Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXX., S. 225 |
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LXX.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der zu London vom 22. Dec. 1828 bis 19. Jan. 1829
ertheilten Patente.
Dem William Parr,
Gentleman zu Union Place, City Road, in der Grafschaft Middlesex, und James Bluett,
Schiffs-Zimmermann und Verfertiger von Masten, Bloͤken und Pumpen:
auf eine neue Methode, eine gegenseitige Wirkung vermittelst einer drehenden
Bewegung hervorzubringen, welche zum Treiben aller Arten von Pumpen und anderen
Maschinerieen angewandt werden kann, bei welchen oder gegen welche eine
wechselseitige Wirkung erforderlich ist. – Dd. 22. Dec. 1828.
Dem George Rodgers,
Messerschmied zu Sheffield in der Grafschaft York,
Jonathan Cripps Hobson, Kaufmann ebendaselbst, und
Jonathan
Brownill, Messerschmied ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen
an Tischgabeln. – Dd. 23. Dec. 1828.
Dem Orlando Harris
Williams, Esq. zu North Nibley, in der Grafschaft Gloucester: auf
gewisse Verbesserungen an den Rudern und der Maschinerie zum Forttreiben der
Schiffe und anderer Fahrzeuge auf dem Wasser. – Dd. 7. Jan. 1829.
Dem Septimus Gritton,
Wundarzt zu Pentonville in der Grafschaft Middlesex und fruͤher auf der
koͤnigl. Marine: auf eine verbesserte Methode Ruder zu construiren, um
ihre Bewegung in dem Wasser zu erleichtern. – Dd. 7. Jan. 1829.
Dem Francis Neale,
Rechtsanwald in der City von Gloucester: auf eine Maschine, Apparat oder eine
Verbindung von Maschinerieen, um Schiffe vorwaͤrts zu treiben. –
Dd. 7. Jan.
1828.
Dem William Taft,
Sattler, Pferdegeschirr- und Zaum-Verfertiger etc.: auf gewisse
Verbesserungen an und Zusaͤze zu Pferdegeschirr- und
Sattlerarbeit, welche Verbesserungen oder Zusaͤze theilweise auch zu
anderen Zweken anwendbar sind. – Dd. 7. Jan. 1829.
Dem Archibald
Robertson, Schiffszimmermann zu Liverpool, in der Grafschaft Lancaster:
auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung der Ruder um Schiffe, Bothe oder
Fahrzeuge auf dem Wasser vorwaͤrts zu treiben. – Dd. 6. Jan.
1829.
Dem James Deakin und
Thomas Deakin,
Kaufleuten und Eisenwaaren-Fabrikanten und Compagnons zu
Sheffield in der Grafschaft York: auf gewisse
Verfahrungsweisen, um aus Hoͤrnern und Klauen der Thiere verschiedene
Artikel zu verfertigen; namentlich Messerhefte, Griffe fuͤr Schiebladen
und andere Theile der Moͤbeln, Gardinenringe, Glokenzuͤge,
Thuͤrengriffe, Schluͤssellochbuͤchsen und Knoͤpfe
und Handhaben fuͤr Thuͤr- und Fensterschloͤsser,
welche Artikel ganz oder zum Theil so aus einem oder mehreren Stuͤken
Horn oder Klauen von beliebiger Gestalt und Aussehen, einfach oder verziert
eingelegt oder in Verbindung mit irgend einer Sorte von Metall oder anderem
Material verfertigt werden koͤnnen. – Dd. 14. Jan. 1829.
Dem John Dickinson,
Papierfabrikant zu Nash Mill, in der Pfarrei Abbotts Langley, in der Grafschaft Hertford: auf eine neue Verbesserung in der Methode Papier mittelst Maschinerien
zu verfertigen und auch auf eine Methode Papier und anderes Material in einzelne
Bogen oder Stuͤke mittelst einer Maschinerie zu zerschneiden. –
Dd. 14. Jan.
1829.
Dem Thomas Smith,
Mechaniker in dem Fleken Derby in der Grafschaft Derby: auf einen verbesserten
Maschinentheil, welcher mit einzelnen Theilen der Dampfmaschinen oder anderen
Maschinen, wie Pumpen, Feuersprizen, Wasserraͤdern, Luftpumpen,
Verdichtern und Blase-Maschinen in Verbindung gebracht, jede dieser
Maschinen verhaͤltnißmaͤßig verbessern wird. – Dd. 14. Jan.
1829.
Dem John Cheek Hewes,
Mechaniker zu Manchester, in der
Grafschaft Lancaster: auf mannigfaltige Verbesserungen in der Einrichtung von
Windmuͤhlen und ihren Fluͤgeln. Dd.
14. Jan. 1829.
Dem John. Undy, Esq.
zu Arbour Terrace, Commercial Roard, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an der Dampfmaschine. – Dd.
14. Jan. 1829.
Dem William Erskine
Cockrane zu Regent Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine
Verbesserung an Ruderraͤdern, um Bothe und andere Fahrzeuge
vorwaͤrts zu treiben. Dd. 14. Jan. 1829.
Dem James Moore Ross,
Eisenkraͤmer zu Symonds-Inn N. 6, in
der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Zapfen oder Hahn, um
Fluͤssigkeiten abzuziehen. Dd. 19. Jan. 1829.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions,
Februar 1829, S. 126.)
Verzeichniß von erloschenen englischen Patenten.
Des Alexander Cook,
Gentleman, im Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Erfindung, um den
Trokenmoder und das gewoͤhnliche Schwinden des Bauholzes zu verhindern
und zu vertreiben und wollene, leinene und andere Artikel gegen den Mehlthau zu
schuͤzen. – Dd. 12ten Maͤrz 1814.
Des William Alfred
Noble, Mechanikers in Riley Street, Chelsea, in der Grafschaft Middlesex:
auf eine verbesserte Dampf- und Feuer-Maschine, und neue
Verfahrungsarten, um Dampf- und Wasserroͤhren mit einander zu
verbinden. – Dd. 23sten Maͤrz 1814.
Des Emanuel Beatson,
Buͤchsenschmieds in Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine Verbesserung an
den Schloͤssern und Schwanzschrauben der Feuergewehre, indem er die
Pfannen der Schloͤsser und die Verbindung zwischen dem Pulversak und dem
Laufe wasserdicht macht. – Dd. 23sten Maͤrz 1814. (Vergl. Repert. Bd. XXV. S. 131.)
Des John Sparks
Moline, Lederhaͤndlers in Leadenhall Street, London: auf eine verbesserte Methode
Leder zu gaͤrben. Dd. 28sten Maͤrz 1814. (Vergl. Repertory Bd. XXXI. S. 202.)
Des George Smart,
Holzhaͤndlers in Ordnance Wharf, Westminster Bridge, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Mahlen des Korns und
anderer Artikel. Dd. 1sten April 1814. (Vergl. Repertory Bd. XXV. S. 322.)
Des James Wood,
Verfertigers musikalischer Instrumente in New Compton Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an der Querfloͤte, welche auch auf das
Klarinet und Fagot anwendbar ist. – Dd. 1sten April 1814.
Des Joseph C. Dyer,
Kaufmanns aus Boston, im Staate Massachusetts, einem der
Vereinigten Staaten, der aber jezt in the Adelphi, in der Grafschaft Middlesex
wohnt: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Verfertigen von Naͤgeln
verschiedener Art. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 1sten April
1814.
Des John U.
Raistrick, Mechanikers in Bridge North, in der Grafschaft Salop: auf
eine Dampfmaschine von neuer und verbesserter Construction. – Dd. 1sten April
1814.
Des Isaak Mason,
Theebret-Verfertigers in Wellen Hall, in der Grafschaft Stafford: auf
eine Methode gestampfte Maͤntel fuͤr Oefen mit Zugloͤchern,
Schiffsoͤfen und andere Oefen, Kamingitter, Theebrete und andere Teller,
Simmswerk und andere Gegenstaͤnde aus Messing und anderen Metallen zu
verfertigen. – Dd. 1sten April 1814.
Des John Roberts,
Verfertigers von Jalousien, zu Brownlow Street, Drury Lane, in der Grafschaft Middlesex: auf Rollen fuͤr Landkarten, Kutschen-Jalousien und
andere aͤhnliche Gegenstaͤnde. – Dd. 7ten April 1814.
Des William Witfield,
Verfertigers von Wagebalken in Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf eine gewisse
Verbesserung an Fuhrwerken. – Dd. 7ten April 1814.
Des John Stead,
Gaͤrtners in der Pfarrei Horsemonden, in der Grafschaft Kent: auf
Verfahrungsarten, um Wasser, Dampf, Gas und alle anderen Fluͤssigkeiten
mittelst Roͤhren aus gereinigter Erde in die Hoͤhe zu heben und
fortzuleiten. – Dd. 18ten April 1814.
Des David Grant,
welcher Soda-Fluͤssigkeiten fabricirt, in Pickett Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Pumpe oder einen Apparat, um
Soda-Aufloͤsungen und andere mit fixer Luft impraͤgnirte
Fluͤssigkeiten abzuziehen. – Dd. 27sten April 1814. (Vergl. Repertory Bd. XXVI. S. 193.)
Des John Barnard
Logier, Professors der Musik und
Musikalien-Haͤndlers zu Sackville Street, Dublin: auf einen Apparat, um die
Erwerbung von Fertigkeit im Klavierspielen zu erleichtern. – Dd. 28. April
1814.
Des Joseph Price,
Glasmachers zu Gateshead, in der Grafschaft Durham: auf mehrere neue Methoden
Glas zu machen. – Dd. 5. Mai 1814. (Vergl. Repert.
Bd. XXV. S. 201.)
Des John Vancouver
Jekenham, Esq. in der Grafschaft Middlesex: auf eine Methode
gewisse Materialien zuzubereiten, zu gebrauchen und anzuwenden, um damit
Zimmerwaͤnde und andere Oberflaͤchen zu bemalen. – Dd. 17. Mai
1814.
Des Thomas Abice
Pickering, zu Hackney Terrace,
Hackney, in der Grafschaft Middlesex: auf eine
Verfahrungsart, um den auf den Landkutschen so oft vorfallenden Verlust von
Paketen (welche Banknoten u.s.w. enthalten) zu verhindern. – Dd. 21. Mai
1814.
Des William Moult, zu
Bedford Square, in der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode
Maschinen in Bewegung zu sezen. – Dd. 21. Mai 1814.
Des William Neville,
Kaufmanns und Messinggießers zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick, auf Verfahrungsarten um
Wasser, Dampf, Gas und alle anderen Fluͤssigkeiten mittelst
Roͤhren aus gereinigter Erde in die Hoͤhe zu heben und
fortzuleiten. – Dd. 18. April 1814.
Des John Buxton,
Cottonfabrikant in Great Pearl Street: auf eine verbesserte Methode Baumwolle,
Seide und verschiedene andere Artikel zu spinnen und zu zwirnen. – Dd. 5. Juni
1814.
Des William Sellars,
Mechanikers zu Kemsey Elms, in der Grafschaft Worcester: auf eine Methode Taue,
Schnuͤre, Leinen, Zwirn, Wolle, Baumwolle und Seide mittelst Maschinen zu
spinnen. – Dd. 5. Juni 1814. (Vergl. Repert.
Bd. XXVII. S. 65.)
Des Grant Preston,
Kupferschmieds zu Burr Street, London Dock, in der
Grafschaft Middlesex: auf einen concaven Kajuͤt-Ofen. – Dd. 5. Juni
1814.
Des John Stubbs
Jorden, Schiebfenster-Fabrikanten in Birmingham in der Grafschaft Warwick:
auf eine verbesserte Methode die Fenster fuͤr
Garten-Gebaͤude zu verfertigen und auch auf andere Verbesserungen
in der Einrichtung dieser Gebaͤude. – Dd. 7. Juni 1814.
Des George Heyward,
Eisenkraͤmers in Brocknor Iron Works, bei Stourbridge, in der Pfarrei
King Swinford, in der Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Methode Walzen
zu drehen und Flinten- und Pistolenlaͤufe vor dem Schweißen zu
walzen. – Dd. 7. Juni 1814. (Vergl. Repert.
Bd. XXVI. S. 325.) – Aus dem Repert. of
Patent-Invent. Nov. 1828. S. 314.
Des Thomas Tindall,
Gentleman in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den
Dampfmaschinen und auch in der Methode sie zum Treiben aller Arten von
Fuhrwerken und Maschinerien anzuwenden. – Dd.
18. Juni 1814.
Des Bazell Louis
Martian, Gentleman in Threadneedle Street, in der City von
London: auf eine Methode die
thierische Gallerte aus den Substanzen, welche solche enthalten, auszuziehen, um
sie in den Kuͤnsten oder zum haͤuslichen Gebrauch oder zu anderen
Zweken zu benuzen. – Dd. 12. July 1814. (Vergl. Repert. Bd. XXVII. S. 136.)
Des James Dawson,
Esq. zu York Street, in der City von Dublin: auf gewisse Verfahrungsarten Koͤrpern, die
entweder ganz oder zum Theil mit Wasser oder Luft oder beiden zugleich umgeben
sind, durch die Einwirkung von Apparaten aus dieses Wasser oder diese Luft oder
beide, Bewegung mitzutheilen. – Dd. 16. July 1814.
Des Joseph Smith,
Blechschmiede in der City von London: auf eine Springangel fuͤr Thuͤren und
Thore. – Dd. 16. July 1814.
Dem George Dunnage,
Esq. in Upper Mall, Hammersmith in der Grafschaft Middlesex: auf eine Methode:
Bothe oder andere Fahrzeuge vorwaͤrts zu treiben. – Dd. 26. July
1814. Vergl. Repert. Bd. XXVII. S. 8.
(Aus dem Repert. of Patent-Inventions. Dez.
1828. S. 382.)
Des Joseph Harris,
Verfertigers von Equipirungsstuͤken, zu Shire Lane, im Bezirk der Rolls
und der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung oder Verbesserungen an den
militaͤrischen Kleidungsstuͤken. – Dd. 4. Jan. 1815.
Des Christophen Dihl,
Esq. zu Brewer's Street, Golden Square, Middlesex: auf eine Methode oder
Verfahrungsweisen, um einen Mastix-Steinkitt zu verfertigen, den er Dihl's Mastic nennt. – Dd. 6. Jan. 1813.
Des John Cuttler,
Eisengießer zu Great Queen Street, Tinkoln's Inn Fields, Middlesex: auf gewisse
an Feuerstellen, Oefen u.s.w. anwendbare Verbesserungen. – Dd. 6. Jan.
1815. (Vgl. Repertory Bd. XXVIII. S.
203.)
Des James Collier zu
Grosvenor Street West, Pimlico, Middlesex: auf einen Apparat, Maschine oder
Instrument, welches er Creopyrite nennen will, wodurch man auf eine sehr
wohlfeile Weise Kraft gewinnt und solche vortheilhaft anwenden kann, um Wasser
zu heben, so wie zu anderen nuͤzlichen Zweken. Ihm von dem verstorbenen Joseph
Montgolfier, einem Auslaͤnder, mitgetheilt. – Dd. 16. Jan.
1815. (Vgl. Repertory Bd. XXVII. S.
32.)
Des Frederick Marquis de
Chabannes, zu Thayer Street, Manchester Square, Middlesex: auf eine gewisse Methode aus dem
Brennmaterial eine groͤßere Menge Waͤrmestoff auszuziehen, als man
bisher erhielt und ihn dazu anzuwenden, um das Zimmer zu erwaͤrmen, worin
die Operation ausgefuͤhrt wird, so wie auch noch andere Zimmer durch ein
einziges Feuer. – Dd. 16. Jan. 1815. (Vgl. Repertory
Bd. XXVIII. S. 65.)
Des Jean Raudoni,
Gentleman zu Oxford Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der
Einrichtung von Spiegelteleskopen. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 20. Jan.
1815.
Des John Carpenter,
Esq. zu Truro, Cornwall, auf einen Tornister, wobei zwischen denselben und den
Ruͤken keine Naͤsse kommen kann, so wie auch auf eine
Vordertasche, welche von den Schulterriemen des genannten Tornisters so
herabhaͤngt, daß sie seinem Gewicht entgegenwirkt. Dd. 20. Jan. 1815.
Des James Miller,
Destillateurs, fruͤher zu Craugend, in der Grafschaft Stirling, jezt zu
Liverpool: auf gewisse
Verbesserungen in der Einrichtung der Blasen, Oefen, Kamine und anderer
Apparate, welche man beim Destilliren braucht. – Dd. 28. Jan. 1815.
(Aus dem Repertory of Patent-Invent. Februar.
1829. S. 124Die im Januar-Heft des Repert.
fehlenden verfallenen Patente werden im Supplementhefte stehen, das uns
noch nicht zugekommen ist. Wir werden sie nachtragen.A. d. R..
Preisaufgaben der Société
de Pharmacie zu Paris fuͤr das Jahr 1829.
Erste Preisaufgabe. Durch positive Versuche die Theorie
der Umaͤnderung weinartiger Fluͤssigkeiten in Essigsaͤure
festzustellen. – Die Preisbewerber finden die noͤthige Entwiklung
dieser Frage in den Berichten, welche schon fruͤher der Gesellschaft
daruͤber erstattet wurden. (Man sehe Journal de
Pharmacie Bd. XII. S. 112. und Bd. XIII.
S. 355. Polyt. Journal Bd. XX. S.
203.) Der Preis ist eine goldene Medaille von 1500 Franken Werth.
Zweite Preisaufgabe. Eine Reihe eigenthuͤmlicher
Eigenschaften auszumitteln, wodurch man die vegetabilischen Alkalien sowohl von
einander, als auch von anderen organischen Substanzen unterscheiden kann; die aber
so scharf bezeichnet sind, daß man davon bei gerichtlich-medicinischen
Faͤllen Gebrauch machen kann.
Die Gesellschaft wuͤrde es sehr gerne sehen, wenn die Untersuchungen der
Preisbewerber sich auch auf solche vegetabilische Alcalien erstreken wuͤrden,
welche verschiedenartig mit einander vermengt sind und dabei die Methode angeben
wuͤrden, sie von einander zu trennen. Der Preis ist eine goldene Medaille von
1000 Franken Werth.
Die Abhandlungen muͤssen in der franzoͤsischen oder lateinischen
Sprache geschrieben seyn. Sie muͤssen vor dem ersten Januar 1830 an Hrn.
Robiquet, Secrétaire général de la
Société, rue de l'Arbalète, N. 13, à l'Ecole de Pharmacie, eingeschikt seyn.
Die Verfasser muͤssen ihrer Abhandlung einen Wahlspruch beifuͤgen,
welcher auf einem versiegelten, ihren Namen und ihre Addresse enthaltenden, Billet
wiederholt ist.
Nur die frequentirenden Mitglieder der Gesellschaft sind von der Bewerbung
ausgeschlossen. (Aus dem Journal de Pharmacie, Dec.
1828, S. 660.)
Preisvertheilung fuͤr Gegenstaͤnde der Industrie
zu Mayland am 4. Oktob. 1828.
(Nach dem „Discorso dell Abate Angelo
Cesaris, primo Astronomo etc. letto in occasione
della solenne distribuzione dei premi d'industria, seguita in Milano il
giorno 4 Ottobre 1828.“) Aus der
Biblioteca italiana. Ottobre. 1828. (Ausgeg. am 6.
Dec. 1828.) S. 95.
Die goldene Medaille erhielten: die Herren Stef. Ceruti und Carlo dell'Acqua,
fuͤr einen Gliedermann fuͤr bildende Kuͤnstler (Mannequin). – Hr. Karl Franz Bonomi, fuͤr sein zoologisches
Cabinett, und die Kunst Thiere auszustopfen. – Die HHrn. Traviganti, Galletti u. Comp. fuͤr ihre Gold-
und Silber-Arbeiten und vorzuͤglich fuͤr ihr Email. –
Hr. Peter Anton Cervetti
fuͤr seine gefaͤrbten Florentiner-Huͤte, die er zu
Florenz verfertigen lernte. (Hr. Cervetti reiste selbst nach Toscana, um dort die Fabrication dieser
Huͤte in allen ihren Zweigen zu lernen, und sie dann in die Lombardey zu
verpflanzen. Seine Huͤte gehen jezt in bedeutender Menge in's Ausland.)
– Hr. Paolo Ubaldi,
fuͤr einen neuen Strumpfwirker-Stuhl, der wie ein Weberstuhl
bearbeitet werden kann, und auf welchem auch Jaccard's Vorrichtung angebracht ist. –
Jos. Battaglia's Erben, fuͤr Gaͤrben der
Felle, so daß die Haare des Thieres auf denselben erhalten werden.
Die silberne Medaille. Hr. Pasquale Ratti fuͤr eine wohlfeilere
Hizung des Wassers zum Abhaspeln der Seide. (Das Wasser wird durch ein kleines
cylindrisches Oefchen gehizt, das in einem Kessel angebracht ist, aus welchem das
Wasser in die Beken fließt, in welchen die Coccons liegen. Diese Heizungsmethode hat
Dr. Schultes vor 30 Jahren an der theresianischen
Ritter-Akademie gelehrt, und die italienischen Cavaliere, die damals auf
dieser Akademie waren, waren die ersten, die diese Heizungsmethode
benuͤzten.) – Die HHrn. Lamberti und Rossignol fuͤr ihre schoͤnen und vielen Seidenzeuge,
und eine neue Art von Flor. – Hr. Karl Kilgenstein, gleichfalls fuͤr seine Seidenzeuge.
– Die HHrn. Ducras
Vater und Sohn, fuͤr ihre Handschuh-Fabrik nach Grenobler-Art.
– Hr. Ant. Lobbia
fuͤr sein Verfahren, altes Tuch wieder neu zu machen durch neues Rauhen und
Scheren. – Hr. Jos.
Castiglioni fuͤr seine neuen Huͤte, bei welchen er das
Haar der Asclepias syriaca mit dem Hasenhaare mengt.
(Dieses Verfahren kennt man in Deutschland seit mehr denn 50 Jahren; es wurde aber
nie im Großen angewendet.) – Hr. Franz Castagnoli, fuͤr eine schoͤne Stikerei: eine
Copie eines Gemaͤldes aus der venezianischen Schule. – Donna Mar.
Ther. Nogarina aus Cremona, fuͤr zwei gestikte
Gemaͤlde. – Die HHrn. Jos. und Augustin Pandiano fuͤr erhabene Arbeiten aus Messing und
Bronzeguͤsse, und fuͤr ihren neuen Goldfirniß. – Hr. Franz Abbiati aus Mandello, b. Como, fuͤr Abdruͤke von
Kupferstichen auf Moͤbel, und sein neues Verfahren, die Schrift unter den
Kupferstichen von dem Kupferstiche so abzudruken, daß sie nicht verkehrt wird.
– Hr. Joh. B.
Debernardi fuͤr seinen Weingeist-Firniß zur Politur der
Moͤbel, den er mit der groͤßten Sicherheit im Großen durch
Destillation bereitet. – Hr. Dr. Ant. Cattaneo fuͤr verschiedene Arten von Tinten, und
eine bessere Drukerschwaͤrze als die beruͤhmte Turiner. – Hr.
Angelo Osio, fuͤr
seine Erzeugung des Strohpapieres im Großen. – Die HHrn. Joh. Grossoni u. Comp. fuͤr
ihre gefaͤrbten Papiere, vorzuͤglich ihr Maroquin-Papier.
– Hr. Ign. Pizzagalli,
fuͤr seine herrlichen kuͤnstlichen Perlen. – Hr. Claud. Cernuschi, fuͤr die
Errichtung einer Zuker-Raffinerie zu Mayland, die diese Stadt bisher noch nie
hatte. – Hr. Justin
Bouthou fuͤr seine Verbesserungen in der Zukerbaͤkerei
durch Reinigung der Syrupe mittelst thierischer Kohle. – Don Ludw. Alloy, fuͤr einen hydraulischen Widder nach
Castelli's und Litta's Theorie; fuͤr
Anwendung des Papieres, statt des Steines, zur Lithographie; fuͤr eine neue
Art von Enkaustik und eine neue Straßen-Sprize. – Don Joh. Amb. Longoni aus Monza, fuͤr einen hydraulischen
Widder. – Hr. Dom.
Armati, fuͤr eine kuͤnstliche Stokuhr mit Schlagwerk.
– Hr. Pet. Pellegrini,
aus Nembro im Bergamascischen, fuͤr ein verbessertes Schießgewehr, das er
aber geheim haͤlt. – Hr. Bernardin Milesi, aus Gromo, im Bergamascischen, fuͤr seine
Maschine, Stahlcylinder zu gießen, ohne daß diese abgedreht werden duͤrfen.
– Hr. Ant. Bolognini,
fuͤr seine neuen Haͤmmer, mit welchen er aus einem massiven
Stuͤke Silber einen Becher haͤmmert, ohne das Silber in das Feuer zu
bringen. – Hr. Balzarek, Capellmeister beim Regimente Lichtenstein, fuͤr eine
neue Trompete, die alle Toͤne blaͤst. (Soll eine sehr wichtige
musikalische Erfindung seyn.) – Hr. Jos. Mozzoni, fuͤr verschiedene optische
Instrumente. – Hr. Ado
Fioroni, fuͤr seine kuͤnstlichen Augen aus Gold-
und Platinna-Email. – Don Zanino Volta aus
Como (Sohn des unsterblichen Volta) fuͤr Vorrichtungen gegen das Umwerfen der
Wagen und Durchgehen der Pferde. – Hr. Dominic. Briani, fuͤr seine Tischzeuge,
die er in seiner Fabrik so schoͤn arbeitet, wie die Niederlaͤnder.
– Hr. Joh. B. Rosario,
fuͤr seine Messing-Arbeiten. – Die HHrn. Joh. und Jos. Prina, fuͤr eine neue Kaffee-Maschine.
– Hr. Fel. Bosiz,
fuͤr seine Arbeiten aus Haaren und Federn. – Hr. Jos. Brenna von Alzante, b. Como, fuͤr
eine Leiter, die sich zusammenlegen laͤßt.
Ehrenvolle Erwaͤhnung erhielten: Hr.
Elisaͤus Borioli fuͤr seine
Seidenzeug-Fabrik. – Frau Kathar. Comizzoli aus Pavia fuͤr einen
Handschuh-Schnitt, wodurch das viele Naͤhen erspart wird. – Die
HHrn. Jos. Ant.
Sant-Ambrogio fuͤr ihre
Faͤcher. – Die Fr. Fr. Amalia Chiriachi-Rochetti aus Verona, Brusati, Rovida, Pallestrini, Guiscardi, fuͤr ihre
Stikereien. – Hr. Eugen.
Peregalli, fuͤr Kaligraphie. – Hr. Siro Stagnoli, fuͤr sein
Morphium, das er im Großen bereitet. – Hr. Jos. Vanzo, fuͤr seine Arbeiten in
Biscuit und Steingut. – Hr. Karl
Zecchini fuͤr seine Toͤpfer-Arbeiten. –
Hr. D. Ant. Cattaneo,
fuͤr einen Nahrungsstoff – Die HHrn. Joh. Merlini aus Monza, Joh. Silva aus Brescia, Ludw. Rosa
aus Novara, jeder fuͤr eine Breche. – Hr. Gerard Solari aus Monza, fuͤr ein
Spar-Beken beim Seiden-Abwinden. – Hr. Ludw. Ripamonti, fuͤr eingelegte Arbeit
in Holz. – Hr. Ludw. de
Toma, fuͤr ein aͤgyptisches Schloß.
Hrn. Goldsworthy
Gurney's Dampf-Wagen.
Wir haben uͤber diesen Dampf-Wagen des Wundarztes G. Gurney seiner Zeit im Polytechn.
Journ. Bd. XXVII. S. 390. Bd. XXIX. S. 1, Nachricht gegeben und
Beschreibung und Abbildung geliefert. Das Repertory of
Patent-Inventions liefert in seinem November-Hefte S. 278.
einen Auszug aus der Patent-Erklaͤrung ohne Abbildung, und begleitet
denselben mit folgenden Bemerkungen:
„Der roͤhrenfoͤrmige Dampfkessel in dem Apparate des Hrn.
Gurney unterliegt
denselben Nachtheilen, auf welche wir bei anderen Gelegenheiten, wo von Kesseln
dieser Art die Rede war, aufmerksam gemacht haben: das Wasser wird aus diesen
Roͤhren durch die Gewalt des Dampfes ausgeblasen, und die Roͤhren
gehen dadurch im Feuer schnell zu Grunde. Das Wasser kann nur mittelst eines
sehr starken Drukes in denselben erhalten werden, so wie Hr. Perkins denselben
bei seiner Maschine mit hohem Druke anwendete. Die horizontal arbeitenden
Staͤmpel werden die liegenden Cylinder ungleich abnuͤzen und
furchen, wogegen sich nur dasjenige anwenden laͤßt, was Hr. Costigen in seinem verbesserten
Dampfapparate, den er im December 1826 patentisiren ließ, und den wir im V. Bande des Repertory
der gegenwaͤrtigen Series (Polytechn. Journ. Bd. XXVII. S. 401.)Das London Journal bringt Hrn. Costigen's Patent erst
jezt in seinem December-Hefte, S. 142. beschrieben haben, vorschlug.
Die Anbringung eines dritten arbeitenden Cylinders bei der Drukpumpe und dem
Geblaͤse kann allerdings einige Vortheile gewaͤhren; sie macht
aber diese ohnehin schon sehr complicirte Maschine nur noch mehr complicirt, und
wir sehen nicht ein, wie man dieselben Vortheile nicht auch durch
gehoͤrige Fuͤhrung der anderen arbeitenden Cylinder sollte
erhalten koͤnnen.
Das Geblaͤse ist eine alte Vorrichtung, die Desaguliers in seinen Vorlesungen schon im J. 1763 unter dem Namen des
Hessischen Blasebalges beschrieb; nur die
Anwendung desselben bei einer Dampfmaschine ist neu, und selbst diese neue
Anwendung hat Hr. Neville
schon vor vier Jahren, wenn nicht fruͤher, bei seiner Dampfmaschine am
Dockhead gemacht, und, wenn wir nicht irren, auch in seinem Patente mit
eingeschlossen.
Der lange Griff zum Leiten der Raͤder ist eine Vorrichtung, die
aͤhnlichen Vorrichtungen zu demselben Zweke weit nachsteht, indem sie
sich durch die Hand des Fuͤhrers nur sehr wenig nach einer und der
anderen Seite lenken laͤßt, und folglich die Raͤder durch dieselbe
nur sehr wenig geleitet werden koͤnnen.
Der Patent-Traͤger scheint dadurch, daß er zu der alten Methode,
die hinteren Raͤder des Wagens mit Gewalt zu treiben, seine Zuflucht
genommen hat, vielleicht zuruͤk geschritten zu seyn; die Vorrichtung in
seinem fruͤheren Patente gefiel uns besser. Wir finden es ferner, aus
Gruͤnden, die wir schon oͤfters angegeben haben, nicht
zwekmaͤßig, daß Reisende und Guͤter auf demselben Wagen sizen, auf
welchem die Dampfmaschine sich befindet, und wir zweifeln sehr, ob Hrn. Gurney's Dampf-Wagen, wenn er nicht
die Reisenden und die Guͤter auf einem besonderen Wagen anbringt, und von
dem Dampfwagen ziehen laͤßt, auf irgend einer Straße bei seiner
ungeheueren Schwere fahren kann, da die Schwere durch Parliaments-Acten
bestimmt ist. Indessen finden wir seinen Wagen doch noch leichter, als jenen
Burstall's und andere.“
Groͤßtes bisher bekanntes Dampf-Schiff.
Die hollaͤndische Regierung befahl den Bau eines Dampf-Schiffes,
welches das groͤßte seyn wird, das bisher auf dem Meere schwamm. Es wird 250
Fuß lang, 3 Verdeke, 4 Masten und ein Bogspriet haben. Die Dampfkraft wird gleich
seyn der Kraft von 300 Pferden. Die Kosten werden 800,000 fl. nicht
uͤberschreiten. Dieses ungeheure Schiff wird beladen nur 16 Fuß, unbeladen 10
Fuß tief tauchen. Man hat berechnet, daß es zur Reise nach Batavia, zu dessen
Verbindung mit Holland es bestimmt ist, nur 40 Tage ungefaͤhr, und auf dieser
Reise ungefaͤhr 24,000 Ztr. Steinkohlen brauchen wird. (Galignani N. 4313.)
Schnelligkeit des englischen Dampfbothes Crusader.
Das koͤnigl. Dampfboth Crusader, Capt. Hamilton,
welches mit Herrn Marquis de
Lavalette am Bord von Calais kam, fuhr Tags darauf mit Lord Southwell und Baron von Rothschild von Dover nach Calais in zwei Stunden und zehn Minuten: dieß
ist die schnellste Fahrt, die ein Seemann im Canale denkt. (Galignani 4279.)
Leichtigkeit zu Reisen in Nord-Amerika.
Man kann jezt in Amerika 2000 engl. Meilen (500 deutsche) theils auf Dampfbothen,
theils mittelst anderer Gelegenheiten, in 16 Tagen mit einer Ausgabe von 14 Pf.
Sterling (168 fl.) zuruͤklegen. (Register of Arts.
N. 46. S. 352.)
Drachenfahrt.
Zwei Herren sind neulich mit einem Wagen, an welchem Drachen gespannt waren, durch
einen Theil von Glocester-Shire gefahren: sie fuhren 24 engl. Meilen in Einer
Stunde. Auf einer anderen Fahrt legten sie 68 engl. Meilen in Einem Nachmittage
zuruͤk. (Sheffield Courant und Galignani Messenger N. 4232.)
Schnelligkeit mit welcher Feuersprizen in England
fahren.
In einem Aufsaze uͤber Feuerloͤsch-Anstalten im Mechanics' Magazine N. 278. 8. Decemb. S. 290 (wo unter
Anderem uͤber die Ursachen der Selbstentzuͤndung auf einen wenig
bekannten Aufsaz im 2. und 3. Bande des Repertory of
Arts aufmerksam gemacht wird) wird als erwiesene Thatsache
angefuͤhrt: „daß die Feuersprize des Sun-Fire-Office
sechs englische Meilen (1 1/2 bayerische Poststunden) in 9 Minuten fuhr; und daß
bei dem lezten Feuer die Feuersprizen der Sun-Guardian- und
anderer Feuer-Offices 11 englische Meilen (2 3/4 bayer. Postmeilen) in 35
Minuten fuhren.“ Dessen ungeachtet sind die englischen
Loͤschanstalten schlecht; diese Eile des Herbeifahrens der Sprizen wird bloß
durch den hohen Preis fuͤr die erste ankommende Sprize veranlaßt; wenn aber
die Sprize da ist, denkt Niemand auf Rettung der Habe oder der Menschen selbst, weil
dafuͤr kein Preis gesezt ist, und Menschen verbrennen.
Hrn. Skene's Ruderraͤder auf Muͤhlen angewendet.
Hr. Skene hat in seinem Patente
auf seine Ruderraͤder, die wir im Polytechn.
Journale bereits beschrieben haben, auch die Anwendung derselben auf
Muͤhlen als sein Patent-Recht in Anspruch genommen. Im Mechanics' Magazine, N. 285, S. 402 wird (aus einer
kleinen Broschuͤre, „A circular Explanatory
of Mr
Skene's Patent“) die Anwendung derselben auf eine
Fluth-Muͤhle gezeigt, was sehr zu bedauern ist, da wir in Deutschland
keine Fluth-Muͤhlen besizen. Wir muͤssen uns begnuͤgen,
diejenigen, die sich mit Bau der Muͤhlen-Raͤder
uͤberhaupt beschaͤftigen, auf diesen Aufsaz in der Urschrift
aufmerksam gemacht zu haben. Auch das Register of Arts
N. 55 enthaͤlt eine neue Fluth-Muͤhle S. 97.
Chandler's Ruderraͤder
sind eine Erfindung des Hrn. Buchanan.
Das Mechanics' Magazine, N. 283, 10. Jaͤner,
beweist Obiges S. 379 durch eine aus Hrn. Buchanan's Werke angefuͤhrte Stelle und Figur.
Ueber Wilh.
Hale's Patent-Maschine zum Treiben der Schiffe
theilt das Repertory of Patent
Inventions im Januar-Hefte 1829 folgende Bemerkungen mit. Die
Spiral-Vorrichtung (eine Art archimedischer Schneke) taugt nichts, und der
Staͤmpel mit der Klappe, obschon besser, wird auch nicht viel nuͤzen.
Der Patent-Traͤger fuͤhlt, daß andere vor ihm die Idee hatten,
Schiffe durch Wasser zu treiben, das von dem Schiffe gegen das Wasser, in welchem es
schwimmt, ausgestoßen wird. Er suchte diesen Apparat unter dem Wasser zu verbergen;
aber auch diese Vorrichtung hat Busk schon im J. 1826
patentisiren lassen (Repertory of Patent-Inventions, New series. IV. B. S. 367 (Polytech. Journ. B.
XXIX. S. 401.)
Das Repertory schließt mit der uns hoͤchst
merkwuͤrdig scheinenden Bemerkung:
„Da es uns indessen scheint, daß es hoͤchst vortheilhaft
waͤre, wenn man Dampfbothe ohne aͤußeren Apparat treiben
koͤnnte, zumal wenn sie im Seekriege dienen sollen, so glauben wir, daß
es der Muͤhe werth waͤre. Versuche nach dem Principe des
Patent-Traͤgers anzustellen, das jedoch, auf eine andere Weise in
Ausfuͤhrung gebracht, weit kraͤftiger dienen koͤnnte. Man hat auf dem festen Lande Muͤhlen, die durch
horizontale Raͤder getrieben werden, auf welche das Wasser auf
Brettchen wirkt, die an dem Umfange desselben horizontal hervorstehen.
Koͤnnten nicht auch solche Raͤder unter dem Schiffe angebracht
werden?
Dieß sind unsere Kreiselraͤder (Turbines).
Man sollte Versuche damit anstellen.
A. d. U.
Stanhope Hollond's
Patent-Zigzag
zum Treiben der Bothe, Kutschen etc., wovon wir im XXX. B. des
Polyt. Journ. S.
20 Nachricht gegeben haben, wird im Repertory of
Patent-Inventions S. 21 als eine Posse erklaͤrt, die nichts
als eine klappernde, uͤberladene und kraftlose Vorrichtung ist. Man weiset
sie in die Kinderstuben zuruͤk, aus welchen sie genommen ist.
Josh. Jenour's jun.
Patent-Patronen.
Wir haben von diesen Patent-Patronen im Polyt.
Journ. B. XXX. S. 290 Nachricht
gegeben. Das Repertory of Patent-Inventions
beschreibt sie in seinem Januar-Hefte, S. 15 ohne Abbildung, und bemerkt, daß
diese Patronen besser sind, als jene, fuͤr welche er von der Society for Encouragements 15 Guineen als Belohnung
erhielt. Das Repertory faͤnde es besser, wenn das
duͤnne Papier der Patrone innerhalb des Drathgehaͤuses angebracht
waͤre, wodurch der Schuß noch weniger zerstreut wuͤrde.
J.
Walker's Patent-Laufrollen unter Moͤbeln.
Das Repertory of Patent-Inventions theilt im
Januar-Hefte, S. 13, einen Auszug aus der Patent-Erklaͤrung
mit, die Hr. Walker am 17.
November 1827 uͤber seine Patent-Laufrollen gegeben hat, aber ohne
Abbildung, so daß der ganze Aufsaz unverstaͤndlich bleibt. Es bemerkt
uͤber diese Patent-Rollen am Ende, daß dadurch nicht viel gewonnen
ist, und daß, im Allgemeinen, die englischen Lauf-Rollen viel zu klein sind;
daß die franzoͤsischen und deutschen groͤßeren weit besser sind, und
daß uͤberhaupt eine Laufrolle nie weniger als zwei Zoll im Durchmesser halten
sollte.
Chiffer-Siegel.
Das Mechanics' Magazine N. 273. 1. Nov. l. J. S. 216
beschreibt ein Siegel, mittelst dessen man in Chiffern schreiben kann. Dasselbe
besteht aus 6 parallelen Reihen von 11 Loͤchern in einer Metallplatte von der
Groͤße eines gewoͤhnlichen Siegels, in deren jedem ein Schraubenkopf
mit einer eingeschnittenen geraden Linie in der Mitte desselben vorkommt. Je nachdem
nun diese gerade Linie im Kopfe einer jeden Schraube senkrecht oder horizontal, oder
rechts oder links aufwaͤrts oder abwaͤrts gestellt wird, gibt sie
einen bestimmten Buchstaben, den nur der Briefsteller und der Correspondent aus der
Chiffer-Karte kennt, wie in der Telegraphie, u.s.w. Der Einwurf, den man
gegen dieses Siegel-Telegraph-System machen kann, ist 1stens, das
Muͤhesame des Stellens der Schrauben; 2tens die leichte Moͤglichkeit
des Verruͤkens einer Schraube beim Abdruke; 3tens die Gefahr eines
unvollkommenen Abdrukes; denn, wenn die Linie im Schraubenkopfe mittelst des
Schraubenstellers oͤfters gestellt wird, wird sie, auch wenn sie vom besten
Stahle ist, rauh werden, und sich folglich nicht rein und sicher ausdruken. Wir
machen hier die Freunde der Sphragistik auf ein Werk aufmerksam, das der Erfinder
dieses Siegels sehr redlich anfuͤhrt, auf das so wenig beachtete Werk des
ersten Erfinders der Dampfmaschine, des Marquis of
Worcester, in dessen Century of
New-Inventions (die Ausgabe von Partington, 1825) sie manches Interessante uͤber Siegel finden
werden.
Ueber die Wuͤnschelruthe.
Es darf uns nicht befremden, in einem Blatte, in welchem man sogar einen Aufsaz gegen
die Wetter-Ableiter, als Eingriff in die Rechte der Allmacht, aufgenommen
hat, einen Aufsaz uͤber die Wuͤnschelruthe zu lesen, der zum Theile
aus einem Lande herkommt, wo neben hellem Lichte auch Koͤhler-Glauben
und aͤgyptische Finsterniß ist. Wir wissen, was fuͤr eine saubere
Rolle der Akademiker Ritter zu Muͤnchen vor 20
Jahren mit der Wuͤnschelruthe, im Verein mit einem Abbate italiano, spielte, und wie man dort mit der Wuͤnschelruthe
Wasser fand, wo keines war, und umgekehrt die Wuͤnschelruthe kein Wasser
zeigte, als der Wasserschmeker auf dem Bassin eines Gartens stand, das mit Brettern
und Sand bedekt war. Ein unglaͤubiger Englaͤnder erzaͤhlt nun
im Mechanics' Magazine, N. 282, 3. Jaͤner 1829,
S. 366: daß einer seiner Freunde in Nord-America ihn von der Kraft der
Wuͤnschelruthe uͤberzeugte; daß dieser gute Freund nicht bloß sich
selbst, sondern auch vielen seiner Bekannten, mittelst der Wuͤnschelruthe zu
Brunnen half; daß Er selbst (der Erzaͤhler naͤmlich) diesem guten
Freunde eine Wuͤnschelruthe vom Zaune schnitt und auf die Finger legte, und
daß diese Ruthe alsogleich schlug, als Er den guten Freund auf eine Stelle
fuͤhrte, wo Wasser unter der Erde war, ohne daß lezterer es wußte; daß aber
die Wuͤnschelruthe nicht mehr schlug, als der gute Freund auf einen
gewoͤhnlichen Isolir-Schaͤmel mit glaͤsernen
Fuͤßen an derselben Stelle gebracht wurde, auf welchen die
Wuͤnschelruthe ehevor schlug. (!!) Der Erzaͤhler findet nun hierin
einen Beweis der elektrisch-magnetischen Kraft seines Freundes und der
Wuͤnschelruthe auf das Wasser, und scheint nicht zu bedenken, daß der gute
Freund, „den Umstaͤnde hinderten, weitere Versuche mit sich
anstellen zu lassen,“ sehr wohl wußte, daß er bei dem Versuche auf
einem Isolir-Schaͤmel stand, und daß auf demselben, wenn anders seine
Wunderkraft etwas gelten soll, die Wuͤnschelruthe nicht schlagen
duͤrfte. Wir leben in einem sauberen Zeitalter!
Stoͤpsel, die in Flaschen fest steken, mit Erhaltung
des Stoͤpsels herauszuziehen.
Um Stoͤpsel, die in Flaschen zu fest steken, mit Erhaltung derselben
herausziehen zu koͤnnen, wird empfohlen, eine in heißes Wasser getauchte
Serviette um den Hals der Flasche zu wikeln, und in demselben Augenblike einen
schnellen Schlag mit dem
Ruͤken des Messers gegen den Hals der Flasche zu fuͤhren, wo dann der
Stoͤpsel, da der Hals der Flasche durch die Einwirkung der Waͤrme ehe
erweitert wird, als der Stoͤpsel, leicht herausgeschafft werden kann. (Mechanics' Magazine N. 285. S. 416.)
Neue schwarze sympathetische Tinte.
Zufaͤllig entdekte ich folgende schwarze sympathetische Tinte, die nur dann
leserlich wird, wenn man das Papier am Feuer waͤrmt. Man gießt eine gleiche
Menge Wasser und Salpeter-Saͤure uͤber etwas reines Queksilber,
und laͤßt diese verduͤnnte Saͤure ein Paar Tage lang
uͤber dem Queksilber stehen, bis nichts mehr von lezterem sich
aufloͤst. Mit dieser Aufloͤsung schreibt man dann, wie mit
gewoͤhnlicher Tinte, und die Schrift wird auf erwaͤrmtem Papiere
schoͤn schwarz erscheinen. (H. D. Mechanics' Magazine
N. 285. S. 411. 24. Jaͤner. 1829.)
Einfluß der Temperatur auf die Krystallisation des
Alauns.
Nach den Beobachtungen des Hrn. Darcet gibt der in Wuͤrfeln krystallisirte Alaun, wenn er
aufgeloͤst und auf eine Temperatur uͤber 43° (34° R.)
erhizt wird, einen Niederschlag von basisch schwefelsaurer Alaunerde, und kann dann
nur noch in dem oktaëdrischen System krystallisiren. Man kann also diesem zu
Folge nach Belieben in Oktaedern oder Wuͤrfeln krystallisirten Alaun
hervorbringen. Der roͤmische Alaun ist in Wuͤrfeln krystallisirt, was
von der Construction der Oefen in den Bergwerken von Tolfa herruͤhrt,
mittelst welcher man die Aufloͤsungen nicht uͤber 40° C.
(32° R.) erhizen kann. (Daß der Alaun auf Zusaz von Kali oder Kalkmilch nach
dem Filtriren in Wuͤrfeln krystallisirt, ist schon seit laͤngerer Zeit
bekannt.)
Bereitung eines guten Pyrophors.
Man fuͤllt einen koͤlnischen Pfeifenkopf mir zwei Theilen gebrannten
Alaun, Einem Theile Holzkohle und Einem Theile Weinsteinsalz beinahe voll;
druͤkt obige Mischung fest in denselben und schuͤttet feinen Sand auf,
so daß der Kopf ganz voll wird, und laͤßt hierauf den Kopf drei Viertel
Stunden ganz roth gluͤhen. Wenn er noch laͤnger gluͤht, wird es
nicht schaden. (Mechan. Magazin N. 270. S. 176.)
Vorsicht beim Aufsezen und Oeffnen der Gashaͤhne
fuͤr Leuchtgas.
Hr. Robinson, Hauptarbeiter am
Gaswerke der Wilkinsonschen Factorei, richtete einen Hahn in einem Zimmer vor, und
das Gas fuhr ihm so maͤchtig entgegen, daß er todt zur Erde fiel. (Macclesfield
Courier. Galignani 4297.)
Anfrage, Leuchtgas betreffend.
Ein Leser fraͤgt im Mechanics' Magazine N. 285. S.
416: ob man nicht dadurch gekohlstofftes Wasserstoffgas leicht erhalten
koͤnnte, daß man Wasserdampf durch Cylinder, die mit gluͤhenden
Holzkohlen gefuͤllt sind, durchziehen laͤßt?
Ueber Jos. und Thom. Hall's Haͤhne oder
Pipen.
Wir haben uͤber diese Patent-Haͤhne im Polytechn. Journ. B. XXX. S. 333
Nachricht gegeben, und gegen die Anwendung des Bleies und Spießglanzes, zweier
Giftquellen, wenn sie mit Saͤuren oder sauerwerdenden Fluͤssigkeiten
in Beruͤhrung kommen, gewarnt. Das Repertory of
Patent-Inventions macht im
Januar-Hefte, S. 10, dieselbe Bemerkung, warnt das Publicum und die
Patent-Traͤger, und raͤth lezteren, statt des Bleies und
Spießglanzes, Zinn oder Zink zu diesen Haͤhnen zu verwenden. Allein Zink wird
eben so leicht von Saͤuren angegriffen, und gleichfalls zum Gifte. Es
waͤre demnach nach diesem Rathe des Repertory nur
Teufel getauscht. Daß ferner in unserem Zinne zuweilen
etwas Arsenik vorkommt, ist eine bekannte Sache.
Ueber Reinigung des Oehles zu Oehl-Lampen.
Ein Leser des Mechanics' Magazine beklagt sich in N. 285. S. 411. 24. Jaͤner 1829. uͤber die
braͤunliche Masse, die das Reps-Oehl in seiner Argand-Lampe
ansezt, und die das Aufsteigen des Oehles zu dem Dochte hindert; er wuͤnscht
ein Mittel zur Abhuͤlfe. Der Herausgeber des Mech.
Mag. empfiehlt die Methode des Hrn. Wilks, Oehlschlaͤgers zu Dartford, um das
Oehl zu reinigen. Hr. Wilks
nimmt auf 236 Gallons (2360 Pfd.) Reps oder anderes Oehl 6 Pfd. Vitriol-Oehl,
die er vorsichtig mit demselben mengt und ungefaͤhr 3 Stunden lang
abruͤhrt. Hierauf sezt er dem Oehle 6 Pfd. Walker-Erde und 14 Pfd.
heißen gebrannten Kalk zu, welche er vorher gehoͤrig gemengt hat. Diese
Mischung laͤßt er nun in einen großen Kessel laufen, der vorlaͤufig
mit 236 Gallons Wasser gefuͤllt wurde, und laͤßt Alles, unter
staͤtem Umruͤhren, drei Stunden lang kochen, worauf er das Feuer
ausgehen, und die gesottene Mischung im Kessel kalt werden laͤßt. Das Wasser
wird hierauf abgelassen und das Oehl wird wunderschoͤn hell seyn. Man kann
dasselbe Verfahren auch an kleineren Quantitaͤten befolgen, wenn man die
Verhaͤltnisse der Mischung genau befolgt; allein, es wird, im Kleinen, nie so
wohlfeil kommen, als im Großen.
Ueber White's kuͤnstliche Quelle,
oder Patent-Filtrir-Maschine haben wir im Polytechn. Journale, B. 27. S.
268. Nachricht gegeben. Das Repertory of
Patent-Inventions schenkt im Januar-Hefte S. 12. dieser
Vorrichtung seinen Beifall, und bemerkt, daß im Philosophical
Magazine, N. 160, Moult eine aͤhnliche
Maschine beschrieb; daß Hrn. White's Vorrichtung aber einen hoͤheren Druk von dem
daruͤber befindlichen Wasser erhaͤlt. Es findet die kleine
Roͤhre oben am Eingangs-Hahne uͤberfluͤssig, indem ein
anderer Hahn ausschließlich zum Durchgange des Wassers bei der unteren Abtheilung
des Filtrir-Gefaͤßes bestimmt ist. Es wuͤnscht ferner eine
Vorrichtung, durch welche man in die untere Abtheilung des
Filtrir-Gefaͤßes gelangen kann, um den Bodensaz herauszuschaffen, der
nicht so leicht durch den unteren Hahn abgelassen werden wird, was vielleicht
dadurch geschehen koͤnnte, daß man der Kante des Filtrir-Steines und
dem Theil, in welchem er liegt, eine solche Form gibt, daß ein Rand von Filz, den
man zwischen beide legt, dem Wasser den Durchgang versperren kann, wenn der Stein in
dieser Richtung auf denselben niedergedruͤkt wird, was mittelst einer
Schraube, die aus einer oben quer uͤber dem Gefaͤße befestigten Stange
zu dem Mittelpunkte desselben hinablaͤuft, leicht geschehen kann. Der auf
diese Weise befestigte Stein kann, noͤthigen Falles, leicht herausgenommen
werden.
Betrug einiger Continental-Papiermacher.
Da einige Papiermacher auf dem Continente sich erlauben, auf ihre grobe
Lumpen-Waare den Namen des Hauses J. Whatman als
Wasser-Mark zu mißbrauchen, und dadurch sowohl das Publicum als das Haus Whatman, das der Papier-Fabrication so große Opfer
brachte, auf die schaͤndlichste Weise zu betruͤgen, so rathen wir
denselben einstweilen, den Namen J. Whatman aus ihren
Formen auszuthun, und den Papierhaͤndlern, die entweder mit diesen
Betruͤgern in Verbindung stehen und den Betrug foͤrdern, oder die so
einfaͤltig sind, und echtes Whatman Papier nicht
von der gefaͤlschten Waare zu unterscheiden wissen, ihren Kunden diese
Lumpen-Waare fuͤr was sie wollen, nur nicht fuͤr Whatman Papier zu verkaufen. Sollte diese Warnung nicht
binnen einem halben Jahre beachtet werden, so werden wir eine kleine
Namens-Liste dieser Betruͤger und ihrer Helfers-Helfer in den
Continental-Zeitungen bekannt machen. Wenn Continental-Industrie nur
in Verfaͤlschung der Firmen englischer Haͤuser besteht, wie die
deutsche Tabak-Fabrication großen Theils in Verfaͤlschung der Firmen
hollaͤndischer Tabak-Fabrikanten, so ist das Publicum auf dem
Continente wahrlich zu bedauern; denn es ist in Gauners-Haͤnden.
Englische und hollaͤndische Fabrikanten haben noch nie eine
Continental- oder deutsche Firma auf ihre Fabrikate gesezt; die
Continental- und deutschen Fabrikanten sollten ihrer eigenen
National-Ehre wegen keine englische oder hollaͤndische, zumal
verfaͤlschte, Firma auf ihre Waaren sezen. Fuͤr deutsches Papier mag
das deutsche Whatman gut seyn; fuͤr englisches ist es so
schlecht, daß kein englischer Schuster einen Conto darauf schreiben wuͤrde.
J. Mock.
Vorrichtung zum Erwaͤrmen der Oehlsamen auf
Oehlmuͤhlen.
Bekanntlich werden die Oehlsamen auf Oehlmuͤhlen vor dem Pressen
erwaͤrmt oder vielmehr erhizt, und nicht selten sogar angebrannt, wodurch das
Oehl ranzig und schlecht wird. Um die Oehlsamen ohne Gefahr des Anbrennens erhizen
zu koͤnnen, haben die HHrn. Cazalis und Cordier im Industriel August 1828. S.
210. ein Dampfbad vorgeschlagen. Ein Kessel aus Gußeisen ist mit einem Mantel aus
derselben Masse umgeben. In den ringfoͤrmigen Zwischenraum zwischen beiden
wird Dampf aus dem Dampfkessel eingelassen, und dadurch der innere Kessel, in
welchem die Samen sich befinden, erhizt. Eine Roͤhre an der
gegenuͤberstehenden Seite laͤßt den Dampf zugleich mit dem durch
Verdichtung desselben gebildeten Wasser ab. Die krumme Ruͤhrschaufel, die die
Samen in dem Kessel umruͤhrt, wird auf gewoͤhnliche Weise in Umtrieb
gesezt; sie schafft, nachdem die Samen gehoͤrig erhizt wurden, dieselben bei
einer unten an dem Kessel angebrachten Thuͤre, die dann geoͤffnet
wird, heraus. Wenn der innere Kessel aus gehaͤmmertem oder gewalztem Eisen
waͤre und nicht aus gegossenem, wuͤrde es vielleicht besser seyn, da
gehaͤmmertes Eisen ein besserer Waͤrmeleiter ist.
T.
Breidenback's Patent-Bettstaͤtte.
Ein Hr. Breidenback ließ sich
am 13. August 1828. ein Patent auf Bettstaͤtten ertheilen, in welchen der
Schlafende in heißen Laͤndern gegen das Einkriechen der Schlangen und der
laͤstigen Musquitos, bei uns gegen das Stechen der Schnaken, und ein Kind vor
dem Herausfallen gesichert werden kann. Dieses Bett ist nichts anderes, als die in
Deutschland laͤngst bekannte Kinder-Bettstaͤtte mit sogenanntem
Fliegen-Gitter, nur daß hier statt der schwerfaͤlligen
hoͤlzernen Rahmen schmale eiserne Leistchen, in welchen keine Wanzen sich
einnisten koͤnnen, angebracht sind, und statt des sogenannten
Fliegen-Gitters aus Hanffaden, das so leicht zerreißt, und die Luft so sehr
verdirbt, feines Drathgewebe genommen wird, das die Luft freier durchlaͤßt
und von ewiger Dauer ist. Diese Bettstaͤtten kommen nicht hoͤher, als
die hoͤlzernen. (Register of Arts N. 52. 10. Dec.
S. 50Diese Vorrichtung ließe sich auch den eisernen Bettstaͤtten im Pol. Journ. B.
XXX. S. 83. leicht anbringen.A. d. U..
Bruͤsseler, Loͤwener und Amsterdamer
Bier.
Hr. Dubrunfaut hat im Industriel, October 1828. S. 293. eine lange Abhandlung
uͤber die Art, wie zu Bruͤssel, Loͤwen und Amsterdam Bier
bereitet wird, einruͤken lassen. (Mémoire sur
les procédés de fabrication des bières de Bruxelles et de
Louvain, suivi d'une note sur les bières d'Amsterdam; par M. Dubrunfaut.) Da
diese Biere, wie wir uns an Ort und Stelle uͤberzeugten, fuͤr kein
Menschenkind, das auch nur ein Mal in seinem Leben einen Tropfen bayersches,
oberoͤsterreichisches, oder selbst nur boͤhmisches Bier gekostet hat,
trinkbar sind, und es fuͤrwahr unbegreiflich scheint, wie ein Mensch sich und
seinen Gaumen und Magen mit einem solchen Sudel plagen kann, so begnuͤgen wir
uns, nur der Vollstaͤndigkeit der Bier-Literatur wegen, mit der bloßen Anzeige des Titels dieser
Abhandlung, die unsere suͤddeutschen Brauer, wenn sie franzoͤsisch
lesen koͤnnen, als Verdauungs-Lectuͤre benuͤzen
moͤgen. – Ein schlechter Apparat zum Bierbrauen von Needham ist aus den Annali
universali di Tecnologia, Maͤrz und April 1828, auch in den Bulletin d. Scienc. technol. Novemb. 1828. S. 314.
uͤbergegangen.
Englische Zinnhuͤtten-Kochkunst fuͤr
Leckermaͤuler.
Die Zinnhuͤtten-Arbeiter in Cornwallis legen, nachdem das Zinn
geschmolzen, gereinigt und in die Model gegossen ist, ein Stuͤk Rindfleisch
(a beef-steak) auf das heiße Zinn, und lassen
es auf demselben gar braten. Nach der Versicherung des Dr. Paris ist
ein auf diese Weise bereitetes Beef-steak weit schmakhafter, als irgend ein
Meisterstuͤk der vielen englischen Methoden, das Rindfleisch gut zu braten.
(Mech. Mag. 11. Octob. 1828.)
Amerikanischer und Englischer Federkrieg uͤber
Eroberungen in dem Gebiete der Mechanik, der nur durch Preußen zum Frieden gebracht werden kann.
Bostoner Zeitungen sagen: „es ist Thatsache, daß ein Agent einer Fabrik,
die in Preußen errichtet werden soll, neulich Maschinen in einer
Maschinen-Fabrik in Neu-England fuͤr 100,000 Dollars Werth
bestellte, indem er sie besser fand, als die englischen.“ Wir
vermuthen, daß diese YankihDie Englaͤnder schimpfen die Nord-Amerikaner Yankih's.-„Thatsache“ eben so viel als eine Luͤge
in England ist. Wir wissen, daß die Amerikaner gezwungen sind, die feineren und
zusammengesezteren Theile ihrer Maschinen sich aus England durch Schmuggeln zu
verschaffen. (Herold. Galignani Messenger. N.
4286.)Irgend ein preußisches Tagsblatt, das von dieser Notiz Notiz nehmen will,
wird uns (um des hoͤchsten Gutes der Menschen auf Erden, um der Wahrheit willen) sagen koͤnnen, ob die
Bostoner Thatsache Thatsache, oder, wie der englische Herold behauptet, eine
Luͤge ist. A. d. R.
Sonderbare Eigenschaft an Zahlenreihen.
Hr. Jos. Hall zu Manchester
bemerkt im Mechanics' Magazine, 24. Jaͤner 1829.
N. 285. S. 412, daß er am 17. April 1825 folgende sonderbare Eigenschaft an
Zahlenreihen bemerkte.
„Wenn man irgend eine Zahlenreihe nimmt, deren erste, zur Linken stehende,
Ziffer eine groͤßere Zahl ausdruͤkt, als die lezte, zur Rechten
stehende Ziffer, und man schreibt diese Zahlenreihe verkehrt unter erstere, und
zieht sie von obiger ab, so ist der Rest, oder die Differenz beider
Zahlenreihen, durch die Zahl 9 ohne Rest theilbar.
Z.B.
21
3210
20009001
12
;
0123
;
10090002
;
u.s.f. fuͤr jede moͤgliche
Zahlenreiche
––
–––––
––––––––
unter obiger Bedingung.
9
|9|1
9
|3087|343
9
|09918999|1102111
0
27
9918
–––
– – –
–
38
0009
36
999
–––
– –
– ––
27
99
27
– –
––
––
0
––
Da diese Eigenschaft einer Zahlenreihe noch in keinem Werke uͤber Arithmetik
bemerkt wurde, so haͤlt Hr. Hall diese Entdekung fuͤr neuSie scheint dem Uebersezer auch so, und er findet sie fuͤr Mechaniker
in Hinsicht der Zahl der Zaͤhne an Raͤdern in
Raͤderwerken fuͤr wichtig. Er bedauert jedoch, daß Hr.
Hall nicht den
arithmetischen Grund dieser Eigenschaft angegeben hat, um so mehr, als er
selbst ihn nicht zu finden vermochte. Sollte diese Eigenschaft vielleicht in
der Eigenschaft der Zahl 9 liegen, deren Vielfache von 2 bis 9 immer durch
verkehrte Zahlenreihen ausgedruͤkt werden, wie das Ein Mal Eins ausweiset? 2 Mal 9 = 18; 9 Mal 9 = 81;
das Verkehrte von 18. – 3 Mal 9 = 27; 8 Mal 9 = 72; das Verkehrte von
27. 4 Mal 9 = 36; 7 Mal 9 = 63; das Verkehrte von 36. 5 Mal 9 = 45; 6 Mal 9
= 54; das Verkehrte von 45. Diese Eigenschaft hat bei keinem der Vielfachen
der anderen Zahlen Statt.A. d. U..
Analysen schwedischer Mineralien.
Der Bulletin des Sciences technolog. Nov. 1828
enthaͤlt S. 346 aus dem IX. Bd. der Annalen des schwedischen Eisencomptoirs
(Jahrgang 1825) die Analysen folgender schwedischen Mineralien ohne naͤhere
Angabe ihrer aͤußeren Kennzeichen.
Trottsten
Skaersten
Kupfer
57,480
Kupfer
8,320
Eisen
17,127
Eisen
62,260
Zink
0,745
Zink
1,230
Schwefel
24,150
Schwefel
26,348
Verlust
0,498
Kieselerde
0,068
–––––––
Talkerde
0,440
100,000.
––––––
98,666.
Ein magnetisches Mineral, welches man in den Bergwerken von Fahlun findet und Bloeckkis nennt, enthaͤlt in hundert Theilen:
Schwefel
40,022
Eisen
59,720
––––––
99,742.
Man hat sich, jedoch mit wenig Erfolg, damit beschaͤftigt, Zink aus der Blende
zu gewinnen, welche man in den schwedischen Bergwerken in sehr großer Menge findet.
Ein Mineral dieser Gattung, welches von Wallen und Norsberg kommt, gab bei der
Analyse in 100 Theilen:
Eisen
14,630
Kupfer
0,171
Zink
27,073
Blei
19,962
Arsenik
0,464
Schwefel
23,460
Kalkerde
8,581
Talkerde
2,920
Unzersezte Substanz, welche Kieselerde
enthaͤlt
0,370
––––––
97,634.
Seitdem man den Chromeisenstein so vortheilhaft zur
Farbenbereitung benuzt, hat man nach diesem Mineral nachgeforscht und es in Norwegen
an mehreren Orten gefunden. Eine Species, welche man in der Umgegend von Noeraas
findet, enthaͤlt in hundert Theilen:
Chromoxydul
54,080
Eisenoxyd
25,661
Thonerde
9,020
Talkerde
5,357
Kieselerde
4,833
––––––
98,951.
Analyse des Schachtelhalms (Equisetum
fluviatile).
Herr Braconnot in Nancy hat in
den Ann. de Chimie et de Physique, Sptbr. 1828. S. 5.
eine ausfuͤhrliche chemische Untersuchung von Equisetum fluviatile mitgetheilt. 500 Gran davon wurden zerlegt in:
Gran
1)
Wasser
406,64;
2)
Holzstoff
26,48;
3)
Kieselerde
21,60;
4)
Gallertsaͤure
(Pektiksaͤure)
11,32;
5)
Schwefelsauren Kalk
6,10;
6)
Equisetsaure Bittererde (eine Verbindung von
Bittererde mit einer eigenthuͤmlichen Saͤure)
5,50;
7)
Schwefelsaures Kali
5,10;
8)
Extractivstoffartige in Alkohol
unaufloͤsliche Substanz, ungefaͤhr
5,00;
9)
Chlorkalium
4,90;
10)
Schwach suͤße in Alkohol
aufloͤsliche Substanz
4,30;
11)
Phosphorsauren Kalk, schwach
eisenhaltig
1,00;
12)
Kalk, welcher mit Holzfaser und
Kieselsaͤure vereinigt schien
0,80;
13)
Essigsaure Bittererde
0,71;
14)
Fette Substanz mit einem sehr schoͤnen
gruͤnen Faͤrbestoff (Chlorophyll) verbunden
0,40;
15)
Thierische Substanz, welche mit
Salzsaͤure eine rothe Farbe annimmt
0,10;
16)
Phosphorsaures Kali
0,05;
17)18)19)20)21)
Sauerkleesaurer KalkEquisetsaurer
Kalk,Equisetsaures Kali,Wachs,Salzsaure Bittererde?
kleine unbestimmte Quantitaͤten.
––––––––––
Gran 500,00
Ueber die Zusammensezung der Asche verschiedener Arten von Equisetum theilt Hr. Braconnot folgende Tabelle mit:
Textabbildung Bd. 31, S. 240
Namen der Schachtelhalme; Equisetum
fluviatile; Equisetum hyemale; Equisetum arvense; Equisetum limosum;
Zusammensezung der Aschen. Asche, welche man aus 100 Theilen der trokenen
Pflanze erhielt. Kieselerde. Schwefelsaurer Kalk. Schwefelsaures Kali.
Chlorkalium. Kohlensaurer Kalk. Bittererde. Eisenhaltiger phosphorsaurer Kalk.
Kali, zum Theil mit Kieselsaͤure verbunden.
Runkelruͤben-Zuker in Frankreich.
Die Runkelruͤben-Zuker-Fabrikation geht in Frankreich nicht nur
ununterbrochen fort, sondern hat in den lezten Monaten wieder zugenommen. Man
schaͤzt den in diesem Jahre erzeugten Runkelruͤben-Zuker auf 4
Millionen Kilogramm (80,000 Ztr.) Journ. d. Comm. u.
Galignani N. 4277.
Die Runkelruͤben-Zukerfabrikation des Hrn. Geh. Rth. v. Utzschneider in Muͤnchen hat
ebenfalls einen erfreulichen Fortgang und es gehen dieses Jahr uͤber hundert
Zentner raffinirter Zuker aus derselben Fabrike hervor. Hr. Ministerial-Rath
Freiherr v. Closen betreibt diese Industrie auf seinen
Guͤtern in Gern gleichfalls mit gutem Erfolge.
Weisheit und Guͤte des Koͤniges von
Holland.
Der Koͤnig von Holland geruhte neulich ein Decret zu erlassen, nach welchem
kuͤnftig alles Salz, das zur Bereitung der Chlorine gebraucht wird, von aller
Accise befreit seyn soll. Das ist eben so weise als guͤtig, und den
hollaͤndischen Bleichern und Fabrikanten mit koͤniglicher Kraft unter
die Arme gegriffen. (Galignani Messeng. N. 4264.)
Wie lang Schafe hungern koͤnnen.
Das Dampfschiff Annwell hatte 400 Schafe auf dem Verdeke.
Durch Unfaͤlle aller Art mußte es zehn Tage und Naͤchte auf der See
umhertreiben, waͤhrend welcher Zeit die armen Thiere kein Futter erhielten,
und doch am LeberLeben blieben. Galignani 4279.
Plagiate.
Die neueren Nummern der Nuͤrnberger Handlungs-Zeitung und die
Zeitschrift „der Handwerker und Kuͤnstler Fortschritte und
Muster“ enthalten aus dem polyt. Journale Aufsaͤze ohne Angabe
der Quellen. Das erste Heft 1829 des allgem. Repertorium der neuesten in- und
auslaͤndischen Literatur fuͤhrt S. 73. die kleine Statik von London im
Morgenblatte und der Boͤrsenhalle an, welche ebenfalls aus dem polyt.
Journale entnommen ist, was eine Gesellschaft Gelehrter, welche dieses Repertorium
heraus gibt, doch haͤtte wissen, sollen.