Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. XVIII., S. 72 |
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XVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 4. Septbr. bis zum 18. Decbr. zu London im
Jahre 1828 ertheilten Patente.
Dem Granville Sharp
Pattison, Esq. zu Old Burlington Street, in der City von
Westminster, und der Grafschaft Middlesex: auf eine
neue und verbesserte Methode Eisen beim Beschlagen der Schiffe anzuwenden, und
eiserne Bolzen, Spiker, Naͤgel, Haken, Klammern und andere
Befestigungsmittel, die man bei dem Baue der Schiffe und anderer Fahrzeuge
gebraucht, dabei anzuwenden. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 4ten Septbr.
1828.
Dem John Seaward und
Samuel Seaward,
Mechaniker in den Canal Iron Works, in der Pfarrei of All Saints,
Poplar, in der Grafschaft Middlesex: auf ein neues
und verbessertes Verfahren Wagen und alle andere Fuhrwerke auf Straßen, so wie
auch Schiffe, Bothe und andere Fahrzeuge auf dem Wasser vorwaͤrts zu
treiben oder zu bewegen. – Dd. 4ten Septbr. 1828.
Dem Charles
Sanderson, Eisenmeister in Park-gate Iron Works, bei
Rotherham, in der Grafschaft York: auf eine neue
Methode Cementstahl zu verfertigen. – Dd.
4ten Septbr. 1828.
Dem Samuel Brooking,
Contre-Admiral in der koͤnigl. Marine, aus Plymouth, in der Grafschaft Devon: auf eine neue Methode oder Verfahrungsart.
Seile fuͤr Schiffe zu verfertigen. – Dd. 4ten Septbr. 1828.
Dem John Robertson,
Verfertiger von Schiffsseilen, in Limehouse-hole, in der Pfarrei of All
Saints, Poplar, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen in der Fabrikation von Seilen oder Tauwerk aus Hanf. – Dd. 4ten Sptbr.
1828.
Dem William Bell,
Gentleman in Lukas Street, Commercial Road, in der Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Verfahrungsarten Wasser und andere
Fluͤssigkeiten zu filtriren. – Dd.
4ten Septbr. 1828.
Dem William Farish,
Jacksonian Professor in the University: auf ein
verbessertes Verfahren Wasserleitungen zu reinigen. – Dd. 4ten Septbr.
1828.
Dem Thomas Robinson
Williams, zu Norfolk Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation von
Huͤten, Bonnetten, Kappen, und in dem Verfahren sie vermittelst
Maschinerien mit Seide und anderen Materialien zu uͤberziehen. –
Dd. 11ten
Septbr. 1828.
Dem Thomas Minikew,
Kunsttischler in Berwick Street, St. James's, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung in der Construktion und
Verfertigung von Stuͤhlen, Sofas, Betten und allen anderen
Moͤbeln, so wie auch von Reise- und anderen Wagen und Fuhrwerken
jeder Art zum persoͤnlichen Gebrauch. – Dd. 11ten Sptbr. 1828.
Dem James Beaumont
Neilson, Mechaniker in Glasgow, in der Grafschaft Lamark, in North Britain: auf die
verbesserte Anwendung von Luft, um das Feuer in Schmieden und solchen Oefen zu
verstaͤrken, wo Blasebaͤlge und andere blasende Apparate
erforderlich sind. – Dd. 11ten Sptbr. 1828.
Dem Lemuel Wellman
Wright, Mechaniker in Mansfield Street, Borough Road, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinen zum Verfertigen der Schrauben. – Dd. 18ten Sptbr. 1828.
Dem William Losh,
Esq. zu Benton House, in der Grafschaft Northampton: auf
gewisse Verbesserungen in der Verfertigung von eisernen Schienen fuͤr
Eisenbahnen, und von den Ketten oder Gestellen, in oder auf welchen die
Eisenschienen angebracht oder befestigt werden koͤnnen. – Dd. 18ten Septbr.
1828.
Dem Joseph Rhodes, d.
juͤng. Worsted-Spinner in Alverthorp, in der Pfarrei
Wakefield: auf gewisse Verbesserungen an den
Maschinen zum Spinnen des Worstedgarns und anderer faserigen Substanzen.
– Dd. 18ten
September 1828.
Dem Joseph Clifild
Daniell, Tuchmacher in Limpley, in der Pfarrei Bradford, in der Grafschaft Wilts: auf Verbesserungen an den
Tuchschermaschinen. – Dd. 18ten Sptbr. 1828.
Dem John Melville,
Esq. in Upper Harley Street, Cavendish Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im Forttreiben der
Schiffe. – Dd. 18ten Septbr. 1828.
Dem Edward Forbes
Orson, Gentleman in Princes Street, Finsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Patrone zum
Jagdgebrauche. – Dd. 18ten Septbr. 1828.
Dem John Jones,
Buͤrstenmacher in Leeds,
in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an der Maschinerie oder dem
Apparat zum Pressen oder Vollenden wollener Tuͤcher. – Dd. 18ten Septbr.
1828.
Dem Peter Ricby
Wason, Esq. Rechtsanwalt in dem Middle Temple:
auf eine gewisse Verbesserung an dem sogenannten Siegellak. – Dd. 25sten
September 1828.
Dem James Neville,
Mechaniker zu New Walk, Shad Thames, in der Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Maschine oder Apparat, um aus
Wasserfaͤllen und schnellen Stroͤmen eine mechanische Kraft zu
gewinnen. Dd. 25sten Septbr. 1828. (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Nov. 1828, S. 318.)
Dem Thomas Fowler,
Papierhaͤndler zu Great Torrington, in der Grafschaft Deron: auf sein verbessertes Verfahren, heißes Wasser, heiße
Oehle, und andere heiße Fluͤssigkeiten, zu haͤuslichen und anderen
Zweken in die Hoͤhe zu heben und cirkuliren zu lassen. – Dd. 2. Octbr.
1828.
Dem John Brunton,
Mechaniker zu West Bromwich, in der Grafschaft Stafford:
auf Verbesserungen an dem Apparate zur Bereitung des Kohlengases und der Kohks,
so wie auch auf Verbesserungen in der Methode, solche Apparate aufzustellen.
– Dd. 2.
Octbr. 1828.
Dem David Napier,
Mechaniker in Warren Street, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Buchdrukerpressen.
– Dd. 2.
Octbr. 1828.
Dem Thomas Tipsett,
Mechaniker zu Gwennap in der Grafschaft Cornwall: auf
gewisse Verbesserungen im Baue und der Einrichtung von Maschinen, welche durch
Dampf und Luft wirken und an dem Dampfkessel, so wie auch in der Anwendung
solcher verbesserter Maschinen zu einem neuen Verfahren, Fahrzeuge und andere
schwimmende Koͤrper vorwaͤrts zu treiben. – Dd. 9. Octbr.
1828.
Dem Samuel Lawson und
Markt Walker,
Maschinen-Fabrikanten und Flachsspinnern zu Leeds in der Grafschaft York: auf
gewisse Verbesserungen an Maschinen zum Vorbereiten und Zwirnen des Hanfes,
Flachses, der Seide und anderer Faserstoffe. – Dd. 9. Octbr. 1828.
Dem Henry Duxbury
Gentleman, zu Pomeroy Street, Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf eine neue Maschine zum Spalten der Haͤute und
Felle. – Dd. 9. Octbr. 1828.
Dem Edward Hancorne,
Nagelfabrikant in Skinner Street, in der City von London: auf gewisse Verbesserungen in
Verfertigung der Naͤgel. – Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. – Dd. 16. Octbr. 1828. (Aus dem Repert. of
Patent-Inventions. Decbr. 1828. S. 383.)
Dem William Godfrey
Kneller, Chemiker zu Great Pearl Street, Spitalfields, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen im
Abdampfen des Syrups, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar
sind. – Dd. 27. Nov. 1828.
Dem Joseph D'Arcy,
Esq. zu Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex,
alleinigen Erben des verst. Charles Broadrip, Esq., der zulezt zu Spring
Gardens, in der Pfarrei St. Martins in the Fields, in der Grafschaft Middlesex
lebte: auf gewisse Verbesserungen in der Construktion der Dampfmaschinen und des
damit verbundenen Apparates. – Dd. 29. Nov. 1828.
Dem Edward Dakin
Philp, Chemiker zu Regent Street, St. James', in der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum
Destilliren und Rektificiren. – Dd. 20. Nov. 1828.
Dem Robert Stein,
Gentleman zu Regent Street, Oxford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen bei der Destillation.
– Dd. 4.
Dez. 1828.
Dem William Brunton,
Mechaniker zu Leadenhall Street, in der City von London: auf eine Maschine, einen Apparat
oder ein Instrument, um das specifische Gewicht und die Temperatur gewisser im Handel
vorkommenden Fluͤssigkeiten zu bestimmen, welche Erfindung theilweise
auch zu anderen Zweken anwendbar ist. – Dd.
4. Dez. 1828.
Dem Philip Derbishire
Esq. zu Ely Place, Holborn, in der Grafschaft Middlesex:
auf ein gewisses Arzneimittel oder Blaͤhungsmittel, um die Seekrankheit
zu verhindern oder zu mildern, welches auch bei anderen Krankheiten angewandt
werden kann. – Dd. 4. Dez. 1828.
Dem Zachariah Stiley,
Mechaniker zu Union Street, Southwark, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Apparate, welche an Wagen angebracht werden,
um Sicherheit beim Reisen zu verschaffen. – Dd. 10. Dez. 1828.
Dem George
Rennoldson, Muͤller zu South Shields, in der Grafschaft Durham: auf gewisse Verbesserungen an sich drehenden
Dampfmaschinen. – Dd. 4. Dez. 1828.
Dem John Hague,
Mechaniker zu Cable Street, Wellclose Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in dem Verfahren die
Melasse oder den Syrup vom Zuker abzuscheiden. – Dd. 6. Dez. 1828.
Dem Isaak Dickson,
Esq. zu Chester Street, Grosvenor Place, in der Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Projektil, zum Theil von einem
Fremden mitgetheilt. – Dd. 8. Dez. 1828.
Dem John Brase,
Gentleman zu Albany Street, und Thomas Smith, Mechaniker in Augustus Street, beides in
Regent's Park, in der Grafschaft Middlesex: auf
gewisse Verbesserungen an der Maschinerie zum Aufscharren, Kehren, Reinigen und
Waͤssern der Straßen und anderer Wege, welche Maschinerie auch zu anderen
Zweken anwendbar ist. – Dd. 10. Dez. 1828.
Dem Thomas Lawes,
Spizenfabrikant am Strand, in der Grafschaft Middlesex:
auf eine Verbesserung in der Fabrikation der Bobbin-Nez-Spizen.
– Dd. 10.
Dez. 1828.
Dem Charles Cummerow,
Kaufmann zu Lawrence Pountney Lane, Cannon Street, London: auf gewisse Verbesserungen im
Forttreiben der Schiffe. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 10. Dez.
1828.
Dem Abraham Louis,
Mechaniker zu Dean Street, Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf ein mechanisches
„volti subito,“
vermittelst dessen diejenigen, welche Musik spielen, die Blaͤtter der
Musikbuͤcher waͤhrend des Spielens umkehren koͤnnen.
– Dd. 10.
Dez. 1828.
Dem Samuel Jones,
Kuͤnstler am Strand, in der City von Westminster
und der Grafschaft Middlesex: auf eine neue und verbesserte Methode
augenbliklich Licht hervorzubringen. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 10. Dez.
1828.
Dem Thomas William Charming
Moore, Kaufmann in der City von New York, in den vereinigten Staaten von Nordamerika, jezt zu Hampstead, in der
Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode, oder eine Verbindung von
Maschinerien, um Huͤte oder Kappen zu verfertigen. Von einem Fremden
mitgetheilt. – Dd. 10. Dez. 1828.
Dem Valentine Llanos,
Gentleman zu Hampstead, in der Grafschaft Middlesex: auf
eine Verbesserung oder Verbesserungen an Bohrern. Von einem Fremden mitgetheilt.
– Dd. 15.
Dez. 1828.
Dem John Fortes,
Architekt und Geometer zu Cheltenham in der Grafschaft
Gloucester: auf eine Methode den Rauch zu verzehren oder zu verbrennen. –
Dd. 15. Dez.
1828.
Dem Richard Williams,
Mechaniker zu Tabernacle Walk, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung von
elastischen und dichten Fluͤssigkeiten, um Maschinerien verschiedener Art
vorwaͤrts zu treiben. – Dd. 15. Dez. 1828.
Dem Anton Bernhard,
Mechaniker zu Finsbury Circus, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an oder Zusaͤze zu
Raͤdern oder Apparaten, um Schiffe vorwaͤrts zu treiben und zu
anderen Zweken. – Dd. 15. Dez. 1828.
Dem John Dicken
Whitehead, Wollfabrikant zu Oakview Mills,
Saddleworth, in der Grafschaft York: auf gewisse
Verbesserungen in der Einrichtung und Verfertigung von Patronen zum Gebrauch auf
der Jagd und zu anderen Zweken. – Dd. 13. Dez. 1828.
Dem John Morfitt,
Bleicher zu Ccokridge bei Leeds,
in der Grafschaft York: auf eine gewisse Verbesserung an den Retorten, welche
die Bleicher und die Fabrikanten von Chlorwasser oder Chlorkalk gebrauchen.
– Dd. 15.
Dec. 1828.
Dem John Slater,
Kutschenfedern- und Achsenfabrikant zu Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf gewisse
Verbesserungen an Achsen und den Buͤchsen der Wagenraͤder.
– Dd. 15.
Dez. 1828.
Dem John Levers,
Maschinist in der Stadt Nottingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Verfertigen der sogenannten Bobbin-Nez-Spizen. – Dd. 18. Dez.
1828.
Dem William Stead,
Muͤhlenarzt und Maschinenverfertiger zu Gildersome in der Grafschaft York, und James Stead, Holzschaͤzer zu
Doncaster in derselben Grafschaft: auf ein Schaufelrad nach einem neuen oder
verbesserten Prinzip, um Dampfboote und andere Fahrzeuge vorwaͤrts zu
treiben. – Dd. 18. Dez. 1828.
Dem Joseph
Charlesworth und Joshua Charlesworth, Wollfabrikanten und Kaufleuten zu
Holinfirth, und Samuel Andrew
Mellor, Tuchscherer an demselben Orte, alle in der Grafschaft
York: auf gewisse Verbesserungen an oder Zusaͤze zu
Gig-Muͤhlen zum Dressiren wollener Tuͤcher und anderer
Fabrikate. – Dd. 18. Dez. 1828.
Dem James Sirnister
zu Bull Street, Birmingham, in
der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen im Weben, Zubereiten oder in der
Verfertigung von Zeugen und die Anwendung derselben, um
Schnuͤrbruͤste und andere Kleidungsstuͤke zu verfertigen.
– Dd. 18.
Dez. 1828.
Dem Edward Josephus,
Kaufmann zu Haydon Square, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den
Raͤdern, Achsen, und anderen Theilen der Karren, Wagen und anderer
Fuhrwerke. – Dd. 18. Dez. 1828.
Dem Francis Horatio Nelson
Drake, Esq. zu Colyton House, in der Grafschaft Devon: auf eine
besondere Schieblade. – Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 18. Dez.
1828.
(Aus dem Repert. of Patent-Invent. Jan. 1829.
S. 60.)
Ueber kuͤnstliche Demante.
Es wurde bereits im polyt. Journale Bd. XXX. S.
395 bemerkt, daß es Hrn. Gannal gelungen ist,
reinen Kohlenstoff (aus welchem der Demant bekanntlich besteht) in Krystalle zu
verwandeln, welche alle Eigenschaften des Demantes besizen. Folgendes ist das Detail
seiner Versuche.
Wenn man einige Stangen Phosphor in eine Retorte gibt, in welcher sich
Schwefel-Kohlenstoff befindet, der mit einer Schichte Wassers bedekt ist, so
wird der Phosphor in dem Augenblike, in welchem er den Schwefel-Kohlenstoff
beruͤhrt, sich aufloͤsen, fluͤssig werden, und auf den Boden
der Retorte sinken. Die ganze in der Retorte enthaltene Masse theilt sich dann in
drei verschiedene Schichten: die oberste ist reines Wasser; die zweite
Schwefel-Kohlenstoff; die dritte der geflossene Phosphor. Wenn man nun die
Retorte schuͤttelt, so daß diese drei Schichten unter einander gemengt
werden, so wird die ganze Masse dik, milchicht, und scheidet sich, nach einiger
Ruhe, wieder neuerdings, aber nur in zwei Schichten, von einander; die obere bildet
reines Wasser, die untere Phosphor-Schwefel, und zwischen diesen beiden
Schichten zeigt sich eine sehr duͤnne Lage feinen Pulvers, welches, wenn die
Retorte den Sonnen-Strahlen ausgesezt wird, mit allen Farben des Regenbogens
spielt, und folglich aus einer Menge kleiner Krystalle zu bestehen scheint.
Aufgemuntert durch dieses Resultat suchte Hr. Gannal
groͤßere Krystalle zu erhalten, und es gelang ihm.
Er gab in eine Retorte, die an einen Ort gestellt wurde, wo sie ruhig stehen bleiben
konnte, zuerst acht Unzen Wasser, dann acht Unzen Schwefel-Kohlenstoff und
acht Unzen Phosphor. Der Phosphor loͤste sich, wie vorher auf, und die drei
Fluͤssigkeiten schieden sich nach dem Geseze ihrer specifischen Schwere. Nach
vier und zwanzig Stunden hatte sich zwischen dem Wasser und dem
Schwefel-Kohlenstoffe eine sehr duͤnne Schichte weißen Pulvers
gebildet, die hier und da Luftblasen in sich enthielt, und mehrere Mittelpunkte der
Krystallisation zeigte: einige Krystalle bildeten kleine Tafeln, andere Sterne. Im
Verlaufe einiger Tage ward diese Schichte diker, und die beiden unteren
Fluͤssigkeiten waren nun weniger deutlich von einander getrennt, so daß sie
nach drei Monaten nur Eine Masse zu bilden schienen.
Nachdem noch Ein Monat ohne weiteres Resultat verstrichen war, so handelte es sich
darum ein Mittel zu finden, die krystallisirte Schichte von dem
Phosphor-Schwefel abzusondern, was bei der Entzuͤndbarkeit dieser
Mischung schwierig war. Nach verschiedenen mehr oder minder mißlungenen Versuchen
entschloß sich Hr. Gannal die ganze Masse durch ein
Gemsfell laufen zu lassen, das er unter eine glaͤserne Gloke brachte, unter
welcher er die Luft von Zeit zu Zeit erneuerte. Nach einem Monate konnte das
Gemsfell ohne Gefahr gehandhabt werden, es wurde zusammengelegt, ausgewaschen und
getroknet. Hr. Gannal war nun zum ersten Male im Stande,
die Krystalle zu untersuchen, die auf dem Felle zuruͤkblieben. Der Sonne
ausgesezt zeigten sie sich als eine zahllose Menge von Krystallen, die alle Farben
des Prismas strahlten. Zwanzig derselben waren groß genug, daß man sie auf die Spize
eines Federmessers bringen konnte, und drei hatten die Groͤße eines
Hirsekorns. Leztere wurden einem erfahrnen Juwelier zu Paris gezeigt, der sie
fuͤr wirkliche Demante hielt. (Mech. Mag. Nro.
278. 6. Dec. S. 300.)
Demante in Brasilien.
Man fand in Brasilien vom I. 1772 bis 1818 in dem Districte von Tajaeco 1,298,037
Karate Demanten. Die Regierung scheint indessen nicht viel Vortheil dabei gehabt zu
haben; denn sie gab ihr Recht, Demante zu suchen, in Pacht, und die Paͤchter
fanden, bis zu obigem Jahre, noch 1,700,000 Karate. Der Werth aller dieser Demante
wird auf 67 Millionen Pf. Sterl. geschaͤzt. Der schwerste Demant, den ein
armer Neger in der Naͤhe des Abaité-Flusses im I. 1771 fand,
wiegt 138 1/2 Karat. Der gluͤkliche Finder erhielt durch diesen Fund seine
Freiheit und eine Pension von jaͤhrlich 50 Pf. Sterl. (600 fl.) (Register of Arts N. 46. S. 352.)
Ueber Platinna.
Dr. Wollaston erhielt am 1. December 1828 die große
goldene Medaille der Royal Society fuͤr sein
neues Verfahren, Platinna, durch vollkommene Reinigung
derselben mittelst Aufloͤsung, durch Pressung des erhaltenen Niederschlages,
Erhizung und Haͤmmerung desselben, zu jeder weiteren technischen
Verarbeitung, zum Drahtzuge wie zum Streken in Platten, leicht anwendbar zu machen,
so daß man sich derselben jezt bereits zu Gefaͤßen in
Vitriol-Oehl-Fabriken bedient. Er lehrte ferner, in Verbindung mit
Hrn. Herschel und dem vortrefflichen Faraday ein Glas mittelst Platinna bereiten, das an
Reinheit jedes bisher bekannte Glas unendlich uͤbertrifft, und eine neue
Epoche in der Optik herbeifuͤhren wird. Dr. Wollaston liegt ohne Rettung an einer unheilbaren Krankheit, und
benuͤzt seine lezten Stunden einem Schreiber seine Bemerkungen und
Zusaͤze zu seinen Entdekungen zu diktiren. (Mech.
Mag. 279. S. 319. 13. Dec. 1828.)
Mittel gegen das Anlaufen und gegen den Rost. Von Joh. Murray.
Ich finde, daß wenn man Leinwand oder Baumwollen- oder Wollen-Zeug in
Wasser taucht, welches mit Aezkalk und schwefelsaurer
Soda
„In water, saturated with quick-lime and sulphate of
soda.“ Es scheint hier ein Drukfehler, „and fuͤr
or,“
„und“ fuͤr „oder“
eingeschlichen zu seyn. Denn, wenn Wasser mit Aezkalk
und schwefelsaurer Soda gesaͤttigt wird, so wird die
schwefelsaure Soda zersezt, und man erhaͤlt Gyps und kaustische Soda,
wovon weder der eine noch die andere die hier bemerkte Wirkung
aͤußern kann.A. d. U. gesaͤttigt ist, und dann sorgfaͤltig troknet, Stahlarbeiten,
die man in dieselben einwikelt, selbst wenn sie angelaufen waren, vollkommen gegen
Rost geschuͤzt werden. Eisenrost enthaͤlt kohlensaures Eisen, und die
waͤsserigen Theile „der Feuchtigkeit,“ desjenigen, was
„das Anlaufen“ verursacht, werden, wie es erwiesen ist,
unter allen Temperaturen, kraͤftiger aber bei einer erhoͤhten
Temperatur, zersezt, sobald sie mit Eisen in Beruͤhrung kommen: und dadurch
entsteht Rost. Es ist wahrscheinlich, daß der kaustische Kalk nicht bloß etwas von der in der Luft
enthaltenen Kohlensaͤure, die durch Feuchtigkeit in eine mehr unmittelbare
Beruͤhrung mit dem Eisen oder Stahle gebracht wird, sondern selbst auch einen
großen Theil der Feuchtigkeit, und, wenn der Kalk hoͤchst kaustisch ist,
selbst vielleicht etwas Sauerstoff anzieht. (?)
Die auswitternde schwefelsaure Soda zieht keine Feuchtigkeit an, sondern laͤßt
sie vielmehr fahren, wie ihr eigenes Krystallisations-Wasser.
Es ist also offenbar, daß eine Huͤlle von Baumwollen-, Leinen-
oder Wollen-Zeug, die auf die oben beschriebene Weise gesaͤttigt
wurde, Stahlwaaren und auch Silber nicht bloß gegen das Anlaufen schuͤzt,
sondern auch Urkunden, sie moͤgen auf Papier oder auf Pergament geschrieben
seyn.
Stahl-Waaren etc. lassen sich gut aufbewahren, wenn man sie in
gepuͤlverten Aezkalk eingraͤbt.
Ich habe eine Menge von Versuchen angestellt und fein polirte und magnetisirte
Stahlnadeln an einem Seidenfaden in Kalkwasser aufgehaͤngt, so daß sie sich
frei in dieser Fluͤssigkeit um ihren Aufhaͤngepunkt schwingen konnten;
ich habe hierbei gefunden, daß dieses Verfahren eines der besten ist, um sie eine
unbestimmte Zeit uͤber gegen Rost zu schuͤzen und ihre magnetische
Kraft zu erhalten. Ein eiserner Ring, unter dem Winkel von „Null Anziehung“ (no
attraction) in Barlow's
Researches geneigt, kann um die Flasche oder die kleine
Glaskugel angelegt, und die Cardinal-Punkte koͤnnen mit Demant in
einem Kreise um dieselbe eingeschnitten werden. Unter diesen Verhaͤltnissen
hat die Atmosphaͤre keinen Einfluß auf die Nadel, und diese wird
geschuͤzt gegen den Feind alles Magnetismus erhaltenHieruͤber sind wohl noch erst weitere Versuche anzustellen. A. d.
U.. (Aus dem London Journal of Arts. November.
1828. S. 106.)
Leinwand-Papier. (Papier
Linge.)
Dieses neue Papier hat zu Paris viel Aufsehen gemacht. Es sieht dem Tischzeuge oder
anderer Leinwand so aͤhnlich, daß, selbst wenn man es zwischen den Fingern
haͤlt, ohne genauere Untersuchung man sich taͤuschen koͤnnte.
Man benuͤzt es vorzuͤglich als Tischzeug, da es dem schoͤnsten
damastenen Tischzeuge gleich kommt. Es ist aͤußerst wohlfeil: ein Tischtuch
kostet nur 5-6 Centime (7 bis 9 Pf.), und nachdem es schmuzig geworden ist,
nimmt man es, da man es bei Hause nicht waschen kann, um den halben Preis
zuruͤk. Eine ganze Tafel-Furnitur kostet einen Franken (27 Xr.) Register of Arts. N. 52. 10. Dec. 1828. S. 63. (Die
Idee, Papier als Leinwand zu benuͤzen, ist nicht neu. In der Armee des
groͤßten aller Koͤnige, den je Europa sah, Friedrich's des Einzigen,
hatten die Soldaten papierne Manschetten.)
Papier aus Mais (tuͤrkischem Korne).
Hr. Cobbett, der jezt mit seinem Mais-Baue in
England so sehr viel Laͤrmen macht, berichtet in einer Zeitung, daß ein
Papiermacher zu Quildford ihm aus den Spelzen (husks)
des von ihm gezogenen Mais 50 Bogen sehr schoͤnes Papier verfertigte. Er
verspricht sich unendlich viel von dieser Entdekung. Observer. Galignani Messenger. N. 4281.
(Wir uͤbersezten hier woͤrtlich husks, wie
naͤmlich die Samenhuͤlle der Getreide-Arten heißt, mit Spelzen,
zweifeln aber sehr, daß Hr. Cobbett sich hier des wahren Ausdrukes bediente. Wir
vermuthen vielmehr, daß er nicht sowohl die Samenhuͤlle des Mais, als die
Scheiden bezeichnen wollte, die den Kolben umhuͤllen, und vielleicht auch das
Mark des Kolbens selbst. Mit diesem Marke des Kolbens, in welchem die Koͤrner
liegen, das wirklich papierartig ist und auch mit den Scheiden, (die man in Tyrol,
wo Mais allgemeines Korn-Surrogat ist, Flitschen
nennt) waͤre es in der That der Muͤhe werth, daß geschikte
Papiermacher Versuche anstellten. Man kann auf die getrokneten Flitschen wirklich
schreiben, wie auf Palmblaͤtter.)
Ueber das Fett der Wolle.
Hr. Chevreul las am 8. Septbr. 1828 vor der Académie des Sciences eine Abhandlung
uͤber den fetten Stoff der Wolle. Die in dieser Abhandlung enthaltenen Thatsachen sind aus einer
sehr ausfuͤhrlichen Arbeit hervorgegangen, deren Zwek ist, die
hauptsaͤchlichsten Verschiedenheiten der Wolle in Hinsicht ihrer
naͤheren Bestandtheile auszumitteln, um den Einfluß der verschiedenen
Substanzen, welche sie enthalten kann, und die nicht zur Faser gehoͤren,
kennen zu lernen. Der Verfasser hat aus der Merinoswolle, welche vorlaͤufig
in reinem Wasser entfettet worden war, wenigstens 18 Procent fette Substanz
ausgezogen. Auf diese Substanz hat er vorzuͤglich die Aufmerksamkeit der
Akademie in der ihr gemachten Mittheilung gelenkt. Leztere Substanz besteht
wenigstens aus zwei naͤheren Bestandtheilen, welche sich von einander in
ihrem Schmelzpunkte unterscheiden. Der eine ist bei der gewoͤhnlichen
Temperatur wie Wachs, waͤhrend der andere unter denselben Umstaͤnden
dem Ruͤkstande von der Destillation des Terpenthinoͤhls gleicht. Beide
koͤnnen mit Wasser eine Emulsion bilden, wodurch sie sich von dem Stearin und
Olein unterscheiden und sich dem Fett des Hirns naͤhern.
Wenn man die fette Substanz der Wolle mit Kaliaufloͤsung erhizt, so verseift
sie sich unter den Umstaͤnden, wo das Olein und Stearin verseift
wuͤrden, keineswegs. Diese Bestandtheile enthalten keinen Stikstoff, wie das
Fett des Gehirns. Es ist merkwuͤrdig, daß die Wollfaser, welcher man 18
Procent der fetten Substanz entzogen hat, sich nicht viel besser als fruͤher
zum Faͤrben eignet, wie man dieses bei der Annahme, daß die Wolle vor dem
Faͤrben nothwendiger Weise entfettet werden muß, haͤtte erwarten
koͤnnen. Die Wolle, welche ihr Fett verloren hat, enthaͤlt noch den
Schwefel, welchen man in derjenigen findet, die nicht entfettet wurde, und entwikelt
wie leztere, mit Alaun und Weinstein behandelt, Schwefelwasserstoff. Diesem in der
Wolle enthaltenen Schwefel muß man die Faͤrbung zuschreiben, welche bei der
Wolle eintritt, wenn man sie in einer Aufloͤsung von essigsaurem Blei, oder
essigsaurer Alaunerde, welche noch essigsaures Blei enthaͤlt, oder salzsaurem
Zinnoxydul u.s.w. erhizt. (Bulletin des Scienc. technol.
Octbr. 1828. S. 241.) Sobald die Abhandlung des Hrn. Chevreul in den Ann. de Chim. erscheint,
werden wir nicht saͤumen, sie unseren Lesern mitzutheilen.
Mehlverfaͤlschung in England.
Die „Times,“ und aus diesen
das Mechanics-Magazine, N. 276, 22. Nov. 1822. S.
272 erzaͤhlen, „daß man jezt Schwerspath (Derbyshire spar) in England unter das Mehl mischt, um das Brod
schwerer wiegen zu machen. Daß man in England Pfeifenthon unter Mehl mengt, ist
eine alte Sache; 40 Saͤke Pfeifenthon an einen reichen Muͤller
addressirt, wurden zu Plymouth im J. 1814 weggenommen.“ – Man
sieht hieraus, daß es mit der Baͤker-Polizei in Constantinopel weit
besser steht, als in dem hochgepriesenen London.
Aepfel aufzubewahren.
Man kann Aepfel ein Jahr lang uͤber bloß dadurch gut erhalten, daß man sie in
Korn stekt. Quarterly Journal of Science. Mechan. Mag.
N. 270. S. 175.
Erdaͤpfel aufzubewahren.
Man kann Erdaͤpfel mehrere Jahre lang gut erhalten, wenn man sie entweder mit
siedend heißem Wasser abbruͤht, oder einige Minuten lang in einen warmen Ofen
bringt. Sie werden dann nie mehr keimen, und ihr Mehl wird gut bleiben, wenn anders
ihre Schale vollkommen ganz ist. Nach dem Bruͤhen muͤssen sie gut
getroknet werden. Worcester Herald.
Mech. Mag
. a. a. O.
Zunahme der Lebensmittel in Schottland vom J. 1769 bis
1828.
Im J. 1769.
Im J. 1828.
Rindfleisch das Pf. zu 44 Loth
2
bis 4
Pence
5
bis 6
Pence, das Pf. zu 32 Loth
Schoͤpsenfleisch
2
– 3
–
4
– 5
–
Schweinefleisch
2
– 3
–
4
– 6
–
Kalbfleisch
3
– 4
–
5
– 6
–
Paar junge Huͤhner
3
– 4
–
4
– 6
–
Henne
4
– 6
–
10
– 14
–
Gans
12
– 14
–
30
– 48
–
Paar Enten
12
– –
–
12
– 14
–
Eyer sieben
1
– –
–
5
– 6
– das Duzend
Lachs das Pfund
1
– 1
1/2 –
18
– –
–
Taglohn fuͤr den Mann
6
– –
–
18
– –
–
– – ein Weib
3
– –
–
10
– –
–
Inverness Courier. Galignan. Mess. N. 4263.
Litteratur.
c) Deutsche.
Gemeimnuͤtzliche Nachrichten von den
(uͤber die) neuesten Erfindungen. Fortschritten und Entdekungen des
In- und Auslandes, so wie von der neuesten Litteratur und Kritik der
Gewerbskunde fuͤr Handwerker, Fabricanten, Kuͤnstler und Oeconomen
herausgegeben von von Dr. Friedrich August Wilhelm
Netto. 1. Bd. 1. und 2. H. 8. Berlin. 1828. bei
W. Natorff und Comp. 1. H. 62 S. 2. H. 72. S.
Obschon Hr. Dr. Netto die Vorrede zum ersten Hefte
mit den Worten schließt „um im Voraus den Einfluͤssen einer
voreiligen Kritik zu begegnen, erklaͤre ich hiemit, daß ich vor
Beendigung des ersten Bandes dieser Zeitschrift, alle und jede Beurtheilung
derselben mir verbitte“ so erklaͤre doch ich
unterzeichneter, den Herrn Dr. Netto hiermit vor dem
gesammten deutschen Publikum netto fuͤr einen unverschaͤmten
litterarischen Dieb und sporco des Plagii litterarii an meinem polytechnischen Journale schuldig, wonach das deutsche Publikum wissen
wird, was es von den gemeinnuͤzlichen
Nachrichten des Herrn Netto zu halten
hat.
Textabbildung Bd. 31, S. 79
Dr. Netto hat im 1sten Hefte
seiner gemeinnuͤzlichen Nachrichten; Thurrel's Drehrolle; Field's u.
Luning's farbenlose Lakfirnisse; D'Arcet uͤber die
franzoͤsische Methode Bronze zu vergolden; Camerons
Sodafluͤssigkeiten; gestohlen aus; (zwar umgearbeitet, aber der
Drukfehler blieb.); woͤrtlich; groͤßtentheils; Dingler's
politechnischem Journale; Juni-Heft; April-Heft; Mai-Heft
S. 13-17 enthaͤlt einen Aufsaz unter dem Titel: Dr. Kuͤhn uͤber die Bereitung von
Neapelgelb; dieser ist woͤrtlich aus dem Magazin der neuesten
Erfindungen, Entdekungen und Verbesserungen, herausgegeben von Poppe, Kuͤhn und Baumgaͤrtner 1828, Bd. III. S. 16, abgedrukt. Wie aber Hr. Dr. Netto dazu kommt zum Verfasser dieser Abhandlung
den Hrn. Dr. Kuͤhn zu machen, wissen wir
nicht, in der That ist sie eine bloße Uebersezung des Artikels Jaune de Naples im Diction. technolog., welcher von
Hrn. Robiquet abgefaßt ist. Uebrigens ist in der im
genannten Magazin gelieferten Uebersezung der Sinn des Originals an mehreren
Stellen verfehl wovon man sich uͤberzeugen kann, wenn man die Uebersezung
desselben Aufsazes im polytechn. Journ. Bd.
XXVIII. Hft. 3. (1. Maiheft 1828) S. 224. damit vergleicht.
In seinem August-Hefte hat sich Hr. Dr. Netto
die Muͤhe gegeben, die von uns benuzten Uebersezungen mit Huͤlfe
des Originals umzuarbeiten.
Der verehrl. Natorff'schen Buchhandlung danken wir fuͤr das Compliment,
welches sie uns dadurch machte, daß sie sich nicht bloß derselben Lettern
bedient, mit welcher
unser Polytechn. Journal gedrukt wird, sondern ihren
gemeinnuͤzlichen Nachrichten zugleich auch
denselben Umschlag gab, den unser Journal seit 9 Jahren fuͤhrt, und also
diesen gemeinnuͤzlichen Nachrichten, wenn wir
so sagen duͤrfen, unsere Livrée gibt. Dieß erinnert uns an jenes
Gastmahl eines reichen Lords in England, bei welchem die Gaͤste
uͤber die Menge von Bedienten, die bei der Tafel aufwarteten und die Eine
und dieselbe Livrée trugen, erstaunten, waͤhrend der Lord selbst
und seine Bediente glaubten, diese Bediente gehoͤrten den Gaͤsten,
und die Gaͤste haͤtten sie (was in England oͤfters
geschieht) nur zur Ehre des gastfreien Lords in die Farben seines Schildes
gekleidet. Nach aufgehobener Tafel zeigte sich's indessen, daß der
groͤßte Theil des Services des edlen Lords abhanden kam, und daß die
Bedienten in seiner Livrée – Gauner waren.
Waͤhrend der Nachdruk jezt beinahe in allen
Staaten verboten ist, faͤngt man an nachzuschreiben, und ein noch schaͤndlicheres Verbrechen, als
das des Nachdrukes zu begehen!
Wir freuen uns, wenn andere Journale dasjenige, was wir in dem unserigen dem
Publikum mittheilen, aufzunehmen belieben, dabei aber die Quelle, aus welcher
sie schoͤpfen, angeben, denn wir halten fuͤr alle, denen unsere
Kuͤche behagt, offene Tafel. Wenn sich aber ein Gauner in unsere
Kuͤche schleicht, und unsere mit schwerem Gelde erkauften Rostbeaf's und
Puddings, unsere franzoͤsischen kalten Pasteten und die
italiaͤnischen Mandoletti wegstiehlt und damit, auf
unsere Kosten, offene Tafel halten will, so muͤssen wir unseren
Gaͤsten sagen daß sie bei einem Gauner zu Tische gehen und dort nur
dasjenige aufgewaͤrmt bekommen, was sie bei
uns zu jeder Stunde frisch erhalten koͤnnenHr. Netto drukte in seinem Julius-Hefte
Aufsaͤze aus dem 2ten Junius-Hefte unseres Journals ab,
das auch mit der Post kaum Anfangs Julius zu Berlin seyn konnte. Wenn
man auch zu Berlin den russischen Kalender
haͤtte so waͤre er auch dann noch mit seiner Zeitrechnung
zu fruͤhe daran. –.
Wenn wir unseren Lesern die Nahmen aller derjenigen litterarischen Restaurateurs,
die seit 9 Jahren aus unserer Kuͤche gestohlene Gerichte
aufwaͤrmten, zugleich mit den Kuͤchenzetteln derselben
aufzaͤhlen wollten, wir wuͤrden mehr als einen Band fuͤllen
und es wuͤrden Nahmen und Zeitschriften unter diesen vorkommen, die es
uns schmerzlich seyn wuͤrde, zu nennen. Wenn man aber fortfaͤhrt,
uns, wie bisher, zu bestehlen, so werden wir endlich,
wie der Kiaja die schlechten Baͤker, so die litterarischen Diebe bei den
Ohren vor unserem redlichen deutschen Publikum annageln.
Der Herausgeber.
––––––––
Beschreibung und Abbildung der neuesten verbesserten
Web-, Spinn-, Scher-, Doublir-, Zwirn-,
Kattun-, und Calicodruck-, so wie aͤhnlicher Maschinen zur
besten und vortheilhaftesten Bereitung der verschiedenen Zeugarten.
Herausgegeben von Emanuel Klinghorn. Mit 137
Abbildungen. Quedlinburg und Leipzig 1828. Verlag von Gottfr. Basse.
Seit einigen Jahren kommt eine besondere Art von Buͤcherfabrikation in
Gang, welche darin besteht, die uͤber einzelne Kuͤnste
geschriebenen und in verschiedenen Zeitschriften zerstreuten Abhandlungen zu
besonderen Werken zusammenzuschreiben. Daß diejenigen, welche dieser Art von
Schriftstellerei ergeben sind, mit dem litterarischen Eigenthume gerade nicht
sonderlich schonend umgehen werden, laͤßt sich wohl erwarten; sollte man
es aber glauben, daß Herr Emanuel Klinghorn die
Unverschaͤmtheit so weit getrieben hat, uͤber dreißig
Abhandlungen aus dem polytechnischen Journale zu entnehmen, ohne dasselbe
auch nur ein Einziges Mal zu citiren! – Unmoͤglich
koͤnnen wir glauben, daß die verehrl. Basse'sche Buchhandlung bei obigem Werke etwas anderes als die
betrogene Partei des Hrn. Emanuel Klinghorn ist, der
uns bestohlen hat.