und inneren Dachbedekung. Dd. 13. Nov.
1813. (Repert. XXIV. S. 265.)
Wilh. Pope's
Parfuͤmeurs zu Bristol; auf Instrumente, durch welche man den Weg eines
Schiffes zur See finden und die Laͤnge bestimmen kann. Dd. 16. Nov.
1813.
Wilh. Bange's
Conditors zu Bristol; auf gewisse Verbesserungen an Feuerherden, Dd. 16. Nov.
1813.
Jak. Brunsall's,
Schneiders zu Plymouth, Devonshire; auf gewisse Verbesserungen beim Seilspinnen
und an den dazu noͤthigen Maschinen, Dd.
16. Nov. 1813.
Edw. Karl Howard's,
Esq. Westborne Green, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen in der
Zukerraffinerie. Dd. 20. Nov. 1813. (Supplem. V. p.
340. N. 30. III. Series
XXV. B. S. 257.)
Fried. Cherry's,
Thierarztes in der Armee, zu Croydon in Surry; auf Verbesserungen an
verschiedenen Theilen einer Feldequipage. Dd. 20. Nov. 1813.
Jerem. Donavan's,
Esq., Craven Street, Strand, Middlesex, und Joh. Church's, Seifensieders zu Chelsea; auf
Seifen zum Waschen in See- und hartem Wasser, so wie in weichem. Dd. 23. Nov.
1813.
Rich. Mackenzie
Bacon's, Drukers zu Norwich, und Bryan Donkin's, Mechanikers in Foot
Place, Vermondsey, Surry; auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Druken
mit Lettern, Bloͤken und Platten, Dd. 23.
Nov.
Jak. Bodmer's,
Gentl. in Stoke Newington, Middlesex; auf ein Verfahren, Gewehre, Canonen und
alle Stuͤke, außer Moͤrsern, sie moͤgen gezogen oder glatt
seyn, zu laden; auch auf ein Zuͤndloch fuͤr Gewehre und Canonen
und eine bewegliche Fliege fuͤr Flinten und Stuͤke. Dd. 23. Nov.
1813.
Edward Biggs's,
Messinggießer zu Birmingham, Warwickshire; auf ein Verfahren, Staͤmpel
mittelst Dampfes, Wassers oder Pferden in Bewegung zu bringen, Dd. 23. Nov.
1813.
Joh. Duncombe's,
Mechanikers zu Woolwich, Kent; auf eine Verbesserung an mathematischen und
astronomischen Instrumenten, wodurch sie tragbarer, genauer, bequemer und
sicherer zu topographischem und nautischem Gebrauche, und zur Bestimmung der
Winkel bei Gegenstaͤnden auf der Erde und am Himmel werden, ohne daß es der
gewoͤhnlichen Berechnung bedarf; wodurch man ferner zu jedem beliebigen
Halbmesser ohne alle Tabellen den natuͤrlichen Sinus und Cosinus
erhaͤlt; endlich auf einen verbesserten Compaß, der genau Nord und
Suͤd zeigt, und sich nach der bekannten oder beobachteten Abweichung der
Nadel stellen laͤßt. Dd. 25. Nov. 1813.
Joh. Gragg's, Esq. zu
Liverpool, Lancashire; auf gewisse Verbesserungen im gothischen Baue (wovon uns
der Himmel bewahre). Dd. 29. Nov. 1813. (Repertory XLVI.
S. 75.)
Maurice de Jongh's,
Kertish Town, Middlesex; auf Krappbereitung. Dd.
29. Nov. 1813. (Repert. XLV. S. 70.)
Isaac Willson's,
Gentl. zu Bath; auf gewisse Verbesserungen an Roͤsten, um das Rauchen in
Zimmern zu hindern und mehr Hize von derselben Menge Kohlen zu erhalten. Dd. 29. Nov.
1813.
Sam. Tyrrell's,
Pachters zu Peddinghoe in Sussex; auf eine Gaͤsmaschine, die im breiten
Wurfe saͤet. Dd. 4. Dec. 1815.
Joh. Bateman's, zu
Wyke, Yorkshire; auf Verbesserung an musikalischen Instrumenten. Dd. 9. Dec.
1813.
Thom. Wright's,
Kraͤmers in Great St. Helen's, City of London; auf eine Composition zum
Scharlachfaͤrben. Dd. 9. Dec. 1815. (Repertory XXV.
S. 202.)
(Aus dem Repert. of Pat. Invent. August 1828. S.
122.)
Preisaufgaben der koͤnigl. Societaͤt der
Wissenschaften in Goͤttingen.
Fuͤr den November dieses Jahrs:
„Eine moͤglichst vollstaͤndige und auf Erfahrung
gegruͤndete Anleitung, wie die natuͤrlichen und
kuͤnstlichen Schafweiden am besten zu cultiviren und zu verbessern, und
wie die lezteren in unserem Clima am vorteilhaftesten anzulegen
sind?“
Fuͤr den Julius 1829:
„Die sehr vorteilhafte Anwendung, welche man in England, Frankreich und in
einigen Gegenden Deutschlands von den Knochen zur Duͤngung macht, ist
allgemein bekannt. Die maschinellen Vorrichtungen aber, deren man sich zur
Zerkleinerung der Knochen bedient, so wie die Verfahrungsarten bei ihrem
Gebrauch z.B. in Hinsicht verschiedenartiger Zusaͤze, sind abweichend und
die Meinungen daruͤber getheilt. Auch ist es nicht zu verkennen, daß man
in Norddeutschland und namentlich im Koͤnigreich Hannover, die
Knochenduͤngung noch viel weniger, als sie es verdient, benuzt, welches
u.a. daraus hervorgehet, daß noch immer bedeutende Quantitaͤten von
Knochen, die dem vaterlaͤndischen Boden zu Gute kommen konnten, dem
Auslaͤnde uͤberlassen werden.“
Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften wuͤnscht dahin zu
wirken, daß die Aufmerksamkeit der Landwirthe jenem wichtigen Gegenstande mehr als
bisher sich zuwende und verlangt daher:
„Eine vollstaͤndige Darstellung und auf Erfahrungen
gegruͤndete Pruͤfung der Methoden, welche man in verschiedenen
Laͤndern und Gegenden bei der Knochenduͤngung
anwendet.“
Fuͤr den November 1839:
Obgleich der Flachsbau fuͤr das noͤrdliche Deutschland, und zumahl
fuͤr das Koͤnigreich Hannover von großer Wichtigkeit ist, so
laͤßt sich doch nicht verkennen, daß dieser Culturzweig in den mehrsten
unserer Gegenden von dem Grade der Vollkommenheit, den sein Betrieb in einigen
anderen Gegenden, besonders in den Niederlanden erreicht hat, noch weit entfernt,
und daher wesentlicher Verbesserungen faͤhig ist. Da nun gerade in der
jezigen Zeit der Wunsch sich lebhaft aufdringt, daß auf die Vervollkommnung des
vaterlaͤndischen Flachsbaues moͤglichste Aufmerksamkeit und Sorgfalt
gerichtet werden moͤge; so macht die koͤnigl. Societaͤt der
Wissenschaften zum Gegenstande einer Preisfrage:
„Eine gruͤndliche Eroͤrterung der Maͤngel, die sich
in den mehrsten Gegenden von Norddeutschland bei dem Flachsbau finden, nebst
Angabe der Maßregeln, wodurch derselbe wesentlich verbessert werden
koͤnnte, um das zu erzielende Product der Guͤte des in den
Niederlanden gewonnenen moͤglichst zu naͤhern.“
Die koͤnigl. Societaͤt wuͤnscht, bei Beantwortung dieser Frage,
auch die zur Erzielung von gutem Leinsamen dienlichen Maßregeln beleuchtet, und
nicht bloß die
eigentliche Cultur des Flachses, sondern auch seine Zubereitung
beruͤksichtigt zu sehen.
Fuͤr den Julius 1830 wurde in obiger Sizung der koͤnigl.
Societaͤt folgende neue Preisaufgabe bekannt gemacht:
Die Ueberzeugung, daß zur Belebung des Kunstfleißes und zur Vervollkommnung der
technischen Gewerbe eine bloß mechanisch-practische Bildung der
Gewerbetreibenden nicht zureichen kann, sondern daß fuͤr dieselben, in
verschiedenem Grade, auch die Erwerbung gewisser theoretischer Kenntnisse
Beduͤrfniß ist, hat in neuerer Zeit in mehreren Staaten auf die
Gruͤndung von technischen Lehranstalten, sogenannten polytechnischen
Instituten, Gewerbe- oder Handwerkschulen gefuͤhrt. Wenn nun gleich
nicht zu verkennen ist, daß manche dieser Lehranstalten einen uͤberaus
vortheilhaften Einfluß auf die Verbesserung und Hebung der technischen Gewerbe
einiger Laͤnder, Gegenden und Staͤdte bereits gehabt haben, so wird
doch nicht bei Allen ein gleichmaͤßiger Erfolg bemerkt, welches unstreitig
theils in der verschiedenen Einrichtung jener Institute und der abweichenden
Beschaffenheit und Groͤße der dabei zu Gebote stehenden Mittel, theils aber
auch wohl in der verschiedenen Empfaͤnglichkeit des Volkes fuͤr
technische Ausbildung gegruͤndet ist. Daß die zwekmaͤßige Einrichtung
und Leitung technischer Lehranstalten, selbst wenn die noͤthigen Mittel
leicht sich darbieten und jene Empfaͤnglichkeit vorhanden ist, mannigfaltigen
und großen Schwierigkeiten unterliegt, darf eben so wenig bezweifelt als
uͤbersehen werden. Diese Schwierigkeiten muͤssen um so groͤßer
seyn, je mannigfaltiger und verschiedenartiger die zu beruͤksichtigenden
Zweige des Gewerbewesens, je groͤßer daher auch der Umfang des zu
ertheilenden Unterrichts ist. Das richtige Mittel zwischen dem zu Vielen und zu
Wenigen in der theoretischen Ausbildung, so wie die beste Art, solche mit der
praktischen Ausbildung zu verknuͤpfen, ist eben so schwer zu treffen, als es
selten ist, Lehrer zu finden, welche sich hinsichtlich ihrer Kenntnisse und der Gabe
der Mittheilung gerade fuͤr die Classe von Schuͤlern, fuͤr
welche jene Institute bestimmt sind, vollkommen eignen.
Obgleich in lezterer Zeit manches Treffliche uͤber die zwekmaͤßigste
Einrichtung technischer Lehranstalten geschrieben worden, so ist es doch gewiß
wuͤnschenswerth, daß jener wichtige Gegenstand noch mehr zur Sprache gebracht
werde. Die koͤnigl. Societaͤt der Wissenschaften verlangt daher eine
gruͤndliche und so viel wie moͤglich auch die bei technischen
Lehranstalten verschiedener Laͤnder gesammelten Erfahrungen,
beruͤksichtigende Beantwortung der Frage:
„Welche Einrichtung muͤssen technische Lehranstalten (sogenannte
polytechnische Institute, Gewerbeschulen, Handwerkschulen) haben, damit sie
ihren Zwek, eine angemessene, theoretisch-practische Ausbildung der
Gewerbetreibenden zu bewirken, bestmoͤglichst erfuͤllen
koͤnnen?“
Der gewoͤhnliche Preis fuͤr die beste Loͤsung jeder von obigen
oͤconomischen Aufgaben ist zwoͤlf Ducaten,
und der aͤußerste Termin, innerhalb dessen die zur Concurrenz
zulaͤssigen Schriften bei der Societaͤt postfrei eingesandt seyn
muͤssen, fuͤr die Julius-Preisfragen
der Ausgang des Mai's, und fuͤr die auf den
November ausgesehen, das Ende des Septembers.
(Goͤttingische gelehrte Anzeigen, N. 118 und 119. Dd. 24. Julius 1828.)
Koͤnigl. franzoͤsische Ordonnanzen, die
Dampfmaschinen betreffend, vom 7. und 25. Mai 1828.
Der Probedruk, dem die Dampfkessel aus geschlagenem Eisen oder aus Kupfer
vorlaͤufig unterzogen werden muͤssen, und der durch Ordonnanz vom 29.
Oktober 1823 auf das Fuͤnffache des Drukes, den der Kessel bei der Anwendung
zu erleiden hat, festgesezt wurde, wird durch die Ordonnanz vom 7. Mai l. J. auf das
Dreifache herabgesezt, wobei jedoch den Fabrikanten empfohlen wird, den Kesseln
solche Dike zu geben, daß sie den Probedruk aushalten koͤnnen, ohne
fuͤr die Folge dadurch zu leiden. Die Siederoͤhren an Kesseln der
Maschinen mit hohem Druke unterliegen demselben Probedruke, und wenn sie einem
andern Druk, waͤhrend ihres Gebrauches ausgesezt sind, werden sie besonders
probirt. Jede Roͤhre erhaͤlt einen Staͤmpel, der den Druk
bezeichnet, den sie auszuhalten vermag. Die Gußeisen-Cylinder fuͤr
Dampfmaschinen mit hohem Druk und die Bekleidungen oder Mantel derselben aus
Gußeisen sind dem fuͤnffachen Druke, den sie in der Folge zu erleiden haben, zu
unterziehen, und hiernach mit dem Staͤmpel, der den gewoͤhnlichen Druk
bezeichnet, zu versehen. „Der Druk, von welchem man bei der Probe ausgehen
muß, muß demjenigen Druke gleich seyn, welcher bei dem gewoͤhnlichen
Gebrauche der Maschine, die Waͤnde der Kessel, Siederoͤhren,
Cylinder und Maͤntel sprengen kann, d.h., der Kraft der Spannung, die der
Dampf gewoͤhnlich haben muß, wenn der Druk der aͤußeren
Atmosphaͤre fehlte.
In der Ordonnanz vom 25. Mai werden die Kessel der Maschinen mit niedrigem Druke,
d.h., die mit einem Druke von zwei Atmosphaͤren und darunter auf Dampfbothen
arbeiten, so wie die Siederoͤhren der Ordonnanz vom 7. Mai, gleichfalls
begriffen) der Gebrauch der Kessel aus Gußeisen auf Dampfbothen wird durchaus
verbothen; wer dagegen handelt, verwirkt das Recht zu fahren und hat Schadenersaz zu
leisten.
Poetische Preise zu Oxford.
Unter den im vorigen Jahre zu Oxford fuͤr poetische Schuluͤbungen
ausgeschriebenen Preisen wurde Herrn T. L. Claughton's
Lehrgedicht: Machinae vi vaporis impulsae,
gekroͤnt. Das Mechanics' Magazine freut sich, daß
der Schulgeist an dieser rostigen Universitaͤt eine praktische
Ruͤksicht zu nehmen beginnt; sieht aber nicht ein, wie man Kurbeln,
Staͤmpel und Cylinder in lateinischen Hexametern besingen kann, ohne daß
diese Verse knarren. (Mech. Mag. 1828. S. 384.)
Preisaufgabe der Société
d'Agriculture et des Arts du Dptt. de Seine et Oise.
500 Franken auf ein wenig kostbares und leicht anwendbares Mittel zur
Zerstoͤrung der Maikaͤfer und Engerlinge. Die Abhandlungen sind vor
dem 1. Mai 1829 an Herrn Fremy, Secrét. perpet. d. l. Société á Versailles
einzusenden.
Niederschlag in Dampfkesseln.
Ein Besizer einer Dampfmaschine stellte ein zinnernes Gefaͤß von Einem Fuß im
Durchmesser auf den Boden seines Dampfkessels. In drei Wochen hatte sich in
demselben ein 14 Zoll hoher Bodensaz gesammelt, waͤhrend der Bodensaz auf dem
uͤbrigen Bodentheile des Kessels nur 3 Zoll betrug.
Schnelligkeit eines der groͤßten schottischen
Dampfschiffe.
Die Queen of Scotland, ein Dampfschiff von 1000 Tonnen,
fuhr am 24. Mai um 11 Uhr Abends ab, und kam am 26. Abends zu Abeideen um 9 1/2 Uhr
an; machte also mehr als 500 englische Meilen in 46 1/2 Stunden. – 16 Stunden
schneller als die Briefpost. (Chronicle. Galignani
4136.)
Hrn. Barton's
Staͤmpel.
Wir haben neulich nach dem Mech. Mag. bemerkt, daß Hr.
Reed zu Petersburg Hrn. Barton's Staͤmpel tadelt. Hr. Wyatt
fuͤhrt nun im Mech. Mag. N. 256, 6. Julius S. 390
u. f. eine Menge Zeugnisse von Dampfmaschinenbesizern an, die sich seit Jahren des
Staͤmpels des Hrn. Barton bedienen, und durchaus
die Fehler nicht fanden, die Hr. Reed denselben
vorwirft.
Hudson's Vorschlag zu einer Rettungsgesellschaft aus
Feuersgefahr.
Da binnen vierzehn Tagen neuerdings (seit dem lezterwaͤhnten Unfalle) 9
Menschen in der Stadt London lebendig verbrannten, so schlaͤgt Hr. Hudson vor, eine Gesellschaft zur Rettung der Menschen
aus dem Flammentode zu errichten, wie man bereits eine Gesellschaft zur Rettung aus
dem Wasser zu London mit so gluͤklichem Erfolge schon vor 50 Jahren errichtet
hat. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß man zu London bei Feuersgefahr die
brennenden Haͤuser schnell niederreißt, ohne sich zu kuͤmmern, ob noch
Leute in denselben sind, oder nicht. (Mechanics' Magazine.
N. 257. 12. Jul. S. 404.)
Eisenbahn in Frankreich.
Die Eisenbahn zu St. Etienne an der Loire ist endlich vollendet. 80 Wagen, jeder mit
30 Hektoliter Steinkohlen befrachtet, durchlaufen auf derselben in 5 Stunden 16 bis
18 Kilometer. (Bulletin d. scienc. techn. Juni. S. 376,
und Bulletin d'industr. agric. et manuf. d. St.
Etienne.)
Haͤngebruͤke uͤber den Drac bei
Grenoble.
Frankreich hat endlich auch eine große Haͤngebruͤke, nachdem die
Pariser unter Navier verungluͤkte. Die erste franzoͤsische
Bruͤke. der Große nach, ist zu Grenoble uͤber den Drac gespannt, und
haͤlt 400 Fuß Laͤnge bei 20 Fuß Breite. Sie besteht aus 6 Ketten und
83 Stangen aus geschlagenem Eisen. Die Pfeiler, die sie tragen, sind 40 Fuß hoch.
Hr. Sordan hat den Bau dieser Bruͤke in zwei
Jahren vollendet. (Courrier u. Bulletin d. scienc. Jun.
S. 372.)
Hrn. Sievier's neue Methode zu
schießen.
Hr. Brockedon erzaͤhlte in einer an der Royal Institution (Ende Mai's) gehaltenen Vorlesung
einige Versuche des Hrn. Sievier uͤber die neue
Methode desselben zu schießen, nach welchen Hr. Sievier
mit 2 Loth Schießpulver eine Kugel von 14 Pf. auf eine Entfernung von 525 Fuß im
Kernschusse (point blank) schoß: die Kugel drang nachher
noch 3 Fuß tief in die Erde. Mit derselben Menge Pulvers schoß er mit einem
Achtzehnpfuͤnder einen diken Baum ab. Das Sonderbarste bei seiner Art zu
schießen ist, daß er keine Canone, keinen Lauf dabei braucht, sondern fuͤr
schweres Geschuͤz bloß einen eisernen Blok von der Schwere eines Zentners.
Die Vortheile dieser Erfindung fuͤr den Seekrieg sind nicht zu berechnen. Hr.
Sievier machte ein Modell im Kleinen, um einige
Experimente vor einer Gesellschaft zu zeigen, und fand zu seinem Schreken, daß zwei
Gran Pulver eine 3 Loth schwere Kugel durch ein duͤnnes Brett von Fichtenholz
durchschlugen, die dann noch auf eine gefaͤhrliche Weise im Zimmer
umhertanzte. Hr. Brockedon meint, daß Hr. Sievier bei seiner Methode das Zuruͤklaufen der Canone fuͤr den Schuß selbst gewinnt, und
hielt hieruͤber eine sehr gelehrte Vorlesung, in welcher er zeigte, daß
dieses Zuruͤklaufen nur dann erst Statt hat, wann die Kugel aus der
Muͤndung der Canone ist. Hrn. Sievier's Erfindung
so schloß Hr. Brockedon, wird eine der verheerendesten in
der Artillerie werden. Sir W. Congreve hat eine
aͤhnliche Erfindung gemacht, von der das Modell noch zu Woolwich liegt; es
entsprach indessen nicht der Erwartung. Er schloß das Pulver in einer Doke ein; Hr.
Sievier bringt aber das Pulver in der Kugel selbst
an. (Standard. Galignani Mess. N. 4130.) Das Philosophical Magazine spricht jezt auch im Juliushefte
S. 64 von diesem Maifeste am Primrose-Hill, sagt aber nicht mehr, als daß in
der Kugel eine walzenfoͤrmige Kammer angebracht ist, die leicht auf eine Doke
oder auf einen Stok paßt, der auf Zapfen befestigt ist, und daß auf dem Boden der
walzenfoͤrmigen Kammer in der Kugel eine Pulverkammer sich befindet.
Ueber Herrn Bunten's
Barometer
erstattete Herr Arago in der Sizung
der Akademie am 14. April einen sehr vorteilhaften Bericht, in welchem er endlich
gestand, daß Gay-Lussac's beruͤhmtes Barometer durchaus nicht tragbar ist. Wenn Herr
Arago mit Bunten's
Barometer in der Hand auf einem Polaken reiten, oder dasselbe neben sich hin auf
eine Britschka legen muͤßte, so wuͤrde er vielleicht von Bunten's Barometer sagen, daß es nicht fahrbar und nicht
reitbar ist. Das Barometer, welches Dr. Schultes in des
sel. Gehlen Journal fuͤr Chemie beschrieben und
abgebildet hat, ist aber, wie wir aus zwanzigjaͤhriger Erfahrung versichern
koͤnnen, reitbar und fahrbar und tragbar. Es ist das einfachste und,
genaueste und wohlfeilste Barometer, das man haben kann.
Ueber Wood's Patentmittel gegen
schlagende Wetter in Kohlengruben.
Wir haben Herrn Woods Patent im polytechn. Journ. B. 27. S. 28
angezeigt. Das
Supplement zum III. Bande des Repertory of
Patent-Inventions bemerkt S. 430 sehr richtig, (was auch wir schon
oͤfters bemerkten,) daß das sicherste Mittel dagegen gehoͤrige
Ventilation ist, welche durch Roͤhren und auch durch Ausbohrung leicht
hergestellt werden koͤnnte, wenn der Geiz der reichen Bergwerksbesizer nicht
so groß waͤre, daß Menschenleben ihnen = 0 ist.
Zusaz zu Herrn R. Walker's
Abhandlung uͤber Erzeugung kuͤnstlicher Kaͤlte. Vergl.
polytechn. Journal Bd. XXIX. S. 203.
Herr R. Walker liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 11 noch folgende Zusaͤze und
Verbesserungen. Zuvoͤrderst bemerkt er, daß S. 404, Z. 8 von unten freshly statt freely gelesen werden muß, und fuͤgt dann noch bei:
„Je trokener und feiner das Pulver aus Salmiak und Salpeter ist, desto
besser: das Pulvern geschieht daher in ersterer Hinsicht am Besten mit einem
heißen Stoͤßel. Verwittertes Glaubersalz, welches entweder durch zu
langes Aufbewahren, oder weil es der Luft ausgesezt war, in Pulver verwandelt
wurde, taugt zum Frieren des Wassers nicht, indem es in diesem Zustande durch
seine Aufloͤsung im Wasser Hize erzeugt. Die beste Weise, die
Kaͤlte erzeugende Mischung zu bereiten, ist, daß man das Glaubersalz
zuerst auf den Boden des Gefaͤßes schuͤttet, und auf demselben
flach und eben streicht, und hierauf die Mischung aus Salmiak und Salpeter in
Pulver eintraͤgt, zuerst wird die Haͤlfte Wassers zugegossen, und
unmittelbar darauf der Rest desselben, wobei jedoch immer das Ganze jedes Mahl
umgeruͤhrt werden muß. Das Gesaͤß, welches die gepulverten Salze
enthaͤlt, kann eine beliebige Zeit uͤber ruhig stehen bleiben, ehe
man das Wasser zusezt. (Man muß dafuͤr sorgen, daß die
verduͤnstende Mischung gegen das Ende des Processes umgeruͤhrt
wird, und daß man dieß nicht zu weit treibt.) Da Salpeter viel wohlfeiler ist,
als Salmiak, sich auch leichter puͤlvern laͤßt, und
ungefaͤhr 16 Grad Kaͤlte bei seiner Aufloͤsung in Wasser
erzeugt, so kann er statt der Pulvermischung zur Abkuͤhlung des Wassers
gebraucht werden, in welchem man Wein einkuͤhlt. Dieses Pulver kann
uͤberdieß auch gelegentlich als Zusaz zu Mischungen aus Eis und Salz
verwendet werden, um diese zu verstaͤrken, und das Frieren zu
beschleunigen.
Die Verhaͤltnisse der Artikel in meinem vorigen Aufsaze sind fuͤr eine
Temperatur von 50° „(F. + 8°,44 R.)“ berechnet;
bei einer hoͤheren Temperatur wird aber das Wasser nothwendig etwas mehr von
den Salzen aufloͤsen, und die Wirkung wird verhaͤltnißmaͤßig
groͤßer seyn. So gibt die staͤrkste Mischung in meiner Tabelle
kaͤlteerzeugender Mischungen, die aus phosphorsaurer Soda, aus salpetersaurem
Ammonium und aus verduͤnnter Salpetersaͤure besteht, wenn sie bei
einer Temperatur von 50° F. gemacht wird, eine Kaͤlte von 21°
F. „(23° R.)“ unter 0. Wenn man diese Mischung aber
unter einer Temperatur von 100° „(F., + 30° 22 R.)“
macht, so erzeugt sie im Augenblike eine Kaͤlte von 20° „(F
– 22,5 R.) unter 0; vermindert also die Temperatur um 80“
„(F.)“ Mit dieser Mischung hat man, wie man mich versichert
„Wasser unter der Linie“ in festes Eis verwandelt.
Rich. Walker.
Ueber die Reaction des ausfließenden Wassers und uͤber
das Maximum der Wirkung der Maschinen
hat Hr. Ewart in, den Memoirs of the lit. and phil. Society of Manchester, II.
Series, v. II. 1813 eine Abhandlung unter der
Aufschrift: on the measure of moving force
eingeruͤkt, die Hr. J. Ivory im Juniushefte des
Philos. Mag. S. 419 mit seinen Noten begleitet hat.
Da diese Abhandlung hoͤchst wichtig ist, und einen Gegenstand betrifft,
uͤber welchen seit Daniel Bernouilli's Zeiten die
Mathematiker noch nicht einig sind, so wollen wir unsere Leser, denen hoͤhere
Mathematik gelaͤufig ist, auf dieselbe aufmerksam machen. Sie wird
wahrscheinlich bald in einem unserer deutschen der Physik und Mathematik geweihten
Journale uͤbersezt erscheinen: wir koͤnnen sie theils ihres großen
Umfanges, theils des vielen rein Mathematischen wegen, das sie enthaͤlt, aus
Mangel an Raum in unseren Blaͤttern nicht aufnehmen. Techniker moͤgen
sich hier uͤberzeugen, wie notwendig ihnen nicht bloß Bekanntschaft, sondern
innigste Vertrautheit
mit Mathematik ist, wenn sie auch keine „Fabrik-Brillianten“ (wie ein elender Redner neulich
in einer Versammlung geistreiche Fabrikanten nannte, um den Gewerbsfleiß unter die
Faulheit der Schreiber herabzuwuͤrdigen), sondern bloß bessere Fabrikanten
werden wollen, als jene nicht sind, welche dieser Pseudo-Isokrates in Schuz
nahm, der nicht weiß, was eine Fabrik ist.
Neue Springquellen zu Epinay bei St. Denis.
Man bohrt in Frankreich immer mehr und mehr Springquellen (puits artésiens). Hr. Mulot bohrte
neulich zwei solche im Garten der Madame Grollier zu
Epinay bei St. Denis, die eine in einer Tiefe von 54, die andere in einer Tiefe von
67 Meter. Sie geben in 24 Stunden 30 Muids Wasser von 14–16° (C.),
waͤhrend das Wasser eines daneben befindlichen, 12 Fuß tiefen, Brunnens nur
11 Grad hat. Das Wasser springt uͤber das Bohrloch. (Journal de Pharmacie. Mai, S. 262.)
Hunter's verbesserte Raͤder.
Wir haben von diesem Patente des sel. Tuchmachers Sr. Majestaͤt im polytechn.
Journ. B. XXV. S. 22 nach dem London Journal Nachricht gegeben. Das Repertory of Patent. Inventions theilt eine Beschreibung
dieser Raͤder ohne Abbildung im Supplement to
vol. VI., p. 436 mit, und bemerkt:
„Daß hier die Raͤder ganz so gebaut sind, wie sie im third Report of the Comittee of the House of Commons on
the Acts of Parliament concerning broad wheels, roads etc., von Herrn
J. W. Boswell im J. 1809, S. 81, auch im 17. B. S.
463 der II. Series des Repertory 1810 abgebildet und
beschrieben sind. Herr Boswell nannte sie
zusammengesezte Raͤder: combined
wheels.“
„Wenn diejenigen“ sagt das Repertory
„die Patente bezahlen, sich so leicht aus dem Repertory und aus anderen Quellen daruͤber Rathes erholen
koͤnnen, ob ihre Erfindung wirklich neu ist, so verdienen diejenigen, die
sich hieruͤber tauschen, wohl allerdings den Verlust, den sie durch ein
solches unnuͤzes (nugatory) Patent erleiden,
so wie diejenigen, die aus Eitelkeit oder aus was immer fuͤr einem
anderen Grunde den wahren Erfinder um seine Muͤhe oder das Publicum, wie
es hier der Fall ist, um die Anwendbarkeit der Erfindung bringen, noch eine
andere Zuͤchtigung, als bloßen Schaden verdienen. Die Entschuldigung, daß
sie sich tauschten, soll ihnen nicht als Ausrede dienen duͤrfen,
vorzuͤglich, wenn das Plagiat so offenbar und oͤffentlich ist, wie
in diesem Falle.Es kann nie die Sache eines einzelnen Individuums seyn, zu wissen, wer
vor ihm ein Patent auf denselben Gegenstand genommen hat: dieß muß Sache
derjenigen seyn, die sich nicht schaͤmen, Menschenrechte
fuͤr baar Geld zu verkaufen, wenn sie nicht auch noch die Schande
tragen wollen, ihre Unwissenheit und ihre Sorglosigkeit um nicht zu
sagen, ihre Prellerei, indem sie von mehreren Parteien zugleich sich
bezahlen lassen, oͤffentlich zur Schau zu tragen. Wozu haben
diese Schreiber ihre Registraturen? A. d. Ueb. Hrn. Boswells Bemerkungen uͤber die
Raͤder scheinen eine Favorit-Beute der Patent-Freibeuter,
wie wir auch im V. B. S. 113 dieser Series zu zeigen Gelegenheit hatten.
„Hr. Hunter“ sagt das Repertory
„hat offenbar seine Raͤder nach der ersten Einrichtung in der
ersten Figur nie probirt, indem er sonst gesehen haben wuͤrde, daß das
Rad nicht drei Schritte weit laufen kann, ohne daß die Reifen auf die Erde
fallen. Seine zweite Methode hat zwar diesen Fehler nicht, steht aber der
Vorrichtung des Herrn Boswell weit nach. Die Reibung
zwischen den Seiten des kleinen Rades und den einschließenden Seitenringen und
der Schmuz und Sand, der sich bald zwischen beiden anhaͤuft, macht diese
Raͤder hoͤchst unbrauchbar.“
Ueber die krumme Linie, welche Koͤrper vor ihrem Bruche
annehmen,
hat Hr. B. Bevan am 24. April l. J.
eine interessante Abhandlung an die Royal eingesendet, aus welcher erhellt, daß
diese krumme Linie leine Parabel, wie man bisher glaubte, sondern eine Hyperbel ist
daß also alle bisherigen Berechnungen des Modulus der Elasticitaͤt nach der Theorie der Parabel
falsch sind. Eine Entdekung, die fuͤr Mechaniker, und besonders fuͤr
Baumeister, hoͤchst wichtig ist. (Vgl. Philos.
Mag. Jun. 1828, S. 437.)
Gediegenes Eisen mit etwas Arsenik.
Herr K. U. Shepard liefert in dem Philosophical Magazine, Julius, S. 73, die Analyse eines von Herrn Philo
Baldwin, in Bedford County, Pennsylvania, gefundenen
gediegenen Eisens mit etwas Arsenik, nach welcher dasselbe aus
97,44
Eisen,
1,56
Arsenik
besteht. Ob dieß mit dem axotomen Arsenikkies des Herrn Mohs einerlei ist, wagt er noch nicht zu bestimmen.
Bergwerke in Malacca.
Der Malacca Observer vom 6. November 4827 sagt, daß die
Bergwerke daselbst so ergiebig sind, daß ein einziger Knappe in Einem Jahre
anderthalb Catty-Gold erbeutet. Die Ausbeute von 300 Knappen waͤre
also 150 Cattys oder 225,000 spanische Dollars, oder 40,000 Pf. Sterl. Wenn man
hiervon aber die Werkzeuge, den Lohn und die Kosten – eines Regiments Seapoys
zum Schuze der Arbeiter abrechnet, wie viel bleibt reine Ausbeute? (Weckly Review and Register of Arts. N. 34, S. 191.)
Ueber Gußeisenroͤhren,
uͤber die Art dieselben zu legen, und uͤber die
Ausdehnbarkeit des Gußeisens hat Hr. Girard am 7. April
1828 eine Abhandlung vor der Acad. r. d. sciences
gelesen, aus welcher der Bullet. d. scienc. techn. Juni,
S. 382 einen Auszug mittheilt, woraus erhellt, daß man diese Abhandlung ganz vor
sich haben muß, wenn man sie soll benuͤzen koͤnnen.
Unschmelzbare Schmelztiegel.
Hr. Degeux, der Sohn des beruͤhmten Chemikers
dieses Namens, hat Schmelztiegel verfertigt, die der Einwirkung des Feuers
kraͤftiger zu widerstehen vermoͤgen, als die bisher im Handel
vorkommenden, selbst die hessischen nicht ausgenommen. Die HHrn. Thénard, Lassaigne, Baruel haben vergleichende
Versuche angestellt, die keinen Zweifel hieruͤber uͤbrig lassen. Ein
Kilogramm Eisen wurde in einem derselben vollkommen geschmolzen, und Hr. Lassaigne hat durch Analyse erwiesen, daß es nach dem
Schmelzen nicht mehr Kohlenstoff enthielt, als vorher. Der Tiegel hat durchaus
nichts gelitten. Die Fabrik des Hr. Déquex ist zu
Mouchy St. Eloy, Dpt. de l'Oise; die Niederlage zu Paris, rue Garanière, N. 7. (Annal. d. Chemie.
Mai 1828, S. 443.)
Verbrauch der Steinkohlen zu London, und Betrag der gesammten
Steinkohlenausbeute in Frankreich.
Im Jahre 1825 wurden in Frankreich 14,065,503 metrische Ztr. Steinkohlen gewonnen. Zu
London wurden in demselben Jahre allein 1,456,261 Chaldrons (der Chaldron wiegt 20
Ztr.; also 29,125,220 Ztr.) verbraucht, die auf 6564 Schiffen eingefuͤhrt
wurden. (Recueil industriel. Jun. S. 299, wo der
Chaldron schlecht berechnet ist.)
Wie oft zufaͤllig Feuer entsteht.
Man roch in einem Hause zu York in England Feuer. Bei dem Nachsuchen fand man ein
paar Hadern gluͤhen, die auf einem Fasse lagen. Vor denselben stand eine
rundbauchige Flasche mit Wasser gefuͤllt, auf welche die Sonne schien, so daß
die Flasche zum Brennglase wurde, und der Brennpunct zufaͤllig auf die Hadern
fiel. (Galign. Mess. N. 4151.)
Einfluß des Lichtes bei Carminbereitung.
Sir Humphry Davy, der ehemahlige Praͤsident der London r. Society, gab kuͤrzlich ein
unterhaltendes kleines Angelfischbuch (Salmonia, or Days of
Fly-Fishing) heraus, in welchem er gelegentlich erzaͤhlt, daß
ein englischer Carminfabrikant einem Carminfabrikanten zu Lyon, der den herrlichsten
Carmin lieferte, sein Geheimniß um 1000 Pf. (12,000 fl.) abkaufte. Als er nach der
erkauften Vorschrift arbeitete, sah er, daß diese nichts anders, als sein eigenes
bisher immer von ihm angewendetes Verfahren war, und machte seinem Contrahenten
bittere Vorwuͤrfe, daß er ihm noch etwas vorenthielt. „Wann machten
sie den Carmin?“ fragte der Franzose den Englaͤnder.
„War es truͤbes Wetter?“ Der Englaͤnder
bejahte die lezte Frage. „Machen Sie den Carmin nur immer an den hellsten,
sonnigsten Tagen, wenn Sie wollen, daß er Ihnen gelingen soll, das vergaß ich
Ihnen zu sagen.“ (Mechan. Magaz. N. 258,
49. Jul. S. 432.) Wir haben eine aͤhnliche Bemerkung eines Armeniers
uͤber die Tuͤrkischroth-Faͤrberei, die ihm zu Wien nicht
so gelang, wie zu Constantinopel, und deren Mißlingen er der weit matteren Sonne zu
Wien zuschrieb, bereits fruͤher in Dingler's
Magazin der Faͤrbekunst mitgetheilt.
Rothe Schminke oder Rouge-végétal.
Man nimmt die Blumen der Liatris scariosa (serratula scariosa L., einer nordamericanischen Pflanze)
oder unseres bekannten Safflor (Carthamus tinctorius),
wascht sie lang in Wasser, bis dieses nicht mehr davon gefaͤrbt wird, und
troknet sie hierauf vollkommen. Von diesen gut getrokneten Blumen nimmt man 1 Loth,
gießt eine Pinte Wasser darauf, in welcher vorlaͤufig ein Quentchen basisch
kohlensaure Soda aufgeloͤst wurde, und laͤßt diesen Aufguß eine kurze
Zeit uͤber stehen, seiht dann die Fluͤssigkeit ab, und sezt 2 Loth
fein abgeriebene franzoͤsische Kreide zu. Das Alkali haͤlt den
Farbestoff der Blumen aufgeloͤst, und die Kreide wird weiß bleiben. Wenn man
nun aber etwas Weinstein- oder Citronensaͤure zusezt, so wird sich
diese mit dem Alkali verbinden, den Faͤrbestoff ausscheiden, und dieser, da
er fuͤr sich im Wasser unaufloͤsbar ist, wird roth zu Boden fallen und
sich mit der Kreide verbinden, die dann herausgenommen, neuerdings abgerieben und in
Naͤpfchen aufbewahrt werden kann. Wenn man diese Farbe mit ein paar Tropfen
Olivenoͤhl abreibt, so erhaͤlt man die spanische rothe Schminke (spanish vegetable rouge). Das sogenannte Liquid pink ist eine aͤhnliche Bereitung mit
etwas Weingeist. (Mechan. Mag. N. 258. 49. Jul. S. 432,
aus Maund's
Botan. Garden.)
Farbenauswahl.
Hr. Chevreuil las in der Sizung der Société de Pharmacie am 17. April eine sehr
ausfuͤhrliche Abhandlung uͤber die Wirkung, welche zwei neben einander
gestellte Farben auf das Auge des Beobachters aͤußern. Diese Abhandlung ist
fuͤr Fabrikanten von bunten Zeugen aͤußerst wichtig. (Journ. d. Pharm. Mai, S. 264.)
Herrn Rob. Warnum's Verbesserungen
an Forte-Pianos.
Herr Warnum ließ sich, wie unsere Leser wissen, am 3.
Julius 1826 ein Patent auf Verbesserungen an Forte-Pianos ertheilen. Das London Journal of Arts, welches Beschreibungen der
Patente mittheilt, sagt aber in seinem Maͤrzhefte, S. 358 sehr naiv von
diesem Patente: „die Erklaͤrung dieser Verbesserungen waͤre
in einer so kunstmaͤßigen Sprache abgefaßt, daß seine Leser dieselbe
nicht verstehen wuͤrden.“ Es begnuͤgt, sich fuͤr
dieselben bloß zu bemerken, daß diese Verbesserungen senkrecht stehende
Forte-Pianos (professional Piano-fortes)
und vorzuͤglich die Haͤmmer, Daͤmpfer und ein neues
Pizzicato-Pedal betreffen. Es bleibt demnach fuͤr unsere deutschen
Clavier-Verfertiger und Musikfreunde kein anderes Mittel, als ein solches
Forte-Piano von Herrn Warnum in London,
Cavendish-Square, Middlesex, kommen, und wenn es gut ist, nachmachen zu
lassen.
Verbesserung an Kanzeln in Kirchen.
Bekanntlich verliert in manchen Kirchen die Stimme des Predigers sich so sehr, daß
sie nur mit Muͤhe von dem Publicum vernommen wird, wenn der Prediger auch
noch so sehr seine Brust anstrengt und das Publicum sich kaum zu athmen getraut, um
die Stille nicht zu unterbrechen. Dieß war auch der Fall in der Kirche zu
Attercliffe in England, wo diesem Nachtheile auf folgende Weise abgeholfen wurde.
Man brachte an dem Dekel der Kanzel ein concaves Brett so ausgehoͤhlt, als ob
die Hoͤhlung durch halbe Umdrehung eines Schenkels der Parabel um die Achse
derselben gebildet worden waͤre, dergestalt uͤber der Kanzel an, daß
die Achse sich vorwaͤrts unter einem Winkel von ungefaͤhr 10 bis
15° gegen die Erde neigte, und der Mund des Predigers in den Brennpunct der
Parabel kam. Unten ist zu jeder Seite etwas weggenommen, damit man den Prediger
sehen kann, und dafuͤr ein Vorhang angebracht. Auf diese Weise wurde die
Stimme um das Fuͤnffache verstaͤrkt. Vergl. Mechanical Magazine, N. 253. 21. Jun. S. 346.
Cabinet aus einem einzigen Nußbaume.
Hr. Robins verkaufte an Hrn. Hamlet, Besizer des British-Diorama
fuͤr 200 Pf. Sterl. ein Stuͤk eines schwarzen Nußbaumes (Juglans nigra), der einst am Stamme 36 Fuß im Umfange
und 12 Fuß im Durchmesser hatte. Seine Hoͤhe betrug bis zu den unteren Aesten
80 Fuß, die ganze Hoͤhe 150 Fuß. Er wuchs (wahrscheinlich gruͤnte er
schon vor einem halben Jahrtausende) am Zusammenflusse des Silver und Walnut Creek
am Eriesee. Er wurde 10 Fuß hoch uͤber der Wurzel abgesaͤgt, indem er
tiefer sehr unregelmaͤßig gewachsen war, ausgehoͤhlt, und ein 9 Fuß
hohes Stuͤk desselben wurde als Seitenstuͤbchen in einem Wirthshause
benuͤzt. Gegenwaͤrtig ist dasselbe zu London, innenwendig mit Tapeten
geschmuͤkt, und faßt bequem 31 Personen. (Atlas.
Galign. Mess.)
Die Florentiner Achatschleifer
schneiden ihre Achate, nicht wie unsere Steinschleifer,
mittelst eines duͤnnen eisernen Raͤdchens, sondern mittelst eines
Bogens, dessen Sehne Eisendraht ist. Sie brauchen hierzu Schmergel, wie die
unsrigen, schneiden aber ihre Platten 1/8 Zoll dik. (Mechan.
Magaz. N. 256. 8. Jul. S. 400.)
Lithographie
verbreitet sich in Italien jezt immer mehr und mehr, und
vervollkommnet sich zugleich. Die Vedute di Genova von
Bisi bei Vassalli gehen rasch vorwaͤrts. Eben
so die Costumi bei Elena; das Studio di paesaggi von Orsolini bei Ricordi.
Hr. Déyé gruͤndete ein neues
lithographisches Institut zu Venedig, und aͤhnliche Institute entstanden nun
auch zu Turin, Florenz und Neapel. In lezterer Stadt geben die HHrn. Cuciniello und Bianchi ein
kostbares Werk, Viaggio pittorico nel regno delle due
sicilie in groß Folio heraus. In farbigem Abdruke ist die bekannte Mascherata al r. teatro di S. Carlo von C. Nicolini. Gegen die Nachricht des P. Bartoli in der Biblioteca
italiana (die auch wir aus derselben mittheilten), daß die Chinesen die
Lithographie schon in den aͤltesten Zeiten kannten, hat Hr. A. Montucci in der Antologia di
Firenze im April eine eigene Abhandlung geschrieben, in welcher derselbe
beweiset, daß P. Bartoli hier bloß der alten Kunstgriffe
seines Ordens (er war naͤmlich Societatis Jesu)
sich bediente.
Wasserfreie Krystalle von schwefelsaurer Soda.
Im Aprilhefte des Royal-Institution-Journal
macht Herr Faraday folgende Bemerkungen uͤber
dieses Salz. Wenn ein Tropfen einer schwefelsauren Soda-Aufloͤsung auf
eine Glastafel gebracht, und auf dieser der freien Verduͤnstung
uͤberlassen wird, so wird er Krystalle zuruͤklassen, die, sowohl ihrer
Form als ihrer Verwitterung nach sich als das genannte Salz beurkunden. Die meisten
Pottasche- und Sodasalze lassen sich in Hinsicht auf ihre Basen, durch einen
solchen Versuch
unterscheiden. Sie lassen sich durch ein Paar Tropfen Schwefelsaͤure und
Erhizung leicht in schwefelsaure Verbindungen verwandeln, und wenn man sie dann
aufloͤst und auf obige Weise versucht, liefern sie dann Krystalle, die man
aus ihren Formen, und mehr noch durch ihre Verwitterung, wenn sie Soda, so wie durch
ihren bleibenden Zustand, wenn sie Pottasche enthalten, erkennt. Dieses
Pruͤfungsmittel laͤßt indessen, in einigen Faͤllen, in
Ungewißheit, und zwar aus einer sonderbaren Ursache. Wenn man den Tropfen
Aufloͤsung auf dem Glase bei der gewoͤhnlichen Temperatur verdampfen,
laͤßt, so hat Verwitterung Statt, und dann bleibt diese Art zu pruͤfen
in ihrer Schaͤrfe: wenn aber die Glasplatte mit dem Tropfen auf ein warmes
Sandbad oder auf eine heiße Eisenplatte oder in irgend eine Temperatur, die
bedeutend unter der Temperatur des Siedepunktes der Aufloͤsung ist, gebracht
wird, so erhaͤlt man nach dem Abdampfen weniger Krystalle, die der
schwefelsauren Soda der Form nach zwar aͤhnlicher sind, aber nicht
verwittern. Bei Untersuchung der Ursache dieser Erscheinung fand ich, daß sie
wasserfrei waren, folglich nicht verwittern konnten und ganz so waren, wie jene, die
Herr Dr. Thomson aus gewissen heißen gesaͤttigten
Lungen erhielt. (Annal. Philos, N. S. 20. St. S. 201.
Polytechn. Journ. B. XXIII. S. 536.)
Hieraus erhellt, daß bloßer Unterschied in der Temperatur, unter welcher eine
Aufloͤsung aus schwefelsaurer Soda verduͤnstet, bald wasserfreie
Krystalle mit Krystallisationswasser liefert, und dieß zwar ohne Ruͤksicht
auf die Menge der Aufloͤsung. Dieß ließ sich auch aus den Erscheinungen
erwarten, die Statt haben, wenn man Krystalle von schwefelsaurer Soda mit
Krystallisationswasser sorgfaͤltig schmilzt: ein Theil loͤst sich auf
und ein Theil scheidet sich ab: lezterer im wasserfreien Zustande. (Quartely Journal XIX, p. 153). Ich finde, daß man, wenn
man wollte, wasserfreie krystallisirte schwefelsaure Soda leicht im Großen
fuͤr den Handel auf diese Weise bereiten koͤnnte, obschon, da das
reine Salz jezt nur wenig gebraucht wird, man wahrscheinlich es in dieser
verdichteten Form nicht sehr suchen wird. Wenn man auf obige Weise Salz auf Soda
oder auf Pottasche pruͤft, muß man diese verschiedene Wirkung der Temperatur
sorgfaͤltig beachten.
Bierbrauerei in England.
Vom 5. Jaͤner 1827 bis 5. Jaͤner 1828 wurde in England, Schottland und
Wales gebraut:
Starkes Bier (strong-beer).
Tafelbier (table-beer).
In oͤffentlichen Brauereien
4,000,208 Faͤsser (barrels)
1,888,262 Faͤsser (barrels)
In Licenz-Brauereien (bei den licensed Victuallers)
2,338,666
536,829
In Kleinbrauereien (retail-brewers)
166,556
56,945.
––––––––
––––––––
6,505,230
1,784,034.
Mittelbiere wurden nur 17,153 Faͤsser gebraut. Ausgefuͤhrt wurden von
dem starken Biere 61,378 Faͤsser. Ein Faß Bier haͤlt 36 Gallons oder
360 Pfund. (Globe und Galignani
Messeng.)
Preise des Arbeitslohnes und einiger Beduͤrfnisse bei
den Roͤmern.
Nach einer Inschrift aus den Zeiten Diocletian's, die man in Kleinasien fand, und
uͤber welche Herr Moreau de Jonnes vor der Academie des Sciences de Paris im April 1827 Bericht
erstattete, betrug bei den Roͤmern
der
Arbeitslohn
eines
Feldarbeiters
taͤglich
5 Franken,
60 Cent.;
–
–
–
Maurers
–
11 –
25 –
–
–
–
Mosikarb.
–
13 –
50 –
–
–
–
Schneiders
–
11 –
25 –
Ein Paar Schuhe, (calcei) kostete
33 –
75 –
Falerner, Picener, Tiburtiner,
Salerner, Arminier, Surentiner, Sotiner kostete
13 –
50 – das
Liter.
Alter Wein von bester
Qualitaͤt kostete
10 –
90 – detto.
Rindfleisch
2 Franken
40 Cent. das Kilogr. od. 2 Pf.
Lamm- oder
Ziegenfleisch
3
–
60 – detto.
Schweinfleisch
3
–
60 – detto.
Schinken
6
–
das Kilogramm.
Ein gemaͤsteter Pfau
56 –
25 Cent.;
Eine gemaͤstete Gans
45 –
–
–
Eine Ente
9
–
–
–
Ein Nepphuhn
6
–
75 –
Ein Kaninchen
9
–
–
–
Seefische der besten Art
5
–
40 das Kilogramm.
Honig von der besten
Qualitaͤt.
18 –
– detto.
Oehl
–
–
–
–
18 –
–
–
Essig
–
–
–
–
2
–
70 –
Ein Kohlkopf von der besten
Art
0
–
90 –
Man sieht hieraus, daß wir auch in pecuniaͤrer Hinsicht arme Narren gegen die
alten Roͤmer sind. (Bibliot. italian. April. S.
46.)
Gleichzeitige Preise von Gemuͤsen in England und Frankreich im
April.
Gruͤne
Erbsen Ein Quart in
London,
Covent
Garden.
3 Guin. (36 fl.)
Paris
–
–
2 Sh. 7 P. (1 fl. 30 kr.)
Spargel in
London,
Covent
Garden.
18 Sh. (10 fl. 48 kr.)
Paris
–
–
2 Sh. 6 P. (1 fl. 30 kr.)
Dafuͤr verkaufte man aber in Westengland Ende Mai's einen Sak Erdaͤpfel
von 160 Pf. um 4 Shill. (36 kr.) (Herald.
Galignani.)
Verbrauch gewisser Artikel in England.
im J. 1825.
1827.
Bier (starkes, strong-Beer)
6,500,000
6,542,000
Faͤsser.
Bier (leichtes, Tabbe-Beer)
1,480,000
1,539,000
Talg-Kerzen
104,980,000
110,718,000 Pfund.
Wachs-Kerzen
959,240
923,000
Aepfel- und Birnmost
22,000
51,000
Hogsheads.
Tafelglas
14,096
16,663
Zentner.
Glas von allen Sorten
516,000
394,000
–
Malz
27,906,000
28,742,000 Bush.
Papier
51,346,000
52,304,000 Pfund.
Gedrukte Waaren
116,000,000
122,000,000 Yards (á 3 Fuß.)
Seife
93,000,000
97,000,000 Pfund.
Britischer Branntwein
3,913,000
7,336,000
Gallons.
Staͤrke
4,961,000
6,945,000 Pfund.
Thee
23,949,000
26,900,000
–
Essig
2,357,365
2,800,000.
Englische und irlaͤndische
Schiffe liefen ein
1826
3. Jan.
21,786 mit
162,614
Tonnen
Last
und
162,000
27
– –
18,960 –
151,327
–
–
–
151,000
28
– –
20,457–
165,548
–
–
–
165,000
liefen aus
1826
5. Jan.
2,633,000
–
–
–
160,000
27
– –
2,676,000
–
–
–
463,000
28
– –
2,828,000
–
–
–
171,000
Werth der Einfuhr
1826.
42,600,000
Pfund Sterling.
27.
36. 000,000
–
–
28.
43,467,000
–
–
Werth der
Ausfuhr
1826.
27.
28.
46,450,00040,000,00051,227,000
–
– –
– –
–
bloß britische Producte und Manufacturen.
Parliamentssizung, Haus d. Gemeinen, 5. Jun. 1828.
Weineinfuhr in England.
Nach Parliamentsacten wurden, als Consumo, eingefuͤhrt:
Im Jahre
1823
4,594,211
Imp.
Gallons WeinEin Imperial-Gallon ist 10 Pf.
24
4,714,949
–
–
25
7,375,435
–
–
26
5,510,677
–
–
27
6,254,310
–
–
Von diesen 28,449,600 Gallons waren
14,374,898
Gallons
portugiesische Weine.
6,898,095
–
spanische Weine.
2,578,189
–
Cap-Weine.
1,574,300
–
Madeira-Weine.
1,544,565
–
franzoͤsische Weine.Franzoͤsische Weine zahlen, das Faß zu 10 Hektolitres in
Schweden 400Franken.Norwegen 200 –Preußen 520 –Russland 750 –England1200 –Nord-Amer. 189 1/2 –
Im J.
18231827
wurden –
23,061 76,391
Gallons –
Rheinweine
18231827
– –
65,820151,185
– –
sicilianische Weine.
eingefuͤhrt. (Globe.
Galignani.)
Englands Handlungsschifffahrt.
nach Hrn. Grant's Angabe in der
Parliamentssizung dd. 17. Junius.
Textabbildung Bd. 29, S. 317
Eingelaufen; Englische Schiffe;
Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann; Ausgelaufen;
Englische; Auslaͤndische; In den Jahren; Schiffe; Tonnenlast; Mann
Irland ist hier als Ausland gerechnet. (Galignani Mess.
N. 4146.)
Handschuheinfuhr nach der Stadt London aus dem
Auslande.
Vom 5. Jul. bis 31. Decbr. 1826.
39,788 Duzend.
Im Jahre 1827
63,644 –
Vom 1. Jaͤner bis 30. Mai
1828
77,312 –
Geschwaͤrzt wurde vielleicht noch ein Drittel. – Und doch
beschaͤftigen sich in England, in Worcestershire allein, ungefaͤhr 40,000 Menschen mit
Handschuhmacherei. (Worcester Journal.)
Declarirter Werth der Ausfuhr englischer Wollenwaaren vom J.
1820 bis 1828.
Im Jahre
1820.
5,987,449
Pf.
9
Sh.
11
Pence.
21.
5,585,430
–
2
–
2
–
22.
6,463,923
–
12
–
2
–
23.
6,488,673
–
14
–
6
–
24.
5,634,471
–
2
–
6
–
25.
6,042,411
–
4
–
4
–
26.
6,194,926
–
2
–
3
–
27.
4,982,908
–
16
–
6
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28.
5,277,861
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6
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2
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(Galignani Mess. 4147.)
Wieviel die Druk- und Buchbinderkosten in den
englischen Staats-Kanzelleien betragen.
Nach der Parliamentssizung, Haus der Gemeinen, 30. Mai 1828 nicht weniger als 95,650
Pf. Sterl., d.h. 1,147,800 Gulden. – Das heißt doch den guten John Bull
papierln! (Galignani Messeng. 4129.)
Die Freunde und Vertheidiger des englischen
Patentwesens
werden ersucht, im Repertory of
Patent-Inventions, Jul. 1828, S. 47, das Patent des Robert Vazie, Mechanikers in York-Square, Middlesex, dd. 12. Jul. 1827 auf Heuschober, Dreschmuͤhlen,
Kornmuͤhlen, eine Centrifugalmaschine und eine Trokenstube nachzulesen, um
sich zu uͤberzeugen, wie weit man die Unverschaͤmtheit im Patent
ertheilen und nehmen in England treiben kann.
Einfluß des N. Americanischen Einfuhrverbotes englischer
Waaren auf die Fabriken Englands.
Die Tuch-, Messing- und Stahlwaarenfabrikanten zu Manchester,
Birmingham und Sheffield fuͤhlen den Einfluß des neuen N. Amerikanischen
Einfuhrverbotes englischer Waaren sehr hart: die Waaren fielen im Preise, und
Arbeiter muͤssen entlassen werden. Der Handel stokt gewaltig. (Globe und Galignani. N.
4151. – Dafuͤr hatten aber, wie wir neulich meldeten, die englischen
Kaufleute die N. Amerikanischen Haͤfen vor Bekanntmachung dieses Verbotes mit
Waaren uͤberschwemmt, so daß mehr als die Haͤlfte der N.
Amerikanischen Fabrikanten dadurch zu Grunde gingen, und die entlassenen Arbeiter
derselben jezt New York an vier Eken anzuͤndeten!
Die oͤffentliche Kunstausstellung in England
in the King's Mews findet nach N. 256, 6. Jul. des Mech.
Mag. S. 389 wenig Teilnahme. Der Englaͤnder liebt Abgeschiedenheit,
und „fuͤrchtet“ sagt das Mech.
Mag. und die Litter. Gaz. v. 28. Jan.
„daß ihm seine Ideen gestohlen werden, um so mehr, als alle
Patentrechte sie heute zu Tage nicht mehr zu schuͤzen
vermoͤgen.“
Nichts umsonst in England.
Bei der National-Industrie-Ausstellung in London im k. Pallaste (King's
Mews) muß jede Person 1 Shilling (36 kr.) Eintritt
bezahlen!!! (Register of Arts. N. 37. S. 195.)
Fiscalprocesse in England, verloren fuͤr die Regierung
durch einen Drukfehler.
In dem verderblichen Malzacte (Malt-Act) heißt es
bei den Strafen:
„Wenn ein Salzmacher dagegen handelt, so
verfaͤllt er in so und so viel etc.“ Es sollte heißen
Malzmacher (maker of
malt; es ist aber gedrukt: maker of salt). Man kann
also in England, wo die Geseze buchstaͤblich genommen werden, keinen
Malzmacher als Salzmacher strafen. (Observer.)
Die Gesellschaft, die den Tunnel unter der Themse baut,
ist durch Parliaments-Act berechtigt, Geld bis zu
2,400,000 Gulden (200,000 Pf. Sterl) aufzunehmen, woruͤber das Mechanics' Magazine, N. 253, 21. Jun. sich auf eine sehr
boshafte Weise lustig macht.
Tunnels, d.h., Stollen unter den Fluͤssen eine uralte
Sache.
Strabo erzaͤhlt, daß zu Babylon ein unterirdischer gewoͤlbter Gang
unter dem Euphrates vom K. Pallaste zum Tempel des Belos ging, der 15 Fuß weit und
12 Fuß hoch war: die Breite des Euphrates an dieser Stelle war ein Stadium (625
Fuß). Der Euphrat wurde aber, als man den Tunnel zu Babylon baute, abgeleitet, wie
Herodot erzaͤhlt. (Mechan. Mag., N. 253. S. 351.)
Abkuͤrzung des Weges zwischen London und Paris.
Das franzoͤsische Ministerium will, zur Erleichterung der Verbindung mit
England, einen regelmaͤßigen Postengang zwischen London und Paris
uͤber Dieppe herstellen, wodurch die Briefe von
London nach Paris und umgekehrt einen Tag schneller, d.h. in 52 Stunden laufen
koͤnnen. Napoleon der Große wollte diese Verbindung schon unmittelbar nach
dem Frieden von Amiens herstellen; der Wiederausbruch des Krieges hinderte ihn
daran. (Times. Galignani Mess. 4134.)
Die groͤßte Perle,
von dem herrlichsten Wasser, der vollkommensten Ruͤnde,
dem praͤchtigsten Glanze, ohne allen Fehler, besizt ein griechischer Kaufmann
zu Moskau, Hr. Zezima. Die Perle wurde in Ostindien
gefischt und wiegt 27 7/8 Karat, beinahe 2 Quentchen, Dr.
Fischer uͤber Perlenfischerei in Rußland. (Mech. Mag. N. 256, S. 399. 6. Jul.)
Groͤßte bisher bekannte Erdbeere.
Hr. Sadler zog in seinem Garten zu Doncaster eine
Erdbeere, die fuͤnf und einen halben Zoll im Umfange hatte. Sie war eine Wilmot's
Superb. (Galignani. N.
4134.)
Lords und Carls Gaͤrtner in England.
„Earl of Pembroke und Earl of Radnor errichteten zwei Staͤnde auf
dem Marktplaze zu Salisbury, und lassen daselbst Dienstags und Sonnabends durch
ihre Leute die Producte ihrer Gaͤrten unter dem Marktpreise zum großen
Nachtheile der uͤbrigen Gaͤrtner verkaufen.“ Diese
Notiz steht, mit der Unterschrift: „ein gekraͤnkter
Gaͤrtner“ beinahe in allen englischen Zeitungen. Wir halten es
indessen fuͤr ein Gluͤk fuͤr jedes Land, in welchem die Großen
desselben Gartenbau im Großen, und wie man hier sieht, zum Vortheile des Publicums
treiben. Auf diese Weise kann dasselbe endlich Ersaz fuͤr den Verlust der
ungeheueren Streken Landes erhalten, welche die Großen bloß zu ihrem
Vergnuͤgen in Parks, Gartenanlagen etc. verwandelten, und so dem Akerbaue und
Gartenbaue entzogen, wodurch nicht bloß der Preis der Grundstuͤke, sondern
auch der Ertraͤgnisse derselben weit uͤber den Bereich der unteren und
duͤrftigen Classe erhoͤht wird. Die Earl of Pembroke und of Radnor
scheinen uns daher mehr den Dank des Publicums, als eine Verunglimpfung in
oͤffentlichen Blattern zu verdienen, und wir wuͤnschen nichts
sehnlicher, als daß unsere Großen das Beispiel derselben nachahmen
moͤchten.
Verbesserung im Erdaͤpfelbaue.
Hr. Polonceau zu Versailles schlaͤgt vor, den Erdaͤpfeln, da ihre
Keimkraft nur oder
Rindensubstanz (in den Augen) liegt, den Kern mittelst eines walzenfoͤrmigen
Durchschlageisens auszuschneiden, wodurch man also den Nahrungsstoff der
Erdaͤpfel bei dem Verpflanzen derselben fuͤr seine Hausthiere
wenigstens ersparen (aber auch weniger Ertrag von der Erdaͤpfelernte
erhalten) kann. Journal de Pharmacie. Juillet. 362.
Herrn Gay-Lussac's
Erklaͤrung uͤber die Herausgabe seiner Leçons de Physique et de Chimie par des Stenographes
Bekanntlich hat sich zu Paris seit dem vorigen Jahre ein neuer Zweig der Industrie
der Buchhaͤndler erhoben: die Buchhaͤndler lassen die Vorlesungen der
Professoren stenographiren. Herr Gay-Lussac
erklaͤrt nun in den Annales de Chemie, Mai 1828,
S. 441, daß dieß gegen seinen Willen geschah; daß er keinen Antheil an dieser
Ausgabe hat; daß seine Vorlesungen hier nicht genau wieder gegeben wurden, und daß
man sich selbst erlaubte, einige seiner Demonstrationen zu aͤndern, daß diese
Vorlesungen eine Betruͤgerei sind.Wir bedauern, daß Herr Gay-Lussac den
Verdruß hatte, seine Vorlesungen entstellt zu sehen; wir wuͤnschten
jedoch sehr, daß dieser neue Zweig der Buchhaͤndler-Industrie
sich so viel moͤglich verbreitete und vervollkommnete. Der Klage, daß
die Vorlesung unrichtig gegeben wuͤrde, ließe sich dadurch abhelfen,
daß man zwei, allen Falls auch drei, Tachygraphen in die Vorlesung schikte;
es sind dann, wenn man so sagen darf, zwei oder drei Zeugen da, daß so und
nicht anders gesprochen wurde, Herr Gay-Lussac scheint das Recht zu
bezweifeln, oͤffentliche Vorlesungen
oͤffentlich bekannt zu machen. Dieses Recht liegt aber in dem
Begriffe oͤffentlicher Vorlesungen und der Oeffentlichkeit uͤberhaupt. Was oͤffentlich
geschieht, ist Gemein-Gut. Ein Professor,
der sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß er oͤffentlich
uͤber einen wissenschaftlichen Gegenstand spricht, will ja eben
dadurch, daß er sich dafuͤr bezahlen laͤßt, daß dasjenige
oͤffentlich, d.h., allgemein bekannt werde, was er oͤffentlich
spricht. Er hat sein Wissen, so wie seinen Vortrag, zum allgemeinen Besten
an diejenige Anstalt verkauft, an welcher er liest. Das Wort, das
fuͤr Geld uͤber seine Lippen ging, ist nicht mehr sein Wort,
so bald es uͤber seine Lippen gegangen ist: es gehoͤrt dem
Publicum, welchem, da er seine Worte an dasselbe verkaufte, auch das Recht
zukommt, zu erfahren, was der Herr Professor sprach, und wie der Herr
Professor sprach. Ja wir behaupten sogar, daß ein Professor, der sogenannte
Privat-Vorlesungen haͤlt, fuͤr welche er Honorar nimmt,
d.h. auf deutsch bezahlen laͤßt, sein Eigenthumsrecht, auf das, was
er sagte, gleichfalls verloren hat, weil er das, was er sagte, fuͤr
baares Geld verkaufte, und jeder, der etwas kaufte, mit der gekauften Sache
als mit seinem rechtmaͤßig erworbenen Eigenthume schalten und walten
kann, wie er will. Wenn mir Jemand ein Geheimniß verkauft, so kann ich
dasselbe, da es mein Eigenthum geworden ist, bekannt machen, wie ich will,
wenn ich mich nicht im Kauf-Contracte zur Geheimhaltung
verpflichtete; eine Verpflichtung, die bei Vorlesungen nie Statt haben kann,
weil sie, wenn sie nuͤzlich seyn sollen, im Leben angewendet werden
muͤssen, also nicht geheim gehalten werden koͤnnen noch
duͤrfen. Wenn Prediger, wenn Schauspieler, welche beide, wie der
Professor, oͤffentlich sprechen, wenn Parlamentsmitglieder
oͤffentlich der Kritik nicht bloß uͤber ihre Worte, sondern
selbst uͤber die Art ihres Vortrages ausgesezt sind und seyn und
bleiben muͤssen, warum sollen Professoren uͤber Prediger,
Schauspieler, Parliamentsmitglieder erhaben seyn? Wenn die Vorlesungen der
Professoren jaͤhrlich stenographirt
erschienen, wuͤrde man sehen, in wiefern der Professor entweder
selbst die Wissenschaft oder die Lehrmethode von Jahr zu Jahr
foͤrderte, oder wenigstens die Fortschritte anderer benuͤzte;
man wuͤrde nicht bloß sehen, was er vortraͤgt, sondern auch
wie er vortraͤgt etc. Wir sehen nicht ein, wie ein guter, ein
tuͤchtiger Professor es ungern sehen sollte, wenn man das, was er
oͤffentlich vortrug, oͤffentlich bekannt macht, obschon wir
begreifen, daß es einige geben moͤchte, denen diese
Publizitaͤt unangenehm seyn koͤnnte. Indessen waͤre
Stenographie auf den Kathedervortrag angewendet, vielleicht eine der
hoͤchsten Wohlthaten, die der Menschheit je zu Theil ward: es
wuͤrden Curiosa aller Art zum Vorscheine kommen.