Titel: | Verbesserung an Wägemaschinen (den sogenannten deutschen Wägebrüken), worauf J. G. Deyerlein, Schmid und Instrumentenverfertiger, Mercer Street, St. Martin in the Fields, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden gelehrten Fremden am 10. November 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXIV., S. 413 |
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CXIV.
Verbesserung an Waͤgemaschinen (den
sogenannten deutschen Waͤgebruͤken), worauf J. G. Deyerlein, Schmid und Instrumentenverfertiger,
Mercer Street, St. Martin in the Fields, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung
eines im Auslande wohnenden gelehrten Fremden am 10.
November 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Jaͤner 1828. S.
253.
Mit Abbildungen auf Tab.
IX.
[Verbesserung an Waͤgemaschinen.]
Der Grundsaz, worauf diese Verbesserung beruht, besteht in
Anwendung dreier Hebel, deren Kraͤfte mathematisch genau gegen einander
berechnet und so verbunden werden, daß jeder Koͤrper oder jede Last, welche
zwischen den beiden aͤußersten Hebeln senkrecht steigt und faͤllt, mit
dem zehnten Theile des Gewichtes derselben, an dem Ende des ersten Hebels
aufgehaͤngt, genau im Gleichgewichte ist.
Fig. 27.
zeigt die Stellung dieser Hebel in einer mathematischen Figur. a, b, c, d, ist ein Hebel, der sich bei, b, um seinen Stuͤzpunct schwingt, und, e, f, g, ein anderer Hebel, der sich bei, g, als um seinen Stuͤzpunct dreht. h, i, sey nun ein dritter Hebel, der an einem Ende, h, mittelst einer Stange an dem Hebel, a, b, c, d, bei, c,
aufgehaͤngt ist, und an dem anderen Ende, i,
seinen Stuͤzpunct bei, f, auf dem zweiten Hebel,
e, g, hat, und das Ende, e, des Hebels e, g, haͤnge mittelst
einer Stange an dem Ende, d, des ersten Hebels.
Wenn nun irgend eine Last, z.B. ein Sak Mehl, auf dem Hebel oder auf der
Buͤhne, h, i, zu liegen kommt, so wird sie
zwischen den Puncten, c, des ersten Hebels und, f, des zweiten Hebels getragen, und von einem
Koͤrper, der nur den zehnten Theil des Gewichtes derselben betraͤgt,
und bei, a, aufgehaͤngt wird, in Gleichgewicht
erhalten, und die Buͤhne oder der Hebel, h, i,
wird in senkrechter Richtung steigen und fallen. Diese Waͤgemaschine sieht
nun so aus, wie sie in Fig. 28. dargestellt ist,
wo, b, i, die Buͤhne ist, auf welche der zu
waͤgende Koͤrper gelegt wird, und, k, die
Wagschale mit dem Gewichte, die an dem Ende des Wagebalkens, d, a, haͤngt, der sich um seinen Stuͤzpunct, b, schwingt, welcher von dem Pfosten, l, getragen wird. Da sie uͤbrigens genau nach
Fig. 27.
eingerichtet ist, so werden zehn Pfund in der Wagschale, k, hundert Pfund auf der Buͤhne, h, i,
aufwaͤgen.
Man kann uͤbrigens jede Veraͤnderung an den Dimensionen dieser Maschine
anbringen; nur muͤssen die Verhaͤltnisse genau nach denselben
berechnet werden. Diese Maschine dient sowohl zum Waͤgen schwerer Lasten in
Kramlaͤden, als zum Waͤgen der Kutschen, des Hornviehes etc.Ist es moͤglich, daß man in England unsere Heuwagen nicht kennen soll?
A. d. Ueb.